Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

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Christiank
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Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

Beitrag von Christiank »

Liebe Füllerfreunde,

ich habe eine Beobachtung gemacht.
Ich besitze eine ganze Reihe Füller der Reihe Graf Faber Castell Guilloche und auch von Cross Townsend Füllern.
Es handelt sich bei beiden Modellen um 18 k Federn. Die Graf Faber Castell ist eine Eigenentwicklung, die von Cross ist von Pelikan.

Bei diesen 10 Füllern ist es so, dass die Goldfedern alle weicher und satter schreiben. Egal ob Cross oder Pelikan.
Ist das immer so? Handelt es sich um einen Zufall und meine Stichprobe ist einfach zu klein?

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?

Gruss an alle Füllerliebhaber

Christian
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SteamDevil
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Re: Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

Beitrag von SteamDevil »

Moin...

Pauschal kann man das auf keinen Fall betrachten.
Genau so wie bei Stahlfedern gibt es auch bei Goldfedern verschiedene Bauarten.

Die 18k Feder in meinem Waterman Preface oder Exception Night & Day z.B. gleitet zwar ungemein sanft über das Papier, was aber letztlich "nur" am sehr gut polierten Iridium Korn liegt.
Die Feder selber ist aber eher so hart und unflexibel wie ein Nagel.

Im Gegensatz dazu gibt dann eben auch 18k Goldfedern z.B. von Sailor oder Pilot, die wiederum sehr weich und flexibel sind.

Wie gesagt, es lässt sich eben nicht pauschalisieren.
Der Geist ist wie ein Fallschirm:
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Re: Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

Beitrag von fountainpen.de »

Die Graf Faber Castell ist eine Eigenentwicklung
Soweit ich weiß, werden die Faber-Castell Federn von Bock produziert. Oder ist das nicht mehr so?
Handelt es sich um einen Zufall und meine Stichprobe ist einfach zu klein?
Zufall. Schau Dir einfach mal ein paar alte Stahlfedern aus den 30ern an... da gibt es auch haufenweise weiche und satte.
Mit Bi-Color hat das Schreibverhalten auch nichts zu tun... das ist ja nur Deko.
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Killerturnschuh
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Re: Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

Beitrag von Killerturnschuh »

Also, auch meines Wissens nach sind die GvFC ganz normale Standard Bock Federn. Das die Grafen neuerdings ihre Federn selbst herstellen wäre mir neu.

Alte Stahlfedern sind mit modernen Federn kaum, bis gar nicht zu vergleichen. Bei den modernen Federn macht oft die Federstärke einen gewaltigen Unterschied ob einem eine Feder härter oder weicher vorkommt.

Ob eine Feder Bicolor, rhodiniert, patiniert oder rosegold u.s.w. ist hat mit dem Schreibverhalten absolut nichts zu tun.
Wohl aber sind 18Karat Federn in der Regel deutlich weicher als etwa 14Karat Federn.
Salve

Angi

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alt_genug
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Re: Goldfedern im Vergleich - Sind Bicolor-Federn unterlegen?

Beitrag von alt_genug »

Etwas vorsichtiger könnte man formulieren, dass der Einfluss einer Beschichtung auf das Schreibverhalten einer Feder im Vergleich zu allen anderen möglichen Einflüssen eher der Geringste sein wird.

Bei gleicher (!) Federgeometrie und gleichem Material ist der Einfluss der Länge des Federschlitzes, der Form und Größe des Luftlochs, der Menge und Form der Prägungen auf der Feder jeweils deutlicher spürbarer als ein theoretisch vorhandener Einfluss der Beschichtung. Und dort müsste dann auch eine vollständige Beschichtung mehr Einfluss haben als eine teilweise.

Teilrhodinierungen sind auf modernen Federn verbreiteter als auf älteren Federn. Zwar gab es auch früher schon einige Bicolor-Federn, aber eine blanke Goldfeder war deutlich üblicher. Heute gibt es dagegen kaum noch einfarbig goldene Federn.

Insofern könnte das Alter der betrachteten Federn eine größere Rolle spielen als die Teilrhodinierung.

Viele Grüße
Sebastian
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