Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

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SimDreams
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Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von SimDreams »

Erschreckend, wie lange sich hier im Omas Forum nichts getan hat. :shock:

Ich war auf der Suche nach einem etwas größeren, etwas außergewöhnlicheren Kolbenfüllhalter als es die schwarzen oder gestreiften Zigarren meines kleinen Konglomerats sind. Der Visconti Wall Street war ein erster Schritt, der Conid Bulk Filler ein zweiter. Aber aller guten Dinge sind drei...

Ein M1000 spukte im Hinterkopf oder ein Sailor KOP Ebonit oder ein Conid King Size Ebonit. Das Material sollte wieder etwas nicht alltägliches sein; eine Firma mit etwas älterer Tradition wäre wünschenswert - ich begann langsam, in den Delta und Omas Onlinekatalogen zu stöbern. Einen Delta Pompei finde ich zwar "cool", aber irgendwie bin ich das nicht. Die Limited Editions jenseits der 1000 Euro Marke kommen eigentlich auch nicht in Frage. Ich suche keine Geldanlage, sondern einen schönen Schreiber - und bin fündig geworden.

Auf gut Glück habe ich einen Omas The Paragon HT in der Farbe "pearlized London Smoke" bestellt. Die Farbe soll an den grauen Himmel Londons des Industriezeitalters erinnern; der Novemberhimmel vom Themseufer aus gesehen sieht heute noch so aus. Passt also...

Beim "Unboxing" dachte ich an meine Uhr. Eine schwere, recht edle Kassette mit Omas Tintenfass und Pensleeve mit dem italienischen Schmuckstück kam zum Vorschein. Darin der auf den ersten Blick etwas nach Plastik aussehende Füllfederhalter. Gelebtes Understatement - damit kann ich mich identifizieren. Ein schönes Gewicht hat er; die palladinierten Beschläge sind makellos. Ein Highlight ist der Clip mit der integrierten Rolle. Nach dem Aufschrauben kommt die Griffsektion aus Sterling Silber zum Vorschein und die dezent verzierte Feder - es läuft gut!

Als erste Füllung habe ich die Montblanc JFK auserkoren, die steht ungeöffnet im Schrank. Das Aufziehen ist problemlos (ein Sichtfenster gibt es keines), die Mechanik funktioniert gut. Beim Schreiben offenbart sich ein kleines Problem, das ich schon mit zwei anderen Schreibern hatte: Alle fünf bis zehn Worte gibt es kurze Aussetzer, obwohl die Feder und der Ebonit-Tintenleiter viel Tinte bereit stellen, die Feder gut gleitet und nicht kratzt. Unter der Lupe meinte ich, einen leichten Baby Bottom zu erkennen, also spendierte ich der Feder ein paar rasante Achten auf dem Micromesh.

Was soll ich sagen: Jetzt ist sie perfekt. Die Feder gleitet noch leichter als vorher, ohne es völlig an Rückmeldung vermissen zu lassen. Es ist keine Flexfeder, aber sie ist angenehm nachgiebig und für meinen Schreibstil ideal. Eine Linienvariation kann ich wie erwartet nicht ausmachen, aber ein dezentes Shading ist trotz des guten Tintenflusses zu sehen.

Der großen Tintentank prädestiniert den Paragon zum Vielschreiber, dem auch in seitenlangen Briefen nicht die Luft ausgehen wird. Er darf bleiben!

Grüße, Uwe

Edit bzw. kleiner Nachtrag: Die Größe entspricht ziemlich genau dem Franklin Christoph Model 19, dessen Bock Feder allerdings steifer ist. Auch ein 149er ist ähnlich dimensioniert.
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glucydur
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

Hallo Uwe,

ich freue mich, dass endlich mal wieder ein Omas vorgestellt wird. Ich finde, dass die Marke zu Unrecht im Forum verhältnismäßig wenig Beachtung findet.

Ich selber habe mir in 2013 einen Omas Paragon old style in einer sehr reduzierten Variante, als Omas Art déco, gekauft und bin sehr glücklich damit. Mir gefällt die dodekagonale Form sehr.

Die modernste Adaption, die Du hier vorgestellt hast, ist eine gelungen Neu-Interpretation der Grundform des "Ur"-Paragons, der Omas Extra Serie aus Anfang der 30er. Während mein Paragon old style sich noch sehr an dieser Serie orientiert und als Art déco Element dasselbe Mäanderband am Clip aufweist wie das Original, wurde bei Deinem Paragon das Erscheinungsbild behutsam modernisiert. Sowohl das Mäander-Muster als auch der Clip mit der charakteristischen Rolle wurden neu designt.

Das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Der Füller strahlt sowohl Tradition als auch schlichte Modernität aus. Die sehr puristisch gestaltete Feder tut ihr übriges. Das dezente Grau harmoniert wunderschön mit dem metallenen Griffstück.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem neugeformten Klassiker aus Italien.

Viele Grüße

Alexander
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glucydur
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

Eine Frage noch zum Gewicht: Mein Omas (Paragon) Art déco ist sehr leicht wegen dem verwendeten Baumwollharz (Rams). Deiner müsste durch das silberne Griffstück schwerer sein. Mir ist meiner ein wenig zu leicht. Wie empfindest Du das Gewicht bei Deinem Modell?

VG

Alexander
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karlimann
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von karlimann »

Das ist in der Tat ein sehr schöner Füller, der gefällt mir ausgesprochen gut. Ich selbst habe auch einen OMAS, aber wahrscheinlich hat diesen fast jeder im Forum, den MOMA.

Der liegt bei mir meistens in der Schublade, obwohl er sehr schön schreibt mit seiner B-Feder.

Welche Feder hat denn Deiner, oder habe ich das überlesen?
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philosophus
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von philosophus »

Wunderschöner Füller!
(Und auf deinen Bildern sieht er wesentlich attraktiver aus als auf den Bildern, die ich auf Händlerseiten gesehen habe.)

Der Paragon – allerdings in etwas anderer Optik – streitet sich mit dem Visconti Wall Street auf meiner Liste größerer Füller-Anschaffungen um Platz 1. Und gerade weil sie so heftig streiten, komme ich da nicht weiter...
philosophus dixit.
Herzliche Grüße.

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glucydur
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

@philosophus: Beide Füller sind zur Anschaffung unbedingt zu empfehlen und gleichzeitig grundverschieden. Auf der einen Seite hast Du einen modernisierten Designklassiker mit Kolbenmechanik und einem der größten Tintenfüllvolumen auf dem Markt. Auf der anderen Seite einen klassisch gestalteten Füller mit Konvertertechnik in wunderschöner Zelluloid-Optik und sehr angenehmer Dreamtouch-Feder. Ich würde beide kaufen.wink:

Persönlich würde ich mit dem Paragon beginnen, weil er Klassiker-Status hat.

Letztendlich entscheiden dann aber vor allem der Schreibkomfort und die Haptik.

Viele Grüße

Alexander
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von fountainpen.de »

wow ... der ist wirklich sehr hübsch !! Viel Spaß mit dem Omas !
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SimDreams
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von SimDreams »

glucydur hat geschrieben:@philosophus: Beide Füller sind zur Anschaffung unbedingt zu empfehlen und gleichzeitig grundverschieden. ...

Letztendlich entscheiden dann aber vor allem der Schreibkomfort und die Haptik.
Das würde ich gerne unterstreichen. Die italienische Herkunft, die mehreckige Form und die hochwertige Verarbeitung haben sie gemein, davon abgesehen gibt es schon deutliche Unterschiede. Nicht zuletzt in der Größe: Der Wall Street ist da eher dem Milford ähnlich.
Mein Serien-Wall Street hat nicht die Dreamtouch Feder, sondern eine 14 K Goldfeder, die vom Schreibverhalten sehr meinem 147 Traveller ähnelt; sie ist weniger nachgiebig als die größere Omas Feder. Ich habe meinen vergleichsweise günstig bekommen. Wollte ich das gleiche Geld wie für den Paragon ausgeben, würde ich heute nach einer Wall Street LE schauen wegen des außergewöhnlicheren Füllmechanismus' und wegen des Zelluloid Griffstücks. Ich kann nachher gerne Vergleichsfotos von Wall Street und Paragon einstellen. In dem Reigen könnte ich mir einen Cleo Ebonit noch vorstellen, obwohl er mich persönlich nicht so sehr reizt.
karlimann hat geschrieben:Welche Feder hat denn Deiner, oder habe ich das überlesen?
Meiner hat eine M Feder. Bei allen Füllern, die ich regelmäßig benutze, habe ich eine breitere F oder M Feder. B ist mir für den alltäglichen Gebrauch auch zu breit.
glucydur hat geschrieben:Eine Frage noch zum Gewicht: Mein Omas (Paragon) Art déco ist sehr leicht wegen dem verwendeten Baumwollharz (Rams). Deiner müsste durch das silberne Griffstück schwerer sein.
Das Griffstück macht schon einen deutlichen Unterschied: 41 g mit und 27 g ohne Kappe. Ich finde die Masse der Größe sehr angemessen, sie ist keinesfalls unangenehm. Der Füller ist perfekt ausbalanciert (der M800 z.B. ist ja von der Gewichtsverteilung eher hecklastig). Zum Vergleich: Der Wall Street wiegt befüllt ohne Kappe unter 20 g.
philosophus hat geschrieben:Wunderschöner Füller!
(Und auf deinen Bildern sieht er wesentlich attraktiver aus als auf den Bildern, die ich auf Händlerseiten gesehen habe.)
Danke sehr! Zu hell darf man ihn nicht fotografieren, sonst kommt ein bisschen zu sehr der Plastiklook zum Vorschein. Auf dem Kappenkopfbild siehst du den Perleffekt, der ihn auf den zweiten Blick für mich attraktiv macht.


Grüße, Uwe
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

Uwe hat geschrieben:Das Griffstück macht schon einen deutlichen Unterschied: 41 g mit und 27 g ohne Kappe. Ich finde die Masse der Größe sehr angemessen, sie ist keinesfalls unangenehm. Der Füller ist perfekt ausbalanciert (der M800 z.B. ist ja von der Gewichtsverteilung eher hecklastig). Zum Vergleich: Der Wall Street wiegt befüllt ohne Kappe unter 20 g
Da ist mein Omas (Paragon) Art déco old style wesentlich leichter. Kommt eher in die Richtung Deines Wall Street. Die LE ist ganz hübsch, wobei die Dreamtouch Feder ein absolutes Kaufargument für die Standard Version ist. Der Power-Filling Mechanismus ist dann wieder ein Kaufargument für die LE.

Aber wie schon gesagt in Bezug auf eine mögliche Kaufentscheidung von philosophus: Der Paragon und der Wall Street sind zwei nicht miteinander vergleichbare Füller.

VG

Alexander
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von SimDreams »

Wobei meine Standardversion keine Dreamtouch Feder hat, sondern eine 14 K bicolor Goldfeder - offensichtlich ist meins ein älterer und sind die Dramtouch Feder erst bei den aktuelleren Modellen eingeführt worden. Wäre beachtenswert bei einem Gebrauchtkauf. Grüße, Uwe
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von philosophus »

SimDreams hat geschrieben:Ich kann nachher gerne Vergleichsfotos von Wall Street und Paragon einstellen.
Da wäre ich sehr für. Danke!
philosophus dixit.
Herzliche Grüße.

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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

Me too. Denn gerade weil sie nicht vergleichbar miteinander sind, wäre so eine Gegenüberstellung spannend...
Gutta cavat lapidem.
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von SimDreams »

So sehen sie nebeneinander aus!

Grüße, Uwe

PS: Ich hatte sie auch noch nicht nebeneinander liegen - ich hätte nicht gedacht, dass die Federn doch so ähnlich groß sind.
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von glucydur »

Sehr schöne und aufschlussreiche Fotos. Dass die Federn gleich groß sind, hätte ich auch nicht gedacht. Das Zelluloid in Blau sieht genial aus. Also wenn man rein auf den Effekt aus wäre, dann müsste man zum Visconti tendieren. Dessen Zelluloid, dessen Gestaltung sich an dem des Parker Vacumatic orientiert, ist schon atemberaubend schön. Wusste gar nicht, dass es neben grün, grau, rot auch blau gab.

VG

Alexander
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Re: Vorstellung: Omas "The Paragon" London Smoke High Tech Trim

Beitrag von amarti »

Schön die beiden Federn nebeneinander.

Wie sieht es mit den Gewinden beim Schreiben aus? (Gerade mal bei meinem neuen Kaweco Messing Sport ausprobiert: Nur mit dem Fingernagel kann man das Gewinde fühlen, aber nicht mit der Fingerkuppe.)

Ich liebe meinen Visconti Van Gogh ohne Gewinde nur mit Magnetverschluss!!! Ahhhhh, bella macchina. (Ein oder zwei "c"?)
Isch wille mär italiänische Füller refjus.

Andreas
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