Füller und Papier

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MarkIV
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Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Nachdem der ursprüngliche Papiertestthread ja glorreich an die Wand gefahren ist (ja, habe da mitgewirkt, war nicht unbedingt klug), habe ich das Thema erstmal ein wenig sacken lassen und eine Weile drüber gegrübelt.
Meinen ursprünglichen Ansatz nur einfach fix was aufs Papier zu schreiben habe ich ein wenig erweitert, schliesslich kommt das Papier im 500er Pack ja selten nur mit dem Füller in Kontakt, meist nutzen wir es ja wohl trotzdem auch zum Drucken. Also warum nicht beides kombinieren. Ich habe also fix einen Bogen gebastelt, der mir einen sauberen Rahmen gibt reinzuschreiben und, der außerdem eben auch ein paar Muster hat, an denen man einfach und wirklich simpel einen Eindruck von der Druckqualität bekommt. Denn irgendwie ist beides ja sehr wichtig.

Ausgangspunkt für mich ist das Japan Post Papier. Mir ist es für das tägliche Schreiben zu rau, trotzdem bildet es sehr gut ab, lässt sich schön beschreiben und hat ein feine Haptik.
Ich habe aber einem Kollegen, der ebenfalls fast ausschliesslich Füller schreibt das Papier gegeben, im Vergleich zu einem einfachen glatten Papier. Er hätte das einfachere gewählt.

Aber am Ende ist das ja gut so, sonst würden wir wohl noch alle dasselbe Papier benutzen.

Außerdem habe ich noch eine andere Idee. Es hat sich ja gezeigt, dass die Kombination Füller Tinte sehr wichtig fürs Ergebnis ist. Ich habe zwar viele Tinten, aber selten wirklich viele gleichzeitig in Füller getankt. Ich werde also verschiedene Papiere zum Treffen am Wochenende vorbereiten und die Bögen rumgehen lassen, da kann sich dann jeder mit seinem Füller und seiner Tinte (gern auch mehrere) auf den verschiedenen Papieren verewigen.
Selbstverständlich wird das dann hier enden, so das die Gemeinheit davon profitieren kann.

Ich hoffe die Idee findet Anklang....

In jedem Falle stelle ich hier so nach und nach immer wieder Papiere ein, ich hoffe auch das findet Anklang und entschädigt ein wenig für den ruinierten Ursprungsthread.
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


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MarkIV
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Target Corporate, 80g/m²

Beitrag von MarkIV »

Das Papier ist ein wenig aus der Not geboren. Es ist das Papier das mein Brötchengeber für die allgemeine Nutzung bei uns bestimmt hat. Es wird also keine Preisrekorde brechen. Ich habe nur kurz gesucht und habe Preise zwischen 5€ und 7.50€ gefunden. Das wird bestimmt weniger wenn man da mehr als nur 500 Blatt kauft. :lol:

Das Papier ist recht glatt und dicht, ich benutze es so im Büro auch zum doodlen und Notizen schreiben. Es ist halt gutes, günstiges Businesspapier.

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Ich bin bei den Stiften geblieben die ich auch ursprünglich verwendet habe, habe die Auswahl aber noch um das ergänzt, was ich sonst noch unter Tinte habe, ist ziemlich Iroshizuku lastig im Moment (bin selbst überrascht)

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Das Papier ist neutralweiß, nicht zu leuchtend, wirkt aber ein wenig bläulich schimmernd. Das täuscht aber, eine Prüfung hat wirklich reinweiß ergeben. Wie man erkennen kann, sieht das von der Abbildung sehr gut aus. Ist das was ich erwartet habe.

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Dann also auch noch die zweite Seite

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Die zweite Seite habe ich etwas anders gestaltet, wie gesagt, es geht mir nicht nur um den Füllerschriebs, sondern auch um die Druckabbildung. Da kann man die Stärken des Papiers sehen, der Druck ist sehr sauber, sehr kontrastreich. Hatte ich nicht so deutlich erwartet.
So geizig ist die Firma dann wohl doch nicht.

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Und natürlich auch noch das geschriebene Wort.

Im Großen und Ganzen, ein schöner Allrounder, gefällt mir sehr gut.

WICHTIG, das Druckbild ist etwas unfair, natürlich habe ich den Bogen nicht zu Hause, sondern in der Firma gedruckt. Ich habe hier einen 300€ Epson Laserdrucker, im Büro steht so ein 5000€ Raumschiff von Kyocera. da kommt natürlich was schöneres raus. Ich werde also mal einen oder zwei Bögen mitnehmen und zu Hause bedrucken, damit der Vergleich dann auch fair bleibt.

Mark
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MarkIV
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(Mondi) Neusiedler Japan Post

Beitrag von MarkIV »

Ich wollte wenigstens noch ein zweites Papier zum direkten Vergleich einstellen und das Japan Post Papier habe ich hier direkt da, ich bin am Einladungen drucken.....

Das Papier wirkt sehr wertig, nicht nur durch das Wasserzeichen, es hat ein sehr wertige Haptik und wirkt schwerer als es wirklich ist. Es hat, was nicht so meines ist, ein leicht raue Oberfläche.

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Von der Farbgebung ist es nicht reinweiß, es hat eine leichte Elfenbeinfärbung. Die bemerkt man IMO aber nur wenn man das strahlend weiße Papier daneben legt.

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Was das Papier macht ist, es macht einen feineren Strich. So gut wie alle Stifte schreiben etwas schmaler als im Vergleich zum Target Papier. Man erkennt aber auch, dass die raue Oberfläche die Schriftkanten ungleichmässiger gestaltet. Ich glaube aber nichts dass sich das sehr negativ auswirkt. Auf dem Vordruck sind die Linien 9mm auseinander, meine Schrift wird so zwischen 6 und 7mm haben.

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Auch hier die zweite Seite, auch hier so gestaltet, das der Druck mit sichtbar ist.

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Der Druck ist unruhiger als auf dem sehr glatten Target Papier, ich denke aber das liegt in der Natur der Sache. Damit meine ich aber ausdrücklich nicht die feinen Streife die man da erkennen kann, dass ist halt der Unterschied zwischen einem 300€ und einem 5000€ Drucker. Das erkennt man so normal nicht, aber die Aufnahmen sind halt so dicht dran, dass man sie doc deutlich erkennen kann.

und der zweite Satz Schriftproben:

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Ich hoffe das vermittelt ein solides Bild.

Wie geschrieben, ich werde zum Treffen hin ein paar Bögen ausdrucken, dann gibt es sicher noch mehr verschiedene Tinten und auch andere Füller zu sehen.

Mark
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Pelle13
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Re: Füller und Papier

Beitrag von Pelle13 »

Hallo Mark,

schön, dass es nun einen zweiten Versuch eines Papiertest-Threads gibt. Bei Papieren bin ich nämlich immer auf der Suche -
einerseits nach wertigen Briefpapieren, die Tinten und ihr Shading-Potential optimal in Szene setzen
und andererseits nach alltagstauglichem Druckerpapier, auf dem meine Tinten zumindest nicht ausfedern und nicht durchdrücken.

Vorbereitete Seiten diverser Papiere auf Forums-Treffen rumzureichen, finde ich eine schöne Idee. Bin mal gespannt, was da so rauskommt.

Gruß,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
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Killerturnschuh
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Re: Füller und Papier

Beitrag von Killerturnschuh »

Lieber Mark,

ich finde die Idee von dir Papier zum testen beim Stammtisch zu verteilen einen sehr guten Ansatz.
Persönlich finde ich es immer etwas problematisch Papier, Notizbücher, Tagebücher und ähnliches zu empfehlen, da ich dabei immer nur von meinen Ansprüchen und Vorlieben ausgehen kann. Was ich aber gut finde muss noch lage nicht dem entsprechen was anderen sich von einem Papier wünschen. Manche der hier im Forum vielgelobtes Papiere steht auf meiner persönlichen "never ever" Liste

"Füllertauglichkeit" kann meiner Überzeugung nach nur dann objektiv getestet werden wenn es klare Testbedingungen gibt. Mit einem Füller einfach auf dem Papier schreiben und davon dann die Tauglichkeit abzuleiten ist mehr als trügerisch. Zum einen haben Tinten sehr unterschiedliche Eigenschaften, zum anderen bevorzugt manche Leute eher breite Federn oder sehr dünne. Auch der Druck mit dem geschrieben wird ist nicht unwesentlich für das Ergebnis. Erst gestern habe ich bei einem von mir sehr geschätzten Papier die Entdeckung machen müssen dass mein Conway Stewart, befüllt mit Lamy Dark Lilac plötzlich dort unschön druchdrückt. Dabei habe ich auf diesem Papier bereits unzählige Briefe - auch mit meinem Conway Stewart - geschrieben.

In guten Schreibwarengeschäften bekomme ich Papiermuster vorgelegt auf denen ich mich austoben kann bevor ich mich zum Kauf entschließe - tolle Sache, weil man sich so wenigstens einen gewissen Eindruck von den unterschiedlichen Papieren machen kann.
:!: Nichts desto weniger sind diese Papiere dann lediglich für den zum Testen verwendeten Füller und Tinte geeignet oder ungeeignet.
Ich schreibe fast ausschließlich mit F und EF Federn und stelle immer wieder fest dass diese Federn trotz gleicher Federstärke völlig unterschiedliche Anforderungen an ihr Papier stellen.

Bei Druckerpapier habe ich persönlich noch keine starken Ausreißer gehabt, egal ob ich Markenpapier oder 08/15 Papier nehme.
Salve

Angi

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Ex Libris
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Re: Füller und Papier

Beitrag von Ex Libris »

Lieber Mark,

vielen lieben Dank für die Fortsetzung der Papierangelegenheit mit anderen Mitteln. Bei aller Relativität dessen, was wir hier mit den Tests, seien es Tinten, seies es Papiere, anstellen, haben sie doch einen gewissen Aussagewert - wenigstens in der Hinsicht, ob man einem Papier (oder einer Tinte, um bei den Beispielen zu bleiben) einmal eine Chance geben möchte. Denn auch Angi hat ja sehr recht, wenn sie sagt, dass man ein spezifisches Ergebnis bei einer Papier-Feder-Tinten-Kombination nicht verallgemeinern kann, denn mit einer anderen Tinte kann sich die Feder auf einem bestimmten Papier schon wieder ganz anders anfühlen. (Besonders gilt das für die etwas kapriziöseren Federn, von denen ich auch ein paar habe - und sie deshalb umso mehr schätze.) Und dann kann auch mein persönliches Gefühl im Umgang mit einem Papier zu einem anderen Ergebnis kommen als es bei anderen der Fall ist.

Auch ich kann davon ein Lied singen: Mein Beispiel ist das von Vielen hier, so auch von Dir, Mark, geschätzte Clairefontaine Smart 60g. Meine ersten Versuche waren für mich vielversprechend, so dass ich mir gleich einen ganzen Karton mit 5x500 Blatt gekauft habe, nur um festzustellen, nachdem ich mich mal sehr viel eingehender damit befasst habe, dass es nur eine begrenzte Anzahl meiner Feder mag und ich es eigentlich auch auf die Dauer als zu rau empfinde, zumindest die Charge, die ich erwischt habe. (Denn das ist ja auch immer so eine Sache: Bleibt das Papier oder auch nur die Qualität desselben tatsächlich immer gleich; bei Blöcken ist das zum Beispiel sehr unterschiedlich) Das heißt jetzt nun, dass ich auf nochmals 2500 Blatt Papier sitze, wo ich mir überlegen muss, wass ich damit anfange.

Ich gebe aber zu, dass ich auch das schätze an dem, was wir hier machen. Da ich Füllernutzer bin, also weder Sammler noch Bastler, kommt es mir sehr darauf an, die Parameter zu finden, mit denen ich mit meinen Federn am besten zurandekomme. (Aus dem Grund habe ich eine ganze Reihe von Papieren für eine ganze Reihe von Füllern. Anders gesagt: Jede Feder-Tinten-Kombination bekommt von mir dasjenige Papier, auf dem sie sich am besten bewährt hat.)

Viele Grüße einstweilen und mach nur so weiter :P ,
Florian
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Tenryu
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Re: Füller und Papier

Beitrag von Tenryu »

Beim Bedrucken mit Laserdruckern ist die wichtige Frage: wellt es sich durch die Hitze? Denn das Schriftbild dürfte sich kaum unterscheiden.
Viel interessanter ist die Frage, wie es sich mit Tintenstrahldruckern bedrucken läßt; weil hier die Tinte ins Papier einzieht und enstprechend verlaufen oder durchdrücken kann.
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MarkIV
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Re: Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Tenryu hat geschrieben:Beim Bedrucken mit Laserdruckern ist die wichtige Frage: wellt es sich durch die Hitze? Denn das Schriftbild dürfte sich kaum unterscheiden.
Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich habe in der Zwischenzeit noch ein paar mehr Papier bedruckt und habe den Verdacht das es da schon Papiere gibt deren Oberfläche sich verändert durch die Hitze. Auch das möchte ich gern nochmal probieren.
Tenryu hat geschrieben:Viel interessanter ist die Frage, wie es sich mit Tintenstrahldruckern bedrucken läßt; weil hier die Tinte ins Papier einzieht und enstprechend verlaufen oder durchdrücken kann.
So einfach ist das glaube ich nicht. In die harten glatten Papiere zieht die TIntenstrahltinte eben nicht ein sondern wird an der Oberfläche getrocknet. Dadurch wird das Druckbild präziser. Hochqualitätsoffset funktioniert ja so ähnlich (so ähnlich). Grundsätzlich gebe ich dir aber Recht, Papier ist beim Einsatz von Tintenstrahldruckern kritischer.
Nur da kann ich nicht aushelfen. Ich habe zwar eine Tintenstrahldrucker, aber der ist auf Carbonprint umgerüstet. Das taugt für so einen vergleich eher nicht.

Mark
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Re: Füller und Papier

Beitrag von Tintenfinger »

Ich habe mit inzwischen Gohrsmühle Bankpost 80 g/m2 gekauft, weil es verfügbar war und ich langsam kein Papier mehr habe (mein alter Favorit, Rössler Edelbütten ist geändert worden und die neue Variante gefällt mir nicht mehr recht). Ob das mein neues Lieblingspapier wird weiss ich noch nicht, es ist aber jedenfalls brauchbar und auch billiger als Rhodia oder Rössler, ich werde es verwenden. Eigendlich sollte ich auch mal ein paar Tests machen. Mark, könntest Du deine Vorlage zur Verfügung stellen?
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MarkIV
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Re: Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Natürlich, ich komme aber erst Morgen früh zum Verlinken.

:D

Mark
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Re: Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Wie gewünscht, die Vorlage für den Druck der Testsheets:

Papier Testprotokoll Revision 1.0

Ist das, was ich auch verwendet habe, ich habe nur eine Notiz an den Rand gemacht, anhand der an die Revision des Formulars und den Ursprung hier aus dem Forum erkennen kann.

Das PDF enthält ein Formularfeld, in dass die Werte für Papier und Wichtung eingetragen werden können. Da braucht man das nicht von Hand machen und die Ergebnisse sehen gleichmäßiger aus.

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Re: Füller und Papier

Beitrag von Tintenfinger »

Uff, 20 Füller zusammenzukramen, teils spülen und schreibbereit machen, mit einigermaßen repräsentativen Tinten füllen, hat den halben Samstag gedauert, aber auch Spass gemacht. Ich hab mich teils gewundert, teils gefreut darüber was gründlich kaputt ist und was doch wieder schreibt. Jetzt muss nur noch der Drucker all das fremdartige Papier fressen, dann kann es losgehen. Rhodia werde ich allerdings nicht bedrucken. Das mit Fotos dauert noch ein bischen.
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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt

Beitrag von MarkIV »

Das wird länger.....

Das Clairefontaine C ist mein Papier für die wichtigen Momente im Leben. Ich habe es ursprünglich mal gekauft, da es eine wunderbare Haptik hat, es fasst sich wirklich wunderbar an. Außerdem ist es nicht nur rein- oder neutralweiß, sondern auch Elfenbein erhältlich, was dem Papier ein sehr edle Note gibt. Was mir anfänglich gar nicht aufgefallen ist, es hat auch ein Wasserzeichen. Für denjenigen, für den das ein Argument ist. Für mich wird das Papier dadurch nicht besser oder schlechter.

Außerdem, es gibt das Papier in glatt und gerippt. Unterscheiden kann man das anhand der Farbe der Verpackung, rot für glatt, grün für gerippt. In meinem Bezugsrahmen gab und gibt es nur das glatte Papier, daher bezieht sich der Test hier auch nur auf das glatte Papier, da mir das Wissen zum gerippten schlicht fehlt.

Das Papier fühlt sich, für die 100g/m² Wichtung, sehr fest und stabil an, sehr wertig. Trotzdem es die glatte Variante ist, hat die Oberfläche Struktur und ist nicht vollkommen glatt. Das macht sicher einen Teil des Eindrucks aus, hat aber auch Nachteile. Die Oberfläche ist trotz der Struktur gehärtet, Tinte zieht kaum ein und drückt so gut wie gar nicht ein. Der Nachteil daraus, flächig schreibende Federn, wie Stub oder Italic, können nicht immer alle Poren in der Struktur füllen. Mehr saugendes Papier lässt die Struktur "zulaufen", das bringt einen unschärferen Rand, aber eine höhere Homogenität.
Vorteil ist, die Tinte wird nicht eingesaugt, sie steht auf dem Papier und trocknet mit höherem Kontrast. Bildet also mehr Shading und auch mehr Sheen (:D *SCNR*) aus. Sie trocknet so aber auch langsamer.

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

Im zweiten Ausschnitt kann man die offenen Poren im "Diamine" gut erkennen. Die Tinte kann die Luft in den kleinen Poren nicht verdrängen, da sie rund herum nicht eindringt. So sieht das Schriftbild leicht "zerlöchert" aus. Was man hier im Scan recht gut erkennen kann, ist real viel weniger augenscheinlich. Mir ist es aber auch bei der reinen Betrachtung aufgefallen.

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

Eine exemplarische Rückseite. Ich habe sie alle gescannt, aber im Grunde gibt es da außer dem schönen Papier nicht viel zu bewundern....

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

Ich denke man schön erkennen wie kontrastreich die Tinten abbilden.

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

Das hatte ich so noch nicht betrachtet, das Druckbild ist wirklich sehr gut, sehr scharf, sehr homogen.

Als kleines Schmankerl. Ich hatte ein paar Bögen bedruckt und während des Frankfurter Treffens rumgehen lassen. Also gibt es jetzt noch ein wenig mehr zu sehen als nur meine langweiligen Zeilen. An dieser Stelle auch noch einmal Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben. Ich denke das man den einen oder anderen an Hand des exquisiten Schreibgerätes sehr gut erkennen kann. Zumindest Donate hat mich mit ihren BB und 3B Feder in jedem Falle davon überzeugt, dass das praxistauglich ist.

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

und noch eine zweite Bonusseite.....

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

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Clairefontaine "C" by Clairefontaine, glatt, 100g/m², Elfenbein

Wer es bis hierher geschafft hat :D, ich habe noch drei oder vier bedruckte Bögen (jeweils immer 2, einer mit und einer ohne Druckbild). Wer den Test gern unterstützen oder sich selbst ein Bild machen möchte, einfach PN schreiben, ich verschicke die gern.

Ach so, den Brocken habe ich mir noch bis zum Schluß aufgehoben. Leider ist das Papier nicht das Günstigste. Ich zahle für 250 Blatt 100g/m², 8€. Ist wirklich das teuerste Papier das ich nutze, aber zumindest in meinen Augen ist es das Wert.....

Mark
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Re: Füller und Papier

Beitrag von RolandD »

Hallo Mark, danke für den tollen Test. Du sagst, dass die Oberfläche Struktur hat. Den Einfluss auf das Schriftbild hast Du dargestellt, aber wie würdest Du das Schreibgefühl beschreiben, vor allem im Vergleich zu dem glatten Papier in bspw. den Clairefontaine Collegeblöcken?
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Re: Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Schwieriger Vergleich, da ich mich nicht im Besitz von Clairefontaine Collegeblöcken befinde. Mich, für meinen Teil, stört die Struktur nicht. Das Papier ist trotzdem noch glatt. Mir fällt es schwer das zu beschreiben. Die Füller gleiten nicht so völlig "Kontaktfrei" wie auf dem hochglatten Papier, aber ich bin davon eh nicht so der Fan. Federn dürfen Character haben.

Mark
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