Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
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Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Liebe Alle,
im 16. Jahrhundert gab es noch keine Briefumschläge. Die Briefe wurden gefaltet und mit einem Spiralverschluss zu gemacht. Das ist eine Kunst (im Sinne einer aufwändigen Fertigkeit).
Kurz gefasst wird der Brief gefaltet und es wird eine spitz zulaufende Lasche geschnitten. Dann wird der Brief mit der Lasche spiralförmig vernäht. Der Clou an der Sache: Ein Brief, der mit solch einem Spiralverschluss versehen wird, lässt sich nicht mehr zerstörungsfrei öffnen. Die Empfänger können also sehen, ob der Brief geöffnet wurde. Ein Wachssigel ist nicht nötig. Ein Tropfen Wasser reicht.
Eine genaue Beschreibung ist in der Veröffentlichung der British Library. Die PDF-Datei hat auch genaue Faltanleitungen.
https://www.bl.uk/eblj/2021articles/pdf ... 112021.pdf
Sollte das jemand von Euch nachfalten, würde ich mich über ein paar Fotos freuen
Viele Grüße Daniel
im 16. Jahrhundert gab es noch keine Briefumschläge. Die Briefe wurden gefaltet und mit einem Spiralverschluss zu gemacht. Das ist eine Kunst (im Sinne einer aufwändigen Fertigkeit).
Kurz gefasst wird der Brief gefaltet und es wird eine spitz zulaufende Lasche geschnitten. Dann wird der Brief mit der Lasche spiralförmig vernäht. Der Clou an der Sache: Ein Brief, der mit solch einem Spiralverschluss versehen wird, lässt sich nicht mehr zerstörungsfrei öffnen. Die Empfänger können also sehen, ob der Brief geöffnet wurde. Ein Wachssigel ist nicht nötig. Ein Tropfen Wasser reicht.
Eine genaue Beschreibung ist in der Veröffentlichung der British Library. Die PDF-Datei hat auch genaue Faltanleitungen.
https://www.bl.uk/eblj/2021articles/pdf ... 112021.pdf
Sollte das jemand von Euch nachfalten, würde ich mich über ein paar Fotos freuen
Viele Grüße Daniel
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Faszinierend. Lesezeichen gesetzt, mal kurz überflogen und PDF runtergeladen. Das nachzubauen dürfte für Ungeübte erst mal ein Wochenendprojekt für die dunklen Wintertage sein....
lG Matthias
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
da ich das thema auch spannend finde hatte ich hier: viewtopic.php?f=20&t=30511 auch schon mal zwei links dazu gepostet.
Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Cool, danke für die Links!
Viele Grüße Daniel
PS: Vielleicht lassen sich die beiden Fäden zusammenführen?
Viele Grüße Daniel
PS: Vielleicht lassen sich die beiden Fäden zusammenführen?
- Penman AK
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Vor einiger Zeit habe ich ein schönes und informatives Video zu diesem Thema gefunden:
Postage: The Dos and Don'ts Of Sending A Letter In The 18th Century
https://www.youtube.com/watch?v=xxb-Xqs ... b&index=11
Postage: The Dos and Don'ts Of Sending A Letter In The 18th Century
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Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
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- JulieParadise
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Es gibt bei YouTube auch (mindestens) einen ganzen Kanal zum Thema, einfach mal "letter locking" o.ä. eingeben.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
=> z. B. https://youtu.be/U3lGlmRPMKw Hier ist kein Kommentar eingesprochen, aber die Faltgeräusche wurden aufgenommen, das macht Freude.
Mich würde interessieren, was für ein Papier es dafür braucht. Schön hadernhaltig, oder?
Mein japanischer Hefter ohne Klammern funktioniert im Prinzip genauso, nur nicht so elaboriert und auch mit schlechtem Papier (aber höchstens drei Bögen).
Iris
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Spannend. Da werden die normale Lesebrille und die Feinmotorik an ihre Grenzen stoßen.
Probieren müsste man das aber schon mal..
Probieren müsste man das aber schon mal..
Beitrag in schwarz: desas als Füllerfreund - Beitrag in grün: desas als Moderator
"Fairness ist die Kunst, sich in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören."
Gerhard Bronner
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
grins… also nach diesem Falt- und Schnitz-Drama wundert es mich nicht mehr, dass irgendwer mal die Email erfunden hat…
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Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
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- Strombomboli
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Lange vorher wurde das Briefkuvert erfunden, das war auch schon ein gewaltiger Fortschritt.
Herrn De la Rue kennen wir doch im Zusammenhang mit Onoto-Füllern! Oder ist das ein anderer?Briefumschläge wurden erstmals 1820 von dem Buch- und Papierwarenhändler S. K. Brewer in Brighton verkauft. Er schnitt die Umschläge mit Hilfe von Blechschablonen zurecht.[3] Infolge des rasch wachsenden Bedarfs vergab Brewer 1835 an die Londoner Firma Dobbs & Comp. den Auftrag zur Herstellung von Briefumschlägen als Massenartikel. Die erste Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen stammt von E. Hill und W. De La Rue, London, aus dem Jahr 1844. https://de.wikipedia.org/wiki/Briefumschlag
...
Ja, das ist ein anderer, der hieß Thomas (wie unser Thom! na, das ist ja ein Zufall).
Der Briefumschlagerfinder war sein Sohn Warren.
Der englischen Wikipedia-Seite über Briefumschläge ist zu entnehmen, daß sie natürlich nicht 1820, wie ich nach flüchtigem Lesen zuerst dachte, sondern schon viele Jahrhunderte früher von den Chinesen erfunden wurden (als sie das Papier erfanden, da lag das natürlich nahe). 1820 wäre wirklich beknackt spät, egal, wie teuer das Papier war.
Iris
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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- Haptograpsus
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Mein erster Gedanke war, was hätte wohl die Stasi zu so einem Brief gesagt und dann unternommen um ihn zu lesen?
Einfach aufdampfen geht ja nicht.
Die Integrität kann man mit diesen Faltmethoden gut sicherstellen, die Datensicherheit jedoch nicht. Dazu wäre noch ein kryptografisches Handverfahren nötig. Je nach Inhalt des Briefes sollte dies jedoch sehr sicher sein, sonst ist schnell der Kopf ab, wie bei Maria Stuart, obwohl ich mir nicht zutrauen würde, deren Verfahren zu knacken.
Gruß Helmut
Einfach aufdampfen geht ja nicht.
Die Integrität kann man mit diesen Faltmethoden gut sicherstellen, die Datensicherheit jedoch nicht. Dazu wäre noch ein kryptografisches Handverfahren nötig. Je nach Inhalt des Briefes sollte dies jedoch sehr sicher sein, sonst ist schnell der Kopf ab, wie bei Maria Stuart, obwohl ich mir nicht zutrauen würde, deren Verfahren zu knacken.
Gruß Helmut
Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Die Stasi damals war noch nicht so weit wie heute.Haptograpsus hat geschrieben: ↑19.12.2021 18:21Mein erster Gedanke war, was hätte wohl die Stasi zu so einem Brief gesagt und dann unternommen um ihn zu lesen?
Einfach aufdampfen geht ja nicht.
Die Integrität kann man mit diesen Faltmethoden gut sicherstellen, die Datensicherheit jedoch nicht. Dazu wäre noch ein kryptografisches Handverfahren nötig. Je nach Inhalt des Briefes sollte dies jedoch sehr sicher sein, sonst ist schnell der Kopf ab, wie bei Maria Stuart, obwohl ich mir nicht zutrauen würde, deren Verfahren zu knacken.
Gruß Helmut
Man durchleuchtet in Schichten und kann dann solche Briefe und auch andere historische verbackene Blattsammlungen virtuell aufblättern und lesen.
In der ersten Jahreshälfte wurde über einen solchen Erfolg berichtet.
Finde es grad nicht auf die Schnelle zum Verlinken.
Ich kämpfe mich hier durch die doppelten Maßstäbinnen
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
ein link dazu war der hier: https://kottke.org/21/03/digitally-read ... ed-letters
- Haptograpsus
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Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Zoidberg hat geschrieben: ↑19.12.2021 19:05
Die Stasi damals war noch nicht so weit wie heute.
Man durchleuchtet in Schichten und kann dann solche Briefe und auch andere historische verbackene Blattsammlungen virtuell aufblättern und lesen.
In der ersten Jahreshälfte wurde über einen solchen Erfolg berichtet.
Finde es grad nicht auf die Schnelle zum Verlinken.
Dies hier scheint der Artikel von März diesen Jahres zu sein.
Die Frage ist immer, in welchem Experimentalstadium befindet sich die Technik, oder gibt es schon fertige Geräte die Ergebnisse auf Knopfdruck liefern?
Die Frage beantwortet der Artikel. Es wurde die Grundlage für eine Methodik geschaffen...
Wenn jedoch finanziell potente Interessenten auf den Geschmack kommen, dann können in 3 Jahren erste Prototypen von "Ein Knopf" Geräten Realität werden. Zur Zeit ist das mehr was für Historiker und Restauratoren.
Gruß Helmut
Re: Briefe versiegeln: Eine Kunst aus dem 16. Jhdt.
Ja, experimentell.
Aber ich fand schon die Ausleuchtung verschiedener Farbschichten auf Gemälden sehr interessant, und es geht weiter.
Aber ich fand schon die Ausleuchtung verschiedener Farbschichten auf Gemälden sehr interessant, und es geht weiter.
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