Eine kultivierte Handschrift?!

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Wie gut ist Ihre Handschrift, und wie zufrieden sind Sie damit?

Ich finde meine Handschrift schön bzw. schön genug und bin mit ihr zufrieden.
170
46%
Meine Handschrift ist vielleicht nicht schön oder für Dritte leicht lesbar, aber mich stört das nicht weiter - ich habe mich damit soweit abgefunden.
55
15%
Ich bin mit meiner Handschrift ziemlich unzufrieden. Irgendwann müsste ich mal was dagegen tun...
142
39%
 
Abstimmungen insgesamt: 367

pejole
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von pejole »

Hallo zusammen,

in den Anfangstagen dieses Threads wurde auf einen Link mit Anleitung für das Schreiben einer Abart der Humanistischen Kursive als Alltagsschrift hingewiesen, allerdings funktioniert dieser Link nicht mehr.

Ich habe da etwas neues gefunden und möchte den Link mal hier reinsetzen.

http://www.schreibenschriftschreiben.de/schrift_26.html

Allerdings auch hier gilt : nur üben bringt Erfolg.

Gruß, pejole
pejole
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von pejole »

Nochmals hallo,

habe da gerade ein Video gefunden, zwar 21 Minuten lang, aber sehr interessant, es wird Alltagsschrift mit verschiedenen Füllern gezeigt und auch Anregungen gegeben wie die Handschrift zu verbessern ist.

http://www.youtube.com/watch?v=VU6qUXPEfPA

die ersten 3 Minuten Vorgerede, danach Schriftproben,
ab 8 Minuten Schrift mit Italic Feder
ab 11 Minuten Schrift mit Flex Federn
ab 15 Minuten Schrift mit Ahab
ab 16 Minuten Schrift mit Montblanc 344 !!!
ab 17 Minuten Schrift mit Swan

Leider alles in Englisch, aber man versteht auch so was er meint für jene welche kein Englisch verstehen. Nun ja, 21 Minuten, aber ziemlich kurzweilig.

Gruß, pejole
agnoeo
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von agnoeo »

pejole hat geschrieben:in den Anfangstagen dieses Threads wurde auf einen Link mit Anleitung für das Schreiben einer Abart der Humanistischen Kursive als Alltagsschrift hingewiesen, allerdings funktioniert dieser Link nicht mehr.

Ich habe da etwas neues gefunden und möchte den Link mal hier reinsetzen.

http://www.schreibenschriftschreiben.de/schrift_26.html

Allerdings auch hier gilt : nur üben bringt Erfolg.
Mit mehr Übung würde es möglicherweise auch gleichmäßiger werden, das hier ist zudem auch recht zügig geschrieben.
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- David
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aljen
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von aljen »

selector24 hat geschrieben: Wer kennt sie nicht, die Touristen aus dem Flachland, die mit mehre 1000€ teuren ausrüstungen vor den Skihütten sitzen. Und nach einem Tag anstrengendem Sonnenbaden im schönen Gebige im gequälten Stemmpflug talwärts rutschen.
Da habt Ihr in felix Austria gut reden. :(

Komm doch mal an die Ostsee zum Kitesurfen und dann reden wir mal weiter über die Verhältnismäßigkeit der Ausrüstung versus sportliches Können. Gell? :lol:

Aber generell ist all das natürlich eine Frage der Gewichtung. Ich kenne das Problem aus der Welt der Fotografie. Wie heißt es so schön:
  • Ein Amateur sorgt sich um die Ausrüstung.
    Ein Profi sorgt sich um das Motiv.
    Ein Meister denkt an das Licht – und nur daran; denn dieses ganz alleine erschafft das Bild!

Wenn ich das weiter spinnen darf:

Ein Freigeist kümmert sich um den Geist der Aussage, denn um diesen geht es doch am Ende – die Mittel sind eben nur Mittel zum Ziel.

So eignentlich. :twisted:

In diesem Sinne Grüße von einem derzeit an der Grenze zu Austria weilenden (mit ebenfalls viel zu teurer, dafür einigermaßen sicherer Flugausrüstung… geht es doch nich zuletzt um den eigenen „Mors”) Kind der Norddeutschen Tiefebene - Mensch, was ist Kössen von schön :mrgreen:

Alexander
Et in Arcadia ego.
pejole
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von pejole »

Hallo David,

Glückwunsch zu deiner Schriftprobe, wenn ich bedenke dass du etwas schnell geschrieben hast wie du sagst und dazu auf 5mm Karopapier und dann deine Kleinbuchstaben sehe die nur eine Größe von max 2,5mm haben, sehr sauber und sehr leserlich, dem ist nichts hinzu zu fügen. Kursiv ist deine Schrift zwar, ich würde sie aber mehr als Druckschrift bezeichnen, so wurde diese Schrift jedenfalls genannt die wir neben der Lateinischen Schrift in der Schule erlernt haben.

Mit dem M 805 hättest du die kleine Schrift nie so leserlich hingekriegt, durch den breiteren Strich wäre z.B. ein kleines - a - wohl ohne den Leerraum geschrieben worden.

Wie schreibst du so schön: nur üben bringt Erfolg, denk mal dran wie lange wir in der Schule geübt haben bis ein a endlich mal ein leserliches a war, das gilt auch heute noch wenn man seine Schrift verbessern möchte.

Gruß, Martin
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Tenryu
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Tenryu »

Ich bin erstaunt, wie fein, diese Sailor-Feder schreibt. :shock:
Wenn ich bedenke, daß es noch zwei feinere Stufen gibt.
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f.larsen
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von f.larsen »

Bei mir sieht es momentan so aus:
Bild
Ich bin schon ganz zufrieden damit.
Besser geht aber immer.
Grüße
Lars

Mein Blog: Gents-Corner
M405
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von M405 »

So richtig hat es keine Antwortoption für mich getroffen.
Denn ich bin mit meiner - mittlerweile für andere wieder lesbaren Schrift nicht zufrieden, auch wenn ich keine Ansprüche in Sachen Kalligraphie habe. Vielleicht nur noch nicht, wer weiß?
Aber zurück zum Thema, ich bin unzufrieden mit meiner Schrift denn ich sehe Verbesserungsbedarf und -möglichkeiten. Es hat viel gebracht wieder mit Füller und bewußt zu schreiben, auch hat es was gebracht sich mit mir selbst zu einigen wie welche Buchstaben in Zukunft immer und ohne Ausnahme geschrieben werden und das zu üben. Führen von Reisetagebüchern bringt auch so einiges an Zugewinn und schließlich ein gutes Papier.

Bevor das Thema 'Wie viel und welche Ausrüstung braucht man?' jetzt weiter durchscheint möchte ich das etwas einschränken. Als Feder und Tinte das Maß aller Dinge waren, waren auch die Papiere auf dem Markt dafür gemacht. Heute ist es so, dass Papier am Markt ist, das einfach nicht gut für Tinte, dafür aber sehr gut für Laserdruck, Kopieren oder Beschreiben mit Kuli und Tintenroller geeignet ist. Daher muss der Tintenfreund nach dem für seine Zwecke richtigem Papier suchen - und ich weiß aus erster Hand (ich unterrichte Industrieazubis, die bei einem großen Kalender- und Papierhersteller arbeiten), dass man dort sehr viel testet. Die zwei waren auch SEHR interessiert meine Füller zu testen. ;-)

Für die Füller gilt was bei Harry Potter für Zauberstäbe gilt, der Füller sucht sich seinen Herren.
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Für mich ist der Inhalt wichtiger als die Form, darum habe ich auch eine Medizinerhandschrift. Viele "kultivierte Handschriften" vermitteln zwar mit Gleichmäßigkeit, Schnörkel und Gedöns einen schönen Eindruck der Gesamtseite, die Lesbarkeit des Textes verbessern sie häufig aber doch nicht. Weil Schönschrift häufig nur Selbstzweck oder lediglich "Schriftmagie" ist, habe ich es nie für nötig gehalten, eine Schönschrift zu kultivieren.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
meinauda
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von meinauda »

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Für mich ist der Inhalt wichtiger als die Form, darum habe ich auch eine Medizinerhandschrift. Viele "kultivierte Handschriften" vermitteln zwar mit Gleichmäßigkeit, Schnörkel und Gedöns einen schönen Eindruck der Gesamtseite, die Lesbarkeit des Textes verbessern sie häufig aber doch nicht. Weil Schönschrift häufig nur Selbstzweck oder lediglich "Schriftmagie" ist, habe ich es nie für nötig gehalten, eine Schönschrift zu kultivieren.
Wenn der Inhalt Dein eigen bleiben soll, ist es doch in Ordnung mit Deiner Medizinerhandschrift :D.
Aber zwischen Schnörkel und Gedöns und einer inhaltsvermittelnden lesbaren, fließenden, gleichmäßigen, individuellen Handschrift liegen doch Welten. Und nur letzteres ist gemeint!
Die Schönschreiber haben daneben ja auch noch eine Handschrift für den Alltag und wenn die dann auch noch lesbar und 'kultiviert' aussieht: perfekt.
Aber man kann seine Inhalte ja auch per PC verbreiten :wink: (und aus der Not eine Tugend machen!)
miel
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von miel »

Für mich ist eine kultivierte Handschrift nicht gleichbedeutend mit Kalligraphie, Verzierungen und Schnörkeln.
Sie ist für mich vergleichbar mit einem gepflegtem Aussehen, passender und sauberer Kleidung.

Genau das war der Grund, warum mich meine verhunzte Handschrift begann sehr zu stören.
Nicht nur, daß es mir selber oftmals schwerfiel zu lesen, was ich erst vor kurzem zu Papier gebracht hatte, sondern ich erkannte in dem unruhigen, fahrigen und und unkontrollierten Schriftbild auch mich selbst. Denn genau so war ich auch beim Schreiben. Ich beherrschte das Schreiben nicht so entspannt und souverän, wie meine Mutter, die selbst heute mit von Parkinson zittriger Hand noch in der Lage ist lesbare Schreibschrift aufs Papier zu bringen. Langsam zwar, aber es geht. Und das geht eben, weil sie es gut gelernt hat und sich auf das konzentriert, was sie da tut, wenn sie schreibt: Schreiben!

Mittlerweile bezeichne ich auch meine Schrift - wieder - als kultiviert. Ohne Verzierungen und Schnörkel, aber gut lesbar für mich und auch für andere. Denn ich schreibe ja keine private Geheimschrift.
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bella
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von bella »

ach IAFB,
man kann es sich auch einfach machen ..... es ist so ein Killerargument wie "ich bin halt so"
Es ist ok, wenn Du keine Lust oder Ehrgeiz hast an Deiner "Klaue" was zu ändern. Aber das Argument "es zählt ja nur der Inhalt" ist irgendwie dünn .... eine entwickelte, leserliche Handschrift ist kein "Schnörkel und Gedöns" und auch nicht per se inhaltslos ....

Ich bin jedenfalls recht glücklich mit hartem Üben meine linkshänder-teenie-Klaue in eine leserliche Schrift verändert zu haben und mich heute an der Optik meiner eigenen Notizbücher, Kalender und sonstiger Schriften, erfreuen zu können.
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

bella hat geschrieben:ach IAFB,
man kann es sich auch einfach machen ..... es ist so ein Killerargument wie "ich bin halt so"
Es ist ok, wenn Du keine Lust oder Ehrgeiz hast an Deiner "Klaue" was zu ändern. Aber das Argument "es zählt ja nur der Inhalt" ist irgendwie dünn .... eine entwickelte, leserliche Handschrift ist kein "Schnörkel und Gedöns" und auch nicht per se inhaltslos ....

Ich bin jedenfalls recht glücklich mit hartem Üben meine linkshänder-teenie-Klaue in eine leserliche Schrift verändert zu haben und mich heute an der Optik meiner eigenen Notizbücher, Kalender und sonstiger Schriften, erfreuen zu können.
1. "man kann es sich auch einfach machen" ist ja nun nicht minder ein "Killerargument";
2. "das Argument "es zählt ja nur der Inhalt"" kommt nicht von mir. Ich schrieb, dass mir der Inhalt wichtiger ist als die Form.
3. Du deutest es selbst mit deinem letzten Satz an: Es geht um die Optik, ums Angucken und nicht ums Lesen.

Der Hit ist aber, dass jemandem, der keine Schönschrift verwendet, eine Art intellektuelle Ungepflegtheit vorgeworfen wird. Was kommt als nächstes? Lavater?
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
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Killerturnschuh
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von Killerturnschuh »

bella hat geschrieben:ach IAFB,
man kann es sich auch einfach machen ..... es ist so ein Killerargument wie "ich bin halt so"
Es ist ok, wenn Du keine Lust oder Ehrgeiz hast an Deiner "Klaue" was zu ändern. Aber das Argument "es zählt ja nur der Inhalt" ist irgendwie dünn .... eine entwickelte, leserliche Handschrift ist kein "Schnörkel und Gedöns" und auch nicht per se inhaltslos ....

Ich bin jedenfalls recht glücklich mit hartem Üben meine linkshänder-teenie-Klaue in eine leserliche Schrift verändert zu haben und mich heute an der Optik meiner eigenen Notizbücher, Kalender und sonstiger Schriften, erfreuen zu können.
Da stimme ich bella aus tiefster Seele bei.
Eine Handschrift ist nichts statisches, sondern etwas woran man jederzeit arbeiten kann. Natürlich hilft die schöneste Handschrift ebensowenig wie das teuerste und eleganteste Briefpapier nichts, wenn jemand nichts zu sagen hat. Leider bringt es aber auch nicht viel wenn man zwar tatsächlich etwas mitzuteilen hat, es für den Leser jedoch eine Qual ist die geschriebenen Worte zu entziffern.

Ich bin sicherlich weit davon entfernt schön zu schreiben, bilde mir aber ein wenigstens gut lesbar zu schreiben.
Salve

Angi

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bella
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Re: Eine kultivierte Handschrift?!

Beitrag von bella »

Es geht beim Kochen auch um den Geschmack, die Komposition und die Zutaten ...... und dennoch erhöht es den Genuss ungemein, wenn das Gericht nett arrangiert ist ....
man könnte es auch mit der Schöpfkelle in einen Suppenteller klatschen .... das Kochen bleibt das gleiche, die Zutaten auch ...
Will man daraus aber einem engagierten Koch unterstellen er will nir Teller dekorieren :mrgreen:
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