Strichstärke variieren bei Kurrent
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Strichstärke variieren bei Kurrent
Hallo zusammen, ich lese hier schon einige Zeit mit und nachdem ihr mich richtig angefixt habt,
habe ich nun begonnen, mir die Kurrentschrift anzueignen.
Für ein schöneres Schriftbild habe ich mir vergangene Woche einen Lamy Scale mit 1,5 mm Stub Feder zugelegt.
In meiner Lernvorlage von M.Mücke sind immer die Auf- und Abstriche die dickeren Linien und das soll sicher auch so sein.
Bei mir ist es, wenn ich entspannt schreiben will, immer umgekehrt. Die Dicken Stellen entstehen in den Bögen.
Ich setze dabei die Feder etwa in einem Winkel von 45° aufs Papier. Der Füller schreibt dann sehr schön weich und gleichmäßig.
Versuche ich den Füller so zu drehen, dass die flache Seite genau nach oben zeigt, dann stimmt das Schriftbild, aber er kratzt, der Tintenfluss reißt ab und es widerstrebt mir auch selbst extrem, den Füller so zu halten.
Könnt ihr mir einen Rat geben, was ich eventuell falsch mache.
Vielen Dank
Uwe
habe ich nun begonnen, mir die Kurrentschrift anzueignen.
Für ein schöneres Schriftbild habe ich mir vergangene Woche einen Lamy Scale mit 1,5 mm Stub Feder zugelegt.
In meiner Lernvorlage von M.Mücke sind immer die Auf- und Abstriche die dickeren Linien und das soll sicher auch so sein.
Bei mir ist es, wenn ich entspannt schreiben will, immer umgekehrt. Die Dicken Stellen entstehen in den Bögen.
Ich setze dabei die Feder etwa in einem Winkel von 45° aufs Papier. Der Füller schreibt dann sehr schön weich und gleichmäßig.
Versuche ich den Füller so zu drehen, dass die flache Seite genau nach oben zeigt, dann stimmt das Schriftbild, aber er kratzt, der Tintenfluss reißt ab und es widerstrebt mir auch selbst extrem, den Füller so zu halten.
Könnt ihr mir einen Rat geben, was ich eventuell falsch mache.
Vielen Dank
Uwe
viele Grüße Uwe
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Herzlich willkommen im Forum und besonders begrüßt als Kurrentinteressierter. Du machst nix falsch, Deine Feder ist dafür falsch!
Die Kurrent, so wie Du sie haben willst, wird Dir mit Deiner Feder nicht gelingen.
Feiner Strich hoch, breiter Strich runter funktioniert nur mit einer Spitzfeder im Federhalter oder einer feinen flexiblen Feder im Federhalter (altem Federhalter).
Die Kurrent, so wie Du sie haben willst, wird Dir mit Deiner Feder nicht gelingen.
Feiner Strich hoch, breiter Strich runter funktioniert nur mit einer Spitzfeder im Federhalter oder einer feinen flexiblen Feder im Federhalter (altem Federhalter).
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Vielen Dank für die Info,
Da bin ich ja prächtig im Fachgeschäft beraten worden. Habe dazu auch noch das Papier von Rössler empfohlen bekommen, was für mich auch einen totalen Fehlgriff darstellt. So Rauh wie das ist, das lässt sich mit keinem meiner Füller richtig beschreiben.
Da bedanke ich mich doch direkt beim Sekretär für diese "fachmännische " Beratung.
Uwe.
Da bin ich ja prächtig im Fachgeschäft beraten worden. Habe dazu auch noch das Papier von Rössler empfohlen bekommen, was für mich auch einen totalen Fehlgriff darstellt. So Rauh wie das ist, das lässt sich mit keinem meiner Füller richtig beschreiben.
Da bedanke ich mich doch direkt beim Sekretär für diese "fachmännische " Beratung.
Uwe.
viele Grüße Uwe
- Cepasaccus
- Beiträge: 2897
- Registriert: 29.08.2012 18:31
- Wohnort: Nürnberg
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Wenn Dir das Schriftbild gefaellt, aber nicht das Kratzen kannst Du auch noch das Papier statt den Fueller drehen.
Cepasaccus
Cepasaccus
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Hallo Uwe,
werfe mal einen prüfenden Blick (und ignoriere das "Sütterlin" im Titel)
https://www.youtube.com/watch?v=ejHRKGoZkC8
V.G.
Thomas
werfe mal einen prüfenden Blick (und ignoriere das "Sütterlin" im Titel)
https://www.youtube.com/watch?v=ejHRKGoZkC8
V.G.
Thomas
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Hallo Uwe,
auch von mir ein herzliches Willkommen! Es lohnt sich, mit der Kurrent zu beschäftigen. Und immerhin hast du den Lehrgang von Mücke. Dort findest Du viele wertvolle und fundierte Tipps. Du musst dir klar machen, dass die Kurrent eine Schrift ist, die nicht für Füllfederhalter und Tinten, wie wir sie heute kennen, gemacht ist (= gab's ganz früher einfach noch nicht). Aus diesem Grund kriegt man sie eben auch nur mit der orginalähnlich Spitzfeder hin. Mit Füllern kannst du das nur näherungsweise imitieren, was aber auch zu ansprechenden Ergebnissen führen kann. Mein Tipp auf diesem Gebiet: Nimm einen Füller mit einer möglichst feinen Feder (= leicht zu besorgen), die nach Möglichkeit etwas nachgiebig ist (= schwer zu besorgen bzw. oft teuer bzw. Glückssache) und eine Tinte, die recht trocken läuft (= für den Anfang z.B. Salix von Rohrer und Klingner). Wenn das dann halbwegs gut funktioniert, dann ist alles in bester Ordnung. Das Theater und eine oft jahrelange Suche nach besseren Lösungen fängt aber genau dann an, wenn sich damit zumindest subjektiv nicht zufriedenstellend schreiben lässt. Aber das sind Probleme von morgen und übermorgen, falls sich herausstellst, dass dieses Hobby dich längerfristig beschäftigen wird.
Für den Angang, solltest du dir einen Federhalter und zwei, drei Spitzfedern besorgen (= alles nicht teuer), eine geeignete Tinte (= auch nicht teuer) und eine feine, besser extrafeine Feder für deinen Füller (= auch nicht teuer).
Herzliche Grüße
agathon
auch von mir ein herzliches Willkommen! Es lohnt sich, mit der Kurrent zu beschäftigen. Und immerhin hast du den Lehrgang von Mücke. Dort findest Du viele wertvolle und fundierte Tipps. Du musst dir klar machen, dass die Kurrent eine Schrift ist, die nicht für Füllfederhalter und Tinten, wie wir sie heute kennen, gemacht ist (= gab's ganz früher einfach noch nicht). Aus diesem Grund kriegt man sie eben auch nur mit der orginalähnlich Spitzfeder hin. Mit Füllern kannst du das nur näherungsweise imitieren, was aber auch zu ansprechenden Ergebnissen führen kann. Mein Tipp auf diesem Gebiet: Nimm einen Füller mit einer möglichst feinen Feder (= leicht zu besorgen), die nach Möglichkeit etwas nachgiebig ist (= schwer zu besorgen bzw. oft teuer bzw. Glückssache) und eine Tinte, die recht trocken läuft (= für den Anfang z.B. Salix von Rohrer und Klingner). Wenn das dann halbwegs gut funktioniert, dann ist alles in bester Ordnung. Das Theater und eine oft jahrelange Suche nach besseren Lösungen fängt aber genau dann an, wenn sich damit zumindest subjektiv nicht zufriedenstellend schreiben lässt. Aber das sind Probleme von morgen und übermorgen, falls sich herausstellst, dass dieses Hobby dich längerfristig beschäftigen wird.
Für den Angang, solltest du dir einen Federhalter und zwei, drei Spitzfedern besorgen (= alles nicht teuer), eine geeignete Tinte (= auch nicht teuer) und eine feine, besser extrafeine Feder für deinen Füller (= auch nicht teuer).
Herzliche Grüße
agathon
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Hallo Uwe,
Dass dein Lamy mit 1,5 mm Stub bei den Rundungen den fettesten Strich schreibt liegt daran dass dabei die volle Breitseite der
Feder aufliegt und somit den breitesten Strich erzeugt, eigentlich normal. Siehst du in angehängtem Foto von mir auch so.
Mit 45° Federstellung schreibst du ganz korrekt, allerdings wie schon geschrieben sind 1,5 mm für Kurrent nicht wirklich geeignet,
aber du brauchst deinen Lamy nicht gleich in die Ecke schmeißen deswegen, üben kannst du trotzdem schon mal damit bis du
die Kurrent fließend schreiben kannst, es ist nämlich erheblich einfacher als Anfänger diese Schrift mit deiner 1,5 mm zu schreiben
als sofort mit einer Spitzfeder zu beginnen. Wenn du die Buchstaben gut drauf hast kannst du immer noch auf Spitzfeder oder einen
alten Füller mit flexibler EF oder F Federn umsteigen. Womöglich konnte der Verkäufer mit dem Wort Kurrent gar nichts anfangen sonst hätte dir diese 1,5 mm Feder nie verkauft werden dürfen, versuche doch mal ob du den Füller nicht umtauschen kannst in einen mit einer EF Feder, wird wohl ohne Flex sein aber trotzdem besser als diese breite Feder.
Gruß, Martin
Dass dein Lamy mit 1,5 mm Stub bei den Rundungen den fettesten Strich schreibt liegt daran dass dabei die volle Breitseite der
Feder aufliegt und somit den breitesten Strich erzeugt, eigentlich normal. Siehst du in angehängtem Foto von mir auch so.
Mit 45° Federstellung schreibst du ganz korrekt, allerdings wie schon geschrieben sind 1,5 mm für Kurrent nicht wirklich geeignet,
aber du brauchst deinen Lamy nicht gleich in die Ecke schmeißen deswegen, üben kannst du trotzdem schon mal damit bis du
die Kurrent fließend schreiben kannst, es ist nämlich erheblich einfacher als Anfänger diese Schrift mit deiner 1,5 mm zu schreiben
als sofort mit einer Spitzfeder zu beginnen. Wenn du die Buchstaben gut drauf hast kannst du immer noch auf Spitzfeder oder einen
alten Füller mit flexibler EF oder F Federn umsteigen. Womöglich konnte der Verkäufer mit dem Wort Kurrent gar nichts anfangen sonst hätte dir diese 1,5 mm Feder nie verkauft werden dürfen, versuche doch mal ob du den Füller nicht umtauschen kannst in einen mit einer EF Feder, wird wohl ohne Flex sein aber trotzdem besser als diese breite Feder.
Gruß, Martin
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Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Uwe,
ich schließe mich dem Ratschlag von Martin natürlich voll und ganz an. Es ist wirklich einfacher, erst mit dem Füller zu üben. Ersatzfedern für deinen Lamy Scala sind recht preiswert (ca. 5 Euro) und können ganz leicht selbst getauscht werden.
Grüße
agathon
ich schließe mich dem Ratschlag von Martin natürlich voll und ganz an. Es ist wirklich einfacher, erst mit dem Füller zu üben. Ersatzfedern für deinen Lamy Scala sind recht preiswert (ca. 5 Euro) und können ganz leicht selbst getauscht werden.
Grüße
agathon
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Ciao Uwe,
in diesem Faden bekommst Du auch für die Kurrent viele Tipps:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 9&start=60
Und ja, wie agathon schon geschrieben hat, ist trocken laufende Tinte sehr wichtig.
Am besten sind Eisengallus-Tinten.
Grüße
Pennino
in diesem Faden bekommst Du auch für die Kurrent viele Tipps:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 9&start=60
Und ja, wie agathon schon geschrieben hat, ist trocken laufende Tinte sehr wichtig.
Am besten sind Eisengallus-Tinten.
Grüße
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Lieber Uwe!
Unter
http://www.blog.penstore.at/?page_id=870
siehst Du auch, welche Federn auf Deinen Scala passen.
Happy writing!
Peter
Unter
http://www.blog.penstore.at/?page_id=870
siehst Du auch, welche Federn auf Deinen Scala passen.
Happy writing!
Peter
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Uwe, wenn Du schon einkaufen gehst, könntest Du's durchaus mal mit einem Noodlers Füller versuchen.
Ich kapere mal Julies Instagram:
(Quelle: https://instagram.ftxl1-1.fna.fbcdn.net ... %3D%3D.2.c )
Die recht "breiten" Aufschwünge kommen von der Italic-Form der untipped Nib hier. Wer's schärfer will, könnte diese Feder anspitzen. M.E. ist es ein bisschen Geschmackssache. Die Kurrent wurde, grob geschätzt, ein halbes Jahrtausend geschrieben und davon nur ca. ein Jahrhundert mit Metallfedern. Wenn der Gänsekiel etwas abgefidelt war, war der auch "italic" (wurde aber wieder angespitzt) .
V.G.
Thomas
Ich kapere mal Julies Instagram:
(Quelle: https://instagram.ftxl1-1.fna.fbcdn.net ... %3D%3D.2.c )
Die recht "breiten" Aufschwünge kommen von der Italic-Form der untipped Nib hier. Wer's schärfer will, könnte diese Feder anspitzen. M.E. ist es ein bisschen Geschmackssache. Die Kurrent wurde, grob geschätzt, ein halbes Jahrtausend geschrieben und davon nur ca. ein Jahrhundert mit Metallfedern. Wenn der Gänsekiel etwas abgefidelt war, war der auch "italic" (wurde aber wieder angespitzt) .
V.G.
Thomas
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Danke für die vielen nützlichen Hinweise. Ihr seit echt super.
Ich werde mal die Feder wechseln (das geht sonst bei keinem meiner anderen Füller so günstig) und auf normalem Papier üben.
Die Rückseite des Paper Royal ist tatsächlich glatter und einfacher zu beschreiben, auch für den Tipp danke ich.
Uwe
Ich werde mal die Feder wechseln (das geht sonst bei keinem meiner anderen Füller so günstig) und auf normalem Papier üben.
Die Rückseite des Paper Royal ist tatsächlich glatter und einfacher zu beschreiben, auch für den Tipp danke ich.
Uwe
viele Grüße Uwe
- JulieParadise
- Beiträge: 5425
- Registriert: 13.06.2016 21:16
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Hach, fühle mich geehrt. Danke!Thom hat geschrieben:Uwe, wenn Du schon einkaufen gehst, könntest Du's durchaus mal mit einem Noodlers Füller versuchen.
Ich kapere mal Julies Instagram: [...]
V.G.
Thomas
Meine Ahabs und die Federn habe ich von Amaz** für ca. 30€/Füller (Niche Pens UK) bzw. 7€+3€VS für 2 Federn bei Hyatt's Creative, aber der Noodlers Nib Creaper, den ein Forenmitglied hier gewerblich bei ?? für ca. 20€ verkauft, dürfte genau so gut funktionieren. Mit meinem Smartphone lässt es sich nicht so gut schreiben und suchen, vielleicht kann ja jemand einspringen und einen Link setzen.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Julie, Ehre, wem Ehre gebührt, würde ich da mal sagen.
Man kann's auch auf die Spitze treiben, aber wer damit eine saubere Kurrent auf's Parkett legt, kann's mit allem (muß auch nicht unbedingt ein Schreibgerät sein):
V.G.
Thomas
Man kann's auch auf die Spitze treiben, aber wer damit eine saubere Kurrent auf's Parkett legt, kann's mit allem (muß auch nicht unbedingt ein Schreibgerät sein):
V.G.
Thomas
Re: Strichstärke variieren bei Kurrent
Mir ist da noch eingefallen, dass ich für meinen Pelikan M600 noch 2 Tage in der Tauschfrist bin und die M-Feder beim Service noch gegen eine EF tauschen lassen könnte.
Da oben die EF - Feder als gängige Möglichkeit beschrieben wurde wäre das vielleicht ein Weg.
Der Pelikan ist allerdings mein bisher einziger Füller mit Goldfeder. Würdet ihr mir dazu raten ?
Viele Grüße
Uwe
Da oben die EF - Feder als gängige Möglichkeit beschrieben wurde wäre das vielleicht ein Weg.
Der Pelikan ist allerdings mein bisher einziger Füller mit Goldfeder. Würdet ihr mir dazu raten ?
Viele Grüße
Uwe
viele Grüße Uwe