Positionierung des Papiers
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Positionierung des Papiers
Weiss nicht, ob ich hier richtig bin. Bislang habe ich nichts dazu gefunden. In letzter Zeit, wo ich wieder mehr per Hand schreibe, fällt mir folgendes auf: Ich neige dazu, das aufgeschlagene Heft oder Notizbuch bzw. Block zu drehen. Es liegt also nicht gerade vor mir, sondern um bis zu 45 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Irgendwie schreibt es sich so entspannter, finde ich. Insbesondere bin ich dann entspannt im Handgelenk. Die Schrift ist tendenziell etwas nach rechts geneigt. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, dass ich das früher, also in der Schule und im Studium, auch gemacht bzw gebraucht hätte. Und ich frage mich natürlich, was jetzt anders ist als damals. Wie kann sich auf einmal meine bevorzugte Haltung geändert haben, wenn ich es Jahrzehnte anders gemacht habe? Die Originalfeder meines Oberstufen- und Studiumsfüllers (Lamy Safari) kratzt jetzt manchmal etwas. Der hat früher nie gekratzt. Wenn ich den Füller etwas drehe, butterweich. Auch das deutet doch darauf hin, dass sich an der Haltung was geändert hat.
Das ist ja slles nicht dramatisch, wundert mich halt. Unpraktisch ist es, wenn ich ein aufgeschlagenes a4 Heft vor mir habe, da die Schreibhand durch die Drehung recht weit weg von mir ist, wenn ich auf der rechten Seite schreibe. Daher bevorzuge ich eher a5.
Wie legt ihr euer Papier, gibt es noch andere mit dem Phänomen? Habt ihr eine Erklärung?
Das ist ja slles nicht dramatisch, wundert mich halt. Unpraktisch ist es, wenn ich ein aufgeschlagenes a4 Heft vor mir habe, da die Schreibhand durch die Drehung recht weit weg von mir ist, wenn ich auf der rechten Seite schreibe. Daher bevorzuge ich eher a5.
Wie legt ihr euer Papier, gibt es noch andere mit dem Phänomen? Habt ihr eine Erklärung?
- Edelweissine
- Beiträge: 2576
- Registriert: 08.01.2016 18:32
Re: Positionierung des Papiers
Interessante Feststellung!
Ob ich früher zu den "Verdrehern" gehört habe, weiß ich nicht, aber ich denke eher nicht. Mittlerweile mache ich das bei längeren Texten gern, weil meine Schrift im Laufe der Jahre leicht nach links kippt und ich dem entgegenwirken will. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein Overwriter bin.
Ob ich früher zu den "Verdrehern" gehört habe, weiß ich nicht, aber ich denke eher nicht. Mittlerweile mache ich das bei längeren Texten gern, weil meine Schrift im Laufe der Jahre leicht nach links kippt und ich dem entgegenwirken will. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein Overwriter bin.
Gruß,
Heike
Heike
Re: Positionierung des Papiers
Was ist denn ein overwriter?
Re: Positionierung des Papiers
So schreibe ich seit ca 40 Jahren. Für mich ist das bequemer. Auch bei A 4.
In der Uni habe ich mir immer Plätze ohne Vordermann/-frau gesucht, um mein Notizbuch
überhängen zu lassen. Auch damals schon A 4.
Auch bei mir kippt die Schrift leicht nach rechts und ich liebe die Freiheit des Raums für meine Hand.
In der Uni habe ich mir immer Plätze ohne Vordermann/-frau gesucht, um mein Notizbuch
überhängen zu lassen. Auch damals schon A 4.
Auch bei mir kippt die Schrift leicht nach rechts und ich liebe die Freiheit des Raums für meine Hand.
No risk - No fun 8)
- JulieParadise
- Beiträge: 5485
- Registriert: 13.06.2016 21:16
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Re: Positionierung des Papiers
Ehrlich gesagt wundere ich mich, dass das Verdrehen des Papiers nicht viel häufiger zu beobachten ist, auch unter Schülern.
Wenn das Blatt gerade vor einem liegt, dann müsste man ja, um den Füller zumindest beim Abschwung/geraden Linien nach unten nicht zu verkanten entweder die Hand verdrehen oder es sehr weit rechts (Rechtshänder) oder sehr weit links positionieren, da der Schwung ja über den Arm als Bewegung nach hinten weiterreicht. Oder man schreibt nur aus den Fingern, aber auch dann verkrampft und verdreht man die Hand.
Legt man sich das Blatt aber im 45-90°-Winkel schräg, hat man Platz um den Arm/Ellbogen frei und locker nach zu bewegen, ohne "in den eigenen Körper" zu arbeiten oder die Hand verdrehen zu müssen. Die Hand zieht dann auch die Feder gerade herunter, was sich vor allem beim Schreiben mit Flex- oder breiten Federn sehr schnell bemerkbar macht.
In der Schule versucht man den Kindern das geradezu auszutreiben, wenn jemand es instinktiv so machen möchte, dabei beobachte ich gerade auch bei meiner Tochter, die mit links schreibt, dass sie nur auf diese Weise spiegelbildlich zu einem Rechtshänder schreiben kann, ohne die "Hakenhand" entwickeln zu müssen, die man von Linkshändern kennt, welche als "overwriter" über der Zeile liegend schreiben.
Ich würde also sagen: Du machst das instinktiv genau richtig, und offenbar fühlt es sich ja auch gut an für Dich, also weiter so!
Wenn das Blatt gerade vor einem liegt, dann müsste man ja, um den Füller zumindest beim Abschwung/geraden Linien nach unten nicht zu verkanten entweder die Hand verdrehen oder es sehr weit rechts (Rechtshänder) oder sehr weit links positionieren, da der Schwung ja über den Arm als Bewegung nach hinten weiterreicht. Oder man schreibt nur aus den Fingern, aber auch dann verkrampft und verdreht man die Hand.
Legt man sich das Blatt aber im 45-90°-Winkel schräg, hat man Platz um den Arm/Ellbogen frei und locker nach zu bewegen, ohne "in den eigenen Körper" zu arbeiten oder die Hand verdrehen zu müssen. Die Hand zieht dann auch die Feder gerade herunter, was sich vor allem beim Schreiben mit Flex- oder breiten Federn sehr schnell bemerkbar macht.
In der Schule versucht man den Kindern das geradezu auszutreiben, wenn jemand es instinktiv so machen möchte, dabei beobachte ich gerade auch bei meiner Tochter, die mit links schreibt, dass sie nur auf diese Weise spiegelbildlich zu einem Rechtshänder schreiben kann, ohne die "Hakenhand" entwickeln zu müssen, die man von Linkshändern kennt, welche als "overwriter" über der Zeile liegend schreiben.
Ich würde also sagen: Du machst das instinktiv genau richtig, und offenbar fühlt es sich ja auch gut an für Dich, also weiter so!
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
Re: Positionierung des Papiers
Guten Morgen zusammen,
in der Schule habe ich das nie so gemacht, in der Uni geht's mit A4-Seiten nicht, weil die Tische vorne einen Überstand nach oben haben, zuhause allerdings drehe ich das Blatt immer wie folgt:
Die untere linke und die obere rechte Ecke müssen (verbunden mit einer gedachten Geraden) eine Orthogonale zur Tischkante, an der ich sitze, bilden. Reproduzierbar gewährleistet ist das dadurch, dass ich als Schreibunterlage eine Schneidematte mit cm-Raster verwende, die mittels ganz wenig Uhu-patafix (dieses Klebekaugummi) dauerhaft und gerade am Tisch befestigt ist. Da lässt sich das Blatt dann ganz wunderbar ausrichten.
Und welchen Zwangsneurosen seid Ihr so erlegen?
Liebe Grüße,
Johannes
in der Schule habe ich das nie so gemacht, in der Uni geht's mit A4-Seiten nicht, weil die Tische vorne einen Überstand nach oben haben, zuhause allerdings drehe ich das Blatt immer wie folgt:
Die untere linke und die obere rechte Ecke müssen (verbunden mit einer gedachten Geraden) eine Orthogonale zur Tischkante, an der ich sitze, bilden. Reproduzierbar gewährleistet ist das dadurch, dass ich als Schreibunterlage eine Schneidematte mit cm-Raster verwende, die mittels ganz wenig Uhu-patafix (dieses Klebekaugummi) dauerhaft und gerade am Tisch befestigt ist. Da lässt sich das Blatt dann ganz wunderbar ausrichten.
Und welchen Zwangsneurosen seid Ihr so erlegen?
Liebe Grüße,
Johannes
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- Beiträge: 44
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Re: Positionierung des Papiers
Ich schreibe inzwischen auch nur noch mit gedrehtem Papier. Vor allem wenn ich Schreibschrift schreibe (relativ stark nach rechts geneigt) geht das gar nicht anders. Ich habe sowieso Probleme mit meinem Handgelenk, so ist es dann noch erträglich - mit gerade liegendem Papier könnte ich wahrscheinlich noch weniger am Stück schreiben, ohne dass es weh tut.
Ich erinnere mich aber auch, dass uns in der Schule immer gesagt wurde, das Papier müsste gerade liegen, obwohl ich das total unbequem und unpraktisch fand.
Ich erinnere mich aber auch, dass uns in der Schule immer gesagt wurde, das Papier müsste gerade liegen, obwohl ich das total unbequem und unpraktisch fand.
Viele Grüße,
Julia
Julia
- Fisherman65
- Beiträge: 148
- Registriert: 22.12.2013 16:06
- Wohnort: In Vöhrums Nachbarschaft
Re: Positionierung des Papiers
Hallöchen, Ihr Freigeister und Zwangsneurotiker
Ich habe mich lange bemüht, mein Papier möglichst gerade auszurichten - schließlich [*outing on*] liegen Stifte, Bücher etc. auf dem Schreibtisch auch gerne sehr akkurat [*outing off*]. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich dann recht verkrampft schreibe und eher Druckschrift als Schreibschrift produziere. Die Ergebnisse in zusammenhängender Schrift sind jedenfalls nur selten ansehnlich.
Drehe ich das Papier um etwa 30° gegen den Uhrzeigersinn gelingt mir eine im Endresultat aufrechte und ansehnliche Schreibschrift deutlich besser und entspannter. Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich dann unbewusst mehr mit dem Arm als mit der Hand schreibe.
Schönen Sonntag noch!
Thorsten
Ich habe mich lange bemüht, mein Papier möglichst gerade auszurichten - schließlich [*outing on*] liegen Stifte, Bücher etc. auf dem Schreibtisch auch gerne sehr akkurat [*outing off*]. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich dann recht verkrampft schreibe und eher Druckschrift als Schreibschrift produziere. Die Ergebnisse in zusammenhängender Schrift sind jedenfalls nur selten ansehnlich.
Drehe ich das Papier um etwa 30° gegen den Uhrzeigersinn gelingt mir eine im Endresultat aufrechte und ansehnliche Schreibschrift deutlich besser und entspannter. Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich dann unbewusst mehr mit dem Arm als mit der Hand schreibe.
Schönen Sonntag noch!
Thorsten
Am Anfang war das Wort und nicht das Geschwätz,
und am Ende wird nicht die Propaganda sein, sondern wieder das Wort.
Gottfried Benn (1886-1956)
und am Ende wird nicht die Propaganda sein, sondern wieder das Wort.
Gottfried Benn (1886-1956)
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Re: Positionierung des Papiers
JulieParadise hat geschrieben:In der Schule versucht man den Kindern das geradezu auszutreiben, wenn jemand es instinktiv so machen möchte, ...
Die Frage ist, ob man diese Erfahrungen verallgemeinern kann. Meine Schrift fällt nach rechts und ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich von Lehrern in der Schule öfters drauf hingewiesen wurde, dass Blatt zu drehen. Keine Frage, meine Erfahrungen sind schon länger her; damals waren Schrift und Schriftbild noch wichtiger.annoyinghobbit hat geschrieben: Ich erinnere mich aber auch, dass uns in der Schule immer gesagt wurde, das Papier müsste gerade liegen, obwohl ich das total unbequem und unpraktisch fand.
Ich drehe mein Blatt auch heute noch, wenn auch nicht mehr ganz so stark.
LG Manuela / Pumukeline
Re: Positionierung des Papiers
Ich kann mich garnicht erinnern, jemals längere Texte anders geschrieben zu haben.
Liebe Grüsse,
Claudia
Liebe Grüsse,
Claudia
Re: Positionierung des Papiers
In der Grundschule hatte man uns beigebracht, das Papier schräg aufzulegen.
Ich glaube, wir hatten sogar einen Strich auf dem Pult als Vorlage.
Heute mache ich das eigentlich nicht mehr. Oder höchstens ganz wenig und unbewußt.
Bei einem schrägen Blatt ohne Linien wird es nämlich schwer, gerade Zeilen einzuhalten.
Ich glaube, wir hatten sogar einen Strich auf dem Pult als Vorlage.
Heute mache ich das eigentlich nicht mehr. Oder höchstens ganz wenig und unbewußt.
Bei einem schrägen Blatt ohne Linien wird es nämlich schwer, gerade Zeilen einzuhalten.
Re: Positionierung des Papiers
Ah gut, dann bin ich anscheinend doch nicht so abnormal. Ich versteh bloss nicht mehr, wie ich früher anders, also mit geradem Papier, schreiben konnte...
Re: Positionierung des Papiers
Auch ich gehöre zu den "Gegen-den-Uhrzeigersinn-Papier-Verdrehern", denn so ist es für mich als Rechtshänderin schon immer am bequemsten gewesen!
Wenn ich allerdings Sitzungen mitprotokolliere, ist der Platz leider oft so knapp, dass ich das Papier parallel zur Tischkante ausrichten muss ... und dann wird es auf die Dauer echt unbequem.
Damals in der Schule mussten unsere A4-Hefte übrigens auch immer gerade liegen, denn sonst wurde es an den Tischen schnell unübersichtlich und eng - besonders während Klassenarbeiten ging das natürlich gar nicht.
Liebe Grüße,
Dagmar
Wenn ich allerdings Sitzungen mitprotokolliere, ist der Platz leider oft so knapp, dass ich das Papier parallel zur Tischkante ausrichten muss ... und dann wird es auf die Dauer echt unbequem.
Damals in der Schule mussten unsere A4-Hefte übrigens auch immer gerade liegen, denn sonst wurde es an den Tischen schnell unübersichtlich und eng - besonders während Klassenarbeiten ging das natürlich gar nicht.
Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
Re: Positionierung des Papiers
Hier in der Schweiz hatten wir andere Heftformate. Am gebräuchlichsten war das Format 22x17,5 cm. In der Grundschule auch gerne mit Dopellinien und Rechteckgitter.
Re: Positionierung des Papiers
In der Grundschule ("damals vor gut 40 Jahren") haben wir auch nur A5-Hefte genutzt.
Die A4-Formate kamen dann später auf dem Gymnasium.
Ich bin nach wie vor ein Fan von A5.
Die A4-Formate kamen dann später auf dem Gymnasium.
Ich bin nach wie vor ein Fan von A5.