Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
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Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Bin gerade über nachfolgenden Beitrag gestolpert und möchte ihn der Forums Gemeinde nicht vorenthalten.
http://oesterreich.orf.at/stories/2832119/
Liebe Grüsse aus dem Süden,
Gottfried
http://oesterreich.orf.at/stories/2832119/
Liebe Grüsse aus dem Süden,
Gottfried
Wenn das nicht geht, versuche etwas anderes - vielleicht geht das auch nicht...
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Also, ich weiß nicht, auf Platz 2 sind Einkaufszettel (64 Prozent) und auf Platz 1:
"Eltern gaben vor allem an, Liebesbriefe per Hand zu verfassen (65 Prozent)".
Dieser Beitrag wirft doch haufenweise neue Fragen auf.
V.G.
Thomas
"Eltern gaben vor allem an, Liebesbriefe per Hand zu verfassen (65 Prozent)".
Dieser Beitrag wirft doch haufenweise neue Fragen auf.
V.G.
Thomas
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
genauso ging's mir mit Platz 1 und 2 auch...Thom hat geschrieben:Dieser Beitrag wirft doch haufenweise neue Fragen auf.
Gruß, Michael
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Das hier war schon abgefahren, aber leider ist Katalin scheinbar wieder verschwunden:
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... he#p169023
V.G.
Thomas
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... he#p169023
V.G.
Thomas
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Die Handschrift stirbt beim jüngeren Publikum zunehmend aus, gerade bei Unterschriften sind Krähe und Mensch mittlerweile schwer zu unterscheiden. Meinem Gefühl nach sind es aber eher die Männer, deren Schreibkompetenz abnimmt, Frauen bzw. Mädchen scheinen die Schrift weniger als Werkzeug denn als kunstvolle Aktivität anzusehen. Aber auch ältere Leute haben zunehmend Probleme damit, weil sie seltener schreiben. Es ist nun so, dass der frühere Drill weggefallen ist und auch die Notwendigkeit, etwas händisch zu schreiben, immer mehr schwindet. Eine völlig natürliche Entwicklung, die so zu erwarten war.
Ich finde das daher keineswegs schlimm oder bedauerlich, Zeiten ändern sich und jeder kann man sowohl Gutes als auch Schlechtes abgewinnen. Solange wir heute noch schreiben dürfen und können, sollte uns das nicht sonderlich tangieren
Ich finde das daher keineswegs schlimm oder bedauerlich, Zeiten ändern sich und jeder kann man sowohl Gutes als auch Schlechtes abgewinnen. Solange wir heute noch schreiben dürfen und können, sollte uns das nicht sonderlich tangieren
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Also, mit Druckschrift haben die's schon.Knoffel hat geschrieben:Meinem Gefühl nach sind es aber eher die Männer, deren Schreibkompetenz abnimmt...
(Quelle: http://p5.focus.de/img/fotos/origs46863 ... chalke.jpg )
V.G.
Thomas
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Man darf auch nicht vergessen, daß in einem bestimmten Alter bei Mädchen Tagebücher wohl immer noch in sind.
Jedenfalls wenn ich von den verkauften Tagebüchern bei uns im Laden ausgehe. Jungs sehe ich eher selten mit sowas
abziehen.
Und natürlich ist da wieder die Frage, wie wird das Handschreiben und da speziell das Füllerschreiben beigebracht.
Wenn das von Anfang an keinen Spass bringt und die richtige Schreibhaltung nicht beachtet wird.... dann wird das
auch später eher nicht gepflegt.
Jedenfalls wenn ich von den verkauften Tagebüchern bei uns im Laden ausgehe. Jungs sehe ich eher selten mit sowas
abziehen.
Und natürlich ist da wieder die Frage, wie wird das Handschreiben und da speziell das Füllerschreiben beigebracht.
Wenn das von Anfang an keinen Spass bringt und die richtige Schreibhaltung nicht beachtet wird.... dann wird das
auch später eher nicht gepflegt.
Liebe Grüsse
Chris
Chris
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Wenn ich Handschriften "älterer", also 65+ oder 70+ und noch älterer, sehe, fällt mir dort eine Tendenz zu kleinerer und zittrigerer Schrift auf. Das halte ich aber noch für einen relativ normalen Prozess, der unausweichlich mit Alterung und Verschleiß einhergeht.Knoffel hat geschrieben:Die Handschrift stirbt beim jüngeren Publikum zunehmend aus, gerade bei Unterschriften sind Krähe und Mensch mittlerweile schwer zu unterscheiden. Meinem Gefühl nach sind es aber eher die Männer, deren Schreibkompetenz abnimmt, Frauen bzw. Mädchen scheinen die Schrift weniger als Werkzeug denn als kunstvolle Aktivität anzusehen. Aber auch ältere Leute haben zunehmend Probleme damit, weil sie seltener schreiben. Es ist nun so, dass der frühere Drill weggefallen ist und auch die Notwendigkeit, etwas händisch zu schreiben, immer mehr schwindet. Eine völlig natürliche Entwicklung, die so zu erwarten war.
[...]
Das "jüngere" Publikum hingegen ist anderen Veränderungen unterworfen. Neuro-/physio-/psychologischen Untersuchungen nach kommt es durch die Verwendung von Touchscreen-Geräten zu einer andersartigen und anderswo lokalisierten Aktivierung von Hirnbereichen als bei klassischer Sprache. Gänzlich glücklich schienen die Verfasser der Studie mit dem Ergebnis nicht zu sein.
Druckschrift hat für mich den Vorteil, dass es der andere in der Regel ohne Rücksprache und Rätseln erkennen kann, zumal wenn noch griechische oder Formelzeichen dabei sind.
Frank
* * *
Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Ja, ich habe auch 2 Handschriften. Das
V.G.
Thomas
würde ich aber mal nicht verwechseln.Kriss2167 hat geschrieben:...Handschreiben und da speziell das Füllerschreiben
V.G.
Thomas
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
*am Kopf kratz*
Thomas, den Einwand versteh ich nicht.
Ich wollte mit meinem Text nur einwerfen, daß es wichtig ist wie in der Schule das Schreibenlernen und
dann das Schreiben mit dem Füllhalter beigebracht wird. Da das schreiben mit dem Füller in der Regel
deutlich später stattfindet, als das Schreibenlernen an sich, sind das natürlich 2 unterschiedliche
Aufgabengebiete, die trotzdem Spass machen sollten und bei denen die Lehrer auf die korrekte Haltung
achten sollten.
Thomas, den Einwand versteh ich nicht.
Ich wollte mit meinem Text nur einwerfen, daß es wichtig ist wie in der Schule das Schreibenlernen und
dann das Schreiben mit dem Füllhalter beigebracht wird. Da das schreiben mit dem Füller in der Regel
deutlich später stattfindet, als das Schreibenlernen an sich, sind das natürlich 2 unterschiedliche
Aufgabengebiete, die trotzdem Spass machen sollten und bei denen die Lehrer auf die korrekte Haltung
achten sollten.
Liebe Grüsse
Chris
Chris
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Chris, weil's ein Füllerforum ist.
Ich formuliere's mal etwas überspitzt, obwohl ich mir der damit verbundenen Gefahren durchaus bewußt bin. Die Welt schreibt einfach nichtmehr mit Füller (ich bin allerdings auch kein Fachmann für's chinesische Bildungssystem ). Richtig brenzlig würde's aber erst, wenn im Kaufland gar keine Stifte mehr rumhingen.
V.G.
Thomas
Ich formuliere's mal etwas überspitzt, obwohl ich mir der damit verbundenen Gefahren durchaus bewußt bin. Die Welt schreibt einfach nichtmehr mit Füller (ich bin allerdings auch kein Fachmann für's chinesische Bildungssystem ). Richtig brenzlig würde's aber erst, wenn im Kaufland gar keine Stifte mehr rumhingen.
V.G.
Thomas
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Hier habe ich mal was rausgesucht. Der erste "Angriff" auf die Bedeutung der Handschrift im öffentlichen Leben liegt schon viel länger zurück (Buchdruck mit beweglichen Metalllettern ist ein Fall für sich, der hat wirklich die Welt verändert). Hier hat man oben noch die alten Kopiertinten, das waren feuchtabschlagende Tinten, und unten schon die Schreibmaschinenbänder. Mit dem aufkommenden Durchschlagpapier sind dann diese alten Tinten vollständig verschwunden.
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- Reformator
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- Registriert: 31.03.2013 22:11
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Hallo,
Handschrift - oh je.
Ich werde im Rahmen meines "richtigen" Hobbies, Schach, mit Partienotationen aller Art konfrontiert, da ich schon seit mehreren Jahren die Partien von Turnieren datenbanktechnisch erfasse. Die Schreibleistungen, die ich aus dem Jugendbereich bekomme, werden immer mehr zu einer Katastrophe. Selbst in der U16/18 liegt keine leserliche Handschrift vor, in der U12 sind die Kinder teilweise nicht in Lage, die Buchstaben a-h und die Zahlen 1-8 richtig hinzuschreiben - von Großbuchstaben für die Figurenbezeichnung ganz zu schweigen. Ein sehr deutlicher Unterschied besteht zwischen Mädchen und Jungen. Natürlich sind Mädchen in dem Alter weiter (Wenn jetzt ein Kommentar kommt: "Wieso bloß in diesem Alter?", verlasse ich für immer dieses Forum. ), aber inzwischen ist es nicht mehr lustig. Offenbar ist unser Bildungssystem nicht fähig, insbsondere Jungen zum Schreiben zu bringen.
Handschrift - oh je.
Ich werde im Rahmen meines "richtigen" Hobbies, Schach, mit Partienotationen aller Art konfrontiert, da ich schon seit mehreren Jahren die Partien von Turnieren datenbanktechnisch erfasse. Die Schreibleistungen, die ich aus dem Jugendbereich bekomme, werden immer mehr zu einer Katastrophe. Selbst in der U16/18 liegt keine leserliche Handschrift vor, in der U12 sind die Kinder teilweise nicht in Lage, die Buchstaben a-h und die Zahlen 1-8 richtig hinzuschreiben - von Großbuchstaben für die Figurenbezeichnung ganz zu schweigen. Ein sehr deutlicher Unterschied besteht zwischen Mädchen und Jungen. Natürlich sind Mädchen in dem Alter weiter (Wenn jetzt ein Kommentar kommt: "Wieso bloß in diesem Alter?", verlasse ich für immer dieses Forum. ), aber inzwischen ist es nicht mehr lustig. Offenbar ist unser Bildungssystem nicht fähig, insbsondere Jungen zum Schreiben zu bringen.
Bis demnächst...
Helge
Helge
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Lieber Helge, bitte, streiche das Bildung vor dem
System oder zähle auch das Elternhaus dazu.
Ich höre immer wieder die ironische Bemerkung von Lehrern, dass man froh sein müsse, wenn die Schüler inzwischen alle stubenrein die Grundschule, inzwischen sogar zunehmend die Mittelstufe besuchten.
Zum Teil deckt sich das auch mit meinen Erfahrungen im Bereich der betrieblichen Ausbildung.
Schrift, mit oder ohne Hand, ist glaube ich nur ein Symptom von Umbruch und Veränderung.
In welche Richtung die Reise laufen wird? Ich wage keine Prognose...
System oder zähle auch das Elternhaus dazu.
Ich höre immer wieder die ironische Bemerkung von Lehrern, dass man froh sein müsse, wenn die Schüler inzwischen alle stubenrein die Grundschule, inzwischen sogar zunehmend die Mittelstufe besuchten.
Zum Teil deckt sich das auch mit meinen Erfahrungen im Bereich der betrieblichen Ausbildung.
Schrift, mit oder ohne Hand, ist glaube ich nur ein Symptom von Umbruch und Veränderung.
In welche Richtung die Reise laufen wird? Ich wage keine Prognose...
Frank
* * *
Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
- Reformator
- Beiträge: 644
- Registriert: 31.03.2013 22:11
Re: Handschrift eher kein Auslaufmodell ?
Hallo Frank,
ok, ich streiche das "Bildung". Die Bildung wird von anderen gestrichen.
Ich hatte auch selbst die Befürchtung, daß ich von Seiten der Leute nicht auf die größten Problemgruppen treffe. Klar - was man zuhause nicht (oder gerade) vorgelebt bekommt, übernimmt man. Die Lehrer müssen dann als Reparaturkraft herhalten. Ich befürchte, daß wir uns da schon lange in einer Abwärtsspirale befinden, denn die Schüler von heute sind die Eltern (und Lehrer) von morgen.
ok, ich streiche das "Bildung". Die Bildung wird von anderen gestrichen.
Ich hatte auch selbst die Befürchtung, daß ich von Seiten der Leute nicht auf die größten Problemgruppen treffe. Klar - was man zuhause nicht (oder gerade) vorgelebt bekommt, übernimmt man. Die Lehrer müssen dann als Reparaturkraft herhalten. Ich befürchte, daß wir uns da schon lange in einer Abwärtsspirale befinden, denn die Schüler von heute sind die Eltern (und Lehrer) von morgen.
Bis demnächst...
Helge
Helge