Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

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patta
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von patta »

Also mir ist nicht ganz klar, was Lamy damit bezweckt. Denn im Online-Handel gibt es keine Grenzen. Wenn also der UK-Onlinehandel verboten werden soll, dann kaufe ich eben in einem anderen Land. Die etwas höheren Versandkosten lassen sich - so ich nicht nur einen Safari kaufe - vermutlich verschmerzen.
Ob man durch diese Maßnahme den stationären Handel in UK stärkt, ist zumindest ungewiß und warum Lamy dies eventuell vorhat, erschließt sich mir nicht.
Dennoch: Ein interessanter Vorstoß.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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JulieParadise
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von JulieParadise »

Ich finde den Ansatz und von Lamy und die Argumentation einiger Posts weiter oben ... sehr eng und auch nicht zeitgemäß.

Sicher ist es etwas anderes, ob ein Händler online bestimmte Kosten eines stationären Ladens gar nicht hat, von einer lieblos und billig zusammengekloppten Webseite oder einem Ebay-/Amazon-Shop aus sein Zeug zu Kampfpreisen vertickt, ohne zusätzliche Informationen oder Mehrwert zu liefern oder ob ein Online-Shop wie die Goulet Pens eine ganze Shoppingwelt um ihre Produkte herum kreiert, diese pflegt, Informationen aufbereitet, wegweisende neue Techniken des Vergleichs (Suchkriterien im Shop, Nib Nook, Pen Plaza, Swab Shop) anbietet und einfach immer noch ein wenig mehr bietet, das hat ja etwa auch Bücherkram angeführt.

Mir persönlich ist die Kombination aus Ladengeschäft und angeschlossenem Online-Shop am sympathischsten, etwa bei Luiban, dem Zeichencenter oder Papier & Stift, um nur einige zu nennen.

Den (reinen) Online-Handel grundsätzlich zu verteufeln ist sicherlich zu kurz gedacht, und das nicht nur für Menschen, die außerhalb der gut versorgten Großstädte leben, etwa was speziellere Güter wie Luxusschreibgeräte angeht, die über den üblichen Schulfüller wie Lamy Safari oder Pelikan hinausreichen, oder Leute mit eingeschränkter Mobilität. Wenn ich jetzt weiter (offtopic abgleitend) denke, sind wir aber schnell wieder bei der Diskussion um die schlimmen, faulen Online-(Essen-)Besteller, wegen denen die Postautos die Straßen verstopfen, das Fass will ich gar nicht noch einmal aufmachen.

Unabhängig davon, ob die Initiative hier von Lamy oder doch dem Shop (Pure Pens) ausging, ob es etwas mit dem Brexit zu tun hat oder wie auch immer, sollten doch wohl Online- und stationärer Handel nebeneinander existieren können.
Zuletzt geändert von JulieParadise am 26.02.2017 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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glucydur
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von glucydur »

Lamy ist a) ein qualitätsorientierter Massenhersteller (6 Mio. Schreibgeräte pro Jahr) + b) ein gewinnorientiertes und auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen + c) ein im Wettbewerb stehendes Unternehmen.

Das ist zunächst einmal die Ausgangsbasis. Wenn ich mir auf dieser Grundlage einfach mal anschaue, wie sich der Online-Handel in Deutschland seit 2012 entwickelt hat (2012: 24,6 Mrd. EUR Umsatz, 2016: 62,45 Mrd. EUR Umsatz, Quelle: statista), dann wäre es absolut gegen den Unternehmenszweck gerichtet, auf diesen Vertriebskanal zu verzichten. Es wäre faktisch das Ende des Unternehmens.

Sicher ist Lamy als mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen in Bezug auf die Gewinnorientierung und das Wachstum nachhaltiger ausgerichtet als eine Kapitalgesellschaft, die von Investoren nur auf Marge getrimmt wird (siehe z.B. die Hugo Boss AG). Dennoch steht die Gewinnerzielungsabsicht und die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit (wie bei jedem anderen Betrieb auch) im Zentrum des unternehmerischen Handelns.

Das meinte ich in meinem letzten Beitrag mit romantischer Vorstellung: Die Idee eines sich heroisch für den stationären Einzelhandel einsetzenden Unternehmens, das völlig außerhalb eines sich radikal ändernden Marktumfeldes agiert und dabei auch noch Erfolg hat. Schön, aber einfach nur unrealistisch.

VG

Alexander
Zuletzt geändert von glucydur am 26.02.2017 11:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Rokebyrose
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Rokebyrose »

patta hat geschrieben:Also mir ist nicht ganz klar, was Lamy damit bezweckt. Denn im Online-Handel gibt es keine Grenzen. Wenn also der UK-Onlinehandel verboten werden soll, dann kaufe ich eben in einem anderen Land.
Aber sollte Großbritannien den Anschluss an den EU-Binnenmarkt und damit auch an den digitalen Markt verlieren, dann gibt es für das Land eben doch Grenzen. Zu bedenken sind Dinge wie Verbraucher- und Datenschutz, die weitestgehend aus dem EU-Recht stammen. Dieses Recht wird in GB ggf. bald nicht mehr gelten und wenn kein Freihandelsabkommen zustande kommt, entstünde erstmal ein nahezu ungeregelter Raum, was den Versandhandel mit dem Land vor ganz neue rechtliche Probleme stellt. Diesen Schwierigkeiten können sie sich vermutlich nur entziehen, indem sie versuchen, ausschließlich GB-Recht anwendbar zu machen. Warum sie damit jetzt schon anfangen? Tja. Vielleicht ist dies eine frühzeitige Umerziehungsmaßnahme für GB-Shopper.
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Tenryu
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Tenryu »

Wieso sollte GB den Anschluß an den EU-Markt verlieren?
Ist China etwa EU-Mitglied? Nein. Und dennoch stammt mindestens die Hälfte aller Güter, die wir in unseren Geschäften kaufen, von dort. Bei elektronischen Geräten sogar 80%. Nagen die Norweger, Isländer oder Schweizer oder die Russen am Hungertuch, weil sie nicht Mitglied sind?
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Rokebyrose
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Rokebyrose »

Wer hat denn hier von Hungertuch geredet?

Es geht hier übrigens um Export nach GB nicht um Import aus GB. Woran sich chinesische Exporteure in D halten müssen, hat damit wenig zu tun.
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glucydur
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von glucydur »

Zunächst einmal ist es reine Spekulation, wie sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und GB entwickeln werden. Da ist vom privilegierten Status analog Schweiz/Norwegen bis hin zum nicht über Abkommen gebundenen Drittstaat alles möglich. Grundsätzlich besteht aber vor allem von deutscher Seite ein vitales Interesse daran, zum fünftgrößten Handelspartner (2016: 121,72 Mrd. EUR Handelsvolumen) ein genauso gutes und enges wirtschaftliches Verhältnis wie zum größten Handelspartner (2016: 169,87 Mrd. EUR Handelsvolumen) zu pflegen. Insofern sehe ich die Chancen als nicht gering an, dass es ein für alle Seiten sinnvolles Agreement geben wird. Vielleicht nicht ganz auf dem Niveau der Übereinkommen mit der Schweiz (neuntgrößter Handelspartner 2016: 94,26 Mrd. EUR) oder Norwegen, aber dennoch auf einer soliden Basis. Das wäre auch äußerst sinnvoll. Aber nochmals: es ist und bleibt Spekulation.

VG

Alexander

Quelle der Zahlen
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Rokebyrose
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Rokebyrose »

Verstehe ich jetzt nicht, warum man extra betonen muss, dass es Spekulation ist, wie sich Brexit Britain mit seinen bisherigen EU-Handelspartnern einig wird. Ich habe ja nicht behauptet, dass irgendetwas daran sicher ist. Aber die entstehende Unsicherheit stellt für grenzüberschreitend handelnde Firmen wie Lamy gerade das Problem dar. Meine These (denn mehr war es nicht) lautet: Exporteure nach GB haben Sorge, dass sie nach dem Brexit im rechtsfreien Raum agieren. Wer nicht versteht, warum diese Sorge existiert, kann sich die Pläne für die Great Repeal Bill ansehen.

Wie gesagt, es war nur eine These.
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Tenryu
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Tenryu »

Zur Not mietet man sich halt einen Briefkasten in irgend einer Kolonie. Und schwupps ist man eine einheimische Firma. :P
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Nomad
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Nomad »

Meiner Meinung nach ist es immer sehr abenteuerlich aus nicht bestätigten Meldungen Rückschlüsse auf die Strategie eines
Unternehmens zu ziehen.
Das Unternehmen Lamy hat sicherlich alle pros und cons in Betracht gezogen für die eigene Strategie und auch zollrechtliche Entscheidungen, die nach dem Brexit/Grexit/Frexit/Nexit, umgesetzt werden könnten in die Entscheidungsfindung mit einbezogen.
Lassen wir Lamy doch die gewählte Strategie umsetzen und vertrauen auf die Kraft dieses Unternehmens. Spekulieren hilft hier nicht.

...btw wenn ich die vielen Menschen aus der Schweiz an der Südgrenze Deutschlands mit ihren grünen Mehrwertsteuer--Erstattungs-Formularen sehe, das Parkhaus in Weil am Rhein voll mit Autos unseres südlichen Nachbarn, die Strategie der alten Tante Migros, den Kauf des deutschen Händlers Tegut zu vollziehen und das verliebte Anbandeln der alten Tante Migros mit Alibaba, sowie die herben Verluste der Händler an der Nordgrenze der Schweiz durch diese cross-boarder trades auch an der Grenze zu Frankreich, die vollen Taschen des Einzelhandels in Nordfrankreich durch englische Tagestouristen etc... frage ich mich schon sehr lange, wieso die wunderbare und friedensstiftende Idee der EU derart verteufelt wird.... :?: :shock: :? :cry:

Sorry für OT im letzten Absatz! Aber es mußte mal gesagt werden! Bitte liebe und geschätzte Moderatoren löscht es, falls es den Regeln nicht entspricht! Danke.

Just my two cents

Nice night

Herbert
No risk - No fun 8)
Tintenklex

Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Tintenklex »

buecherkram hat geschrieben:Pure Pens schreiben in ihrem Newsletter:
We were extremely disappointed to be informed by Lamy that in their new terms and conditions for 2017, sales of their pens would be restricted only to retailers with a presence on the high street.
Erstmal viel Lärm um nichts.

Selbst wenn Lamy keine reinen Online-Händler mehr beliefert, werden Lamy-Produkte selbstverständlich online weiter zu bekommen sein. Auch von reinen Online-Händlern. Es gibt genug andere Branchen, speziell Luxusgüter, die offiziell online gar nicht vertrieben werden dürfen - und Google spuckt jede Menge (inländische) Online-Händler aus, die diese Produkte liefern können. Die beziehen sie halt über einen Umweg, der den stationären Handel oft zum Zwischenhändler (und Mitverdiener) macht.

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch.

Lamys Entscheidung, so die Information überhaupt einem Faktencheck standhält, stützt höchstens den Offline-Handel, wird aber kaum Auswirkungen auf den Online-Umsatz haben. Denn mal ehrlich: Wer ein einzelnes Päckchen Patronen oder eine einzelne Kugelschreiber-Mine braucht, der bestellt sie kaum online, oder? Selbst auf dem platten Land findet sich ein Krämer oder Drogist, der das Lamy-Grundsortiment führt - da muss dann auch niemand 50km weit fahren.
Monti81
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Monti81 »

Hallo Tintenklex,
Tintenklex hat geschrieben:Wer ein einzelnes Päckchen Patronen oder eine einzelne Kugelschreiber-Mine braucht, der bestellt sie kaum online, oder? Selbst auf dem platten Land findet sich ein Krämer oder Drogist, der das Lamy-Grundsortiment führt - da muss dann auch niemand 50km weit fahren.
Hier gibt es tatsächlich kein einziges Geschäft mehr, das Lamy Produkte führt. Ein Spielwarengeschäft, in dem es auch Schreibwaren gab, hat vor zwei Jahren zu gemacht. Und im letzten Jahr hat das letzte Schreibwarengeschäft geschlossen.

Wahrscheinlich war das ja genau das Problem: die teuren Füller kaufen die Leute online und vom Verkauf eines Päckchens Tinte oder einer Lamy-Kugelschreibermine kann niemand leben. :?

Viele Grüße,
Monti81
Tintenklex

Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Tintenklex »

Monti81 hat geschrieben: Wahrscheinlich war das ja genau das Problem: die teuren Füller kaufen die Leute online und vom Verkauf eines Päckchens Tinte oder einer Lamy-Kugelschreibermine kann niemand leben. :?
Und wenn die online-Händler dann in Zukunft die Füller über den stationären Zwischenhandel erwerben müssen ist zum einen das Preisgefälle nicht mehr so gross und zum anderen haben die stationären Händler eine neue Sorte Kunden.

BTW, hier gibts auch kaum noch Fach-Geschäfte, Spielwaren zB gar keines mehr - aber die Lamy-Artikel für den alltägliche Bedarf gibts hier in der Drogerie (Müller) oder auch beim Buchhändler. Und von wegen "teuer" - hier gibts deutlich mehr Läden, wo man komplette Küchen kaufen kann als solche, wo man Töpfe, Pfannen, Salzstreuer oder Messer bekommt (von letzterem gibts hier nach vielen Jahren wieder genau eines).
Johnson-Leser

Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von Johnson-Leser »

Wobei Lamy ja nicht den Online-Handel untersagt, sondern lediglich zur Bedingung stellt, dass der Händler auch ein stationäres Ladengeschäft betreibt.
QuixNoux
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Re: Lamy bald nur noch bei Firmen mit stationärem Handel

Beitrag von QuixNoux »

penparadise hat geschrieben:Eine sehr starke Entscheidung seitens LAMY und ich hoffe, dass sie diese Fachhandelsorientierung nicht nur auf GB beschränken werden!
"Fachhandel" ist eine ziemlich irreführende Bezeichnung, da ein Onlinehändler durchaus ein Fachhändler sein kann. Genauso kann ein Offlinehändler kein Fachhändler sein. Goulet pens z.B. würde ich mehr Fachhandel zuschreiben als jedem Offline-Schreibwarengeschäft, das ich jemals in Deutschland betreten durfte.
penparadise hat geschrieben:Dies zeigt, dass LAMY nicht an kurzfristigen Erfolgen interessiert ist, sondern langfristig denkt.
Interessante These. Warum diese Entscheidung das zeigt kann ich allerdings nicht nachvollziehen; ich komme zu einem genau gegenteiligen Ergebnis und würde das eher als kurzfristig gedacht bezeichnen (s.U.).
penparadise hat geschrieben:Der Fachhandel hält (i.d.R.) ein breites und tiefes Sortiment an LAMY Produkten vor und bindet damit auch Kapital.
Die Frage der Sortimentbreite ist völlig orthogonal zu der Tatsche, ob ein Händler online oder offline verkauft. Lamy könnte durchaus von Onlinehändlern fordern, dass sie ein breites Sortiment anbieten. Das hat Sailor z.B. in der Vergangenheit mit hohem Erfolg gemacht. Kapital wird logischerweiser immer gebunden, ob online oder offline.
penparadise hat geschrieben:Dieses wird natürlich seitens LAMY auch (mehr oder weniger ausreichend) gewürdigt und durch besondere Konditionen honoriert, denn wenn "Garagenhändler" bzw. reine Online-Händler die gleichen Konditionen bekämen, die die dann wegen ihrer niedrigeren Betriebskosten bei ihrer Endpreiskalkulation zum Nachteil der Fachhändler einsetzen,
Dass ein Onlinehändler nicht notwendigerweise niedrigere Betriebskosten als ein Offlinehändler hat wurde ja bereits schon detailliert dargelegt. Viele Kostenstellen im Onlinehandel gibt es beim Offlinehandel nicht.
penparadise hat geschrieben:dann gäbe es über kurz oder lang keine Fachhändler mehr
Ich denke diese Aussage kann man bedingungslos machen. Reine Offline-Schreibwarenhändler sind nur noch in Großstädten profitabel und das wird sehr bald durch drastisch steigende Mietkosten in Kombination mit schwindendem Bedarf an Schriebwaren und steigender Internetaffinität der Kundschaft gefährdet. (Schulbedarf wird ja jetzt schon bei Aldi gekauft.)
penparadise hat geschrieben:und die Hersteller hätten immense Schwierigkeiten, Neuheiten am Markt einzuführen
Das bezweifel ich doch ganz stark. Hersteller mit starker Internetaffinität (TWSBI) oder ausreichendem Social-Media-Budget (Lamy) haben überhaupt kein Problem damit, Neuigkeiten zu hypen. Mal davon abgesehen, dass engagierte Onlinehändler (Goulet) da durchaus einen großen Teil zu beitragen.
penparadise hat geschrieben:oder die Haptik von Besonderheiten ihren potentiellen Endkunden schmackhaft zu machen.
Ja, in diesem Punkt sind wir uns einig - hier hat der Onlinehandel große Herausforderungen. Ich fürchte nur, dass das bei weitem nicht ausreichen wird, den Offlinehandel überlebensfähig zu machen.


Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
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