Sérénité Prototyp -

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AchimW
Beiträge: 5
Registriert: 07.06.2006 21:26

Sérénité Prototyp -

Beitrag von AchimW »

Hallo zusammen. Ich bin neu in diesem Forum, komme aus einem vollkommen anderen Bereich (Damastschmiede und Messer) und habe eine Frage.

Vor ein paar Jahren wurde ich von Waterman kontaktiert mit der Bitte, ein paar Probepakete Damaszener Stahl zu fertigen, um zu versuchen, daraus Mittelstücke für Waterman-Luxusfüller zu fertigen. Im Zuge dieser Aktion kam es in Frankreich auch zu einem persönlichen Treffen mit einigen Verantwortlichen der Firma Waterman. Dabei wurden mir eine Reihe interessanter Prototypen gezeigt, die sicherlich hier dem einen oder anderen den Hut hochgehen lassen würden. Am Ende des Treffens schenkte mir der Boss der Gruppe (der Name ist mir leider entfallen) einen Sérénité aus Cocobolo-Holz mit Silberzwinge mit der Bemerkung "damit ich weiß worum es geht". Der Füller ist als "Spécimen", also als Prototyp, gekennzeichnet.

Meine Frage ist nun, ob es für solche Teile (Prototypen) einen eigenen Sammlermarkt gibt und ob man irgendwie den Wert eines solchen Schreibgerätes schätzen kann. Und nein, ich will nicht verkaufen.

Vielen Dank vorab.

Achim
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
Prototypen sind meiner Ansicht nach nur dann mehr wert als "normale" Stifte, wenn sie sich deutlich von den normalen unterscheiden.
Einen eigenständigen Markt gibt es dafür nicht. Und jeder Stift ist genau soviel wert wie für ihn bezahlt wird.
Viele Grüße
Dirk
AchimW
Beiträge: 5
Registriert: 07.06.2006 21:26

Beitrag von AchimW »

Hallo Dirk,

sieh mal, jedes Ding auf der Welt ist genau soviel wert wie für es bezahlt wird. Das gilt nicht nur für Stifte. Und am Ende ist auch ein Picasso nur ein Stück Leinwand und etwas Farbe.

Und natürlich hebt sich der Stift vom normalen Modell ab. Er ist halt als Prototyp gekennzeichnet und hat, anders als das auf 3000 Stück limitierte Sonderserien-Modell, keine laufende Nummer in der Abschlusskappe.

Achim
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
deine Antwort klingt als hätte ich nicht das geschrieben, was du gerne hören möchtest.
Soll ich sagen, daß der Stift genau 251,25 Euro wert sei ?
Ich sagte ja schon, daß es keinen speziellen Markt für soetwas gebe. Warum sollte eine nicht vorhandene Serienummer und ein Aufdruck den Wert verändern ?
Sofern Du einen Käufer findest (aber das willst Du ja nicht) schätze ich den zu erzielenden Preis auf ca. 50 % des damaligen Neupreises.
Viele Grüße
Dirk
AchimW
Beiträge: 5
Registriert: 07.06.2006 21:26

Beitrag von AchimW »

Hallo Dirk,

da hast Du wohl was falsch verstanden. Ich hatte nicht vor etwas bestimmtes hören zu wollen. Wie ich schon sagte, habe ich keine besondere Beziehung zu Schreibgeräten. Allerdings suchte ich zu diesem Teil, zu dem ich aufgrund einer besonderen, interessanten Zusammenkunft gekommen bin, einige weitere Informationen.
Ich fragte mich (und Euch) halt, ob der Sammlermarkt für Stifte genau so funktioniert wie der für sagen wir Briefmarken, Münzen oder, besser, Taschenmesser.
Bei letzteren, die, wie ich finde, vom Sammeltypus vergleichbar sind (etwa in Puncto Größe, Preis, Materialien etc.) ist es so, dass gekennzeichnete Prototypen von Serienmessern (beispielsweise von Case oder Remington) im Schnitt für das 5- bis 20-fache des Neupreises der Serienmesser im Handel sind. Von manchen handgefertigten Stücken, die locker fünfstellige Preise erreichen, ganz zu schweigen.

Interessant ist jedenfalls, dass das hier nicht so ist. Danke für diese Information. Gut für mich auch, denn dann kann ich das Ding ja hemmungslos benutzen ohne mir Sorgen zu machen.

Übrigens, es handelt sich nicht um einen Aufdruck sondern um eine tiefe Prägung ("Specimen") im Holz des Stiftes, die nicht entfernbar ist.

Viele Grüße
Achim
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Achim,

"specimen" bedeutet übersetzt "Muster". Prototyp wäre "prototype".
Nach meinen Erfahrungen lässt sich mit einer solchen Kennzeichnung kaum ein höherer Preis erzielen.

MfG

Michael
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
das erinnert mich an Leica. Da hilft ja auch ein (in der Regel nachträglich angebrachtes) Hakenkreuz, um den Preis erheblich zu erhöhen...

Ich behaupte mal, daß Füller nach 1970 durch einen solchen Eindruck eher an Wert verlieren. Ähnlich wie bei einer Namensgravur.
Prototypen sind eigentlich nur dann wertvoll, wenn sie sich deutlich von der Serie unterscheiden.

Ein Glück für Dich : Jetzt kannst Du wenigstens ohne Sorge mit dem schönen Stift schreiben. Das ist ja das wichtigste !

Schneiden Sammler eigentlich mit ihren Taschenmessern, so wie wir mit unseren Stiften schreiben ?

Viele Grüße
Dirk
AchimW
Beiträge: 5
Registriert: 07.06.2006 21:26

Beitrag von AchimW »

Klar wird damit auch geschnitten. Dafür sind die Dinger ja gemacht. Allerdings gibt es Leute, die haben so viele Messer, zum Teil tausende, dass sie kaum je alle zum Einsatz kommen, aber ich denke, dass das für Euch kein fremdes Phänomen ist. :D
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

ja, das Problem kennt man :-)
es gibt aber auch Sammler, die ihre guten Stücke wenn möglich nie aus der Verpackung nehmen
Sunny0815
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Beitrag von Sunny0815 »

Hallo,
Schneiden Sammler eigentlich mit ihren Taschenmessern, so wie wir mit unseren Stiften schreiben ?
Da ich mich auf beiden Gebieten (ein wenig) tummle, kann ich sagen: Ja und Nein. :lol:

Ich habe mehr Schreibgeräte als ich normal benutze (oder gar brauche :shock: ), d.h. einige sind nur zum Ansehen da, andere werden benutzt. Bei den Messern ist es genauso.

Viele Grüße
Matthias
AchimW
Beiträge: 5
Registriert: 07.06.2006 21:26

Beitrag von AchimW »

Hallo Michael, ich vergaß zu sagen, dass der Begriff specimen hier ja in einem frankophonen Kontext zu sehen ist. Dort allerdings hat dieses Wort schon die Bedeutung, die im Englischen das Wort Prototype hat.

Und was die Messer angeht, natürlich gibt es auch Leute, die die Dinger in der Verpackung lassen (so es denn eine gibt, was bei Einzelstücken selten der Fall ist), aber diese Leute haben häufig sehr viele andere hochwertige Teile, die schon in Gebrauch sind. Im Schnitt kann man sagen, dass der durchschnittliche Sammler ohne Hemmungen Messer benutzt, die Otto Normal vermutlich wegen des Wertes nur im Tresor aufheben würde. Wiederum denke ich, dass es ein bekanntes Phänomen auch bei den Liebhabern schöner Stifte (Schuhe, Autos, Feuerzeuge, Armbanduhren undsoweiter) ist.

Achim
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