Diamine Havasu Turquoise
Verfasst: 30.08.2011 20:09
Hallo an alle Tintenfreunde!
Vorbemerkung:
Grundsätzlich möchte ich vorausschicken, dass bei diesem wie bei allen anderen Tintentests, die ich noch zu erstellen beabsichtige, für meine verwendeten Füller gilt, dass ich ein Fan von ziemlich nassen Füllern bin. Das heißt, dass ich für meine Tests solche Füller ausgewählt habe, die in den verschiedenen Federbreiten einen recht hohen Tintenfluss von Haus aus mitbringen. Wer nun also eher einen mäßigen Tintenfluss im Füller schätzt, der muss sich die Farben halt dementsprechend blasser vorstellen.
Desweiteren schicke ich voraus, dass ich die gleiche Schriftprobe auf zwei verschiedenen Papieren gemacht habe, die ich selbst standardmäßig verwende: Zum Einen auf dem Papier des Druckerherstellers HP "Bright White Inkjet" mit einer Grammatur von 90g/qm. Dieses zeichnet sich aus durch eine geglätte (und wahrscheinlich beschichtete/behandelte) Oberfläche, auf der es jedoch zu einem längeren Trocknungsverhalten kommt (wie man das z. B. auch vom Clairefontaine Velouté-Papier kennt), weil die Tinte nicht so tief eindringen kann.
Zum Anderen noch auf dem "Excellence" von Inapa tecno, 80 g/qm. Dies ist wiederum ein Papier, das Tinte sehr gut aufnimmt, was als Konsequenz leicht zum Verlaufen und Ausfransen tendiert.
Besprechung:
Gebindegröße und -preis, Verfügbarkeit:
Wie üblich bei Diamine gibt es die Havasu Turquoise im 30ml-Plastikfass und im 80ml-Glas zum Preis von 3,95 € (100 ml=13,17 €) bzw. 9,90 € (100ml=12,38 €). Ich habe mir zum Probieren das Plastikfläschchen gekauft und in ein leeres Pelikanglas umgefüllt, da man mit dem Plastikding im Grunde nicht richtig hantieren kann, wenn ich auch die 'Probiergröße' schätze. Zu Beziehen ist die Tinte entweder in England direkt oder über einen hier wohlbekannten Onlinehändler.
Tintenfluss:
Die Havasu Turquoise gehört zu den eher kräftig gesättigten Farben, wenn es mir auch nicht so stark gesättigt vorkommt wie die Asa Blue, die ich heute Nachmittag schon besprochen habe. Darüberhinaus ist auch der Tintenfluss nicht ganz so heftig wie bei der Asa; er ist nicht schlecht, aber merklich nicht so stark wie der vor ein paar Stunden bei der Asa. Bei dieser Tinte muss ich zugeben, dass ich nicht über so viel Schreiberfahrung verfüge wie bei der Asa. Sie lässt sich aber ebenfalls ohne jedes Problem aus dem Füller reinigen. Das scheint ein anderer Vorzug der Diaminetinten zu sein, dass sie trotz des reichlichen Farbstoffs wasserlöslich sind.
Tintenfarbe:
Die Havasu Turquoise ist unter den Tinten, die als "türkis" bezeichnet werden, die dunkelste, die ich kenne. Meines Erachtens kranken zwar alle türkisen Tinten daran, dass es sich eigentlich um hellblaue Tinten handelt, da für mich zu dem, was ich als 'Türkis' verstehe, ein deutlich wahrnehmbarer Grünanteil kommt. An den üblichen Türkistinten gemesen ist die Havasu ein helleres Mittelblau, dem man das (grünlose) 'türkise' ansieht, vielleicht mit einem Schwenk ins Petrol.
Shading, Fransen, Verlaufen:
Ich kann bei der Havasu Turquoise mehr Schattierungen wahrnehmen als bei der Asa Blue; am deutlichsten fällt das Shading jedoch wieder beim MB Noblesse mit der OBB-Feder ins Auge. In Abhängigkeit der Papiersorte kann man Fransen erkennen: Je schneller das Papier die Tinte aufsaugt, desto eher franst die Tinte (Bright White nicht, Excellence etwas - mich aber nicht störend). Das Verlaufen ist ebenfalls papierabhängig: auf dem Bright White hält die Strichstärke das, was die Feder vorgibt, auf dem Excellence wird der Strich etwas breiter.
Trocknung, Wasserfestigkeit:
Die Trocknung dauert zugegeben auch hier wieder etwas länger - und beim glatteren Bright White noch etwas länger. Wer also beabsichtigt, die Rückseite eines Papiers zu benutzen, sollte entweder zum Löschpapier greifen oder Zeit einrechnen. Die Tinte selbst ist im engeren Sinne nicht wasserfest, weder unter dem Strahl noch bei Betropfung. Jedoch bleibt meines Erachtens eine genügend kräftige Tintenspur zurück, um das Geschriebene entziffern zu können (auch auf dem Bright White, bei dem die Tinte ja nicht so tief eindringt). Ein Tintenkiller ist zwecklos; die Tinte ist nicht killerbar. Allerdings verändert sich die Farbe leicht in Richtung helleres Türkis.
Meine Meinung:
Ich persönlich schätze diese Tinte deshalb, weil es unter den 'türkisen' Tinten eine kräftige ist und mir Petrol ohnehin gefällt, so dass dieser leichte Einschlag mir sogar entgegenkommt. Da ich einen hohen Tintenfluss schätze, hätte ich nichts dagegen, wenn die Havasu flösse wie die Asa, aber im Zusammenspiel mit meinen Füllern würde ich sagen, dass sich diese Tinte nicht zu verstecken braucht, da sie sicher nicht schlechter läuft als eine Lamy oder Waterman Türkis.
Zum Scan:
Ich kann nicht beurteilen, gut der Scan kallibriert ist. Verwendet habe ich einen Canon CanoScan LiDE 210. Gescant habe ich die DIN A5-Vorlage mit 300 dpi. Wenn ich mein Original neben den Bildschirm halte, bemerke ich allerdings, dass die gescannte Farbe etwas heller erscheint als auf dem Original.
Ich hoffe, dass Euch Lesern dieser Beitrag gefällt und dass Ihr es verzeihlich findet, dass ich den Text, den ich heute Nachmittag für die Besprechung der Asa Blue verwendet habe, hier neuerlich zugrundegelegt habe.
Viele Grüße,
Florian
Vorbemerkung:
Grundsätzlich möchte ich vorausschicken, dass bei diesem wie bei allen anderen Tintentests, die ich noch zu erstellen beabsichtige, für meine verwendeten Füller gilt, dass ich ein Fan von ziemlich nassen Füllern bin. Das heißt, dass ich für meine Tests solche Füller ausgewählt habe, die in den verschiedenen Federbreiten einen recht hohen Tintenfluss von Haus aus mitbringen. Wer nun also eher einen mäßigen Tintenfluss im Füller schätzt, der muss sich die Farben halt dementsprechend blasser vorstellen.
Desweiteren schicke ich voraus, dass ich die gleiche Schriftprobe auf zwei verschiedenen Papieren gemacht habe, die ich selbst standardmäßig verwende: Zum Einen auf dem Papier des Druckerherstellers HP "Bright White Inkjet" mit einer Grammatur von 90g/qm. Dieses zeichnet sich aus durch eine geglätte (und wahrscheinlich beschichtete/behandelte) Oberfläche, auf der es jedoch zu einem längeren Trocknungsverhalten kommt (wie man das z. B. auch vom Clairefontaine Velouté-Papier kennt), weil die Tinte nicht so tief eindringen kann.
Zum Anderen noch auf dem "Excellence" von Inapa tecno, 80 g/qm. Dies ist wiederum ein Papier, das Tinte sehr gut aufnimmt, was als Konsequenz leicht zum Verlaufen und Ausfransen tendiert.
Besprechung:
Gebindegröße und -preis, Verfügbarkeit:
Wie üblich bei Diamine gibt es die Havasu Turquoise im 30ml-Plastikfass und im 80ml-Glas zum Preis von 3,95 € (100 ml=13,17 €) bzw. 9,90 € (100ml=12,38 €). Ich habe mir zum Probieren das Plastikfläschchen gekauft und in ein leeres Pelikanglas umgefüllt, da man mit dem Plastikding im Grunde nicht richtig hantieren kann, wenn ich auch die 'Probiergröße' schätze. Zu Beziehen ist die Tinte entweder in England direkt oder über einen hier wohlbekannten Onlinehändler.
Tintenfluss:
Die Havasu Turquoise gehört zu den eher kräftig gesättigten Farben, wenn es mir auch nicht so stark gesättigt vorkommt wie die Asa Blue, die ich heute Nachmittag schon besprochen habe. Darüberhinaus ist auch der Tintenfluss nicht ganz so heftig wie bei der Asa; er ist nicht schlecht, aber merklich nicht so stark wie der vor ein paar Stunden bei der Asa. Bei dieser Tinte muss ich zugeben, dass ich nicht über so viel Schreiberfahrung verfüge wie bei der Asa. Sie lässt sich aber ebenfalls ohne jedes Problem aus dem Füller reinigen. Das scheint ein anderer Vorzug der Diaminetinten zu sein, dass sie trotz des reichlichen Farbstoffs wasserlöslich sind.
Tintenfarbe:
Die Havasu Turquoise ist unter den Tinten, die als "türkis" bezeichnet werden, die dunkelste, die ich kenne. Meines Erachtens kranken zwar alle türkisen Tinten daran, dass es sich eigentlich um hellblaue Tinten handelt, da für mich zu dem, was ich als 'Türkis' verstehe, ein deutlich wahrnehmbarer Grünanteil kommt. An den üblichen Türkistinten gemesen ist die Havasu ein helleres Mittelblau, dem man das (grünlose) 'türkise' ansieht, vielleicht mit einem Schwenk ins Petrol.
Shading, Fransen, Verlaufen:
Ich kann bei der Havasu Turquoise mehr Schattierungen wahrnehmen als bei der Asa Blue; am deutlichsten fällt das Shading jedoch wieder beim MB Noblesse mit der OBB-Feder ins Auge. In Abhängigkeit der Papiersorte kann man Fransen erkennen: Je schneller das Papier die Tinte aufsaugt, desto eher franst die Tinte (Bright White nicht, Excellence etwas - mich aber nicht störend). Das Verlaufen ist ebenfalls papierabhängig: auf dem Bright White hält die Strichstärke das, was die Feder vorgibt, auf dem Excellence wird der Strich etwas breiter.
Trocknung, Wasserfestigkeit:
Die Trocknung dauert zugegeben auch hier wieder etwas länger - und beim glatteren Bright White noch etwas länger. Wer also beabsichtigt, die Rückseite eines Papiers zu benutzen, sollte entweder zum Löschpapier greifen oder Zeit einrechnen. Die Tinte selbst ist im engeren Sinne nicht wasserfest, weder unter dem Strahl noch bei Betropfung. Jedoch bleibt meines Erachtens eine genügend kräftige Tintenspur zurück, um das Geschriebene entziffern zu können (auch auf dem Bright White, bei dem die Tinte ja nicht so tief eindringt). Ein Tintenkiller ist zwecklos; die Tinte ist nicht killerbar. Allerdings verändert sich die Farbe leicht in Richtung helleres Türkis.
Meine Meinung:
Ich persönlich schätze diese Tinte deshalb, weil es unter den 'türkisen' Tinten eine kräftige ist und mir Petrol ohnehin gefällt, so dass dieser leichte Einschlag mir sogar entgegenkommt. Da ich einen hohen Tintenfluss schätze, hätte ich nichts dagegen, wenn die Havasu flösse wie die Asa, aber im Zusammenspiel mit meinen Füllern würde ich sagen, dass sich diese Tinte nicht zu verstecken braucht, da sie sicher nicht schlechter läuft als eine Lamy oder Waterman Türkis.
Zum Scan:
Ich kann nicht beurteilen, gut der Scan kallibriert ist. Verwendet habe ich einen Canon CanoScan LiDE 210. Gescant habe ich die DIN A5-Vorlage mit 300 dpi. Wenn ich mein Original neben den Bildschirm halte, bemerke ich allerdings, dass die gescannte Farbe etwas heller erscheint als auf dem Original.
Ich hoffe, dass Euch Lesern dieser Beitrag gefällt und dass Ihr es verzeihlich findet, dass ich den Text, den ich heute Nachmittag für die Besprechung der Asa Blue verwendet habe, hier neuerlich zugrundegelegt habe.
Viele Grüße,
Florian