Private Reserve American Blue
als Tinte für meine zweite Tintenbesprechung habe ich die American Blue ausgewählt. Auf diese Tinte bin ich durch einen Bericht eines Penman Sapphire Fans aufmerksam geworden, dessen verzweifelte Suche nach Ersatz für das "schönste und unerreichte Blau" in der American Blue endlich erfolgreich geendet hat. Das hat mich neugierig gemacht.
Auch diesem Beitrag möchte ich vorausschicken, dass ich permanent Tinten und Schreibgeräte aus meinem Sammlerfundus wechsle, so dass meine Erfahrungswerte, insbesondere wenn es um Nuancen geht, eingeschränkt sind. Getestet und verglichen habe ich auf folgendem Papier:
- „Rex" Briefblock, 80 g/m2
- „Brunnen" Vivendi, 90g/m2, glatt
- „System" Planer-Einlagen, Grammatur nicht bekannt
Die American Blue ist eine rein blaue Tinte; sie hat keine Einschläge in andere Farbrichtungen. Sie ist hoch saturiert, und entfaltet sich daher kräftig und leuchtend. Sie entwickelt in Abhängigkeit von der Feder durchaus schönes Shading. Persönliche Einschätzung:
Der Tintenfluss ist ok - Tendenz langsam fließend. Alle bisher verwendeten Füller kommen mit der Tinte klar, es gibt keine Aussetzer, dennoch wird der Strich gelegentlich trocken.
Ausfransen und Durchbluten auf normalem Papier kein Problem. Auf dem dünnen Planer Papier neigt die Tinte bei nasser Feder aber doch zum Durchbluten, da sie aufgrund ihre hohen Saturierung eh durchscheint, würde ich sie für den Planer nicht empfehlen.
Ihr seht hier die American Blue mit 4 verschiedenen Federn geschrieben, auf Rex-Papier (oben, bzw. Detailbild links) und auf Brunnen Vivendi (unten und Detailbild rechts). Die Tinte formt eine scharfes Bild und folgt jeder Feder exakt und definiert Die Tinte trocknet für meine Begriffe langsam, d.h. in ca. 15-20 Sekunden und lässt sich auch nach dem trocknen bei geringster Feuchtigkeit verschmieren. Die Tinte setzt Wasser nichts entgegen, unter Tageslicht wird sie grau, bleibt aber gut lesbar.
Ergänzung vom 10.9.:
>Auch wenn die Tinte unter Wasser stark verläuft, sie haftet doch sehr hartnäckig an Fingern und im Tintenleitsystem des Füllers. Die Reinigungsprozedur, um den Füller frei von Tintenrückständen (z.B. beim Wechsel auf eine andere, hellere Tinte) zu bekommen ist aufwändig.<
Sie ist in Deutschland ausschließlich über Internet zu beziehen (Quelle kann per PN erfragt werden). Sie kommt in einem schweren, standsicheren Glas mit großer Öffnung hat aber keine Hilfen um Tintenreste abzuziehen. Ich hatte heute schon Probleme den MB146 zu befüllen, obwohl das Glas noch halb voll ist. Der Preis liegt bei ca. 10 Euro für 50ml. Ach ja, als Patrone im International (=Pelikan) Format ist sie auch zu haben.
Ich habe die American Blue im Vergleich folgenden Tinten gegenübergestellt
- Parker Penman Sapphire, Parker "51" Broad Stub
- Private Reserve DC Supershow Blue, Brause Ornament 500 Tuschefeder
- Omas Blau, Sheaffer PFM F oder XF-Feder
- Diamine Royal Blue, Faber-Castell Progress, M-Feder
- Pelikan 4001 Königsblau, Pelikano 10te Generation, A-Feder
Die Private Reserve ist unbestritten ein schönes, reines Blau und kommt der nicht mehr hergestellten Parker Penman Sapphire in der Tat sehr Nahe. Keine schlechte Tinte, aber Trocknung und Fluss würde ich als leicht unterdurchschnittlich bewerten.
Ich hoffe dieser Bericht gefällt Euch.
Andreas