Parker Penman Ruby (rot)

[Andi36]

Farbvergleich

Parker Penman Ruby

Heute möchte ich Euch fünf Tinten vorstellen: die Penman Serie von Parker. Es ist keine richtige Tintenbesprechung sondern eigentlich nur ein Farbvergleich mit anderen, möglichst ähnlichen Tinten. Eine Betrachtung der Tinteneigenschaften habe ich nicht durchgeführt, weil sie kaum interessieren dürften, da die Penman Serie nicht mehr im Handel ist.

Penman war eine Tintenkollektion, die als eigenständige Marke parallel zu Parker's Quink-Tinten vertrieben wurde. So wie Pelikan mit seiner Edelstein-Reihe adressierte Parker in den 90er Jahren (weiß jemand genau, wann die Penman rauskam?) den Exklusiv-Markt mit diesem Produkt und bot die Tinte in 5 ausgewählten edlen Farben an:

• Ebony (schwarz)
• Sapphire (blau)
• Mocha (braun)
• Emerald (grün)
• Ruby (rot)

Penman Tinten haben intensive Farben, sie waren hoch saturiert. Um die Jahrtausendwende verschwand die Marke wieder vom Markt, in den Foren wird darüber spekuliert, dass Parker auf massive Probleme mit zugesetzten Tintenleitern reagierte - allerdings wird in diesem Zusammenhang immer nur die Ebony genannt - oder dass die Tinte Inhaltsstoffe enthielt, die Parker nicht mehr verwenden wollte/durfte.

Hier nun der Vergleich:

ruby1.jpg (144.33 KiB) 6205 mal betrachtet

Wer Ersatz für Penman Ruby sucht, findet ihn in Private Reserve Black Cherry. Die beiden Tinten sind kaum zu unterscheiden.

Gruß,
Andreas

[Thomas Baier]

Hallo Andreas, vielen Dank, daß Du uns diese "historischen" Penman-Tinten zeigst. Ich hatte diese Tinte in den 90ern auch mal probiert, mir hat sie damals farblich und im Tintenfluß nicht so gefallen wie die blaue und grüne.

Über 80 Zugriffe und nicht einer, der zumindest eine Rückmeldung i. S. einer Nettikette bringt?

Viele Grüße
und nochmals ganz herzlichen Dank
für Deine liebevollen Betrachtungen

Thomas

[meinauda]

Ou Mann, das ist ja eine edle Farbe. Danke Andreas für die Darstellung. Ich glaube, ich werde Herrn Thiel um eine Black Cherry als ähnliche Tinte bitten. Wirklich ein edles Rot.

Das Dir die Tinten alle noch so gut erhalten sind, finde ich ja bemerkenswert, wo doch die eine oder andere der neuen Tinten hier schon als schlecht, schimmelig oder ähnlich geschildert werden.
Eine interessante Zusammenstellung von Tinten. Danke

Gruß
Else Marie

[Andi36]

Servus Else Marie,

ja, die Black Cherry ist eine bestechende Farbe; sie trägt einen sehr passenden Namen - unter der Voraussetzung man verwendet sie in einem Füller mit kräftigem Tintenfluss. Bei kargem Fluss wird sie etwas blass und leer.

Dass Die Tinte nach 10 Jahren noch i.O. ist, liegt auch daran, dass es originale, noch verschlossene Tintengläser sind (waren ). Die Gefahr des Schimmelns steigt in der Regel, wenn das Glas benutzt wurde, denn dann könnten Verunreinigungen in die Tinte gelangt sein. Das gilt vor allem für Tinte, die für Tauchfedern anstatt für den Kolbenfüller herhalten musste - je öfter da eingetaucht wird, desto größer das Risiko.

Allerdings vermute ich, dass sich die Tinte im Laufe der Jahre verändert - so würde ich ihre Eigenschaften, wie Fluss, Feathering, Durchschlagen nicht beurteilen wollen.

Gruss,
Andreas

[Thomas Baier]

Es kommt vielleicht auch darauf an, welche chemischen Zusatzstoffe verwendet werden.

Worüber wir noch nicht gesprochen hatten: Das könnte sich bei den "natürlichen" Herbin-Tinten möglicherweise auswirken, daß die Stabilität problematischer ist.

Beunruhigende Einzelheiten findet man darüber ja im FPN bei amerikanischen Lieferungen und Fracht bei Sommerhitze. Daraufhin hat Herbin intensiv recherchiert und Seriennummern auf dem Etikett angebracht. Man nimmt diese Dinge dort sehr ernst.

http://www.fountainpennetwork.com/forum ... statement/

Viele Grüße
Thomas

[Andi36]

Servus Thomas,

das ist ja hochinteressant. Meinen Respekt an Herbin - die Offenheit und Transparenz mit der man über dieses Problem spricht, finde ich vorbildlich.

Ich würde ich das Problem aber nicht als "beunruhigend" bezeichnen, es geht wohl doch nur um (unstrittig ärgerliche) Einzelfälle.

Die Mitteilung von Herbin stützt übrigens meine Annahme, dass Verunreinigungen die Ursache sind, die unter ungünstigen Bedingungen den Tintengau auslösen; Herbin setzte zur Abhilfe bei den Qualitätssicherungsmassnahmen an (Zitat: "We have reinforced existing contamination prevention procedures and added new ones"). So bleiben Sie ihrer Linie treu und versuchen nicht mit der Chemie-Keule ihre Tinte stabiler zu machen.

nur meine Gedanken hierzu,
Andreas