... und der möchte Euch heute diese Tinte vorstellen:
[center]De Atramentis Jeansblau[/center]
[/color]Den Namen dieser Tinte finde ich wenig ansprechend und so habe ich sie bisher "übersehen"; neulich bin ich bei den Tintensharern als Ersatzmann eingesprungen - ich habe mich einfach überraschen lassen, welche Auswahl von den lieben Mit-Foristen zusammengestellt wurde. U.a. war Jeansblau mit dabei und es hat sich herausgestellt, dass ich diese Tinte mag.
Obwohl schon einige De Atramentis Tinten besprochen wurden, möchte ich nochmal kurz auf das Gebinde eingehen:
De Atramentis verwendet ein kleines 32ml Glas, rund, mit sicherem Stand. Die Öffnung ist relativ klein (aber auch groß genug für "dicke Dinger"), so dass der FH beim Betanken ganz gern mal mit dem Rand in Kontakt kommt - meist muss man den Schaft nach dem Füllen abwischen. Die Restentleerung wird wohl schwierig, aber soweit habe ich noch keines meiner De Atramentis Fässer entleert.
Sie kann für 8,50 Euro im e-Shop des Herstellers geordert werden, und liegt somit preislich im mittleren Segment; sie kostet mengenbereinigt etwa doppelt so viel wie die Pelikan 4001 oder Diamine Tinten.
Getestet und verglichen habe ich auf folgendem Papier:
Rex Briefblock, 80 g/m2 (gewogen)
Brunnen Vivendi, 90g/m2, glatt
Moleskin
System(R) Planer-Einlagen, Grammatur nicht bekannt
Persönliche Einschätzung
Es fällt mir sehr schwer Jeansblau in ein Farbschema zu einzuordnen - ist es ein Blau-Schwarz? oder eher Schwarz-Grün? Grün? oder doch Petrol? Je nachdem, welches Farbkärtchen ich zum Vergleich daneben lege, geht mein Urteil in die eine oder andere Richtung. Ach ja - die Lichtverhältnisse lassen sie ganz unterschiedlich erscheinen, je nachdem ob ich sie im Tageslicht, unter Glühbirne oder unter der Energiespar-Lampe betrachte. Sogar der Farbausstrich kommt ganz anders rüber als der geschriebene Text.
Hier ist ein Vergleich mit Iroshizuku syo-ro (die ihr sehr ähnlich ist), Diamine Steelblue sowie Diamine Blue-Black: Im Scan konnte ich die Unterschiede nicht einfangen, daher das - leider schlechte - Foto.
Die Jeansblau ist eine sehr gutmütige Tinte, die den Alltags-Anforderungen bestens gewachsen ist. Der Tintenfluss ist neutral, die Benetzung des Papiers ausgezeichnet - sie schreibt augenblicklich an. Der Federstrich gelingt auf jedem Papier gestochen scharf, d.h. die Tinte verläuft nicht, es gibt auch keine Fiederung. Selbst auf dem extrem kritischen Moleskin verhält sich Jeansblau noch erträglich - hier finden wir zwar ganz feine Fiederung, aber wer dieses Papier kennt, weiß dass das kaum etwas zu bedeuten hat.
Die Tinte schlägt nicht durch und ist auch für das dünne "System"-Planer Papier noch ganz gut geeignet (verläuft ein wenig, aber noch kontrolliert); getestet habe ich das mit meinem MB 146 (neutralem Tintenfluss).
Das Verhalten der Tinte war in den 3 getesteten Füllern (mit sehr unterschiedlichem Charakter) völlig unproblematisch:
- Montblanc 146, OM Feder, neutraler Tintenfluss
- Faber-Castell Progress, M Feder, nass
- Diplomat 101, F Feder, trocken
Die Füllhalter ließen sich ohne Mühe reinigen. Die Tinte klebt nicht, auch der Nib-Creep (verkleben der Federoberseite) war nicht zu beobachten.
Zur Widerstandsfähigkeit der Tinte kann ich folgendes feststellen:
Unter Wasser verläuft die Tinte bis zur Unkenntlichkeit.
Reiben und Radieren der trockenen Tinte kann ihr jedoch nichts anhaben.
Der Lichtechtheits-Test steht noch aus.
Fazit
Für den, der diese Farbe mag, ist Jeansblau eine echte Empfehlung.
Lediglich an die Wasserfestigkeit darf man keine Ansprüche stellen.
Andreas