Private Reserve Avocado

[Justanotherpen]

Allgemeines:

Private Reserve ist ein amerikanischer Hersteller von Tinten. Diese Tinten zeichnen sich durch einen sehr satten Farbton aus und auch -ähnlich wie Noodlers- durch ein sehr günstiges Preis- uns Leistungsverhältnis. Es gibt Tinten <a href="http://www.privatereserveink.com/colors.html">in 45 Farben</a>. Alle Tinten von Privat Reserve sind ph-neutral, decken prima, fließen auch in kritischen Füllern gut und trocknen recht ordentlich ab.

Hersteller:

Private Reserve Ink
P.O. Box 704
Zionsville, IN 46077
(317) 733-1970

Gebinde:

9 USD / 50 ml Standardglas

Das Glas hat eine sehr große Öffnung, somit können eigentlich alle Füller sehr gut aus dem Glas befüllt werden.

Preis auf 100ml:

Das macht dann somit 18 USD auf 100 ml, nach dem heutigen Wechselkurs sind das ca 14€. Somit gehört die Tinte zu den günstigeren Tinten.

Geschichte hinter der Tinte:

Diese Private Reserve Avocado erinnert mich an Urlaub in Californien: Ich kann die Avocadobäume sehen und riechen und muss an gutes mexikanisches Essen denken. Der Farbton ist ideal getroffen und macht aufgrund seiner Tiefe und der Sattheit auch sehr viel Spass.

Testfüller:

Lamy 2000 - M Feder

Bilder der Tinte:

Vergleichsfarbe:

Diamine Racing Green

Jonathan Swift http://justanotherpen.de/tintentest-mon ... han-swift/

Pilot irushizuku shin-ryoko http://justanotherpen.de/tintentest-pil ... hin-ryoku/

Mein Fazit:

Diese Tinte hat alle Eigenschaften, die mir persönlich wichtig sind: Interessante Farbe, guter Tintenfluss, wunderbares Shadding und ein unproblematisches Verhalten im Füller. Das Grün wirkt auf mich sehr erwachsen und kann für Korrespondenzen aller Art verwendet werden.

In den Firmen ist Grün ja oft die Farbe der Revision und kann deshalb oft nicht einfach verwendet werden. In der gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien ist die Farbe Grün auch dem Minister vorbehalten, deshalb empfehle ich dieses Avocadogrün gerne diesem Personenkreis und ich hoffe, dass man hier nicht nur schnöde Kugelschreiber verwendet. Wenn sich also ein Bundesminister bei mir meldet, dann lasse ich ihm/ihr gerne 10 ml dieser Tinte zukommen

[badenfeder]

sehr schönes Grün. Nicht zu schmutzig, nicht zu "grün" Grün. (Hört sich blöd an, aber ich hoffe, es wird verstanden.)
Danke für die interessante Vorstellung.

Gruß,
Horst

[Andi36]

Hallo Michael,

ich habe zufälligerweise auch gerade die Avocado getankt, und zwar in einem Rotring 400 mit B Feder. Ich bin von der tollen Schattierung und der Leuchtkraft dieses Gelb-Grüns begeistert.

Es überrascht aber nicht, dass diese Private Reserve Tinte aufgrund ihrer hohen Sättigung nicht ganz unproblematisch ist. Sie tendiert leicht zu Feathering und Durchschlagen. Neigt sich die Füllung zu Ende, dann matscht die Tinte auch. Das Alles hängt aber ganz vom gewählten Papier und der Fließfreudigkeit der Feder ab.

Ich würde sie nicht als Problemtinte bezeichnen, aber u.U. kann das schon stören. Ich habe aber auch festgestellt, dass im Zweifelsfalle ein Tropfen Wasser wahre Wunder wirkt.

Danke für die ausführliche Vorstellung.
Andreas

[Hornbostel]

Ein wunderbarer Bericht und ein großartiges Grün, herzlichen Dank! Die Tinte muss ich haben!

[Ex Libris]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Vorstellung dieser recht interessanten grünen Tinte. Interessant auch deshalb, weil bei mir auf dem Bildschirm die Farbe recht dunkel wirkt mit hellen bzw. mittelgrünen Schattierungen - und dann nennt Andreas die Tinte ein Gelbgrün .

Aber auf jeden Fall faszinierend, wie Mr. Spock sagen würde. Ich würde aber mal grundsätzlich das in Betracht ziehen, was Andreas noch genannt hat: Die prinzipiellen Problemzonen der Tinten von Private Reserve: Die Möglichkeit zum Ausfransen und Durchbluten. Ich habe jetzt nicht die allergrößte Erfahrung mit PR, aber ich habe sie und würde die Tinten daher ähnlich betrachten wie Diamine; das Verhalten der Tinte hängt ganz massiv von der gewählten Feder und dem gewählten Papier ab. (Ich habe mal einen Text mit meinem M1000, OB-Feder, sehr nass, und einer Diaminetinte auf ein Blatt Gohrsmühle beidseitig geschrieben - das Papier hat sich zwei Tage lang gewellt, als sei es nass, bis es ein Einsehen hatte...)

Bei der Gelegenheit, mich würde mal interessieren, welches karierte Papier Du immer bei Deinen Vorstellungen benutzt, um den längeren Text zu schreiben.

Viele Grüße,
Florian

[Justanotherpen]

Ja, die Privat Reserve sind nicht ohne, aber mit den Diamine hatte ich bisher noch keine Probleme, das ist für mich eher schon eine "Universalwaffe" an Tinte. Ich mag die unproblematischen Eigenschaften und die satten Farben, manchmal sind sie allerdings auch etwas langweilig und platt.

Ich schreibe meine Texte immer in ein Clairfontaine Buch mit dem 90gr Papier Veloute. Vielleicht habe ich deshalb noch keine Probleme mit dem Ausfransen beobachten können ?!

LG und einen schönen Abend
Michael

[Ex Libris]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Papierinformation. Ich meinte auch, mal eine abgerundete Ecke gesehen zu haben, wobei ich die violette Lineaturfarbe nicht erkannt hätte.

Wahrscheinlich hast Du wirklich wegen des Clairefontainepapiers keine Schwierigkeiten, weder mit Diamine noch mit PR. Andererseits: Da ich sehr nasse Füller bevorzuge, kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn ich mal eine hochgesättigte Tinte, sei es eine Diamine, sei es eine Edelstein, rund 3 Wochen in einem solchen nassen Füller drin habe, ohne ihn zu schreiben (wenn ich also wieder mal eher 15 Füller unter Tinte habe anstatt nur 3 oder 4). Dann kommt es schon vor, dass es auch auf Clairefontaine mal etwas franst und/oder punktuell durchschlägt. Aber das sind dann wahrscheinlich wirklich eher besondere Situationen, die man ja eigentlich möglichst vermeiden sollte.

Viele Grüße,
Florian