Kontaktanzeige: KaWeCo sucht Kappe

[TomSch]

Tach zusammen.

Mein KaWeCo Sport, bezeichnet mit "12 -06", leidet unter Kontaktarmut!

Nach einer Generalüberholung mit O-Ring-Ersatz für den zerbröselten Kork, einer Innenreinigung und einer äußeren, sowie einer Feder-Politur musste ich leider feststellen, dass die äußerlich fantastisch erhaltene Kappe aus Hartgummi (deshalb die matte Farbe des Kappenkorpus) an inneren Werten eingebüßt hat: im Klartext:
die "verbindende" Eigenschaft in Form des Gewindes hat den Jahrzehnten seinen Tribut gezollt, es ist ausgeleiert und hält nur noch bei viel gutem Zureden lose.

Ich möchte den alten Kollegen jedoch gern wieder reaktivieren. Deshalb zwei Fragen:
Hat jemand von euch noch eine Kappe mit intaktem Gewinde in seiner Krabbelkiste und würde sie mir überlassen? Das wäre schön! Dann her mit der PN!
Vielleicht hat ja auch jemand der hiesigen Gemeinde eine Idee, wie man das Gewinde wieder in Form bringen oder die Kappe trotzdem nutzen kann?! 8)

Danke für's Reinlesen,
mit sonnigen Grüßen, Thomas

[YETI]

Wenn das Gewinde nicht abgerissen ist, sondern nur zu weit (z.B. durch Schrumpfung des Schaftes), dann kann man die Kappe unter Wärmeeinwirkung enger drücken. Das erfordert aber Erfahrung und eine passende Vorrichtung (Eigenbau). Damit ist es nicht unbedingt eine Reparatur für den Hobbybastler.
Umgekehrt ist es einfacher. Ich habe selber schon geschrumpfte Kappen geweitet, so daß sie wieder ohne zu klemmen aufgeschraubt werden können.
Ich kann mir aber vorstellen, daß sich ein professioneller Restaurator an diese Operation wagt.
Mehr kann ich dir leider dazu nicht sagen, tut mir leid.

Gruß

Andreas

[newlife]

Das ist nie und nimmer eine Hartgummikappe! Zur der Zeit - mit goldenem Schriftzug auch noch! - hat Kaweco aus ich weiß nicht welchem Kunststoff gefertigt, die Ebonitaera war passé! Insofern kann ich Andreas nur recht geben und würde es mit Wärme versuchen. Anstatt von Hand zu formen würde ich die Kappe auf den Korpus schrauben, ihr eine dünne Lage Pappe oder Papier verpassen und ein Gummiband stramm herumschlingen. Die Pappe nur zur Sicherheit, damit sich das Gummiband nicht abdrückt und der Kunststoff vor direkter Hitze geschützt wird. Dann mit dem Fön rangehen, höchste Stufe, die Kappe ringsum anwärmen, sie dabei ab und zu drehen, um zu spüren, wenn sich etwas im Sitz des Gewindes ändert. Sobald sich dabei etwas tut, Wärmezufuhr stoppen und die Kappe auskühlen lassen, vielleicht auch unter fließendem Wasserstrahl, wenn du es beschleunigen willst. Eventuell die Prozedur wiederholen, wenn sich nach dem Abkühlen wieder zuviel Spiel zeigt.

Diese Methode habe ich jedenfalls erfolgreich an einer den Füllknopf verbergenden Blindkappe aus Kunststoff ausprobiert. Und - soweit ich weiß, würde Ebonit auf diese Methode überhaupt nicht ansprechen. Wenn deine Kappe nicht nach Gummi riecht, ist es auch keine Hartgummikappe. Mattigkeit bekommst du durch Polieren wieder weg.

Viel Erfolg dabei!

[TomSch]

Hallo, ihr beiden.
Schön, von euch zu lesen.

@ Andreas: danke für den Tipp mit der Hitze. Den werde ich wohl nur im äußersten Notfall selbst umzusetzen versuchen. Vielleicht sollte ich das, im Falle, dass ich es tue, zunächst an einer verhunzten, alten Nonamekappe üben.

@Newlife: Zunächst muss ich dir widersprechen. Der Füller selbst ist defintiv aus Plastik, das Kappenköpfchen ebenfalls, doch die Kappe selbst ist ebenso definitiv aus Hartgummi; sie hat diesen leicht ölig-fettigen Grip und eine stumpfe, grünlich-braune Färbung, wird unter leichter Reibung sehr schnell warm und nach stumpfer, und riecht dann so eindeutig wie es nur sein kann nach Hartgummi. Das lässt, nach deinen weiteren Aussagen nur einen Schluss zu: der Kappenkorpus gehörte ursprümglich gar nicht zu diesem KaWeCo, sondern zu einem älteren Datums, und passte bislang nur zufällig einigermaßen genau.
Das Gewinde in der Kappe ist noch schemenhaft zu erahnen. Vielleicht sollte ich es tatsächlich einmal vorsichtig mit Hitze probieren?! Mal schau'n. ...

Vorerst vielen Dank für eure Tipps,
Thomas

[TomSch]

Hallo zusammen.

Ich weiß, Doppelposts gehören sich eigentlich nicht, in diesem Ausnahmefall jedoch schon, wie ich finde.
Ich bekam eine PN von Piotr, die ich mit seiner Erlaubnis hier zunächst wiedergebe:

Hallo Thomas,

hast Du versucht den Kappenkopf leicht abzuschrauben (so dass ein Spalt zwischen Kappe und den Kappenkopf entsteht) und dann den Füller zu schließen ?
Falls die Gewinde in diesen Fall hält, würde reichen die Kappenkopf Hülse leicht zu kürzen (die stelle wo sie im geschlossenen Zustand auf den Griffstück trifft.) ...
Gruß, piotr

Ich habe Piotrs Tipp beherzigt und ihm Folgendes zurückgeschrieben:

Hallo Piotr,

Mann, du bist echt genial! ...
Ich habe das Kappenköpfchen mit einiger Mühe, aber heil herausbekommen. Ich musste feststellen, dass das Gewinde doch verhältnismäßig lang in die Kappe reichte, und dann noch ein ca. 0,5 cm langes, glattes Stück folgte. Das habe ich vorsichtig komplett abgetrennt und den Schnitt glattgefeilt. Richtig halten wollte die Kappe immer noch nicht, aber schon besser.
Ich habe nun ober- und unterhalb des vergoldeten Zierrings am Kappenköpfchen noch zwei passende O-Ringe als Distanzstücke eingefügt und dann das Köpfchen wieder auf die Kappe geschraubt. Die Kappe sitzt nun perfekt auf dem Füller, das Gewinde greift!

Wenn du erlaubst, werde ich deine Anregung und meine handwerkliche Umsetzung im thread veröffentlichen, dann kann ich auch ein Bild hinzufügen.

Nochmals vielen Dank!
Liebe Grüße, Thomas

Seine Antwort darauf:

ich freue mich dass es geklappt hat.
Natürlich kannst Du gerne den Thread vervollständigen.

Bitte beachte, dass im Idealfall wenn der Füller geschlossen ist sollte der Kappenkopf mit der vorderen kante der Sektion schließen und abdichten.
So wird der Füller viel länger nicht austrocknen.

Sollte die Feder für den Kappenkopf nach der Kürzungsaktion zu lang sein, kann man eventuell den Tintenleiter samt Feder noch etwas Tiefer in die Sektion reinzudrücken.
Scheint aber in Deinem Fall nicht nötig zu sein. ...

Unten befindet sich ein Photo. Sieht irgendwie lustig aus, ist aber funktionell und die Kappe passt nun PERFEKT.
Vielen Dank nochmals an alle Beteiligten!
Liebe Grüße, Thomas

P.S. @Mods, vielleicht könntet ihr den thread umbenennen und in die KaWeCo-Abteilung oder die Reparaturtipps verlegen? Ich denke, dort passt er nun besser hin?!
Danke, Thomas

[michalop]

Hallo,

ich glaube auch dass die Kappe aus Hartgummi ist. Eher ungewöhnlich, aber
bei manchen meinen Kawecos aus dieser Zeit ist die Hartgummi Kappe zu finden. Unter anderen in dem Model 12. Der goldene Schriftzug auch.

Hier mein Kaweco Sport 12 - die Kappe ist aus Hartgummi, Kappenkopf aus Kunststoff.






Ich habe mir gerade meine Kaweco Füller nochmal angeschaut :

609 - Hartgummi Kappe, Hartgummi Kappenkopf
612 - Hartgummi Kappe, Hartgummi Kappenkopf
712 - Hartgummi Kappe, Kunststoff Kappenkopf
112 - Kunststoff Kappe, ab da alle Kappenköpfe aus Kunststoff.
112A - Tintenfenster braun -Kunststoff Kappe
112A - Tintenfenster grün -Hartgummi Kappe
11 - mit VDO Verbelogo - Kunststoff Kappe
11 - Hartgummi Kappe
12G - Kunststoff Kappe
12 - Hartgummi Kappe
V12 - Kunststoff Kappe
V16 - Kunststoff Kappe
V16N - Kunststoff Kappe
V16PN - Kunststoff Kappe

... goldenen Schriftzug haben Sie alle.



piotr

[amarti]

Gna Gna Gna
Da hat der sogar noch mehrere. Und ich habe gerade nur mal einen. Und der sieht auch wirklich so alt aus, wie er ist-

Manche Fotos sollten hier verboten werden

Andreas

[toni]

P.S. @Mods, vielleicht könntet ihr den thread umbenennen und in die KaWeCo-Abteilung oder die Reparaturtipps verlegen? Ich denke, dort passt er nun besser hin?!
Danke, Thomas

Check