Klassifizierung von Federn

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14all41
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Klassifizierung von Federn

Beitrag von 14all41 »

Nachdem die Diskussion unter WIKI für Schreibutensilien unpassend ist, habe ich mir erlaubt die folgenden Beiträge abzutrennen.

Die Trennung erfolgte an dieser Stelle.

Andreas

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@ Cepasaccus

Ich habe in der Eile eine Frage von dir nicht beantworten können, Entschuldigung:

zu Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Elastizitaet und Flex einer Feder? Fuer mich waere Flex 5 ein Nagel und Flex 4 etwas elastisch. Flex 3 dann etwas hart flexibel, wozu es auch elastisch sein muss.

Beim Schreiben mit den unterschiedlichen Federn musste ich feststellen, dass es Federn gibt die sehr gut nachgeben, bei den die Schenkenspreitzung zur Strichvariation aber nicht besonders ausgeprägt ist. Der Begriff Elastizität für das Nachgeben hat mir zwar nicht gefallen, aber mir ist bisher ehrlich nichts besseres eingefallen. Durch deine Rückfrage bin ich auf die Suche gegangen. Weichheit als Begriff hätte mir früher einfallen können, aber manchmal klappt es mit den Ideen halt nicht so richtig, da muss man eine auf den Helm bekommen um sich mehr Gedanken zu machen, danke :-)

Herzliche Grüße
Peter
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Cepasaccus
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Cepasaccus »

Peter, also geht es Dir einerseits um die grundsaetzliche Verbiegbarkeit der Feder und andererseits um die Spreitzbarkeit? Ich denke mal bei einer Lamy-Feder waere es nicht viel mit Spreitzung, auch wenn sie sehr verbiegbar waere.

Cepasaccus
Barbara HH
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

Moin,

ich bin im Wiki nicht aktiv, hoffe, dass ich jetzt deshalb nicht allzusehr am Thema vorbei rede....

Flexibilität und Weichheit einer Feder schließen sich eigentlich gegenseitig aus, denn eine weiche Feder verbiegt, wenn starker Druck auf sie ausgeübt wird, deshalb kann sie höchstens semiflexibel sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Goldfeder des MB 342. Mußte meine schon mehrmals wieder zurecht biegen :oops:

Ansonsten, da ihr das Thema gerade beim Wickel habt: ich meine, mich dunkel zu erinnern, einmal einen sehr alten Beitrag von Frodo (?) hier gelesen zu haben, dass flexible Federn ihre Eigenschaften vornehmlich einer besonderen Wärmebehandlung verdanken....

LG,

Barbara
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Cepasaccus
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Cepasaccus »

Barbara, was Du meinst ist elastische und plastische Verformung. Ich hoffe doch, dass die Federn im elastischen Bereich benutzt werden.

PS: Ich hab aber einen Billigfueller geschenkt bekommen, bei dem ich auch nicht wuesste wie ich Flexibilitaet und Elastizitaet angeben sollte, weil die Feder so schnell verbiegt.
Zuletzt geändert von Cepasaccus am 26.05.2013 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
Barbara HH
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

So, hab den Beitrag von Frodo gefunden:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... 6389#p6389
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

Cepasaccus hat geschrieben:Barbara, was Du meinst ist elastische und plastische Verformung.
:?: Hä? Was ich womit meine? Bzw. was willst Du mir damit jetzt sagen?
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14all41
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von 14all41 »

Liebe Barbara!

Biegsamkeit wäre als Begriff für mich auch in Ordnung.

Semiflex ist eine nicht sehr massive Strichbreitenvariationsmöglichkeit (Was ist eine sehr massive Strichbreitenvariationsmöglichkeit? :-), für mich eine Flex mit der Note 3. Der dafür benötigte Schreibdruck ist, nona, vom Schreibenden anhängig, wir sind schon wieder subjektiv.

Ich darf die gewählten Begriffe wieder ins Gedächtnis bringen:
Elastizität (Ausgangsbegriff)
Weichheit (derzeit gewählt)
Biegsamkeit (von dir ins Rennen gebracht)

Weichheit finde ich recht schön, weil es das Schreibverhalten recht gut beschreibt. Sehr oft durfte ich bei Bekannten bereits hören, "Der Füller schreibt sich richtig weich!", was wieder den Begriff bestätigt.

Herzliche Grüße
Peter
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Tombstone
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Tombstone »

Barbara HH hat geschrieben:
Cepasaccus hat geschrieben:Barbara, was Du meinst ist elastische und plastische Verformung.
:?: Hä? Was ich womit meine? Bzw. was willst Du mir damit jetzt sagen?
OT:

- als plastische Verformung bezeichnet man eine sich nicht selbst wieder rückgängig machende Verformung. Beispiel Büroklammer: wer das Ding während eines Telefonates verbiegt, hat nach dem Auflegen ein Stück verbogenen Draht in der Hand

- als elastische Verformung bezeichnet man eine reversible Verformung - also z.B. das, was mit der kleinen Spirale vorne im Kugelschreiber passiert. Die versucht immer wieder in ihre Ausgangsform zurück zu kehren.

Auf die Füllergschichte übertragen: plastisch - die Feder bleibt verbogen / elastisch - die Feder geht wieder in ihren Ausgangszustand zurück.

/OT
Ciao - Peter

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werner
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von werner »

Hallo Peter,

vielen Dank für die anschauliche Erklärung, die auch für mich als technischer Laie sehr verständlich ist. Wäre das nicht als Beitrag im Wiki denkbar unter der Kategorie "Federn".
Überschrift: Flexibilität - Elastizität. Darauf könnte man dann vom Forum aus immer verlinken. Gerade diese Fragestellungen kommen doch, wie die Vergangenheit gezeigt hat, öfter zur Sprache.

Auf keinen Fall ist das hier OT.

Viele Grüße
Werner
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)
Barbara HH
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

Tombstone hat geschrieben:Auf die Füllergschichte übertragen: plastisch - die Feder bleibt verbogen / elastisch - die Feder geht wieder in ihren Ausgangszustand zurück.
Hallo Peter,

yup, danke, die Begriffe hatte ich auch schon gegoogelt und ich finde es auch sehr wertvoll, sie hier anzuwenden. Meine Frage an Cepasaccus war eher dadurch motiviert, dass ich es seltsam finde, wenn mir jemand sagt, was ich angeblich meinen würde. Kam vielleicht etwas kratzbürstig rüber, war aber nicht böse gemeint. Aber lassen wir das :D

LG,

Barbara
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

14all41 hat geschrieben: Weichheit finde ich recht schön, weil es das Schreibverhalten recht gut beschreibt. Sehr oft durfte ich bei Bekannten bereits hören, "Der Füller schreibt sich richtig weich!", was wieder den Begriff bestätigt.
Hallo Peter,

ich weiß, was Du meinst, und dieses butterweiche Schreibgefühl ist auch das, was ich an meinem 342er so liebe. Nur streng genommen finde ich halt doch, dass der Begriff der Weichheit allein nicht ausreicht, um Flexibilität zu beschreiben.

Ich habe z.B. mal eine Rosenfeder von Brause ausprobiert, das war eine der härtesten Federn, die mir je untergekommen ist, trotzdem ließ sie sich ultrastark verbiegen und ging immer wieder in die Ausgangsposition zurück - also eine elastische Verformung im Sinne der Werkstofftechnik.

Ich denke, wir haben es hier einfach mit zwei Faktoren zu tun:

(1) wie weit sich die Feder biegen läßt, ohne sich zu verformen oder zu brechen - Elastizität

und

(2) wie viel Druck man dafür ausüben muss - Weichheit


LG,

Barbara
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Re: WIKI für Schreibutensilien

Beitrag von Barbara HH »

14all41 hat geschrieben:Semiflex ist eine nicht sehr massive Strichbreitenvariationsmöglichkeit (Was ist eine sehr massive Strichbreitenvariationsmöglichkeit? :-), für mich eine Flex mit der Note 3.
Die Strichbreitenvariation kann man doch eigentlich recht exakt als das Verhältnis von der dünnstmöglichen zur breitestmöglichen Strichstärke beschreiben. Z.B.

1:1 = null Flex
1:2 = leichter Flex
1:3 = semiflexibel
1:4 = sehr flexibel
1:5 = super flexibel

super flexibel + sehr weich = wet noodle

Obwohl auch das noch mit der Tinte und dem Tintenfluß zu tun hat. Die Feder kann sich ja oft sehr viel weiter spreizen, als sie schreiben kann, weil einfach keine Tinte mehr fließt und es zum Railroading kommt.
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Klassifizierung von Federn

Beitrag von 14all41 »

Nachdem die Diskussion unter
http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... &start=120
unpassend ist, habe ich mir erlaubt einen neuen Thread dafür zui eröffnen.

WIKI Eintrag zu diesem Thema:
http://www.penexchange.de/pen-wiki/inde ... von_Federn

Ich freue mich über die vielen Ideen.

Herzliche Grüße
Peter
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Cepasaccus
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Re: Klassifizierung von Federn

Beitrag von Cepasaccus »

Ich werde naechste Woche meinen Sempft dazu geben.

Gruesse aus Riga
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Cepasaccus
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Re: Klassifizierung von Federn

Beitrag von Cepasaccus »

Wie haengt Weichheit mit Flexibilitaet zusammen? Ohne Weichheit gibt es doch keine Flexibilitaet, oder? (Ich nehme mal jetzt an, dass mit Weichheit nicht gemeint ist, wie leicht man eine Feder plastisch verbiegen kann.) Also haette eine Feder mit Flex 5 auch Weichheit 5? Gibt es Federn mit Flex 1 und Weichheit 5? Oder ist das dann Flex 1 und maximal Weichheit 2? Ich denke mal, dass es nicht viel in der Schreibbreite tut, wenn die Feder oben so flach ist wie eine Lamy. Da wuerde es die Spitze einfach nach oben druecken. Aber Lamy-Federn sind ja auch nicht weich. (Zumindest die Stahl, die ich kenne.)

Cepasaccus life aus Riga
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