Löschbare Tinte

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Negation
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Löschbare Tinte

Beitrag von Negation »

Liebes Forum,

ich bin Student und bestreite meinen Alltag mit einem Pelikan m800. Da ich nahezu alles damit schreibe, komme ich auf ein Volumen von ca. fünf bis sechs A4 bzw. ~10 A5-Seiten pro Tag. Leider verschreibe ich mich auch sehr häufig und benötige daher löschbare Tinte. Bisher arbeite ich mit handelsüblicher königsblauer Tinte (meist die Pelikan 4001). Inzwischen langweilen mich meine königsblauen Papierstapel allerdings und ich würde gerne auf schwarze oder evtl. auch dunkelbraune Tinte umsteigen. Nun der langen Rede kurze Frage: Gibt es auch löschbare „nicht-königsblaue“ Tinten?

Liebe Grüße aus dem kühlen Köln!
EXPO-Edition Freund
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Registriert: 25.11.2004 1:33

Beitrag von EXPO-Edition Freund »

Hallo,

ich hatte einen ähnlichen Gedanken wie Du, -leider gibt es keine andere Tintenfarbe die löschbar ist. Selbst andere Blautöne lassen sich nicht löschen. Ich schreibe (auch im Studium) mitunter ähnlich viel und Patzer lassen sich bei Königsblau natürlich bestens löschen.
Bin aber schon vor längerer Zeit umgestiegen auf Braun und verschreibe mich eigentlich auch recht selten.
Leider scheint es technisch nicht möglich zu sein andere löschbare Tinten herzustellen, da sie wasserlöslich sein müssen und das ist offenbar nur bei Königsblau (ebenso Floridablau von Waterman) möglich.

Schöne Grüße aus dem ebenso kalten Hannover
Negation
Beiträge: 5
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Beitrag von Negation »

Hallo EXPO-Edition-Freund,

kannst Du mir denn eine schöne braune Tinte empfehlen? Das wäre wunderbar, da ich leider völlig ahnungslos bin.

Liebe Grüße :D
antigone
Beiträge: 188
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Beitrag von antigone »

Hallo,

ich schreibe bei Vorlesungen auch immer mit dem Füller und habe mittlerweile sogar beim Königsblau das Killern aufgegeben. Durchstreichen und Neuschreiben geht einfach schneller als Rumhantieren mit dem Tintenkiller und so wie manche Dozenten durch die Vorlesung hetzen, muss ich ohnehin schon so schnell schreiben wie ich kann (Rekord: 11 Seiten in 90 Minuten).
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass in Fächern wie Mathe oder Informatik die Lesbarkeit der Mitschriften wichtiger ist als in Geisteswissenschaften. Wobei mir persönlich mehr Patzer beim Schreiben unterlaufen, wenn ich weiß, dass ich die Fehler wegkillern/radieren kann. Muss wohl was psychologisches sein...

Viele Grüße.
Negation
Beiträge: 5
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Beitrag von Negation »

und es gibt sie doch (!) ... Studenten die mit Füllern schreiben. Dachte schon ich wäre der Einzige. Wie schön!

Liebe Grüße
Dieter N
Beiträge: 757
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Wohnort: bei Kiel

Beitrag von Dieter N »

Hallo, Negation,

ich schreibe hauptsächlich mit Braun-/Rottönen. Meine Favoriten sind auf unserem guten Kopierpapier:

- Waterman Havannabraun: Dunkel, aber noch erkennbar braun, günstige Tinte, problemlos in allen Füllern
- Pelikan Brilliantbraun: Heller und irgendwie etwas leicht, ebenfalls günstig, aber zumindest in meinem Man 100 nicht unproblematisch
- Jansen Kupferbraun: Hell, intensiv und tatsächlich wie ein Kupferbelag, Jansen-Preise sollten Vielschreiber mit B-Federn sich durchdenken, problemlos und fließt kräftig
- Mahogany Rush: http://www.penexchange.de/forum/viewtop ... 626d1eca8c als Mischung aus zwei Jansen-Tinten, etwas voller als Kupferbraun, als Jansen-Bastelei natürlich noch teurer, weil man gleich zwei Fässer braucht, völlig problemlos
- Jansen Rotbraun: Erinnert an Blut, anfangs leuchtend und dann ins Bräunliche trocknend, ist getrocknet dadurch etwas farbloser, Jansen-Preis, problemlos und sehr leicht fließend, was manchmal schon zu viel ist

Abraten würde ich von den Standardgraph-Brauntönen, die ich als sehr verwässert empfunden habe. Ich fand´s scheußlich.
Auch nicht begeistert war ich von Ebenholztönen, weil die mir zu schwarz und nicht braun waren.

Als Einstieg sind Waterman und Pelikan absolut in Ordnung. Später bespricht man Testlieferungen mit Rolf Thiel ;-)

Viele Grüße

Dieter N.
antigone
Beiträge: 188
Registriert: 03.10.2005 18:03

Beitrag von antigone »

Was ich auch sehr empfehlen kann, ist Grau-Bordeaux. Fertig in Patronen abgefüllt gibt es das von Herbin (heißt dann 'Poussiere de Lune'), im Fässchen auch von anderen Herstellern (meist unter dem Namen 'Alt-Bordeaux', bei Jansen müsste es das 'Altrosa' sein). Diese Farbe ist unaufdringlich, sieht aber trotzdem edel aus. Aber kann natürlich sein, dass das für Männer zu feminin ist... die meisten scheinen ja eine panische Angst vor allem zu haben, was auch nur annähernd rosa ist.

Es wundert mich auch, dass so wenige Studenten mit Füller schreiben. Aber ich habe auch den Eindruck, dass der Schreibprozess an sich mittlerweile nicht mehr als etwas vermittelt wird, was Freude machen kann. Meine kleine Cousine darf in der Grundschule nicht mit Füller schreiben, weil Lehrer und Eltern meinen, die Kinder würden alles vollklecksen. Ich komme mir manchmal richtig altmodisch vor...
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Hallo,
nur mal so am Rande: ich bin auch ein Student, der mit Füller schreibt. Ich habe zwar kein Gerät zum Rumprotzen, aber einige Lamy-Füller. Ich benutze Blau, Braun, Grün und Rot von Pelikan. Und auch mir ist schon aufgefallen, dass vielen meiner Kollegen das Schreiben keinen Spaß macht. Manche krakeln sogar in Druckschrift mit dem Kugelschreiber und wundern sich, dass sie nicht mitkommen - na ja, wem's gefällt ... :)
Freundliche Grüße
Mathias
EXPO-Edition Freund
Beiträge: 54
Registriert: 25.11.2004 1:33

Beitrag von EXPO-Edition Freund »

Das freut mich mal, daß sich in diesem Forum mehrere (zumindest Haupt- oder nebenberufliche) Studenten aufhalten. Meine Einschätzung ist, daß nur etwa 10-20% mit Füllfederhalter schreiben (wobei das bestimmt auch etwas von der Fachrichtung abhängt).
Um auf die ursprüngliche Frage nach schönen Brauntönen aber zurückzukommen:
Ich finde die kaffee-braune oder Afrika-Tinte von De Atramentis (www.tinten-online.de) sehr schon. Je nach Druck und Feder ist es ein sattes Mittelbraun bis Dunkelbraun.
Zu einem meiner Favoriten ist die neue Montblanc Season´s Greetings Ink geworden (in jeder MB Boutique und auch in Kaufhäusern), ein recht dunkles Braun mit dezentem Weihnachtsduft.
Das Pelikanbraun empfinde ich als sehr seicht und wässrig, -ist natürlich Geschmackssache.
Grüße,
EXPO
Negation
Beiträge: 5
Registriert: 29.11.2005 21:35

Beitrag von Negation »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schönen Tips. Zunächst werde ich es mit dem Waterman Havannabraun versuchen. Ich finde allerdings auch Rottöne sehr schön, so sie nur dunkel genug sind. Was haltet ihr denn von den "natürlichen" Jansen-Farben, die bei Manufactum angeboten werden (Kaffee-Braun und Burgunder-Rot)? Kann ich damit meinen Füller beschädigen?

Liebe Grüße
M. Richter
Beiträge: 473
Registriert: 21.09.2003 11:35

Jansen Spätburgunder-Titne

Beitrag von M. Richter »

Die Spätburgunder-Tinte von Jansen, die es jetzt bei Manufactum gibt ist genauso wie die Kaffee-Tinten speziell für Füllfederhalter gemacht und wird auch in Füllergeschäften als "sicher" empfohlen.

Ich habe mir die Tinten bei Manufactum gekauft aber bis jetzt nur die Spätburgunder-Tinte probiert ...ähh ausprobiert; einen Bericht dazu gibt es auf meiner Internetseite PENS'n'INKS:

http://people.freenet.de/pensninks/Start.html


Die Farbe gefällt mir sehr gut und die Tinte schreibt auch sehr flüssig.

Bei Jansen gibt es übrigens Rotweintinten aus über 30 verschiedenen Weinsorten (...das wären dann >300 Euro für das komplette Wein-Tinten Sortiment); es wäre interessant die einzelnen Farbunterschiede der Tinten aus den einzelnen Weinen zu sehen!

Michael
Negation
Beiträge: 5
Registriert: 29.11.2005 21:35

Beitrag von Negation »

Hallo M. Richter und EXPO-Edition-Freund,

danke für den Link! Bei einer so schönen Handschrift sieht natürlich jede Tinte toll aus. Aber wirklich, das Rot gefällt mir sehr gut.
Die Montblanc Greetings Ink werde ich morgen mal antesten.
Sind zufällig Kölner hier im Forum, die eine gute Papeterie empfehlen können? Ich war gerade bei "Ortloff" um mir die braune Waterman Tinte zu kaufen ... das möchte ich mir nicht nochmal antun.

Liebe Grüße
Federlehre
Beiträge: 2
Registriert: 13.08.2006 14:58

Beitrag von Federlehre »

Hallo!

Dieser Beitrag ist zwar schon älter, aber dennoch will ich hier mal mitplaudern.

Ich habe auch im Studium immer mit königblauer Tinte geschrieben, eben wegen der genannten Vorteile. Ganz am Anfang hatte ich noch blauschwarz, aber die Mitschriften waren mir dann nicht mehr schön genug. Wobei man sich mit - man verzeihe mir diesen Faux pas ;) - Tesa-Tippexrollern auch sehr gut behelfen kann. Nur dadurch wird das Slript insgesamt auch nicht gerade schöner *hüstel*
Ich finde einfach Mitschriften ohne Durchstreichen schöner und mir ist das Gesamtbild immer wichtig gewesen. ;)
Genau darum schreibe ich ja auch mit Füllfeder, weil man da imo automatisch gleich viel schöner schreibt.

Allerdings habe ich mir jetzt, da ich nicht mehr studiere mal genussvoll eine violette Tinte aufgezogen. Ob ich diese mag, weiß ich noch nicht, aber wenigstens endlich mal nicht Königsblau! :lol:

Darum kann ich den Wunsch nach löschbarer Tinte in nicht Königsblau (allein beim Gedanken an die Farbe muss man doch schon Gähnen *lach*) so gut nachvollziehen.
Ich erinnere mich aber sehr düster an löschbare bunte Pelikan-Patronentinten aus meiner Schulzeit...

lG
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich habe neulich Stifte gesehen (ich glaube es sind Filzschreiber, bin mir aber nicht sicher), da kann man die Schrift einfach mit einer Art Radiergummi am hinteren Ende des Stiftes wegrubbeln. So eine Tinte müßte es für Füllhalter geben. Aber ich fürchte, die würde wohl beim Eintrocknen den Tintenleiter ruinieren.

Ich galube schon, daß es technisch machbar wäre, löschbare Tinte auch in anderen Farben herzustellen, nur ist die Nachfrage wohl nicht sehr groß.
HU
Beiträge: 44
Registriert: 17.02.2006 13:09

Beitrag von HU »

Und nun will ich mich auch nicht zurückhalten:

Ich hatte zu meiner Studienzeit auch mit dem Füller geschrieben. Aber zum Killen und andere aufwendige Korrekturarbeiten war definitiv keine Zeit. In der Mathevorlesung z.B. waren >8 A4 Seiten mathematische Formeln gang und gebe (soviel zu dem Gerücht, daß es in Mathe langsamer wäre oder es weniger zu schreiben gäbe). Wie mein Skript dann aussah, war mir reichlich egal, hauptsache es war da. :wink:

Euch ist auch bewusst, daß Der Tintenkiller nach einigen Jahren seine Wirkung verliert, und ihr dann die gelöschten Sachen wieder orginal seht? (Mit der Korrektur einfach darübergeschrieben.)
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