Konverter oder Patronen selbst füllen?

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Matthias MUC
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von Matthias MUC »

Bei uns werden die Füller regulär in der zweiten Grundschulklasse eingeführt. Mein Eheweiberl meint, daß ihr weder Konverter- noch Kolbenfüller je bei irgendwelchen Schüler*innen bewußt aufgefallen wären, und da hat sie eigentlich inzwischen (Kolbenfüllersozialisierung der ganzen Familie, ich gestehe ;) )ein Auge dafür.
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JulieParadise
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von JulieParadise »

Matthias MUC hat geschrieben:
27.06.2023 23:12
weder Konverter- noch Kolbenfüller
Das mag sein, aber bei den Kindern geht es um meist um Patronenfüller. (Wobei es beim Auffüllen mit der Nadelflasche ja herzlich egal ist, ob man eine Patrone oder einen Konverter auffüllt.)

Bei den zwei Grundschulen, die ich im Blick habe bzw. hatte, wird in Klasse 1 und 2 im JÜL-System (jahrgangsübergreifend, also mit Erst- und Zweitklässlern in einer Klasse) gelehrt, sodass oft auch besonders schnelle oder motorisch entwickelte Kinder schon im Laufe der 1. Klasse mit dem Füllerschreiben beginnen dürfen. Das läuft da so nebenher, weil die Kinder viele Dinge in ihrem eigenen Tempo in Etappen an Lernstationen erledigen, so auch das Ausfüllen der Übungshefte zur Schulausgangsschrift. Sobald sie das voll haben, bekommen sie ihren Füllerführerschein. In der Klasse meines Sohnes waren das 4 oder 5 Kinder von 14 Erstklässlern in der Doppelklasse, bei meiner Tochter auch so etwas in der Größenordnung.
SpurAufPapier
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von SpurAufPapier »

JulieParadise hat geschrieben:
27.06.2023 19:08
Ich hatte der Schule meiner Kinder eine Literflasche Pelikan 4001 Königsblau übergeben
Genau das meinte ich weiter oben (konnte es nur nicht zitieren, weil vergessen, wo Du es geschrieben hattest).

Ich bin davon überzeugt, dass Kinder ab der 1. Klasse bei genügend Willen und ein bisschen Übung in der Lage sein sollten, den Füller (egal, ob mit Nadelflasche oder Konverter) unfallfrei zu befüllen. Schließlich treffen sie auch die Tasten am Smartphone. Das größere Problem dürfte in den äußeren Umständen liegen. Um das Procedere durchzusetzen, braucht es Rückhalt seitens der Schule und der Eltern, wie in diesem Fall eine Lehrerin, die sich darum kümmert (die Eltern ließen sich vielleicht mit der Kostenersparnis überzeugen).
Grüße
Vikka

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krokusknospe
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von krokusknospe »

Kurze Frage: Wie füllt man eine Nadelflasche? Schraubt man den Verschluss oben ab und füllt die Flasche mit Hilfe eines Trichters, indem man das Tintenglas in den Trichter und somit in die Nadelflasche füllt?

Ist da nicht die Gefahr einer massiven Verschwendung: Man schüttet daneben oder im Tintenglas bleiben Reste?
Gruß, Bettina
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von SpurAufPapier »

krokusknospe hat geschrieben:
28.06.2023 10:44
Kurze Frage: Wie füllt man eine Nadelflasche?
Ich fülle sie mit einer Spritze, die ich dann spüle. So oft muss es ja nicht sein. Meine Flaschen fassen 10ml, aber es gibt auch viel größere.
Wenn das Tintenglas randvoll ist, kann man die Flasche quetschen und Tinte direkt ansaugen, aber dann wird sie nicht voll.
Gewisse Reste bleiben im Glas so oder so.
Grüße
Vikka

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krokusknospe
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von krokusknospe »

Danke, Vikka. Aber wenn ich die Nadelflasche mit einer Spritze fülle, dann kann ich doch gleich die Patrone oder den Konverter füllen. Was ist dann der Vorteil einer Nadelflasche?

Mit was für einer Spritze füllst Du? Ich habe diese hier, --> https://www.pen-paradise.de/p/fuellhilf ... eyedropper aber ich finde sie in der Handhabung recht mühsam...
Gruß, Bettina
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von G-H-L »

krokusknospe hat geschrieben:
28.06.2023 11:25
Danke, Vikka. Aber wenn ich die Nadelflasche mit einer Spritze fülle, dann kann ich doch gleich die Patrone oder den Konverter füllen. Was ist dann der Vorteil einer Nadelflasche?

Mit was für einer Spritze füllst Du? Ich habe diese hier, --> https://www.pen-paradise.de/p/fuellhilf ... eyedropper aber ich finde sie in der Handhabung recht mühsam...
Also, ich verwende hierfür meist einen kleinen Mini-Trichter, den ich zusammen mit den Nadelflaschen mitbestellt habe.
Ansonsten eine Spritze aus der Apotheke. Mit der kann ich gleich 5 - 6 ml auf einmal in die Nadelflasche umfüllen.
Wobei es hier sicherlich auch Spritzen mit größerem Volumen gibt.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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JulieParadise
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von JulieParadise »

Da bin ich abenteuerlustiger: Ich setze immer direkt mit dem Tintenglas an der Nadelflasche an und kippe los. :P Da ist noch nie etwas Schlimmes passiert (was auch einige Berliner Foristi bezeugen können).

Vorsichtigere Gemüter oder ausgemachte Grobmotoriker sollten es aber vielleicht lieber mit dem Trichter probieren.

Ansonsten könnte man auch noch (Einweg)Pipetten verwenden zum Übertragen von Teilmengen oder letzten Resten.
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von rubicon »

Diese Einwegpipetten kann ich auch empfehlen und gibt es z.B. auch in kleiner Menge günstig bei Tedi - die halten bei liebevoller Pflege ewig.
LG
Andrea
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von SpurAufPapier »

krokusknospe hat geschrieben:
28.06.2023 11:25
Was ist dann der Vorteil einer Nadelflasche?
Eine Nadelflasche ist sehr dicht, während die Spritze nach langem Nichtgebrauch eintrocknen kann. Man kann sie auch leichter mitnehmen. Nadelflaschen gibt es auch deutlich größer, da kannst Du das ganze Tintenglas auf einmal umfüllen, während eine 50ml-Spritze sehr unpraktisch ist.

krokusknospe hat geschrieben:
28.06.2023 11:25
Mit was für einer Spritze füllst Du? Ich habe diese hier

aber ich finde sie in der Handhabung recht mühsam
Das ist ja auch keine Spritze… Ich meine normale medizinische, die man in jeder Apotheke bekommt. Mittlerweile habe ich auch welche mit stumpfer Kanüle, aber mit normaler Nadel geht auch.

JulieParadise hat geschrieben:
28.06.2023 11:55
Ich setze immer direkt mit dem Tintenglas an der Nadelflasche an und kippe los.
Meine Nadelflaschen sind 10ml groß, dafür ist die Öffnung viel zu klein. Größere Flaschen möchte ich nicht.
Grüße
Vikka

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Deepdeepblue
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von Deepdeepblue »

SpurAufPapier hat geschrieben:
28.06.2023 3:59
JulieParadise hat geschrieben:
27.06.2023 19:08
Ich hatte der Schule meiner Kinder eine Literflasche Pelikan 4001 Königsblau übergeben

Ich bin davon überzeugt, dass Kinder ab der 1. Klasse bei genügend Willen und ein bisschen Übung in der Lage sein sollten, den Füller (egal, ob mit Nadelflasche oder Konverter) unfallfrei zu befüllen. Schließlich treffen sie auch die Tasten am Smartphone.
Nö, sind sie leider nicht. Meine Schüler sind Fünftklässler, also schon 10 oder 11, aber die schaffen das nicht. Die Konverter-Verwender erinnere ich jedesmal (!) daran, dass sie evtl. den oberen Rand des Tintenglases am Anfang abwischen sollten, sonst werden die Finger scheckig (Macht zwar nichts, erhöht aber den Papierhandtücherverbrauch unmäßig). Trotzdem gibt es keine Garantie, dass sie das wirklich machen oder dass hinterher auch Tinte im Konverter ist.
Die Spritzenbefüllung übernehme ich selbst, da das echt die meisten nicht schaffen, ohne eine Sauerei zu produzieren. Ich muss schon froh sein, wenn das Waschbecken hinterher nicht auch noch aussieht wie im Malerbetrieb. Dabei habe ich eine sogenannte Umweltklasse, die sogar extra Stunden hat, um Alltagskompetenzen zu lernen (also z.B. gesundes Kochen und hinterher Geschirr abspülen. Da landet auch schon mal der Stabmixer samt Kabel im Wasser. Kein Witz!)
Vielleicht sind ja nur die bayerischen Kinder so ungeschickt und grobmotorisch, aber es gibt ganz viele Dinge, die die Kids heute leider nicht daheim lernen - inklusive Danke und Bitte).
Deshalb kostet mich die Tintentankstelle so alle zwei Tage ca. 5 bis 10 Minuten meines Unterrichts. Das ist zwar nicht viel, aber es summiert sich auf und die Zeit nimmt sich außer mir leider keiner von den Kollegen. Ich besorge mir jetzt auf jeden Fall mal ein paar Nadelflaschen. Vielleicht funktioniert das dann besser.

P.S. Smartphonetasten muss man gar nicht wirklich treffen. Grob Drüberwischen reicht doch. Notfalls gibt es Sprachsteuerung. :)
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von SpurAufPapier »

Deepdeepblue hat geschrieben:
28.06.2023 17:06
Nö, sind sie leider nicht.
Dann ist es ihnen einfach nicht wichtig genug. Oder den Eltern.
Mein jüngster Sohn (9) konnte bis vor Kurzem keine Schuhe binden, war einfach nicht nötig, wobei er das Grundprinzip kannte, es klappte nur nicht gut genug, und schon gar nicht schnell. Bis eine Klassenfahrt mit Wandern anstand. Wanderschuhe gibt es nicht mit Klettverschluss, er hat sich aber standhaft geweigert, zu üben. Nun, Handy weg und totales Videospielverbot, bis die Schuhe geschnürt und die Schleife fest genug wäre (natürlich saß ich daneben und habe erklärt, gezeigt und geholfen). Was meinst Du, wie schnell er es plötzlich konnte?

Wer Wert darauf legt, saubere Finger zu behalten, lässt sich Tipps geben, und setzt sich zu Hause hin und übt Füllertanken. Das kann auch ein Fünftklässler.

Deepdeepblue hat geschrieben:
28.06.2023 17:06
P.S. Smartphonetasten muss man gar nicht wirklich treffen. Grob Drüberwischen reicht doch. Notfalls gibt es Sprachsteuerung. :)
Schnelle Videospiele online gehen nicht mit Sprachsteuerung :). Da muss man schon schnell genug die richtige Figur antippen. Und auf dem Handybildschirm sind die winzig.
Grüße
Vikka

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JulieParadise
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von JulieParadise »

Deepdeepblue hat geschrieben:
28.06.2023 17:06
Nö, sind sie leider nicht.
Ach, schon wieder Kulturverfall. Krass, dass wir überhaupt noch da sind, wo doch seit über 5000 Jahren auf die Jugend geschimpft wird, wobei immer die eigene Generation die letzte ist, die ja dies und das noch gelernt habe, jetzt aber gehe es nur noch abwärts, denn die Jugendlichen von heute ... :shock:
--> bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt
Robin

Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von Robin »

Recycling von Tintenpatronen ist offenbar auch machbar. Zumindest haben Pelikan, Faber-Castell und Schneider ... den Grünen Punkt auf der Schachtel. Bei richtiger Mülltrennung, sollte das gut klappen. Selbst befüllen ist meistens aber wirtschaftlicher.
Patronen bei gewissenhafter Mülltrennung in der Schule zu verwenden, insbesondere bei den Jüngeren, finde ich durchaus vertretbar. Frühzeitig im Unterricht Müllvermeidung und Wirtschaftlichkeit zu thematisieren und Handlungskompetenzen zu vermitteln, halte ich ebenso für sinnvoll. Wie heißt es so schön: "Das Kind da abholen, wo es steht"! :)
Deepdeepblue
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Re: Konverter oder Patronen selbst füllen?

Beitrag von Deepdeepblue »

JulieParadise hat geschrieben:
28.06.2023 18:20
Deepdeepblue hat geschrieben:
28.06.2023 17:06
Nö, sind sie leider nicht.
Ach, schon wieder Kulturverfall. Krass, dass wir überhaupt noch da sind, wo doch seit über 5000 Jahren auf die Jugend geschimpft wird, wobei immer die eigene Generation die letzte ist, die ja dies und das noch gelernt habe, jetzt aber gehe es nur noch abwärts, denn die Jugendlichen von heute ... :shock:
--> bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt
OT Von Kulturverfall hab ich ja gar nichts geschrieben. Dass es Klagen der älteren Generation über mangelnde Fähigkeiten bei der jüngeren schon in alten Papyri gibt, ist eine altbekannte Tatsache. Die Kinder heute sind nicht schlechter, aber auch nicht besser als früher, sie sind nur anders. Auch die Elternhäuser sind anders, die Gesellschaft sowieso. Ich wollte eigentlich nur anmerken, dass einzelne Versuche, Kinder in eine andere Richtung zu beeinflussen, wenig bringen, wenn die Prioritäten von Eltern, Gesellschaft und auch der Bildungspolitik nicht dazu passen. Ich kann 10mal Tintenfässer anbieten, wenn die Eltern den Kindern Kugelschreiber oder iPad-Stifte in die Hand drücken. Ist so, schade, aber nur in Einzelfällen zu ändern. Möglicherweise. Aber auch vor 50, 100 oder 150 Jahren hat sich nur ein Bruchteil der Leute für Kant oder Beethoven oder schöne Schreibgeräte interessiert. Nur weil heute viel mehr Menschen (bei uns) prinzipiell die Möglichkeit hätten, sich damit zu beschäftigen, heißt es ja noch lange nicht, dass sie es auch tun müssen oder wollen. So. Ende OT
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