Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

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Patronus
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Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Patronus »

Hallo,
heute kam endlich die Luftpost mit meiner Tintenauswahl, und ich habe sofort einen längeren Text geschrieben, um endlich meinen neuen Kaweco Liliput richtig testen zu können.

Für diesen Füller ist später eine andere Tinte vorgesehen, aber heute habe ich die Diamine Oxblood verwendet, weil ich auch auf die Tinte neugierig war. Die Enttäuschung kam prompt: die Schrift reißt spätestens alle paar Wörter ab. So macht die Feder/der Füller keinen Spaß.

Also:
  • * der Füller ist neu und sauber - es gibt keine Ablagerungen.
    * erfahrene Forumsmitglieder bescheinigen der Diamine Oxblood einen sehr guten Fluß.
    * ich habe ohne Unterbrechungen auf dem eigentlich sehr glatten und füllerfreundlichen Clairefontaine Velouté Papier geschrieben.
Ist das etwa gleich ein Garantiefall für Kaweco wegen irgendetwas an Tintenleiter/Feder? Oder muß ich die Feder erst einschreiben (kommt mir bei einer Iridiumspitze ... sie hat doch eine? ... unwahrscheinlich vor) oder sonst noch etwas bei einem neuen Füller beachten?

Viele Grüße
Marcel
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Calile
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Calile »

Hallo Marcel,

reinige den Füller mal gut mit Wasser mit einem Tropfen Spüli. Es könnten aus der Produktion noch Spuren von Öl vorhanden sein.

Viele Grüße
Norbert
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Andi36
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Andi36 »

Hallo Marcel,
Calile hat geschrieben:Hallo Marcel,

reinige den Füller mal gut mit Wasser mit einem Tropfen Spüli. Es könnten aus der Produktion noch Spuren von Öl vorhanden sein.

Viele Grüße
Norbert
das würde ich auch vorschlagen, die Oxblood hat normalerweise kein Problem mit Farbannahme auf dem Papier oder mit Abrissen. Das kann ich bestägigen.

Gruß,
Andreas
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Holunderbeere
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Holunderbeere »

Hallo Marcel,

So ein Mist!

Reinigen schadet sicherlich nichts. Leider hat es bei mir auch noch nie was gebracht, wenn Füller dieses Problem hatten. Meistens waren es Probleme mit dem Federschliff, so dass die Tinte nicht in ausreichendem Maße von der Federspitze aufs Papier transportiert wurde. So kommt es dann zu diesen Aussetzern, besonders intensiv bei sehr glatten Papieren wie Clairefontaine. Wird es besser, wenn Du auf rauherem Papier schreibst?

Es könnte einen Versuch wert sein, nach der Reinigung eine andere Tinte zu versuchen. Eigentlich fließt die Oxblood zwar sehr gut, aber es gibt auch immer wieder Füller, die ihre eigenen Zu- und Abneigungen zu haben scheinen.

Das mit dem Einschreiben ist so eine Sache, denn eigentlich ist das Schreibkorn so hart, dass das nicht innerhalb überschaubarer Zeit funktioniert. Meistens ist es wohl eher so, dass der Schreiber sich an das Schreibgerät anpasst, man experimentiert mit unterschiedlichen Winkeln, Anpressdruck usw.

Mir persönlich machen Füller mit Anschreibproblemen Aggressionen! Ich möchte nicht damit schreiben, sondern sie spätestens nach einigen Zeilen weglegen (-werfen...), je nachdem wie ausgeprägt das Problem ist. Also meiner Meinung nach ein Fall für Kundenservice/Austausch.

Viele Grüße,
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo Marcel,

"einschreiben" wir zumindest bei einer Iridium-Spitze unmöglich ein. Nakaya hat das Problem auf seiner Website ganz gut beschrieben:
http://www.nakaya.org/en/manual/default ... em=pensaki

d.h.
With the iridium on the tip you can write 5`6 million characters. If calculated into distance it is equals to 60`70 km. Even if you write 1000 characters per day it will last for 10 years.
Viele Grüße
Michael
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QuixNoux
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von QuixNoux »

Die Feder hat wahrscheinlich einen Babypopo, das glatte Papier verstärkt den beobachteten Effekt. Wenn das der Fall ist, dann kommt nur eine irreversible mechanische Behandlung der Feder in Frage. Das ist zwar recht einfach, aber sollte nicht notwendig sein, daher würde ich über eine Rückgabe nachdenken. Nur so kommt (über Umwege) beim Hersteller an, dass die Feder nicht in Ordnung ist.
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Andi36
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Andi36 »

QuixNoux hat geschrieben:Die Feder hat wahrscheinlich einen Babypopo, das glatte Papier verstärkt den beobachteten Effekt. Wenn das der Fall ist, dann kommt nur eine irreversible mechanische Behandlung der Feder in Frage. Das ist zwar recht einfach, aber sollte nicht notwendig sein, daher würde ich über eine Rückgabe nachdenken. Nur so kommt (über Umwege) beim Hersteller an, dass die Feder nicht in Ordnung ist.
Das ist duchaus möglich, aber ich würde, bevor ich zu drastischeren Maßnahmen greife, erst mal den Füller gründlich (mit Spüli oder Ammoniak-Lösung) spülen, um sicher zu stellen, dass das da keine Produktionsrückstände drinnen sind, die den Tintenfluß hemmen.

Wenn's das nicht hilft, dann geht es an den Federschliff, das muss man aber beherrschen. Daher würde auch ich in diesem Falle erst mal zum Kundendienst raten.

Andreas
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QuixNoux
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von QuixNoux »

Andi36 hat geschrieben: Das ist duchaus möglich, aber ich würde, bevor ich zu drastischeren Maßnahmen greife, erst mal den Füller gründlich (mit Spüli oder Ammoniak-Lösung) spülen, um sicher zu stellen, dass das da keine Produktionsrückstände drinnen sind, die den Tintenfluß hemmen.

Wenn's das nicht hilft, dann geht es an den Federschliff, das muss man aber beherrschen. Daher würde auch ich in diesem Falle erst mal zum Kundendienst raten.
Ist schon richtig, zum Schleifen will ich auch gar nicht ermutigen. Erst recht nicht, ohne vorher mal gespült zu haben. Aber wie Holunderbeere schon schrieb: meistens bringt es nichts und macht nur noch aggressiver.
Ubunux
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Ubunux »

Hallo,

ich meine schon gelesen zu haben, dass die Kaweco Federn oder Tintenleiter solche Probleme häufiger zeigen. Bei einem Sport Ice habe ich bei Benutzung von Patronen auch so ein ähnliches Problem, der Tintenfluss ist da deutlich schlechter als bei Benutzung des Sport als Eyedropper. Ich würde neben der Reinigung zusätzlich dazu raten, mal eine andere Patrone eines anderen Herstellers zu benutzen. Falls dies nicht hilft, ist das eine Angelegenheit für den Service von Kaweco.

Viele Grüße

Jörg
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Cepasaccus
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Cepasaccus »

fountainpen.de hat geschrieben:
With the iridium on the tip you can write 5`6 million characters. If calculated into distance it is equals to 60`70 km. Even if you write 1000 characters per day it will last for 10 years.
Mir kommt das wenig vor. 1000 Zeichen ist eine halbe Schreibmaschinenseite? Ich denke mal, dass Schueler und Studenten deutlich mehr schreiben. Da muesste dann nach ein paar Jahren das Korn abgeschrieben sein. Ich habe sowas aber bisher noch nie gesehen.

Cepasaccus
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Tenryu
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Tenryu »

Ein durchschnittlicher Roman kommt auf ca. 600'000 Zeichen.

Man könnte mit der Feder also immerhin rund zehn Romanmanuskripte schreiben. Das ist schon ziemlich viel.

Ein Schuljahr hat zwischen 200 und 240 Tagen (je nachdem ob man von 5 oder 6 Wochentagen ausgeht). Somit kann man zehn Jahre lang mind 2500 Buchstaben täglich schreiben.

Die wenigsten Schüler verwenden teuere Goldfedern. Günstige Schulfüller halten in der Regel nicht so lange. Außerdem kostet eine Ersatzfeder für einen Pelikano oder Lamy Safari z.B. nur rund 4-5 €.
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo zusammen,

mir kommt das auch wenig vor ... zumindest weniger als mein Bauchgefühl sagen würde, denn auch ich habe noch nie eine "abgeschriebene" Feder gesehen ... aber zumindest zeigt dieser Verweis auf Nakaya, dass man nicht "kurzfristig" eine Feder einschreiben kann...
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Patronus
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Patronus »

Hallo,
ich danke für eure Hilfe.

@Norbert & Andreas & Ubunux
Ich werde zuerst eine Reinigung durchführen und eine andere Tinte versuchen. Mal schauen, ob das reicht.

@Holunderbeere
> Meistens waren es Probleme mit dem Federschliff
Ich habe auch das "Gefühl", daß es weniger am Tintenfluß ansich als vielmehr an der Federspitze liegt, deshalb überhaupt die Frage mit dem Iridiumkorn. Wie gesagt nur ein Gefühl ... mir fehlt die Erfahrung. Auf rauherem Papier ist das Problem tatsächlich kleiner^^
> Mir persönlich machen Füller mit Anschreibproblemen Aggressionen!
Ich versuche, gelassen zu bleiben, weiß aber ganz genau, was du meinst ;)

@Michael
Dann scheitert das Einschreiben in diesem Fall leider an Zeitmangel und zu hohen Tintenkosten ;)

@QuixNoux
Bei einem neuen Füller erwarte ich, daß er out of the box funktioniert. Bei einem günstigen Gebrauchtfüller werde ich mich vielleicht auch einmal an die Bearbeitung der Feder wagen, wenn das nötig wird. Wenn ich an meine Schulzeit mit Pelikano zurückdenke ... da hätten viele Federn eine Bearbeitung gebraucht, so schlecht, wie sie schrieben.

Viele Grüße
Marcel
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Cepasaccus
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Cepasaccus »

Sieht nach Anschreibproblemen aus, oder?
Patronus
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Re: Neue Feder mit Iridiumkorn einschreiben?

Beitrag von Patronus »

Jaa, schon.
Aussetzer bei Wortanfängen und auch mitten im Wort, wenn ich zu einem neuen Buchstaben ansetze. Niemals mitten in einer durchgehenden Linie. Siehe gelbe Markierungen. Ich habe aber, wie gesagt, zügig geschrieben, ohne Pausen.
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