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von Sokko » 04.08.2008 19:14
Hallo Daniel,
scheinbar sind wir beiden die einzigen Forumsmitglieder, die sich den Cleo Ebonite zugelegt haben. Und um Deine interessanten Erfahrungen nicht völlig unkommentiert zu lassen, will ich gerne einige wenige Ergänzungen aus meiner Sicht anfügen.
Wir haben uns ja wohl zur selben Zeit entschlossen, den Ebonite in „mitternachtsblau“ anzuschaffen. Das Aussehen des Füllers hast Du ja schon vortrefflich beschrieben und man kann ihn ja auf der Seite von Cleo anschauen, so dass ich mich hier darauf beschränken will, noch etwas zum Clip zu sagen, den Cleo ja ob seiner Broschenform bewirbt. Egal, ob man die nun schön findet, sollte man schon sehr gesunde und stabile Fingernägel haben, um den Clip leicht anzuheben, damit er über die Hemdtasche gleitet. Danach braucht man sich allerdings keine Sorgen machen, dass er rausrutscht. Eher fehlt nach dem Rausziehen ein Teil der Hemdtasche, so was von einem straffen Clip habe ich noch nicht erlebt!
Was mich wirklich stört, ist, wie Du ja schon beschrieben hast, dass der Füller über kein Tintensichtfenster verfügt, so dass man zuweilen überraschend auf dem Trockenen steht. Das finde ich äußerst unpraktisch, ärgerlich und in der Preisklasse nicht akzeptabel (ich weiß, es gibt noch Beispiele anderer Firmen, z.B. Marlen, aber das machts nicht besser). Auch dass man, um ans Tintenaufziehrädchen zu gelangen, erst eine Kappe abschrauben muss, ist für einen Kolber m.E. nicht die optimale Lösung. Äußerst gelungen ist nach meinem Geschmack aber die Gestaltung der Bicolorfeder mit dem Cleologo.
Und damit bin ich dann auch schon bei den Schreibeigenschaften, die Du ja bereits gerühmt hast. Ich habe eine Feder in Stärke „M“ und war wirklich erstaunt, dass ich damit eine Strichbreite erhalte, wie ich sie mir bei dieser Federstärke schon immer vorgestellt habe. Bei anderen Herstellern hätte ich wohl eher eine „F“ wählen müssen, um dasselbe Schriftbild zu bekommen. Nur bin ich unsicher, ob das tatsächlich Cleos Verdienst ist. Denn ich meine, hier irgendwo gelesen zu haben, dass die Bad Wilsnacker ihre Federn, wie andere Firmen auch, bei der Fa. Bock beziehen.
Jedenfalls bin ich mit dem Ergebnis hochzufrieden. Und was das sonstige Schreibverhalten meines Exemplars anbelangt, kann ich mich nur voll des Lobes äußern. Keine Anschreibprobleme, Tintenfluss satt und gleichmäßig, Feder gleitet weich und widerstandsfrei übers Papier. Es macht einfach Spaß mit diesem Füller zu schreiben.
Was Deine „Tintenerfahrungen“ anbelangt, kann ich nichts beitragen, da ich meinen bisher nur mit Floridablau von Waterman befüllt habe. Da gab es bisher keinerlei Probleme. Ich bin eh nicht so ein Tintenfreak. Und auch in Sachen Verfärbungen bei Extremtemperaturen muss ich passen, denn meiner hat gerade Ruhezeit, damit andere Lieblinge nicht eifersüchtig werden.
Mein Fazit: Was die Schreibeigenschaften anbelangt, einer meiner besten Füller! Ich habe den Kauf, der zugegebenermaßen neben Neugier, der tollen Kommunikation mit dem Geschäftsführer der Fa. Cleo auch ein Stück weit auf Lokalpatriotismus beruhte, trotz der beschriebenen Mankos nicht bereut.
Viele Grüße
Sokko