Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

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mbf
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von mbf »

Fake-Kolbenfüller? Nein, durchdachte Eyedropper. ;)
Grüße, Matthias

--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Füchschen
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von Füchschen »

Stimmt, aber dadurch auch einfach zu reinigen und sie haben auch einen Kolben drin.
Tintige Grüße von Vanny
josi
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von josi »

SCRIBO Feel - Füllhalter haben eine durch Drehgewinde leicht demontierbare Federeinheit und sind deshalb gut zu reinigen.

Ebenso die Visconti Homo Sapiens (jedenfalls die, die ich habe: Bronze, Dark Age, Lava Color, Demo Stone, London Fog).
Gruß, Martin
tintin
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von tintin »

Pelikan M80x und M100x:
Federeinheit und Kolbenmechanik (mit entsprechendem Schlüssel) lassen sich herausschrauben.
Einer gründlichen Reinigung und Schmierung steht dann nichts mehr im Weg.
Gruß
tintin
VolkerB
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von VolkerB »

Einfach mal der Disskussion halber: Ich reinige meine Füller immer nach Gebrauch einer Tinte und bin eigentlich zufrieden damit, wenn ich klares Wasser aus dem Füller bekomme. Ich spüle durch und sauge Tinte mit Küchenkrepp raus. Nicht nur am Schreibkorn, sondern auch auf der Rückseite der Feder am Ansatz des Schafts. Danach ein paar Stunden mit der Feder in Kückenkrepp, um den Rest per Kapillarkraft herauszusaugen.
Eine komplette Demontage mache ich bei einem vernünftig gewarteten Füller nicht, nur wenn Probleme auftreten, z. B. schwergängiger Kolben etc.
Das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich mit dem TWSBI VacMini nicht glücklich wurde.

Klar kann man z. B. die Pelikan M80x/100x noch weiter zerlegen als andere, aber ist das wirklich ein Kriterium? Und ich frage mich auch, ob das auf die Dauer dem Stift wirklich gut tut.

Viele Grüße,
Volker
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JulieParadise
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von JulieParadise »

Eigentlich wollte ich auch gar nicht danach fragen, welche Füller man komplett zerlegen kann, da ist der Faden etwas abgedriftet.

Für mich bedeutet "leicht zu reinigen" tatsächlich den ja nur minimalen Aufwand, dass ich etwa bei einem Pelikan der Baureihen M1xx-M100x (was ja auch die dann noch einmal extra genannten M400, M600, M700 und M800 umfasst) die Federeinheit einfach herausschrauben kann, sie in warmem Wasser schwenke oder bei Bedarf ins Ultraschallbad gebe, mit einer Spritze den Innenraum des Füllers samt den kleinen "Taschen" im Griff ausspüle und so innerhalb einer halben Minute einen komplett sauberen Pelikan habe, ohne dutzendmal den Kolbenmechanismus betätigen zu müssen.

Auf das Auf-, Ab-, Auseinanderschrauben/nehmen des Kolbenmechanismus' zielte die Frage also gar nicht ab, eher darauf, bei welchen Füllern etwa mit Bock- oder Jowo-Triple man evtl. ähnlich unkompliziert vorgehen kann, um auch als etwaiger Grobmotoriker und ohne weiteres Werkzeug einfach die Tinte wechseln zu können.
fountainbel
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von fountainbel »

Hallo Füller freunden !
Sehr interessanter thema, das mit immer sehr berührt hast !
Ich stimme Julie voll und ganz zu,
'Leicht zu reinigen' ist meiner Meinung nach nicht gleichbedeutend mit ‘wartungsfreundlich".
Einen Füllfederhalter "reinigen" oder "spülen" macht man wenn man z.B. einfach nur die Tinte wechseln will, ohne dass es funktionelle Probleme mit dem Stift gibt.
In dieser Situation sollte es nicht nötig sein, irgendeinen Teil des Füllhalters zu demontieren, man möchte einfach nur die gesamte Tinte entfernen, um sie durch eine andere Tinte zu ersetzen.
Das 'Spülen' des Schreibgeräts könnte logischerweise ebenfalls vor dem Einsetzen einer anderen Federeinheit erfolgen.
‘Wartung' bedeutet im Allgemeinen, dass ein ‘Problem' beseitigt werden muss, z. B. ein klemmender Kolben oder ein Hindernis bei der Tintenzufuhr.
Sowohl die 'einfache Reinigung' als auch die 'einfache Wartung’ hatte ich bei der Entwicklung des Bulkfillers als 'grundlegende Merkmale'festgelegt.
Beim Bulkfiller wird die 'leichte Reinigung' durch die inhärente hohe Volumenverdrängung - und damit hohe Flüssigkeitsturbulenz - beim Herunterdrücken des Kolbens auf den gefüllten Stift erreicht.
Die ‘Wartungsfreundlichkeit' wird durch den Einbau von einschraubbaren Federeinheiten und einer leicht abschraubbaren Sektion und Fülleinheit erreicht.
Nach meiner Erfahrung mit allen möglichen Füllsystemen bin ich ehrlich gesagt der Meinung, dass der Bulkfiller das effizienteste und am leichtesten zu reinigende System ist, das es gibt...
Obwohl ich zugeben muss, dass ich vielleicht etwas voreingenommen bin….
Freundlicher grus aus Flandern !
Francis
Crovax
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von Crovax »

fountainbel hat geschrieben:
29.07.2021 20:40
Beim Bulkfiller wird die 'leichte Reinigung' durch die inhärente hohe Volumenverdrängung - und damit hohe Flüssigkeitsturbulenz - beim Herunterdrücken des Kolbens auf den gefüllten Stift erreicht.
Die ‘Wartungsfreundlichkeit' wird durch den Einbau von einschraubbaren Federeinheiten und einer leicht abschraubbaren Sektion und Fülleinheit erreicht.
Nach meiner Erfahrung mit allen möglichen Füllsystemen bin ich ehrlich gesagt der Meinung, dass der Bulkfiller das effizienteste und am leichtesten zu reinigende System ist, das es gibt...
Obwohl ich zugeben muss, dass ich vielleicht etwas voreingenommen bin….
Es gibt leider nicht sehr viele Hersteller, die dieses System nutzen. Conid nimmt seit über einem Jahr keine Bestellungen mehr an, also bleibt m. W. nur der PenBBS 355, aber den gibt es wenigstens in einer großen wechselnden Auswahl an Farben und dazu recht günstig.
Das Modell lädt eine enorme Menge Tinte, die Kolbenstange hat eine Dichtung am Ende und funktioniert als Shutoff Valve (wie bei den Vakuumfüllern) daher droht kein Tintenrülpsen. Der Füller reinigt sich sehr einfach und wenn man diese Teile unbedingt zerlegen will, geht das auch. Das Konzept der Bulkfiller ist eigentlich uralt, wurde aber in der Praxis kaum umgesetzt. Der PenBBS 355 benutzt wie die Conid-Füller die Grundidee aus einem Patent von 1898, verwendet aber eine andere Technik für das Einrasten des Kolbens in die Stange um keinen Ärger mit Conids Patent zu bekommen.
gruß
stephan

Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
fountainbel
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von fountainbel »

Hallo Stephan,,
Vielen Dank für Deine Reaction!
Du hast Recht, neben Conid verwendet nur PenBBS 355 das Bulkfiller-Grundprinzip.
Und Du hast auch Recht damit, dass das Grundprinzip des Bulkfillers bereits 1898 patentiert wurde, aber nie auf den Markt kam
(U.S. Patent No 610,818, ausgestellt auf George H. Means)
Bei der Entwicklung des Bulkfillers war ich mir gar nicht bewusst, dass das Grundprinzip bereits patentiert war.
Wir suchten intensiv in den Akten des US-Patentamtes für Füllfederhalter, um herauszufinden ob ein ähnliches System bereits patentiert war, fanden aber nichts.
Auch die Patentanwälte von Conid konnten kein Patent finden, so dass wir uns entschlossen, einen Patentantrag zu stellen.
Als die US-Patentbehörde uns mit dem Patent konfrontierte, waren wir natürlich enttäuscht und zögerten zunächst, ob wir mit dem Patentierungsverfahren fortfahren sollten.
Als wir jedoch die wesentlichen Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Means-Patent und unserer Bulkfiller-Konstruktion analysierten, waren wir überzeugt, dass unser System in zwei wichtigen Punkten einzigartig und überlegen ist.
1- Radiale und axiale Verriegelung des Kolbens beim "Parken":
Wir haben ein System zur Verankerung des Kolbens entwickelt, das eine sichere axiale und radiale Verriegelung des Kolbens gewährleistet und sicherstellt, dass die Stange immer auf den Kolben auf- und abgeschraubt werden kann.
2- Die 'Stick-Slip Brecher' Nocke :
Nach dem Befüllen wird der Tinten film allmählich aus der Dichtlippe herausgedrückt, so dass ein vollständiger "trockener" Kontakt zwischen der Kolbenbohrung und der Gummi dichtungslippe wiederhergestellt wird.
Dadurch wird das so genannte "Stick-Slip"-Phänomen ausgelöst, das die anfängliche "Abreißkraft" des Kolbens sehr hart macht.
Sobald diese Losbrechkraft erzeugt ist, wird die Bewegung viel leichter, weil eine Mikroschicht aus Tinte/Wasser zwischen die Gummidichtlippe und die Laufbohrung eindringt.
Um diese Probleme zu überwinden, haben wir eine 'Stick-Slip cam' entwickelt, eine axiale Nocke die den Kolben automatisch 1,2 mm weiter schiebt, wenn er aus seinem "geparkten” Zustand gedreht wird.
Auf diese Weise werden gleichmäßige und lineare Betätigungskräfte des Kolbens über seinen gesamten Hub erreicht
Im Gegensatz zum Originalpatent haben wir auch eine Tinten abschalventil integriert
Und diese beiden Merkmale wurden von allen drei Patentämtern (USA, EU und Taiwan) einstimmig als wichtig und patentwürdig anerkannt.
Ursprünglich verwendete PenBBS355 keines unserer einzigartigen Merkmale, aber später - konfrontiert mit dem Hauptproblem einer Stange, die sich nicht vom radial gleitenden Kolben abschrauben ließ - verletzten sie eindeutig unser Patent, indem sie das formschlüssige Parken des Kolbens integrierten.
Haben wir nun den Spritzenfüller mit einschiebbare Stange erfunden?
Nein, wir haben gelernt, dass wir das nicht haben...
Und haben wir den Bulkfiller erfunden?
Ja, das haben wir, und wir denken, dass wir ein bewährtes, zuverlässiges Füllsystem entwickelt haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Francis
Crovax
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Re: Sammlung: Kolbenfüller – leicht zu reinigen

Beitrag von Crovax »

Hallo Francis, vielen Dank für die Infos zu dem doch recht seltenen Füllmechanismus.

Ich habe im Laufe der Zeit ein paar der PenBBS 355 gekauft, weil mich das Prinzip interessierte. Außerdem setzen sie sehr schöne Acrylharze ein und ich mag "Demonstrator"-Füller nicht besonders. Leider sieht man daher nie genau, wieviel Tinte noch drin ist. Ein anderes "Problem" ist die große Tintenmenge. Mir wird eine Tinte schon mal langweilig, bevor der Füller leer ist und ich brauche diesen Vorrat nicht (ich bin nie so lange unterwegs, dass mir ein Füller leer läuft oder ich habe ein Tintenglas dabei). Diesen Effekt habe ich auch bei einigen Vakuumfüllern. Daher brauche ich solche Füller eigentlich nicht wirklich, aber sie machen Spass.

Trotzdem bleibt es ein interessantes funktionierendes Konzept. Im Conid-Shop habe ich allerdings kein Modell gefunden, dass mich richtig anspricht (außer dem "FPN Blue Pearl" ist alles Schwarz) und bei den Preisen kauft man eure Füller nicht mal eben so zum Ausprobieren. Wenn es den "Regular" oder einen kleineren "Streamline" irgendwann mal als normales Modell komplett in Galaxy oder Sunset gäbe, könnte ich aber eventuell doch schwach werden.
gruß
stephan

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