Majohn P 136

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agathon
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Re: Majohn P 136

Beitrag von agathon »

Danke für Eure Berichte, weiß aber immer noch nicht, was ich von den Stiften halten soll. Ich finde eure Reaktionen verhalten. Oder?

Grüße

agathon
Entschleuniger
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Entschleuniger »

agathon hat geschrieben:
25.11.2022 18:10
Danke für Eure Berichte, weiß aber immer noch nicht, was ich von den Stiften halten soll. Ich finde eure Reaktionen verhalten. Oder?

Grüße

agathon
agathon, verhalten würde ich nicht sagen. Habe ihn in F bestellt. Betankt mit Edelstein Sapphire und ich muss sagen vom Schreibverhalten steckt er alle meine Pelikane in die Tasche. Lediglich gegen den Waldmann Manager kann er nicht anstinken. Da liegt er gleichauf. Es ist völlig egal in welche Richtung ich anschreibe, er liefert sofort und gleitet perfekt über das Papier.
Aber Federbeschreibung ist ja immer subjektiv.

Hol Dir einen :D
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agathon
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Re: Majohn P 136

Beitrag von agathon »

Entschleuniger hat geschrieben:
25.11.2022 22:00


Hol Dir einen
Ich glaube, darauf wird es hinauslaufen, schon aus Neugierde. Gut ist halt schon mal, dass es ein Kolbenfüller ist.
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GoldenBear
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Re: Majohn P 136

Beitrag von GoldenBear »

agathon hat geschrieben:
25.11.2022 18:10
Danke für Eure Berichte, weiß aber immer noch nicht, was ich von den Stiften halten soll. Ich finde eure Reaktionen verhalten. Oder?

Grüße

agathon
Was genau magst du denn wissen? Oder, was würdest du von dem Füller erwarten was in den Berichten fehlt?

Ich habe einen günstigen Kolbenfüller mit Tintensichtfenster erwartet, in einem Grau das ich sonst selten bei Zigarren-förmigen Modellen gesehen habe. Das habe ich erhalten. Die Feder ist kein Kaufgrund. Eine unaufgeregte Stahlfeder die macht was sie soll. Ich habe Taccia Ukiyo-e Hiroshige Ainezu getankt, ein gut fliessendes Grau mit etwas Teal. Der Feed gibt ausreichend Tinte ab. Der Füller ist sauber verarbeitet. Das auf- und zudrehen der Kappe, sowie des Kolbens, fühlt sich hochwertiger an als man es bei dem Preis und Kunststoff erwartet. Die Mechanik ist aus Metall (Messing?), was den Füller gut in der Hand und auf dem Papier liegen lässt. Über 40 EUR möchte ich nicht ausgeben wollen, aber für unter 30 EUR bekommt man hier einen Füller der sich nicht vor ähnlichen aber breiter bekannteren asiatischen Firmen wie TWSBI, Narvhal oder Penbbs verstecken brauch.
Herzliche Grüße,
Daniel
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alt_genug
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Re: Majohn P 136

Beitrag von alt_genug »

Als bekennender Freund von nicht-schwarzen Schreibgeräten habe ich mir ebenfalls einen grauen P 136 bestellt, der zum Wochenende ankam. Technisch gesehen kann ich nicht viel zu den Beiträgen weiter oben hinzufügen: Die Verarbeitung ist gut, das Material erscheint in Ordnung, der Füllhalter funktioniert wie er soll. Ein solider Kolbenfüller für etwas über 30 Euro, kein schlechtes Angebot.

Da ich vorhatte, die Feder gegen eine vorhandene auszutauschen, habe ich mich etwas genauer über den Aufbau informiert. Schnell wurde klar, dass hier einige unübliche und durchaus erfreuliche Dinge realisiert wurden: Wie schon geschrieben, gibt es Federeinheiten mit weiteren Strichbreiten als die üblichen EF und F (und vielleicht noch M) und es gibt sogar leere Hülsen für Tintenleiter und Federn von Bock und Jowo. Beim Anblick des ebenfalls erhältlichen Spezialschlüssels zum Austausch der Federeinheit und zum Ausbau des Kolbens schwante mir allerdings schon etwas.

Und dann wurde es aus meiner Sicht wirklich ärgerlich. Natürlich war mir das Vorbild Montblanc 146 vorher bewusst. Das ist ja auch bei anderen Stiften, z.B. von Sailor oder Pilot nicht von der Hand zu weisen. Und immerhin hat der P 136 deutlich unterscheidbare Kappenbänder und auch die graue Farbe gibt es weder bei Montblanc noch als Standard bei den Japanern. So weit, so eigenständig... Aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass das eigentlich nur eine Nebelkerze ist. Denn jedes andere Teil des Füllers ist eine exakte Kopie des MB 146. Der Füller ist nicht vom Vorbild "inspiriert", er kopiert jedes einzelne Maß, jede Linie, jedes Gewinde. Sogar die Anordnung und Ausformung der Lamellen am Tintenleiter ist nicht vom Vorbild zu unterscheiden. Die Form des Clips ist identisch, jedes Teil des Kolbenmechanismus (mit Messingteilen!) austauschbar mit Originalteilen.

Die Übereinstimmung mit dem Vorbild ist nicht mit funktionalen Notwendigkeiten zu erklären. Hat man bei den japanischen "Kopien" leicht andere Kurven der äußeren Form und nicht nur beim Kappenband unterscheidbare Positionen der Zierringe, eigene Federgeometrien und Tintenleiter, unterschiedliche Clips und Griffstücke, ist hier zu Vieles gleich. Die Unterschiede des P 136 beschränken sich bei den schwarzen Modellen auf die Feder, den fehlenden Stern, einen fehlenden Zierring und die andere Gravur (in der Schrifttype des Originals).

Und das ist natürlich kein Zufall, denn nur einen Klick entfernt findet man kaum verhohlen angebotene Fälschungen, bei denen diese letzten Feigenblätter fallengelassen wurden. Dort haben die Bicolor-Federn die passende vierstellige Zahl aufgeprägt, die Kappe ziert ein Stern, die Zierringe sind wie beim Original ausgeführt, eine (falsche) Herkunftsbezeichung und Seriennummer ist aufgelasert.

Auch wenn mein Stift leicht erkennbar keine direkte Fälschung darstellt, mag ich ihn deshalb nicht nutzen. Zwar schreibt die einfach auf den vorhandenen Tintenleiter aufgesteckte JoWo-6-Feder auch in diesem Stift gut und ich hätte generell nichts gegen einen grauen, zigarrenförmigen Kolbenfüller. Aber das Gefühl, mit dem Kauf Betrug unterstützt zu haben, lässt sich für mich nicht abschütteln und verleidet mir die Freude am Gebrauch.

Viele Grüße
Sebastian

PS: Noch eine heitere Anekdote zum Abschluss. "Inspiriert" vom Glacier-Sondermodell hat auch Majohn jetzt eine hellblaue Variante des P 136 vorgestellt. Dessen Produktpiraterie-Variante (mit Stern, MB-Schriftzug und Seriennummer) unterscheidet sich in einem Detail vom Vorbild: Die Kappenspitze ist in der Gehäusefarbe ausgeführt statt wie beim Original analog zu den Solitaire-Modellen. Das passt viel besser zum Gesamtbild und wenn das Original so aussähe, hätte ich vielleicht auch eines...
Entschleuniger
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Entschleuniger »

alt_genug hat geschrieben:
13.03.2023 9:26
Ergänzend einige Bilder...
Dateianhänge
IMG_7027.jpg
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IMG_7317.jpg
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alt_genug
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Re: Majohn P 136

Beitrag von alt_genug »

Danke für die Bilder!

Ich hatte keine Lust dazu, von dem P 136 noch Bilder zu machen. Und mein Vergleichs-146er ist ein Solitaire, den ich ungern auseinander nehmen nöchte...

Vielleicht als Ausgleich hier mal Vergleichsbilder zwischen einem Sailor 1911 N und einem Montblanc 145 (Classique). Das ist übrigens der Füllhalter, der wegen Verwechslungsgefahr mit dem MB-Original in Deutschland nicht verkauft wird...

Gesamtansicht_1911_145.jpg
Gesamtansicht_1911_145.jpg (219.13 KiB) 2945 mal betrachtet
Griffstücke_1911_145.jpg
Griffstücke_1911_145.jpg (256.71 KiB) 2945 mal betrachtet
Tintenleiter_1911_145.jpg
Tintenleiter_1911_145.jpg (191.06 KiB) 2945 mal betrachtet

Viele Grüße
Sebastian
agathon
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Re: Majohn P 136

Beitrag von agathon »

alt_genug hat geschrieben:
13.03.2023 9:26
Die Übereinstimmung mit dem Vorbild ist nicht mit funktionalen Notwendigkeiten zu erklären.
Für mich ist das der Schlüsselsatz, der auch den begrifflichen Unterschied von „Fälschung“ und (dreister) „Kopie“ begreifbar macht.
Chia
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Chia »

agathon hat geschrieben:
13.03.2023 19:44
alt_genug hat geschrieben:
13.03.2023 9:26
Die Übereinstimmung mit dem Vorbild ist nicht mit funktionalen Notwendigkeiten zu erklären.
Für mich ist das der Schlüsselsatz, der auch den begrifflichen Unterschied von „Fälschung“ und (dreister) „Kopie“ begreifbar macht.
:?:
Doch eher nicht. Denn auch der maßgetreue P 136 ist ja keine Fälschung, da eben Moonman draufsteht.

Dass die übereinstimmenden Maße darauf hindeuten, dass die Stifte denselben Entstehungsort haben wie tatsächliche Fälschungen (also die die nicht nur die gleichen Maße haben, sondern auch falsche MB Beschriftungen und Markenzeichen), ist allerdings tatsächlich ein unschöner Aspekt den ich bislang noch nicht so auf dem Schirm hatte 😐

Als kleinen positiven Effekt der Maßgleichheit könnte man allerdings vielleicht sehen, dass dieser Werkzeugschlüssel dann ja vermutlich auch für das echte Vorbild eingesetzt werden kann, oder? Und notfalls vielleicht sogar als Ersatzteilspender denkbar.
Corp.
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Corp. »

alt_genug hat geschrieben:
13.03.2023 16:32


Vielleicht als Ausgleich hier mal Vergleichsbilder zwischen einem Sailor 1911 N und einem Montblanc 145 (Classique). Das ist übrigens der Füllhalter, der wegen Verwechslungsgefahr mit dem MB-Original in Deutschland nicht verkauft wird...
Das mit der Verwechslungsgefahr der heiligen Zigarre ist allerdings eine Ente, s. X159-Thread.
Epaphras
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Epaphras »

Das Werkzeug zum Auseinanderbauen, funktioniert das auch für dem Montblanc 146?
Falls ja, hat einer eins über, das er abgeben mag? Ich möchte es nicht in China bestellen.
Danke und lieben Gruß von Karsten
Entschleuniger
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Entschleuniger »

Es sollte passen. Ist ja ein 1:1 Klon. Das Tool gibt es ganz normal bei Ebay zu kaufen. Kommt dann trotzdem aus China,aber irgendwann liegt es dann im Briefkasten. 13-14€
Ich habe mittlerweile den vierten davon. Ich hatte mir auch noch zusätzlich diverse Federaggregate bestellt. Mein Plan war eine andere Feder zu transplantieren. Das hat bis jetzt nicht so hingehauen. Tintenfluss zu mager. Die Majohn Feder hat innen im Federaggregat noch zusätzliche Löcher. Einen Schmidt Tintenleiter habe ich versucht zu montieren, der klemmte aber. Also musss ich die Hülse noch weiter aufreiben. Ein Projekt welches auf die richtige Langeweile wartet...

LG Martin
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Edelstein1
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Edelstein1 »

Ich habe meinen Majohn P 136 jetzt seit einem halben Jahr. Er steht bei mir seither im Direktvergleich mit einem älteren "Original" aus Hamburg, der im Werk revidiert wurde und daher als (fast) neuwertig einzustufen ist. Auch wenn das jetzt nach Majestätsbeleidigung klingt: In den Punkten gleichmäßiger Tintenfluß, Zuverlässigkeit beim Anschreiben, Wiederholbarkeit von Strichbreite und Tintenabgabe ist mein P 136 besser als das Original. Für den Alltagsgebrauch bevorzuge ich inzwischen meine China-Replika und lasse den anderen in der Schublade - vielleicht hatte ich ja Glück und nur zufällig ein besonders gutes Exemplar erwischt. Falls nicht, hätten die Hamburger langfristig ein Problem.

LG, Jacky
Entschleuniger
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Entschleuniger »

Hallo Jacky, ich habe vier von den 136ern und sie machen einen verdammt guten Job. Ich freue mich dass deiner auch so gut läuft. Aber ich denke das den Hamburgern das ziemlich egal sein wird.

Liebe Grüsse, Martin
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Corp.
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Re: Majohn P 136

Beitrag von Corp. »

Entschleuniger hat geschrieben:
01.11.2023 13:07
Aber ich denke das den Hamburgern das ziemlich egal sein wird.
Sollte es aber, in der Preisklasse sollte man eigentlich erwarten, dass der MB perfekt schreibt.

Aber ich vergesse immer, zu welchem Konzern MB inzwischen gehört. Dem ist die Funktion völlig wumpe, Hauptsache teuer, hoher Wiedererkennungswert und alle paar Monate eine Special Edition.
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