avalon hat geschrieben: ↑12.03.2024 13:41
Mir ist gerade im Abstract noch folgende Passage aufgefallen:
Brain electrical activity was recorded in 36 university students as they were handwriting visually presented words using a digital pen...
Die Ergebnisse wären sicher noch deutlicher ausgefallen, wenn man den Studis einen Füller in die Hand gedrückt hätte.
Genau das hatte ich beim Lesen auch gedacht. Das Führen einer Feder auf Papier ist noch einmal ganz anders als das Schreiben mit dem digital pen. Der Computer macht aus individuellem Schreiben einen „digitalen Einheitsbrei“. Beim analogen Schreiben bleiben Charakter und Individualität erhalten. Druck, Schwung etc. werden viel klarer abgebildet. Ich bin überzeugt, dass auch das einen grossen Einfluss auf unsere Hirnaktivität macht und zwar nicht nur beim Schreiben, sondern auch beim Lesen.
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Moderne Eingabegeräte und die dazugehörigen Stifte sind drucksensibel (wenn man die entsprechende Stiftart gewählt hat, also nicht den Kuli, sondern den Füller in der Stifteauswahl), da sieht man also ganz genau so wie beim Schreiben mit einem analogen Stift, wo mehr oder weniger stark aufgedrückt wurde. Ich darf mich hier mal selbst mit einem Bild zitieren:
Was macht man anhand solcher Studien eigentlich mit hochintelligenten Menschen, die (nur noch) selten schreiben? Verblöden die alle?
Also, ja, die Studie und ähnliche hier immer wieder hervorgeholte Studien und Berichte sagen nur (etwas vage meist) "handwriting ... improves/triggers/impacts ... brain activity/retention" etc., aber wenn das Schreiben allein so wahnsinnig effektiv wäre, müssten wir hier alle suuuper schlau sein. Der Gedanke ist ja nett und auch sehr schmeichelhaft, und ganz sicher hat das Schreiben mit der Hand (auf Papier oder wie auch immer) viele positive Effekte sowohl therapeutischer Art als auch für das Umgehen mit Information, aber die Faktenlage bei solchen Studien ist immer noch sehr dünn.