Zwei Voegelchen von der Bucht

[Cepasaccus]

Ich hab hier zwei Goldfinken.

Der erste ist ein Kolbenfueller mit Reservefunktion. Laenge etwa 12cm. Er hat einen Kolben mit fixer Scheibe und eine vorgelagerte nicht ganz so dichte Scheibe, die an einem Stift beweglich montiert ist. Dichtungsmaterial ist farbloser Kunststoff. Das Sichtfenster ist ebenfalls farblos. Mein Datierungstip waere 60er Jahre?

Der zweite ist ein sehr kleiner Fueller. Laenge 10,4cm. Druckknopffueller aus leider nur ehemals schwarzem Hartgummi. Kein Clip und kein Ring. Fuer die Handtasche? Mein Datierungstip waere 30er Jahre? ... Tip auf 20er Jahre korrigiert, wegen dem sehr einfachen Tintenleiter.

Von wann sind die nun wirklich? Gibt es fuer die Modellbezeichnungen?

Danke
Cepasaccus

[Ex Libris]

Hallo Cepasaccus,

leider kann ich in keinster Weise helfen, was die Datierungsfragen anbelangt, da ich mich viel zu wenig auskenne mit den älteren Füllfederhaltern.

Aber es scheinen - so weit das die Bilder verraten - sehr schöne Stücke zu sein. Und so wie die schreiben, wirst Du vermutlich große Freude damit haben.

Viele Grüße,
Florian

[Andi36]

Mit einer genauer Identifizierung und Datierung kann ich leider auch nicht dienen, aber den Druckknopffüller würde ich in die 30er Jahre stecken. DER Druckknopffüller war der Parker Duofold, der Erfolgsfüller der 20er Jahre, und ich denke, dass die Modeerscheinung mit etwas Zeitverzug nach Europa und Deutschland übergeschwappt ist.

nur meine Gedanken hierzu.

Andreas

[Cepasaccus]

Viele deutsche Druckknopffueller der 20er scheint es wirklich nicht zu geben. Da habe ich mit meinem silbernen einen falschen Eindruck bekommen. Also wohl doch trotz einfachen Tintenleiters eher 30er.

Danke fuer den Hinweis

[Cepasaccus]

Ich hab ihn nochmal zerlegt. Anbei ein Foto des Kolbens. Die Scheibe am Ende ist auf dem Metallstift beweglich gelagert und dichtet nicht ganz ab. Wenn man aufzieht bleibt diese Scheibe erst vorne haengen und der Bereich zwischen den Scheiben fuellt sich. Bei weiterem Aufziehen zieht der Knobbel am Stiftende auch die bewegliche Scheibe zurueck und der Bereich vorne wird gefuellt. Beim Schreiben leert sich erst der vordere Bereich. Braucht man den Reservetank schraubt man den Kolben vor. Dabei steht wieder die bewegliche Scheibe erst still und dadurch wird die Reservetinte nach vorne gedrueckt.

Gesamtkapazitaet 1ml, davon 0,4ml Reserve.

[Andi36]

Ein wirklich pfiffiger Mechanismus - einfach und wirkungsvoll.

Danke für's Zeigen.

Andreas

[Cepasaccus]

Wenn man den Kolben ganz vorfaehrt, dann ragt der Metallstift in den Tintenleiter hinein. Und grad hab ich die Feder samt Leiter rausbekommen.

An dem Metallstift sind vorne am Abschluss drei kleine ... Zapfen oder sowas. Man kann sie auf dem Foto oben erkennen. Ob das Produktionsbedingt ist oder einen Sinn hat weiss ich nicht.

Cepasaccus

[Cepasaccus]

Nach http://de.wikipedia.org/wiki/Goldfink_Berlin liess Goldfink zwischen 1910 und 1960 Fueller produzieren von Columbus (Fuerth) und spaeter von Melbi (Odenwald), mit Edelmetall von Fend. Damit muesste der neue Goldfink dann aus den 50ern bis 1960 sein.

Ich ueberlege, ob ich die Feder im Querstrich verduennen soll. Die Schrift wuerde mir dann besser gefallen. Aber dann waere die Feder nicht mehr Original.