hier ein weiterer Erfahrungsbericht. Diesmal geht es um einen robusten Alltagsbegleiter aus dem mittleren Preissegment des Hauses Caran d’Ache: den „Dunas“ – als Füller besitze ich ihn in der glänzend schwarzen Ausführung.
Geliebäugelt hatte ich mit den Stiften der Dunas-Serie schon lange. Mittlerweile besitze ich den Füller in Schwarz, den Tintenroller in Rot, den Kugelschreiber in Blau und den Bleistift in Weiß. Denn eins vorweg: der Dunas weckt dank der großen Farbauswahl schnell die Sammelleidenschaft.

Aber nun zum Füller...
Äußerlichkeiten:
Obschon er für einen recht moderaten Preis angeboten wird (UVP 63 Euro), macht der Dunas in der Variante aus synthetischem glänzend schwarzem Kunstharz einen ziemlich wertigen Eindruck. Der glänzend chromierte Zier- bzw. Gewindering am Schaftanfang und der glänzende gebogene Clip setzen Akzente.
Geschlossen misst er 13,7 Zentimeter, geöffnet bleiben 12,3 Zentimeter in der Hand. An seiner dicksten Stelle, am Übergang vom Schaft zum Griffstück, misst er etwas mehr als 1 Zentimeter im Durchmesser. Zum Schaftende hin verjüngt sich der Dunas ein wenig. Der Abschluss des Schaftes ist im Gegensatz zum sechseckigen Frontteil perfekt abgerundet – der Übergang ist dabei fließend gestaltet.
Am oberen Ende des Schaftes befindet sich ein hochglanzpolierter, gut 0,6 Zentimeter breiter Zierring, in den der Caran d’Ache-Schriftzug matt eingraviert (oder sagt man in diesem Falle eingeätzt?) ist. Neben seiner schmückenden Funktion fungiert der Ring gleichsam als Gewinde, in welches das Griffstück eingeschraubt wird. Den angeschrägten Kappenkopf ziert ein silberfarbener Aufdruck des Firmenlogos. Nahtlos geht er über in den chromierten Clip, der erfreulich stramm, aber bei meinem Exemplar auch eine Nuance schief sitzt. Die Kappe schließt mit einem satten Knacken und sitzt sehr fest, wodurch ein versehentliches Öffnen kaum möglich sein dürfte. Ein Manko gibt es jedoch: Auf den Schaft aufsetzen lässt sich die Kappe nicht. Nach wenigen Schreibbewegungen löst sie sich und fällt hinunter.
Das Griffstück ist ebenfalls aus synthetischem Kunstharz gefertigt. Zwischen dem Zierring und dem Beginn des Griffstücks ist eine deutliche Stufe. Das Griffstück selbst verjüngt sich zur Feder hin merklich und endet in einem „gedrechselten“ chromierten Ring vor der schlanken Feder. Die Edelstahlfeder (Stärke M) ziert ein eingraviertes Firmenlogo sowie eine Blumen- bzw. Rankengravur. Die Strichstärke fällt recht schmal aus.
Tinte zieht der Dunas über Tintenpatronen mit Universal- bzw. Pelikananschluss oder über einen geeigneten Konverter. Die Patronen sitzen sehr fest, der Konverter zieht seine Tinte problemlos über die Feder – und hält diese auch auslaufsicher fest. Zumindest ist bei den bisherigen Transporten meines Exemplars in Kalendern oder der Aktentasche noch keine Sauerei entstanden.
Schreibeigenschaften:
Die Schreibeigenschaften dieser Feder sind als sehr gut zu bezeichnen. Der Tintenfluss (mit originalen CdA-Patronen in Blau) ist gut, aber nicht nässend. Tintenflussprobleme treten auch bei längerem Schreiben nicht auf. Bei meinem Modell schien der Tintenfluss mit Patrone etwas großzügiger zu sein als mit Konverter. Die Feder ist rigide, gleitet aber gut über das Papier, wodurch das Schreibgefühl dennoch sehr geschmeidig ist. Tintenaussetzer sind selten und treten eigentlich nur auf, wenn man die Feder äußerst schräg ansetzt.
Fazit:
Optisch ist der Dunas ein Schmuckstück und darf als würdiger kleiner Bruder des (weitaus teureren) Léman gelten. Für den recht moderaten Preis ist er sehr robust und mit hervorragenden Schreibeigenschaften gesegnet. Dank der sechseckigen Form am oberen Ende liegt er – egal ob offen oder geschlossen – in Schreibpausen sicher auf dem Schreibtisch. Ins Rollen gerät er aus eigenen Stücken nicht. Viel Positives lässt sich also über den Dunas berichten. Negativ bemerken muss man jedoch, dass die „Stufe“ zwischen Zierring und Griffstück nicht jedermanns Sache sein wird. Deshalb ist beim Dunas das Probeschreiben im Geschäft besonders wichtig. Entweder er passt zur persönlichen Hand- und Schreibhaltung, oder auch nicht. Kompromisse gibt es da kaum. Und für ein karges Überdauern in der Schublade ist er eben einfach zu schade.
Weitere Informationen gibt es hier:
http://www.carandache.ch/products/writi ... t=4390.209
Viele Grüße,
Christian