Du hast vollkommen recht, Andreas. Die reinen Herstellungskosten bilden den kleinsten Teil des Preises solcher in industriellem Maßstab gefertigter Luxusgüter. Den größeren Teil machen die umgelegten Gemeinkosten aus, die durch Administration, Forschung und Entwicklung, Gestaltung und Marketing verursacht werden. Die meisten, auch hochpreisigen Füller werden letztlich nach zumindest halb-industriellen Maßstäben gefertigt, selbst wenn uns durch das Marketing suggeriert werden soll, es würde sich um reine Manufaktur-Produkte handeln. Ein gutes Beispiel hierfür aus einer anderen Branche ist die Uhrenmanufaktur Rolex. Wenn man mal die Produktionsprozesse im Rahmen einer Reportage in den einschlägigen Uhrenzeitschriften oder live vor Ort gesehen hat, dann kommt man zu dem eindeutigen Schluss: das ist nur noch im Bereich der Assemblage eine Manufaktur. Ansonsten sind das hochrationale, automatiserte, industrielle Prozesse. Genauso verhält es sich mit der Herstellung eines Meisterstücks von Montblanc. Ausnahme bilden vielleicht noch die teuren limitierten Editionen bzw. die Produkte aus dem Artisan Atelier.AndreasD hat geschrieben:Was die Material- und Produktionskosten von "Luxusgütern" angeht, die nicht in reiner Handarbeit und mit ganz besonderen Materialien hergestellt wurden, dürfen wir uns ohnehin nichts vormachen.
Natürlich geht bei den Premium-Marken meist auch ein Teil der Wertschöpfungskosten in Design und Qualität der Produkte, das ist sicht- und fühlbar.
Das meiste Geld hingegen, das wir für diese Produkte bezahlen, geht in die Präsentation der Marke, wie z. B. durch Sponsoring, klassische Werbung, Flag-Ship-Stores, etc. ...
Dafür bekommt man aber auch das Gefühl etwas besonderes zu besitzen, wenn man das Gefühl zuzulassen vermag.
VG
Alexander