Montblanc Heritage 1912 - Review

[Seppel_5900]

Wie ich lesen kann gibt es hier einige Fans des Heritage.

Ich habe mal eine ganz praktische Frage. Die mich bislang vom Kauf abgehalten hat. Wie macht sich der Heritage in der Praxis z.B. im Büro wo über den Tag verteilt der Füller immer wieder geöffnet und geschlossen werden muss?

Ich nutze selbst je nach Laune einen 146 und einen 149 im Büro und gerade wenn man sich beim Telefonieren ein paar Notizen machen möchte fehlt einem der dritte Arm um die Kappe abzuschrauben. Wenn jetzt auch noch die Feder noch ausgefahren werden muss ist das Telefonat vermutlich zu Ende oder ich habe vergessen was ich mir notieren wollte.

Auch wenn mich jetzt alle für einen totalen Banausen halten der nicht die nötige Faszination für die Technik aufbringt und der sich auch beschweren würde das eine mechanische Uhr Tickt oder das viele Leicas keinen Autofokus haben, würde ich mich über ein paar ernst gemeinte Antworten freuen.

[Mr.Eyedropper]

Möglicherweise ist der Pilot Capless für Dich der richtige Füller.

[biwak]

ich habe meinen Heritage auch sehr liebgewonnen. Aber ins Büro kommt er mir nicht.

Da tut es ein Lamy 2000, zum Notizen machen viel besser geeignet und, falls es passieren sollte, der Verlust wäre zwar teuer aber nicht gleich exorbitant.

lg,Franz

[wilfhh]

Ich kann mich noch vage an die Zeit erinnern, als ich für meinen Lebensunterhalt arbeiten musste , da hätte ich meinen Heritage vermutlich pausenlos in die Ecke geworfen! Als Journalist muss man sehr oft in Sekundenschnelle schreibbereit sein und recht flott seine Notizen machen - das war für mich die Zeit der "Ich-nehm'-sie-wie-sie-kommen-Kulis".
Außerdem würde ich jedem dringend davon abraten, einen Montblanc-Füller im Büro zu benutzen. Es sei denn, er ist Chef (dann spielt der Luxus-Faktor* keine Rolle) und hat ein Einzelbüro mit Vorzimmer (mindert die Gefahr des Diebstahls).
*soll besonders bei Außendienstlern kontraproduktiv sein!
Grüßle,
Wilfried

[PeliJoerg]

Hallo,

in Bezug auf Ein-Hand-Bedienung kann ich da nur den Vorschlag von Mr. Eyedropper unterstützen. Der Pilot Capless wird genau so bedient wie jeder Werbekuli - hinten draufdrücken, vorne kommt die Mine (in diesem Fall natürlich: die Feder) raus.
Und nach dem Schreiben noch mal hinten draufdrücken: die Mine/Feder wird wieder eingefahren. Genau das Richtige, um mit einer Hand Notizen machen zu können. Für viel mehr als Notizen ist der Pilot Capless aufgrund des geringen Füllvolumens auch kaum geeignet, aber wie schon geschrieben: für die schnelle Notiz mit einem Füller seit bald fünfzig Jahren unübertroffen.

Einen Füller mit Schraubkappe und Schraubmechanismus zum Ausfahren der Feder dagegen mit einer Hand bedienen zu wollen, halte ich für ein sehr ambitioniertes Vorhaben - freilich, ohne bisher je einen MB Heritage in Händen gehalten zu haben.

Jörg

[glucydur]

Der Heritage ist ein wunderbares Schreibgerät für den privaten Einsatz, wenn es nicht auf Schnelligkeit ankommt. Ein Objekt zur Entschleunigung des Lebens, wie eine mechanische Uhr mit Handaufzug. Im Büroalltag wäre er für mich vollkommen unpraktisch, weil es dort ggf. auf Schnelligkeit und intuitives Schreiben ankommt. Für die Entschleunigung des Büroalltags wäre er eigentlich prima geeignet, aber ein Montblanc ist leider aufgrund seines Images kein Büro-adäquates Schreibgerät. Er ist emotional als Status-Objekt aufgeladen ähnlich wie eine Rolex-Uhr. Im Büroalltag benötige ich einen Füller mit Understatement, der Sachlichkeit und Authentizität ausstrahlt. Eben ein Arbeitsobjekt. Privat genieße ich den Heritage dagegen sehr.

VG

Alexander

[Seppel_5900]

Danke für die Antworten.

Das Beispiel der Einhandbedienung am Telefon war vielleicht ein extremes Beispiel.

Wenn man abends sich mit einem Cognac in wohliger Atmosphäre zurückzieht, um ein paar Zeilen zu Papier zu bringen ist ein sicherlich ein erhabenes Gefühl, wenn man die Perfektion der Mechanik spürt und hört, wenn die Feder langsam ausfährt und einrastet.

Aber sonst ? Wird das nie "nervig" ? Mal ganz ehrlich ?

[Cepasaccus]

Nein, meine richtigen Sicherheitsfueller nerven mich nicht und ich verwende sie ueberall, ausser vielleicht in der Sauna.

Cepasaccus

[glucydur]

Gott sei Dank sauniere ich nicht. Dadurch bin ich noch nie in einen inneren Konflikt gekommen.

Nein. Es nervt definitiv nicht. Sondern das Gegenteil: es gefällt und es "entschleunigt", um dieses doofe Modewort nochmals zu benutzen. Mir fällt leider kein besseres ein.

VG

Alexander

[bella]

am Anfabg wollte ich ihn unbedingt auch im Büro nutzen.
Zur Angst um das wertvolle Stück kam der hektische Gebrauch ....
Ich habe das schnell wieder sein lassen und das hat den Vorteil das ich
Mich auf die entspannte Nutzung Zuhause freuen kann.
Das bringt mir mehr Spaß als der rund-um-die-Uhr Einsatz ....
Wie Sonntagskuchen

[mirosc]

auch dafür gibt es von MB eine halbe Lösung: denn 100 Years Anniversary/Heritage. Kappe abschrauben und weglegen. Durch den Schiebemechanismus kann man die Feder gut abdecken und der Füller kann (bei mir) ca. eine Viertelstunde "offen" liegen bleiben, bevor er eintrocknet. Ich finde ihn inzwischen besser als den hier vorgestellten, wo mich Gewicht und Logo abgeschreckt haben - auch wenn mich die Technik in Anlehnung an meine alten Safeties doch begeistert hat.

[uli61]

Ist jetzt vllt ein blöder Vergleich,aber als ich noch LKW gefahren bin hatte ich nur "einfache" Pfeifen mit.
Die guten und teuren Pfeifen waren nur für zu Hause bestimmt,wenn ich die Ruhe dafür hatte.

[Deejay]

Er ist emotional als Status-Objekt aufgeladen ähnlich wie eine Rolex-Uhr.

Hallo Alexander,

da gebe ich Dir recht - bis auf die Tatsache, das den 1912 in der Regel nur wirklich eingeweihte Fachleute erkennen. Die Rolex (sicherlich gemeint: Submariner) kennt mittlerweile fast jeder Grundschüler ...... Hinsichtlich eines Meisterstücks (hier: 146 LeGrand) sieht die Sache schon anders aus - der gehört gemeinsam mit der Rolex zur Grundausstattung eines jeden aufstrebenden Karrieristen und ist somit wiedererkennungstechnisches Gemeingut. Bezüglich des 1912 macht aus meiner Sicht die (noch) vorhandene Maskierung einen großen Teil des Charmes dieses Halters aus.

Gruß,

Dirk

[Cepasaccus]

Die Länge mit Kappe beträgt rund 12 cm, ohne Kappe ist er 12,4 cm und im Durchmesser mit gut 13mm genauso dick wie ein Le Grand.

Zum Vergleich ... man hat mir mal im Nachbarforum die Länge des roten 1914 genannt: mit Kappe geschlossen ca. 16cm, ohne Kappe mit Feder ca. 17cm.

Cepasaccus

[Mr.Eyedropper]

am Anfabg wollte ich ihn unbedingt auch im Büro nutzen.
Zur Angst um das wertvolle Stück kam der hektische Gebrauch ....
Ich habe das schnell wieder sein lassen und das hat den Vorteil das ich
Mich auf die entspannte Nutzung Zuhause freuen kann.
Das bringt mir mehr Spaß als der rund-um-die-Uhr Einsatz ....
Wie Sonntagskuchen

Das ist nachvollziehbar, würde mich dann aber schon wieder nerven. Wenn ein Füller aufgrund seiner Eigenschaften dafür ungeeignet ist, oder abhält und verhindert, in typischen Schreibsituation verwendet zu werden, ists eigentlich kein guter Füller mehr.