Montblanc No. 149 - Ein Erfahrungsbericht

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

Antworten
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Montblanc No. 149 - Ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Thomas Baier »

:arrow:
Zuletzt geändert von Thomas Baier am 26.04.2012 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
eckhard
Beiträge: 76
Registriert: 29.09.2003 11:56
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von eckhard »

Hi Thomas!

Interessanter Bericht.

Meine einzige Erfahrung mit dem 149-er, der damals noch Diplomat hieß - war als Geschenk an meinen stets Füller (Lamy 2000) schreibenden Geschäftspartner in Canada. Er nahm den dicken Brummer zwar treu zu Besprechungen mit, aber im Büro griff er stets auf seinen alten Lamy mit BB Feder zurück. Ich glaube der Diplomat hat auch heute noch weniger als ein paar Kilometer gelaufen. :)

Welches ältere Modell würdest du denn jemandem vorschlagen, der einmal das MontBlanc Erlebnis - besonders mit den älteren Federn - haben möchte? Bei Pelikan verstehe ich so langsam die Modellgeschichte, aber bei MontBlanc verwirren mich diese vielen Nummern, und auf Bildern sehen sie sich ja nun auch recht ähnlich.
Stephan Th
Beiträge: 136
Registriert: 19.09.2003 16:48

Beitrag von Stephan Th »

Grundsätzlich solltest du dir bewußt sein daß alte Montblancs extrem teuer sind. Das gilt insbesondere für die nicht-schwarzen Modelle von vor etwa 1970. Die vielen Montblanc Nummern haben übrigens durchaus einen Hintergrund. Bei den alten Füllern steht die erste Stelle (1,2,3) für die Serie (1= Meisterstück, 2/3 "weniger wertvolle Qualität"). Die weiteren Stellen stehen für Füllsystem und bei den modernen Metallhaltern steht die vierte Stelle für das verwandte Metall. Tut mir leid daß ich nicht präziser sein kann, aber Montblanc ist für mich persönlich kein ganz so attraktives Sammlerfeld.


Den Review finde ich sehr gut gemacht. Insbesondere die Würdigung der Oberfläche halte ich für angebracht, denn es ist schon richtig daß die Oberfläche durch ihre Härte sehr lange schön bleibt. Mit Undichtigkeiten hatte ich persönlich noch keine Schwierigkeiten, aber angesichts der vieln aufgebrachten Montblanc-Besitzer muß ich mich deswegen schon fast glücklich wähnen. Das kann aber auch daran liegen daß ich noch ein Modell aus zeiten der deutschen Zweistaatlichkeit besitze. Bei der Bewertung des Tintenvorrats muß man aber vorsichtig sein den es lagert sich auch immer etwas Tinte im Kollektor ein, der gerade bei der riesigen Feder des 149 üppig dimensioniert ist.
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Ehrhard, hallo Plenum,

die Vorkriegs-Montblancs sind in der Tat eine kostspielige Sache. Natürlich gibt es auch Kaweco, Soenecken, Osmia neben Pelikan und MB.
Um das Gefühl für alte MB zu bekommen, gibt es allerdings durchaus Möglichkeiten, z. B. dies mit einem 240er, 250er oder Meisterstück 144, 146 aus den 50ern zu versuchen. Insbesondere die leider mit Steckkappen versehenen 252, 254 und 256 (letzte sind recht teuer) sind mit ihren Federn sehr interessant. Das Design ist nichts besonderes. Ansonsten sind die 12 und 14 seit Ende der 50er (Stichwort Kardinalshut-Kappe) exzellente Schreiber und noch unterbewertet. Die 18 K-Flügel-Federn mit ihrer seltsamen Teilabdeckung (entstanden aus einer Fehlproduktion) haben nicht mehr den alten Flex, dafür sind die Schrägfedern ein Gedicht. Der Tintenfluß bei recht guter Auslaufsicherheit trotz großer Füllmenge in Verbindung mit den Hartgummitintenleitern ist herausragend. Die große Füllmenge ist natürlich für den Tintenleiter immer ein Problem, daher sind die Füllmengen, auch beim 149er unabhängig vom Kollektor, geringer als früher. Das bestätigte mir auch die technische Abteilung vor einigen Jahren. Die konkreten Füllmengen variieren dabei von Exemplar zu Exemplar bedingt durch den Einbau etwas. Mit einer 2 ml-Spritze bewaffnet und einer 1er-Nadel kann man da viel machen. Die Ergebnisse sind sicherlich für viele überraschend...
Die 20er und 30er Serien sind in Material sowieso und auch in der Federqualität schlechter, zumindest meinen Erfahrungen nach.
Es bleibt aber immer zu betonen, daß die Serienfertigung große Unterschiede leider zuläßt - gestern und heute.

Viele Grüße
Antworten

Zurück zu „Montblanc“