turbo Schulfüller

[Ardbeg]

Hallo,
vor ein paar Wochen hat meine Mutter in ihrem Keller aufgeräumt und dabei meine und ihre alten Füller gefunden.
In den sicher 30 Jahre alten und häufig von mir gebrauchten Schulfüller turbo von Montblanc habe ich mich gleich wieder verliebt und möchte ihn nun im Alltag gebrauchen.
Nachdem ich jetzt aber seit der Oberstufe fast alles mit einem TK 9400 schreibe und zeichne musste ich mich stark umgewöhnen. Ich musste Druck, Winkel und Tempo anpassen um einen brauchbaren Tintenfluss hinzubekommen.

- Ist das normal, dass Füller mit dem Schreibtempo nicht mitkommen? Daran kann ich mich gar nicht erinnern, aber ist ja auch min. 25 Jahre her. Wenn ich in meinem gewohnten Tempo schreibe kommt die Tinte nicht hinterher. Nicht im Turbo und auch nicht in dem Stabilo-Grundschulfüller von meinem Sohn. Viele Stellen bleiben einfach leer.

- gibt es einen Konverter für diesen Montblanc?

Gruß & Danke

Sebastian

[TomSch]

Hallo Sebastian,

ein schön rauchiger Malt-Whiskey-Nick, den du dir da ausgesucht hast.
Dass ein Füller schon mal mit der rasanten Geschwindigkeit der ihn führenden Hand nicht hinterkommt, kann passieren. Wenn, dann kommen verschiedene Gründe in Betracht:

• Rasanz des Schreibers;
  verdreckter bis verstopfter Tintenleiter (Lösung: Wasserbad und Wasserbad und ... Durchpusten und ... Ultraschall-Ehrenrunde);
  zu dickflüssige Tinte (Lösung: eine fließfreudigere wie Waterman oder Herbin oder ... ausprobieren);
  zu dünne Feder für den Zweck;
  nicht angemessene Handhaltung oder Verdrehen der Feder;
  undundund.

Viel Spaß beim Herausfinden,
Thomas

[Ardbeg]

Also ich merke schon, dass es auch mit der Handhaltung zu tun hat. Je mehr ich damit übe, desto besser funktioniert es. Die Feder ist auch leicht zur Seite verbogen. Hat ja auch hunderte Seiten Schulalltag mitgemacht.
Anfangs hat der Turbo auch total gekratzt. Das tut er jetzt nicht mehr. Ich kann auch schon viel schneller schreiben als vor 2 -3 Wochen. Aber trotzdem ungewohnt langsam und immer mit Bedacht. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass ich damals so langsam geschrieben habe und alleine daran kann es nicht liegen, da ich ja auch mit dem meines Sohnes Probleme habe.
- Rasanz gut möglich ^^ ich sitze am PC um mache mir ständig Notizen die nicht mal meine Frau entziffern könnte
- Tintenleiter kanns nicht sein, weil es mir auch bei dem Füller meines Sohnes schwer fällt schnell zu schreiben. Der macht grade seinen Füllerführerschein (ka. was das sein soll?) in der zweiten klasse, also erst paar Wochen alt.
- die Tinte ist original Montblanc Royal Blue, bei meinem Sohn Pelikan glaube ich
- das mit der Feder ist interessant, damit kenne ich mich gar nicht aus und wüsste nicht mal was ich hier habe und wie ich das beschreiben soll. Kann man mit feinen Federn nicht so schnell schreiben wie mit den Breiten? Relativ fein ist die schon glaube ich.
- @TomSch was meinst du mit Verdrehen der Feder?
- kann ich da jeden Konverter nehmen oder muss das der Montblanc für 40€ sein?

gruß
Sebastian

[Melmac]

Grüß dich Sebastian,

ein Foto von der Feder ist sicherlich hilfreich. Vielleicht ist es ja eine Oblique-Feder .

Generell läßt sich vermuten, dass die Federeinheit einfach nach Jahren der Abstinenz total verschmutzt ist und deshalb nicht so flüssig schreibt.

Vielleicht weiß ja hier im Forum jemand, wie die Federeinheit auseinandergebaut wird. Dann können die Teile mal ein paar Tage in Wasser eingeweicht werden, damit sich wirklich die Jahrzehnte eingetrocknete Tinte löst.

Der Turbo dürfte den normalen Pelikan Anschluß für die Tintenpatronen haben, so das jeder herkömmliche Konverter mit Pelikan Anschluß genutzt werden kann. Die Pelikan Anschlüsse werden auch als internationaler bzw. Standard Anschluß bezeichnet.

Doch Vorsicht: Bei einigen Modellen kann zwar eine Montblanc Patrone in einen Pelikan Füller gesteckt werden, doch umgekehrt eine Pelikan Patrone in einen Montblanc geht nicht, da sich der Korpus im Montblanc verengt. Inwieweit das jetzt auf einen Konverter gerade im Bezug auf den Turbo zutrifft, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Peter

[TomSch]

Tach zusammen.

Peter hat mit der Oblique-Feder ein weiteres Element genannt, was infrage käme. Diese Federn sind angeschrägt, also für Rechtshänder - wenn du den Stift gerade vor dir hältst - verläuft das Schreibkorn schräg von rechts (höher) nach links (tiefer). Schau einmal nach Bildern im Netz. 's ist schwierig zu erklären.

Was ich ein wenig unglücklich mit "Verdrehen der Feder (beim Schreiben)" meinte, ist, dass viele Füllernutzer nicht das volle Schreibkorn aufs Papier setzen, sondern den Füller beim Schreiben leicht verkanten. Das kann dazu führen, dass der Tintenfilm abreißt (skipping).

Ein Foto wäre in der Tat nicht schlecht, wie Peter meint.

Tschö, Thomas

[n/a]

Ich würden den Füller mal richtig reinigen und dann noch mal probieren. Viel "verlieren" kann man dabei nicht....

[Ardbeg]

Ich habe den jetzt im Ultraschall gereinigt und dann nochmal mit Osmosewasser durchgespült. Keine Besserung was die Geschwindigkeit angeht. Ich fürchte das liegt an der verbogenen Feder. Sie schreibt schon ok, aber halt nicht schnell genug. Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll.

[Melmac]

...eine Schriftprobe mit einem Foto der Feder würde evtl. viel zur Aufklärung und Abhilfe beitragen .

Viele Grüße
Peter