Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

goodyear
Beiträge: 6
Registriert: 01.02.2019 18:50

Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von goodyear » 03.03.2019 2:10

Hallo zusammen,

da dies mein erster Beitrag ist möchte ich mich vorab kurz vorstellen: Ich bin 27 Jahre alt, Ingenieur und habe vor ca. einem Jahr meine Leidenschaft für Füller entdeckt. Mitlerweile besitze ich einige Pelikan-Schreibgeräte aus der Souverän-Reihe und taste mich mit großer Freude in der Materie vor.

Letzte Woche habe ich bei meiner Mutter verschiedene ältere Füller gefunden. U. a. dieses Meisterstück von Montblanc. Der Füller wurde vor ca. 30 Jahren gekauft und nur sehr sporadisch genutzt.

Ich möchte das Schreibgerät jetzt gerne zu neuem Leben erwecken und hätte einige Fragen:
- Kann mir jemand bei der Identifizierung helfen? Ich vermute ein MB 149, bin mir aber nicht sicher.
- Der Füller ist soweit ich das beurteilen kann in einem guten Zustand. Der Kolben ist noch etwas schwergängig, es wurde aber schon deutlich besser. Ich habe den Füller unter kaltem, fließendem Wasser gereinigt und jetzt seit 24 in destilliertem Wasser eingelegt. Gibt es weitere Tipps zum Vorgehen oder sollte das Teil direkt eingeschickt werden?
- Bezüglich des Service: Montblanc Reparaturservice oder in Anbetracht des Alters einer der freien Spezialisten? Und mit welchen Kosten ist jeweils zu rechnen?

Viele Grüße!
Dateianhänge
08BA9279-E193-42EA-9BD7-EB6FFF11FCD8.jpeg
08BA9279-E193-42EA-9BD7-EB6FFF11FCD8.jpeg (645.63 KiB) 4583 mal betrachtet
92BFFC92-E9BF-4BC3-825E-46E725825840.jpeg
92BFFC92-E9BF-4BC3-825E-46E725825840.jpeg (635.13 KiB) 4583 mal betrachtet

Benutzeravatar
stift
Beiträge: 3056
Registriert: 05.12.2004 13:00
Wohnort: Wien

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von stift » 03.03.2019 3:52

Hallo
Normal sollte der MB einwandfrei funktionieren,Wasser aufziehen und eine Weile liegen lassen und dann mit Tinte befüllen.
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#

SimDreams
Beiträge: 2038
Registriert: 03.12.2013 23:39
Wohnort: Hamburg

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von SimDreams » 03.03.2019 10:49

Moin aus Hamburg!

Harald hat schon viel beantwortet: normalerweise wird er keinen Service brauchen. Wenn der Kolben schwergängig bleibt, könnte er von hinten geöffnet, gereinigt und geschmiert werden. Das Tool kannst du kaufen oder ausleihen, dann brauchst du ihn nicht wegzugeben. Ingenieure sind doch Tüftler. Günstiger als die Servicepauschale. ist das allemal. :D

Dir Nummer steht meine ich auf dem Kappenband. Es ist ein 149 oder 146 . Wie lang ist er denn mit aufgeschraubter Kappe?

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

Benutzeravatar
Linceo
Beiträge: 3247
Registriert: 14.03.2009 9:37
Wohnort: Frankfurt

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Linceo » 03.03.2019 11:00

Guten Morgen aus Frankfurt,

von den Proportionen her würde ich mich festlegen wollen, dass es ein 149er ist, wenn mich die Bilder nicht völlig täuschen.

Wünsche Dir viel Freude mit dem Dicken und hier im Forum!
Donate
"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin

goodyear
Beiträge: 6
Registriert: 01.02.2019 18:50

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von goodyear » 03.03.2019 12:29

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Sobald ich zuhause bin werde ich versuchen die Länge des Füllers ausmessen.

Wie lange sollte der Füller eurer Erfahrung nach „gewässert“ werden? Und kann mir jemand mehr zu dem Werkzeug erzählen?

Gruß,

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Old Boy » 03.03.2019 12:45

So ein "Werkzeug" ist auch DIY machbar ... viewtopic.php?p=202383#p202383
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

SimDreams
Beiträge: 2038
Registriert: 03.12.2013 23:39
Wohnort: Hamburg

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von SimDreams » 03.03.2019 13:02

Du erinnerst dich aber, dass der arme Kerl jetzt keine Rouladen mehr bekommt? :D

Zu Hause koche ja ich und meine sind "geht so", aber bei denen meiner Mutter wäre es echt schade gewesen.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

Benutzeravatar
Old Boy
Beiträge: 266
Registriert: 04.06.2018 14:29
Wohnort: NRW

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Old Boy » 03.03.2019 14:58

Die Rouladen werden bei uns - wie ehedem - mit Bindegarn gewickelt ... da es ausreichen große Rouladenspieße sowieso nicht gibt! Von daher, wäre also eine Rouladen-Wickel-Alternative durchaus vorhanden.

Das wäre also kein Ausschlusskriterium für hardcore Füllernerds, sich das entsprechend Rohmaterial für dringend benötigtes Montagewerkzeug im Bereich der Schrammels-Schublade in der Küche zu besorgen.

Im Notfall könnte man ja das Werkzeug anschließend wieder Rückrüsten ... oder die Dame des Hauses an den üblichen "Rouladentagen" ins Restaurant einladen ... wo man dann die Rechnung mit dem reparierten Meisterstück signieren kann 8-)
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy

Benutzeravatar
Grimbart
Beiträge: 1060
Registriert: 14.03.2016 18:50
Wohnort: Berlin

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Grimbart » 03.03.2019 23:19

Bei meinem 144 aus den 50ern steht die Nummer auf dem Füllknopf; sie ist dort eingraviert, aber nicht farblich hervorgehoben. Außerdem steht da noch der Buchstabe "G", der für "Goldfeder" steht. Vielleicht hilft Dir das bei der Identifizierung.
Der Dachs hat Streifen im Gesicht.
Den argen Winter mag er nicht.
Im März schaut er aus seinem Loch
und grunzt: "Jetzt kommt der Frühling doch!"
Josef Guggenmos

Gruß von Gernot

Corp.
Beiträge: 372
Registriert: 12.01.2015 13:02

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Corp. » 04.03.2019 13:17

Grimbart hat geschrieben:
03.03.2019 23:19
Bei meinem 144 aus den 50ern steht die Nummer auf dem Füllknopf; sie ist dort eingraviert, aber nicht farblich hervorgehoben. Außerdem steht da noch der Buchstabe "G", der für "Goldfeder" steht. Vielleicht hilft Dir das bei der Identifizierung.
Wenn der hier vor 30 Jahren gekauft wurde, müsste das Ende der 80er sein. Das ist schon nach dem "Revival", die haben die Nummer nicht mehr. Der Feder nach würde ich auf einen 146 (neudeutsch LeGrand) tippen. Für einen 144 ist er zu dick und die hatten in der zeit keinen Kolben mehr.

Benutzeravatar
Linceo
Beiträge: 3247
Registriert: 14.03.2009 9:37
Wohnort: Frankfurt

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von Linceo » 04.03.2019 14:39

Corp. hat geschrieben:
04.03.2019 13:17
Wenn der hier vor 30 Jahren gekauft wurde, müsste das Ende der 80er sein. Das ist schon nach dem "Revival", die haben die Nummer nicht mehr. Der Feder nach würde ich auf einen 146 (neudeutsch LeGrand) tippen. Für einen 144 ist er zu dick und die hatten in der zeit keinen Kolben mehr.
Mein 149er aus den 80ern hat genau so eine 14K-Feder, Bi-Color, außen golden, innnerer Bereich rhodiniert.
Habe gerade nochmal einen 146er daneben gelegt. Der ist deutlich schlanker, weshalb ich weiterhin denke, dass der Füller, um den es hier geht, ein 149er ist.

Wie auch immer: Ein schönes Stück, mit dem zu schreiben ein Vergnügen ist!

Donate
"Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" (Hilde Domin)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin

Benutzeravatar
stift
Beiträge: 3056
Registriert: 05.12.2004 13:00
Wohnort: Wien

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von stift » 04.03.2019 16:23

Ich bin auch der Meinung dass es ein 149er ist, weil der 146er schlanker ist.
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#

goodyear
Beiträge: 6
Registriert: 01.02.2019 18:50

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von goodyear » 05.03.2019 18:11

Hallo,

ich konnte den Füller in der Zwischenzeit anhand der Kappe als MB149 identifizieren. Danke für den Hinweis.

Vorhin habe ich den Füller mit Tinte aufgezogen und versucht zu schreiben. Leider kam kein Tintenfluss zustande. Wenn ich mit der Spitze der Feder jedoch ein Zewa berühre beginnt die Tinte zu fließen und ich kann sogar noch ein paar Sätze auf Papier schreiben.

Hat jemand eine Idee was zu tun ist? Der Füller lag davor über 72h in Wasser und an der Luft getrocknet. Ansonsten ist mir noch eine Verfärbung an der Feder aufgefallen. Kann man das polieren (lassen)?

Gruß


Bild Bild Bild Bild Bild Bild

4810
Beiträge: 82
Registriert: 31.05.2015 21:37

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von 4810 » 05.03.2019 20:27

Aus eigener Erfahrung wirst Du eingetrocknete Füllhalter ab und zu durch reines Wässern nicht wiederbeleben können, weil die Tinte im Tintenleiter häufig so verhärtet, dass sie physisch entfernt werden muss. In diesem Fall muss der Tintenleiter demontiert, zerlegt und gereinigt werden. Dabei kannst Du auch die Feder polieren.

goodyear
Beiträge: 6
Registriert: 01.02.2019 18:50

Re: Vintage-Meisterstück wiederbeleben

Beitrag von goodyear » 05.03.2019 21:45

4810 hat geschrieben:
05.03.2019 20:27
Aus eigener Erfahrung wirst Du eingetrocknete Füllhalter ab und zu durch reines Wässern nicht wiederbeleben können, weil die Tinte im Tintenleiter häufig so verhärtet, dass sie physisch entfernt werden muss. In diesem Fall muss der Tintenleiter demontiert, zerlegt und gereinigt werden. Dabei kannst Du auch die Feder polieren.
Hab ich mir fast schon gedacht :(. Würdet ihr eher den Montblanc Service oder einen freien wie Max Schrade empfehlen? Und womit muss man jeweils preislich rechnen?

Antworten

Zurück zu „Montblanc“