Welchen Montblanc kaufen?

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SigmaGosset
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Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von SigmaGosset » 22.03.2019 22:22

Hallo,
Als fast letzter meiner Art, sitze ich in der Vorlesung mit ausgedruckten Skripten und schreibe analog mit; um mich herum Laptops und Ipads .

Nach den kostenlosen Stiften die man bei Ikea bekommt, bin ich zu Werbegeschenk-Kugelschreibern gewechselt und schreibe mittlerweile mit dem Standard Lamy Füller, die man aus der Schule kennt.
Der nächste Schritt soll ein Montblanc Füller werden.
Meine Vorstellungen sind hier recht eindeutig.

Anforderungen:
Soll schreiben. täglich und viel

Kosten:
So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Jetzt gibt es hier aber eine recht große Preisspanne, darunter sehr viele extrem günstige gebrauchte Modelle.
Zum Beispiel:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 19-93-2893

Was gibt es zu beachten?
Welche Möglichkeit habe ich die Echtheit eines solchen Stiftes, ohne Fachwissen, zu überprüfen?
Spricht etwas gegen einen Gebrauchtkauf oder soll ich lieber das 12Fache in die Hand nehmen und mir einen Neuen Füllfederhalter kaufen?
Es gilt wie gesagt die Maxime: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Gibt es des Weiteren konkrete Informationen zu dem von mir verlinktem Beispiel?

Grüße
SigmaGosset

penparadise
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von penparadise » 22.03.2019 22:45

Du möchtest eine ehrliche Antwort?

Als eingefleischter Montblanc Fan und Montblanc Sammler seit mehr als 50 Jahren kann ich Dir nur einen Rat geben: bleib bei LAMY :!:
Die heute erhältlichen Montblanc Füllfederhalter sind nicht mehr zum täglichen Vielschreiben konstruiert, sondern nur zum sporadischen Schreiben und zum show-off-Repräsentieren — leider!

Wenn Du einen Kolbenfüllfederhalter mit großem Tintenvolumen haben möchtest, der zudem noch perfekt und optimal balanciert in der Hand liegt, probier den LAMY 2000; möchtest Du lieber mit den komfortableren Patronen arbeiten, wirst Du mit einem Safari AL-Star einen zuverlässigen Begleiter haben.

Sorry, aber das ist meine volle Überzeugung.
Mit besten Grüßen
Axel
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bella
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von bella » 22.03.2019 23:14

ich stimme Axel zu und irgendwo widerspreche ich ihm.
Meine modernen MB sind als Langstreckenschreiber absolut tauglich.

Aber ...
Ich würde mir keinen als Uni-Arbeitstier kaufen....
ich würde, und als Anfänger schon 3x nicht, einen bei Ebay-Kleinanzeigen oder eBay kaufen. Alles, aber keinen Montblanc. Das traue ich mich heute noch nicht und ich habe wenigstens ein paar Jahre Erfahrung als Montblanc affin.
Zuviel Fakes und Zuviel misshandelte Opfer ... zu selten verlässliche Angaben über Federbreiten ... und viel zu viele „Dachboden- und Schubladenfunde“.
Schön wenn Opa in der Lade was hinterlassen hat was Ähnlichkeit mit einem MB hat, weil es jemand unfallfrei in Asien irgendwohin gerägt hat .... aber wenn Verkäufer und Käufer sich nicht auskennen, kommt selten ein guter Deal bei raus.
Kaufe wenn einen Montblanc aus guter Hand .... aber werde Dir vorher klar welcher denn. Das geht alleine beim Meisterstück von Micro-Mini des 114 bis super fett beim 149.

Ich rate hier auch zum Lamy 2000 ... oder Safari/ Al-Star und für bissel mehr Euros aber mehr Appeal ein LX. oder einfach einem Füller aus dem Handel ... da tut es ein halbwegs gut sortierter Kaufhof oder Karstadt haben Lamy, Waterman etc. In der Vitrine .... und dann nach „passt mir und meiner Hand“ entscheiden.
Die Frage nach „Montblanc und möglichst günstig“ klingt eher nach Prestige als nach der Suche nach DEM Schreibgerät ..

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hoppenstedt
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von hoppenstedt » 22.03.2019 23:22

@SigmaGosset (gibt es auch einen richtigen Namen dazu?):

Fast möchte ich sagen, leider muss ich mich "penparadise" voll und "bella" teilweise anschließen, und zwar ebenfalls als einer, der Jahrzehnte lang Montblanc-Liebhaber... ja, noch ist, aber sozusagen auf Abruf.
Und neue kommen meinerseits - zumindest derzeit - keine mehr hinzu.
Warum, habe ich hier schon mehrfach mit Bedauern geschildert.

Ich bin seit Kindheit auf Montblanc geprägt; mein Füller zum Abi (den ich heute noch habe, erst vor wenigen Wochen von der Revision aus Hamburg zurück) ist ein 146er mit einer alten (damals natürlich neuen) Feder, und ich habe es schon ernst gemeint mit der Marke und ihren Produkten.

Nun scheint mir, dass die Mutation zum Hyperluxus-Dealer mit angeschlossenem Schreibgerätehandel im Großen und Ganzen komplett ist, und das Schreiben auch eher Nebensache ist in diesen Augen. Alle meine Montblancs bis auf den ältesten (immerhin 6 Stück, darunter schöne Sondermodelle!) hatten diverse Nacharbeiten nötig, leider wirklich alle.
Ich weiß, ich bin anspruchsvoll geworden, aber bei den aufgerufenen Preisen darf ich das auch sein, finde nicht nur ich!

Da ich auch Pelikan (M1000 in M, M805 in IB) sowie Lamy (2000 in OM, frisch revidiert) und natürlich jetzt Montegrappa (Extra Otto in B, Monte Grappa in Stub) mein Eigen nenne, erlaube ich mir aus Erfahrung heraus, für deine Anforderungen einfach einen Pelikan oder einen Lamy zu empfehlen, gerne auch einen Montegrappa, aber letzterer entspricht, glaube ich, nicht ganz deinem Lastenheft und schon gar nicht deinen Preisvorstellungen :shock: .

Wenn es deine Handgröße hergibt, empfehle ich wärmstens den Pelikan M1000, der zu einem Bruchteil des Montblanc-Preises alles out of the box kann, was Montblanc (zumindest bei mir und initial) nicht für viel Geld und gute Worte hinbekommt.
Der Lamy 2000 ist eine ebenbürtige Empfehlung, nur ganz anderer Charakter als der Pelikan; musst eben schauen, welcher dir besser "passt".

Sorry, Montblanc, die Liebe ist gerade etwas brüchig.

Der Hinweis von Bella bezüglich Verkäufer ist unbedingt zu beherzigen! Man kann gut von Privat kaufen, wenn man sich ein wenig auskennt, aber schon aus anderen Gründen musste und müsste mein erster "richtig guter" Füller eine Provenienz haben, die immer für ein gutes Gefühl sorgt, wenn ich mit ihm schreibe.
Der Schmerz beim Bezahlen vergeht, die Freude bleibt...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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ingolf
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von ingolf » 23.03.2019 8:20

Den Reiz von Montblanc kann ich durchaus nachvollziehen. In Kinder- und Jugendtagen bekam ich für besondere Anlässe hin und wieder den "guten" Füllfederhalter meiner Mutter. Es war das Modell 32.
So geprägt erwarb ich dann Ende der 1980er zum Unterschreiben des ersten (richtigen) Arbeitsvertrags einen Montblanc 146 nebst passendem Kugelschreiber und Drehbleistift. Der 146er liegt derzeit betankt neben mir und ich werde ihn weiterhin in Ehre halten (außerdem hat er eine hervorragende M-Feder).
Was ich damals (Ende 1980) leider noch nicht wusste, war die Kenntnis über die Premium-Modelle von Pelikan oder Lamy. Mittlerweile finden sich bei mir einige Lamy-Füllfederhalter (Lamy 2000, Lamy Dialog 3) und Modelle aus dem Hause Pelikan (z.B. M1000, M805). Und ich muss gestehen, dass auch "andere Mütter hübsche Töchter haben" und bezogen auf Pelikan oder Lamy durchaus Spitzenmodelle.
Wer einmal einen M1000 in der Hand hatte, will wohl kaum noch mit einem anderen Füllfederhalter schreiben. Aber auch ein Lamy 2000 ist ein Modell, das einen preiswerten Einstieg (verglichen mit Montblanc) in die Oberklasse der Füllfederhalter bildet.

Grüße, Ingolf.
https://schreibkultur.requirements.de - mein kleiner Blog für Schreibwerkzeuge & Co.

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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von stingray » 23.03.2019 8:39

als ich vor langer langer zeit studiert habe gab es genau einen professor, der regelmäßig mit füller schrieb.
dieser hatte stets einen Lamy AL graphit eingesteckt und schreibt vermutlich heute noch damit, wenn er nicht schon in rente sein sollte.
die 15,- bis 20,- euro sind sehr sinnvoll investiertes taschengeld. alles andere kann man jederzeit als upgrade zukaufen, bzw. sich zu weihnachten oder zum geburtstag schenken lassen.

lion
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von lion » 23.03.2019 9:12

Da kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen: für den Zweck, den „SigmaGosset“ genannt hat, ist ein Lamy das beste an Füller, was ich kenne. Mich begleiten schon seit Jahrzehnten ein Lamy Safari, also Patronenfüller, und ein Lamy 2000, also Kolbenfüller — und haben mich noch nie im Stich gelassen. Aufrüsten in die Repräsentieroberklasse kann man später immer noch!
Lg Sebastian
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád

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Querkopf
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Querkopf » 23.03.2019 12:40

bella hat geschrieben:
22.03.2019 23:14
...Meine modernen MB sind als Langstreckenschreiber absolut tauglich.
Aber ...
Ich würde mir keinen als Uni-Arbeitstier kaufen....
ich würde, und als Anfänger schon 3x nicht, einen bei Ebay-Kleinanzeigen oder eBay kaufen. Alles, aber keinen Montblanc. ... Zuviel Fakes und zuviel misshandelte Opfer ...
Dem kann ich mich nur anschließen.
Als Alltags-Arbeitstier hat mich zwar jahrelang ein MB begleitet, nämlich ein "kleines Meisterstück" (=144er, Patronenfüller), damals für kleines Geld zu haben. Diese Kategorie gibt es bei MB aber nicht mehr; moderne MBs passen nicht mehr in schmale Budgets.
Und Teuer-Stifte sind nix für rauen (Studenten-)Alltag.

Der hier schon mehrfach genannte Lamy 2000 wäre auch mein Tipp, wenn es ein Kolbenfüller sein soll. Alternative, wenn du mit relativ kleinen Stiften zurechtkommst: ein Füller aus der Pelikan 20x-Kategorie. Wenn du lieber Größeres magst, findest du auch bei Faber Castell exzellente Schreiber zu kleinem Preis.
bella hat geschrieben:
22.03.2019 23:14
... da tut es ein halbwegs gut sortierter Kaufhof oder Karstadt .... und dann nach „passt mir und meiner Hand“ entscheiden. ...
Genau so.
Schöne Grüße
Doris

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Haptograpsus
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Haptograpsus » 24.03.2019 1:14

SigmaGosset hat geschrieben:
22.03.2019 22:22
Als fast letzter meiner Art, sitze ich in der Vorlesung mit ausgedruckten Skripten und schreibe analog mit; um mich herum Laptops und Ipads .
Wie läuft denn das heutzutage bei Klausuren, werden die noch klassisch auf Papier abgegeben, oder hat man dort auch einen Weg gefunden, die auf elektronische Art abzugeben...?

Gruß Helmut

drjokl
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von drjokl » 24.03.2019 7:18

Auch wenn das meiste schon gesagt ist....

Auch ich würde Dir zu einem anderen Füller raten. Zwar ist der MB 146 ein toller Füller und durchaus auch langstreckentauglich, aber für die Lebenssituation gibt es Geeigneteres. Die alten Federn hatten großen Charakter, waren allerdings auch etwas anders zu schreiben. Die neuen Federn unterscheiden sich nicht so sehr von den unten genannten Alternativen.

Lamy 2000 ist sicher die stabilste Alternative mit sehr guten Schreibeigenschaften, der aber etwas speziell in der Hand liegt. Das mag man, oder man mag es nicht.

Pelikan könnte die beste Alternative darstellen: Souverän und dann nach Belieben M400, 600, 800 oder gar 1000. Wobei für den beschriebenen Zweck ich auf 600 oder 800 fokussieren würde. (Auch die darf man schon nicht mehr verlieren! Für den Studentenalltag verlangen alle diese Füller schon eine Menge Disziplin vom Inhaber!) In Bezug auf Änderungen der Vorlieben in Bezug auf die Federbreite - und die kommen im Laufe des Lebens! - sind die Pelikane erste Wahl, weil der spätere Federtausch sehr einfach ist und eine neue Feder gut zu kaufen ist.

Wenn man etwas Nobles will und eine definitiv gute Feder geht noch Graf-von-Faber Castell in Gold. Die Federn sind hervorragend. Für die Auswahl kommt es wieder auf die Haptik an. Ich würde in der Intuition Serie schauen. (Die sind allerdings alle Patronen / Konverter-Füller)

Alle diese Füller sind Arbeitstiere, sehr unempfindlich. Der Service bei den drei untengenannten ist gut und meist sehr kulant. Das ist wirklich wichtig. Bei MB wird es schnell teuer im Service. Schlecht ist er auch nicht. Für alle diese Firmen (incl. MB) gilt, dass ein Federtausch binnen der ersten Tage möglich ist. Das ist ein wichtiges Argument, denn das Schreiben im Laden ist so eine Sache. Meistens darf man nur dippen. Bei MB (das finde ich unmöglich) bekommt man am Ende nicht den Füller, den man probiert hat. Dringend anzuraten ist, das eigene Papier mitzunehmen. Und probieren! Gerade wenn es ein Langstreckenfüller sein soll, kommt man daran nicht vorbei! Für den ersten Füller, der der große Wurf sein soll, ist das Internet nicht der richtige Ort!

Gruß Jörg

Horsa

Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Horsa » 24.03.2019 7:56

Hallo!
Ich kann all das leider auch nur bestätigen.
Mit einem alten MB wirst Du vom Grundsatz sicher auch gut schreiben können. Beim Gebrauchtkauf ist für Dich nur so schlecht absehbar, ob von der Feder und dem Stiftkörper schon das Beste hinter ihm liegt. Es lassen sich sicher auch heute noch gute neue Füllhalter bei den Hamburgern finden, für die Uni und den Dauereinsatz würde ich sie allerdings auch nicht empfehlen wollen.
Mach Dir Gedanken über Deine Wünsche zu Aussehen, Länge und Breite und schau, ob Du es auch bei Pelikan oder Lamy finden kannst.
Der Lamy 200 gehört in meinen Augen bei sachlicher Betrachtung tatsächlich zu den wenigen ernsthaft bedeutenden Schreibgeräten.
Praktisch wäre auch, Du lenktest Dein Interesse auf Füllhalter, die Du in gut sortierten Fachgeschäften ausprobieren kannst.

Liebe Grüße

Horsa

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Mario Be
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Mario Be » 24.03.2019 8:11

Die Frage ist für mich erstmal, wieso MB?
Bei der angesetzten Maxime würde ich selber nicht auf solche "Nobelmarken" schauen, sondern auf bewerte Arbeitstiere.
Da gibt es von 50€ bis 200€ einiges.
Aktuell hat da als Kolbenfüller TWSBI die Nase recht weit vorn, und schlechtes hab ich von denen auch noch nicht gelesen.
Der Lamy 2000 ist halt wegen der Haptik so eine Sache. Wie schon angesprochen, man liebt es oder hasst es. Aber ich glaube das ist so ein Lamy Ding. Bei den Safari und höherwertigen ist es mit den Griffmulden ja genau so.

Ich kann auch nur Raten mal die Töchter anderer Mütter zu untersuchen.

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Füchschen
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Füchschen » 24.03.2019 11:29

Haptograpsus hat geschrieben:
24.03.2019 1:14
SigmaGosset hat geschrieben:
22.03.2019 22:22
Als fast letzter meiner Art, sitze ich in der Vorlesung mit ausgedruckten Skripten und schreibe analog mit; um mich herum Laptops und Ipads .
Wie läuft denn das heutzutage bei Klausuren, werden die noch klassisch auf Papier abgegeben, oder hat man dort auch einen Weg gefunden, die auf elektronische Art abzugeben...?

Gruß Helmut
[/quote}

Man schreibt die meisten Klausuren noch auf Papier.
Tintige Grüße von Vanny

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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von Mario Be » 24.03.2019 11:36

Jup, meist auf Papier. Aber Achtung, ich habe es nicht selten mit Dozenten zu tun, die wenn einer mit Füller schreibt, auf Dokumentenecht achtet.
Einer hat z.B. auf einem Beiblatt die erlaubten Hilfsmittel aufgeführt. Und dort steht immer nach dem Punkt "Verstand in unbegrenzter Menge" auch "Dokumentenechter Schreiber".
Aber das weicht wieder von Thema ab.

Erstmal abwarten wie SigmaGosset sich zu der Sache äußert.

SimDreams
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Re: Welchen Montblanc kaufen?

Beitrag von SimDreams » 24.03.2019 11:38

Ich schwimme mal gegen den Strom...

Nehmen wir an, wir sind kundenorientierte Berater. Wir haben einen Kunden, der einen Montblanc Vielschreiber sucht. "Der nächste Schritt soll ein Montblanc Füller werden. Meine Vorstellungen sind hier recht eindeutig." Die zugrunde liegenden Fragen waren, ob es ein günstiger Gebrauchter sein kann, oder ein Neumodell sein muss, und ob der extreme Preisunterschied gerechtfertigt wäre.

Argumentiert wird jetzt mit Alternativmodellen, Fälschungen und misshandelten Dachbodenfunden. Ergebnis bisher, aus meiner Sicht: alle empfohlenen werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schlechter schreiben als der Beispielfüller. Der Lamy 2000 hat ein sich verjüngendes Griffstück, was nicht jedermanns Sache ist. Die Lamy Stahlfedern, die ich bisher in Vista, AL Star und LX in der Hand hatte, waren nagelharthart. Selbst habe ich aber keinen, ist also nur eine Momentaufnahme. Will ich einen Audi und der Verkäufer schwärmt von einem Dacia, werden wir nicht überein kommen. Das soll nicht heißen, dass ich nicht auch sofort reflexartig einen Alternativvorschlag parat hatte (Nimm einen Kaufhof 605er!) - der Kunde möchte aber einen Montblanc.

Also konkret:

Was gibt es zu beachten?

Es gibt Fälschungen auf dem Markt, es gibt misshandelte Exemplare, und es gibt Füller, die einfach schlecht schreiben und/oder sich in deiner Hand nicht gut anfühlen werden. Hier würde ich auf bella hören: Vorher Modelle und Federstärken heraussuchen. Entweder zu einem Spottpreis oder von einem vertrauenswürdigen Verkäufer kaufen. Ich habe insgesamt vielleicht 15 gebraucht gekauft (und teilweise wieder verkauft), alle waren völlig in Ordnung.

Welche Möglichkeit habe ich die Echtheit eines solchen Stiftes, ohne Fachwissen, zu überprüfen?

Keine. "Fachwissen" kannst du dir aber relativ schnell aneignen oder nutzbar machen. Z.B. hier. Ich würde die Garantie übernehmen, dass der verlinkte KEINE Fälschung ist.

Spricht etwas gegen einen Gebrauchtkauf oder soll ich lieber das 12Fache in die Hand nehmen und mir einen Neuen Füllfederhalter kaufen?

Aus meiner Sicht spricht eben kaum etwas gegen einen Gebrauchtkauf, wenn Geiz nicht Hirn frisst und du die wichtigste Regel befolgst (was du getan hast) - VORHER zu fragen.

Es gilt wie gesagt die Maxime: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Jetzt wäre es wichtig, deine "Spielgeldgrenze" zu erfahren. Mir persönlich ist ein kleines bisschen Nervenkitzel willkommen. Bei dem verlinkten Füller kannst du maximal 40 Euro verlieren. Vielleicht hat er Haarrisse, vielleicht funktioniert er nicht perfekt - aber mit der gleichen Wahrscheinlichkeit bekommst du einen funktionierenden Schreiber.

Es hat also mit Risikobereitschaft zu tun. Weniger Risiko gehst du, wenn du hier im Forum einen Le Grand für 250,- Euro kaufst. Fürs gleiche Geld könntest du das Experiment mit den Kleinanzeigen aber 5 Mal machen.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

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