Schreibqualität der Montblanc Meisterstück Rollerball Minen im Vergleich zur billigen Konkurrenz...

[4810]

Hallo zusammen,

ich bin seit Jahren den Federhaltern von Montblanc zugetan. So kam es, dass ich mir (der Vollständigkeit halber) auch eine Reihe von MB Meisterstück Rollerballs angeschafft habe. Die MB Capless Reihe hat mich nie angesprochen, wobei mich die hier im Forum einmal vorgetragene Meinung zum Montblanc M "...jetzt mit Koks-Löffel..." immer wieder aufs Neue zum Lachen bringt - Danke dafür!

Nicht immer brauche ich einen Füller und gerade bei seitenlangen Notizen liegt mir wenig am Schriftbild sondern eher daran, dass die Kugel des Tintenrollers leicht, schnell und satt läuft. Die Refills sollten dazu in unterschiedlicher Farbe verfügbar sein. Und jetzt kommen wir zum Punkt:

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Schreibqualität der MB Meisterstück Rollerball Minen und die Farbauswahl nicht mit Konkurrenzprodukten schritthalten kann. So ertappe ich mich tatsächlich immer wieder dabei, dass ich auf meinem Schreibtisch Mitsubishi Uni-Ball Eye in allerlei Farben finde, während die Montblanc Meisterstücke unangefasst in meiner Tasche bleiben. Selbst wenn ich mich dazu zwinge die hochwertigen Stifte, statt der Wegwerfware zu verwenden, stelle ich den Qualitätsunterschied für mich fühlbar fest und mir vergeht die Lust daran i.d.R. schnell.

Sowohl die Mitsubishi Uni-Balls als auch die Schneider Xtra-Reihe machen mir in unterschiedlichen Strichstärken – sicher subjektiv – den weicheren, satteren und besser gleitenden Eindruck.

Was ist Eure Meinung dazu?

Herzliche Grüße!
4810.

[Nikolaus]

Was die Rollerball-Refills anbelangt, waren die MB-Minen immer irre schnell leer. Ich weiß noch, wie ich mich zu Studienzeiten über meinen frisch erworbenen Vintage-Slimline-Rollerball-Stift erfreut habe und erschreckend wenige Tage später zog ich nur noch durstig dünne Restelinien über das Papier. Seitdem bin ich mit dem Thema Rollerball und Montblanc durch.

Die Kugelschreiber-Minen hingegen schätze ich sehr, vor allem für das weiche und satte Schreibgefühl – bis auf B-Minen. Die werden schnell fransig.

[penparadise]

Soweit ich mich erinnere, stellt Montblanc selber keine Minen her.
Montblanc bezieht die Minen von Schmidt Feintechnik.

[4810]

Montblanc bezieht die Minen von Schmidt Feintechnik.

Interessant! Dieses Hightech Unternehmen hat im Bereich der Tinten einige Innovationen hervorgebracht.

Dennoch, wenn ich eine A4-Seite mit einem Uni-Ball oder einem Schneider (beides Schreibgeräte für 2-3€) beschreibe, so macht mir das Schreiben durchaus großen Spaß und ermüdet nicht. Die Tinte bzw. das Gel läuft geschmeidig, das Schriftbild ist stimmig und die Farben sind satt. Genau das kann ich von den durchaus teuren MB-Produkten nicht behaupten. Den MB Refills fehlt m.E. an Gemeidigkeit, Farbbrillianz und auch an Deckkraft.

Gleichzeitig hindert mich der Hersteller daran, andere Refills in seinen Produkten zu benutzen, während man z.B. einen Pelikan R400 mit minimalen Änderungen recht einfach mit einem Schneider Refill betreiben kann...

[HeKe2]

Ich mag mich ja irren, aber kann es sein, dass es sich um verschiedene Minentypen handelt?

Rollerballs gab es schon so um 1980 herum. Ich besitze einen von Parker, der zeigt genau das beschriebene Phänomen: Schnell leer und so ein toller Schreiber war er nun auch nicht. Seitdem liegt er herum mit eingetrockneter Mine.

Die Firma Schneider hat sich meines Wissens recht früh der Geltechnik und den Gelschreibern verschrieben. Die blicken da wohl schon auf einige Jahre Erfahrung seit Ende der 80er zurück. Daher meine Vermutung, dass deren Minen gelgefüllt sind und somit etwas anders funktionieren als andere Rollerballs.

[SimDreams]

Ausdifferenzieren ist tatsächlich nötig, denn eine der in meinen Augen besten Rollerballminen ist eine Montblanc - nämlich die Le Grand Mine in B. Sie passt perfekt in die GvFC Intuitions und ist mein täglicher Begleiter. Sie kann durchaus mit einer Schneider Slider 755 XB mithalten, die bei mir im GvFC Grenadill Dienst tut. Die schmaleren Rollerball Minen hingegen empfinde ich oft als kratzig und auf Hartpostpapier als zu trocken - genau so, wie du es beschreibst Meiner Frau habe ich deshalb die Finelinerminen für ihren MB Classique besorgt.

Ein Tip: die Schreibunterlage wird oft vernachlässigt. Eine geeignete Lederunterlage macht aus einer eher kratzigen MB Mine in F einen angenehmen Schreiber (und sorgt z.B. auch bei einer B Bleistiftmine für ein ganz neues Schreibgefühl).

Grüße, Uwe

[ralph]

Hallo,
ich kann Uwe nur zustimmen, ich war nie Freund der Rollerballminie von MB.
Nur bei der LeGrand Rollerball B ist es anderes, die ist TOP.
Gruss
Ralph

[4810]

Ich gebe Euch freilich recht, dass eine weiche Schreibunterlage das Schriftverhalten einer Mine positiv beeinflussen kann. Und ich möchte auch die Uni-Ball Eye Reihe nicht über den Klee loben, denn auch dort hatte ich schon schmierende, tropfende oder kratzige Ware.

Aber, in diesem Fall pfeffert man halt 2 Euro in den Eimer und nicht die hochpreisigen MB-Refills.

Dennoch, ich habe hier sowohl LeGrand als auch Classique Rollerballs mit verschiedenen Minenkombinationen liegen und keine kann m.E. wirklich überzeugen. Den Fineliner hingegen habe ich noch nicht ausprobiert, muss dabei aber immer an den Stabilo 88 denken...puh, dann bleib ich lieber beim Rollerball.

[SimDreams]

Wie breit ist die Le Grand? Ich finde sie auch nur in B wirklich überzeugend.

Oben habe ich übrigens Quatsch geschrieben, die Schneider ist eine Kulimine. Im Grenadill ist eine Schmidt 888 in B.

Grüße, Uwe

[stefan-w-]

servus 4810,

meiner meinung nach ist die mb mine in meinem heritage capless roller (für mich der eleganteste roller den es gibt) die beste tintenroller-mine die ich bisher getestet habe. sie schreibt flüssig, mittelbreit, weich (nicht so kratzig wie z.b. die meisterstück roller-minen!) und angenehm.

auch wenn dir die "m" linie nicht gefällt (kann ich nachvollziehen), probier mal den tintenroller dort aus, das ist die gleiche mine wie im capless.

[ulrich1904]

Stefan,

kann Deine Meinung nur bestätigen. Ich habe zwei Heritage Capless, den schwarzen
und den in Edelstahl.
Die verwende ich wenn ich nicht stationär am Arbeitsplatz bin und das Füllen des Pelikan FH aus
dem Tintenglas unpraktisch ist.
Die Capless-Minen (zumindest die, die ich bisher benutzt habe) schreiben flüssig, schmieren nicht und
haben ein für einen Rollerball schönes Schriftbild.
Und obwohl die body's kürzer sind als die Classiqe oder LeGrand liegen diese sehr gut in der Hand
und ermöglichen bequemes Schreiben. Für mich die besten Roller die ich kenne.

Gruß

Uli

[SimDreams]

Hi, passen die Minen vielleicht auch in Stifte anderer Hersteller? Vielleicht in alte Kulis, die für Pelikan 227 Minen gemacht sind? An die musste ich denken, als ich die Endkappe gesehen habe. Grüße, Uwe

[stefan-w-]

servus uwe,

ich werde mir das heute mal anschauen und ausprobieren!

@uli schön, dass du auch so gute erfahrungen mit den mb capless´ gemacht hast.

[4810]

Ich ging bisher immer davon aus, dass meine wenig positiven Erfahrungen mit der Schreibqualität der Meisterstück-Rollerball-Refills mehr meine subjektive Erfahrung sind. Interessant, dass dies auch andere beobachten.

Ja nun, da die Capless Minen nach meiner Kenntnis nicht in die Meisterstücke passen, würde ich wohl nur in den Genuss deren Schreibqualität kommen, wenn ich mir den passenden "Kokslöffel" dazu kaufen würde.

Leider gefällt mir weder der "M" noch die Heritage Reihe...

Es bleibt dennoch interessant, dass ein Hersteller von Luxusschreibgeräten, deren Qualität neben dem Image auch auf einem außergewöhnlich guten Schreibgefühl beruht, es nicht schafft mit allen seinen Minen Anforderungen an hohe Schreibqualität zu erfüllen.