Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

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B.Westerheide
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Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 12.01.2020 11:22

Hallo,

Ich habe folgendes Problem mit meinem MB 146:

Er schreibt nur dann (und dann auch nur einige Zeit), wenn ich die Spitze der Feder kurz mit der Zunge anfeuchte.
Dann schreibt er aber sehr schön weich, nass und ohne jedes Kratzen.
Halte ich aber auch nur 10-20 Sekunden inne, muss ich wieder anfeuchten. Wenn ich keine Pausen einlege, habe ich es schon geschafft, so eine halbe DIN A4- Seite zu schreiben.

Zum Stift:

Ich konnte herausfinden, dass es sich um einen 146 handelt, der nach 2000 produziert wurde (gestreiftes Fenster, pix-Gravur unter dem Clip, Bicolor-Feder der Größe „M“).
Der Stift wurde von mir gebraucht (sehr günstig) erstanden und befindet sich in einem (m.E.) tadellosen Zustand. Die Federschenkel sind parallel und der „Spalt“ verläuft leicht konisch.

Bisherige Maßnahmen:

Spülen mit warmen Wasser, einweichen in warmen Wasser. Als das nicht half, spülen und einweichen in warmen Wasser+Corega-Tabs. Bei letzterer Behandlung kam einiges an bräunlichem „Siff“ aus dem Stift. (Procedur nochmal wiederholen?!?).
Das Problem tritt jedoch weiterhin auf.

Woran könnte das noch liegen?
Was ich jetzt noch versuchen werde, ist eine andere Tinte. Meine Aktuelle ist schwarz und schon recht alt.

Ich schrecke momentan noch ein wenig davor zurück, den Stift einzuschicken, da ich das Gefühl habe, dass hier kein größeres Problem vorliegt.

Ich bedanke mich im Voraus ganz herzlich für die Antworten und wünsche einen schönen Sonntag.

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Edelweissine
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Edelweissine » 12.01.2020 11:44

Probier es mal mit königsblauer Tinte!
Damit kannst Du nichts verkehrt machen, sie wirkt wie "Rohrrreiniger" (das hat eine andere Foristin mal geprägt), und wenn Du die Farbe nicht magst, spülst Du aus und wechselst auf etwas, das Dir angenehmer erscheint.
Wenn Du eine schwarze Tinte verwendest, die auch schon älter ist, könnte das Problem genau darin begründet sein.
Gruß,
Heike

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Killerturnschuh
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Killerturnschuh » 12.01.2020 12:00

Das Problem besteht darin das die Tinte nicht fließt... der Tintenleiter/Tintenzufluß funktioniert nicht.
An deiner Stelle würde ich den Füller mehrfach "einweichen" . Gebissreiniger Tabs einziehen und 12-24 Std. und mit nach unten gerichteter Feder in im Reinigingswasser lassen. Am besten wiederholst du das Ganze mehrfach bis aus dem Füller tatsächlich nach dem ablassen der Tabsflüssigkeit nur noch klares Wasser kommt.

Tintenablagerungen können sehr hartnäckig sein.

Sollte auch danach der Tintenfluss stocken könnte es daran liegen dass die Feder zu dicht auf dem Tintenleiter liegt. Einmal mit einer dünnen aber stabilen Folie zwischen Feder und Tintenleiter gehen.
Danach sollte es aber auf jeden Fall futzen, falls nicht bleibt nur der Service (dem du das Problem bitte möglichst genau beschreibst).
Salve

Angi

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Horsa

Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Horsa » 12.01.2020 12:08

Bei Füllhaltern, die verschmutzungsbedingt Schwierigkeiten mit dem Tintenfluss hatten, habe ich mit dem Nib Cleaning Fluid von Diamine gute Erfahrungen gemacht. Sogar einen mit Rizinusöl versauten Füllhalter, den ein sog. Füllhalter Experte und Ebay Verkäufer (ausweislich seiner Visitenkarte) innerlich total damit eingesaut hatte, war damit in die Gänge zu bekommen. Ich hoffe heute noch, dass es Rizinusöl und kein Nähmaschinenöl war.
Die berühmte Rasierklinge könntest Du ihm vielleicht, falls es an der Spitze der Federoberfläche liegt, auch noch einmal seicht durch die "Kimme" ziehen.

Liebe Grüße

Horsa

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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin » 12.01.2020 17:48

Falls du mit der vorgeschlagenen intensiven Reinigung keinen Erfolg hast, würde ich dir aber dennoch raten, den MB Service in Anspruch zu nehmen, sofern du keine Erfahrungen mit dem Manipulieren einer Feder hast. Der Trick mit der Rasierklinge ist ein sehr guter, dabei kann aber auch einiges schief gehen. Zum Üben würd ich die MB Feder jedenfalls nicht unbedingt hernehmen.

Das sag ich dir als jemand, der unbedingt alles selbst hinkriegen will und in seiner Anfangszeit zwei Goldfedern geschrottet hat (durch eben jene Methoden, Spalt aufweiten, Feder vom Tintenleiter hochbiegen, polieren und schleifen des Korns, etc...)
Aber vielleicht bin ich auch nicht die beste Referenz, da ich mich für handwerklich eher ungeschickt halte.....
Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie. Daher bedenke: Mors certa, hora incerta!
Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

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B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 12.01.2020 19:07

Herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten.

Ich denke, ich werde es Euren Tipps entsprechend jetzt erstmal noch mit ausgiebigem Spülen versuchen.
Anschließend mit neuer Tinte, um wirklich alles auszuschließen, was nicht mit der Feder zusammenhängt.

Wenn das nicht fruchtet, werde ich ihn wohl einschicken. Da selbst herum zu manipulieren, halte ich tatsächlich für zu riskant.
Ich habe den Stift recht günstig bekommen und dann knausere ich da jetzt nicht rum.

Viele Grüße,
Benjamin

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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin » 12.01.2020 19:13

Halt uns aufm Laufenden...
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B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 12.01.2020 19:17

Ja klar, ich werde definitiv berichten.

Eine weitere Frage hätte ich noch:

Wie sieht das eigentlich generell mit Alkohol aus?
Würde das den Stift beschädigen, wenn ich ihn einziehe?
Der sollte ja als Lösemittel grundsätzlich gut funktionieren oder?

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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin » 12.01.2020 19:45

Würd ich ehrlich gesagt nicht riskieren. Lass dir von Ömchen oder Opa nen Korega-Tab geben oder frag nen Pfleger in deinem Umfeld, ob er dir nen Tab besorgen kann. Und dann machs wie Angi es vorgeschlagen hat.
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HeKe2
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von HeKe2 » 12.01.2020 20:54

B.Westerheide hat geschrieben:
12.01.2020 19:17
Ja klar, ich werde definitiv berichten.

Eine weitere Frage hätte ich noch:

Wie sieht das eigentlich generell mit Alkohol aus?
Würde das den Stift beschädigen, wenn ich ihn einziehe?
Der sollte ja als Lösemittel grundsätzlich gut funktionieren oder?
TWSBI schreibt ausdrücklich dran, keinen Alkohol zu benutzen. Ich weiß zwar nicht, was da genau kaputt gehen sollte, die werden aber ihre Gründe haben.
Beste Grüße
Hermann

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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 12.01.2020 21:33

HeKe2 hat geschrieben:
12.01.2020 20:54
B.Westerheide hat geschrieben:
12.01.2020 19:17
Ja klar, ich werde definitiv berichten.

Eine weitere Frage hätte ich noch:

Wie sieht das eigentlich generell mit Alkohol aus?
Würde das den Stift beschädigen, wenn ich ihn einziehe?
Der sollte ja als Lösemittel grundsätzlich gut funktionieren oder?
TWSBI schreibt ausdrücklich dran, keinen Alkohol zu benutzen. Ich weiß zwar nicht, was da genau kaputt gehen sollte, die werden aber ihre Gründe haben.
Ich könnte mir vorstellen, dass man in Folge der Behandlung mit Alkohol vielleicht den Kolben beschädigt, da Alkohol ja entfettet.
Ich habe auch nicht vor es zu versuchen. War nur eine Frage, die mir gerade in den Sinn kam :-)

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stift
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von stift » 13.01.2020 8:57

Wenn du das alles schon gemacht hast dann hilft meiner Meinung nur mehr mit dem Cuttermesser durch den Federschlitz Fahren und am Schluss eine leichte Drehung machen.
Dann sollte der Füller wieder funktionieren,ansonsten gehört das Mundstück raus genommen und die Feder neu gesetzt.

Diese Prozedur mache ich mit dem Cuttermesser wenn ich eine F oder EF Feder habe und sie soll etwas besser oder breiter schreiben.
Liebe Grüße
Harald

Ps: Hoffentlich hast du den Füller nicht zu Tode gereinigt,das kann man auch.
#Non, je ne regrette rien#

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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 14.01.2020 18:58

Guten Abend.
Ein kleines Update:

Nach 12-Stündiger Reinigung mit Coregatabs (gemäß der hier empfohlenen Anleitung) tritt das Problem weiterhin auf. Allerdings ist es schon wesentlich besser geworden.

Daher habe ich mal den Rasierklingen-Trick angewendet und spendiere dem Füller nun nochmals 12 Stunden im Badewasser.
Wenn er dann nach wie vor Zicken macht, komme ich wohl nicht umhin, ihn einzuschicken.

Schauen wir mal ... :-)

Gruß,
Benjamin

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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin » 14.01.2020 19:16

Wenn er dann immer noch rumzickt mach mal ne Nahaufnahme der Feder bzw. des Federkorns und zeigs uns.
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Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

(¡)

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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide » 14.01.2020 19:56

Seraphin hat geschrieben:
14.01.2020 19:16
Wenn er dann immer noch rumzickt mach mal ne Nahaufnahme der Feder bzw. des Federkorns und zeigs uns.
Werde ich machen, danke :-)

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