Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

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B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

Und wieder ein Update:

Gestern Abend habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und das Ding zerlegt. Hat alles super geklappt.

Den Tintenleiter habe ich dann nochmal in warme Corega-Lösung eingelegt und anschließend vorsichtig mit einer weichen Zahnbürste gereinigt.
Das Ding ist jetzt wie neu und da sich bei der Reinigung noch einiges an alter Tinte gelöst hatte, war ich schon siegessicher ...

Aber nach dem Zusammenbau, sowie dem Befüllen mit frischer Tinte, zeigt sich das Problem aber weiterhin.
Es kann also nur noch an der Feder liegen, oder?

Ich bemühe mich mal, wie besprochen die Fotos hier rein zu bekommen.

Viele Grüße,
Benjamin
B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

So, hier nun die Fotos.
Ich hoffe, man kann etwas erkennen.

Die Tintenreste auf der Feder sind frisch.

Vielen Dank schonmal für Eure Einschätzung.
Dateianhänge
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B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

Nochmal der Hinweis:

Wenn ich mit der Feder etwas aufs Blatt klopfe, bzw. diese ein wenig anfeuchte, kann ich schreiben.
Nach wenigen Zeilen versiegt dann der Tintenfluss und nichts geht mehr.
williamlawson
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von williamlawson »

Hallo Benjamin,

bin kein Fachmann, der Schlitz der Feder sieht für mich allerdings verdächtig aus. Es sieht fast so aus, als ob der Schlitz am Schreibkorn breiter ist als beim Loch. Eigentlich sollte es umgekehrt sein bzw. zumindest gerade. Wenn das der Fall ist, würde ich hier schlicht fehlende Kapillarwirkung vermuten.
Das erklärt auch warum der Füller nachdem er befeuchtet wurde kurz schreibt: ist die Spitze einmal feucht, fließt die Tinte durch die Oberflächenspannung einfach weiter. Wenn es wieder abreißt, kann die Tinte aufgrund fehlendem Kapillareffekt nicht weiter zum Papier kommen.

Meiner Meinung nach müsste man die Spitzen also weiter zusammenbringen. Wie und ob das als Laie machbar ist, da will ich jetzt nichts falsches sagen. Ich nehme an da wollte jemand selbst tunen und hat es vergeigt.

Meiner These steht doch entgegen, dass auf dem Bild anscheinend der ganze Kanal voller Tinte ist. Hast du da vielleicht gerade geklopft/befeuchtet/gedipt?

Liebe Grüße
Matthias
B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

williamlawson hat geschrieben:
15.01.2020 11:28
Hallo Benjamin,

bin kein Fachmann, der Schlitz der Feder sieht für mich allerdings verdächtig aus. Es sieht fast so aus, als ob der Schlitz am Schreibkorn breiter ist als beim Loch. Eigentlich sollte es umgekehrt sein bzw. zumindest gerade. Wenn das der Fall ist, würde ich hier schlicht fehlende Kapillarwirkung vermuten.
Das erklärt auch warum der Füller nachdem er befeuchtet wurde kurz schreibt: ist die Spitze einmal feucht, fließt die Tinte durch die Oberflächenspannung einfach weiter. Wenn es wieder abreißt, kann die Tinte aufgrund fehlendem Kapillareffekt nicht weiter zum Papier kommen.

Meiner Meinung nach müsste man die Spitzen also weiter zusammenbringen. Wie und ob das als Laie machbar ist, da will ich jetzt nichts falsches sagen. Ich nehme an da wollte jemand selbst tunen und hat es vergeigt.

Meiner These steht doch entgegen, dass auf dem Bild anscheinend der ganze Kanal voller Tinte ist. Hast du da vielleicht gerade geklopft/befeuchtet/gedipt?

Liebe Grüße
Matthias
Hallo Matthias,

Ja genau, dass war unmittelbar nach dem Schreiben.
So wie Du es sagst, klingt es schon logisch (ich hab absolut keine Ahnung). Das bloße Zusammendrücken der Feder reicht allerdings nicht, um den Spalt enger zu machen. Er federt einfach wieder auf.
Wenn ich die Feder während des Schreibens zusammendrücke, schreibt er allerdings auch nicht.

Wenn ich den Füller wässere, wird er noch breiter (da sich das Material sicher ausdehnt) und zieht sich anschließend wieder zusammen.

Gruß,
Benjamin
B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

Ich habe gerade nochmal mit der Lupe nachgesehen:

Also der Schlitz ist am Korn definitiv deutlich breiter als am Loch.

Die Tinte gelangt relativ weit nach vorne, jedoch nicht bis zum Korn (kann ich sehen, wenn ich von vorne auf den Schlitz schaue und den Füller dabei auf den Kopf drehe.
williamlawson
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von williamlawson »

Dann ist die Sache eindeutig. Da hilft die Reinigung nichts, die Feder ist schuld.

Wenn du nicht selber experimentieren möchtest dann schick den Stift zu MB.

Ich habe meinen 146er nach Hamburg zu MB geschickt und er ist gerade erneut auf dem Weg dorthin aufgrund mangelndem Tintenfluss. Ich persönlich kann den Service also nicht uneingeschränkt empfehlen, viele andere im Forum aber schon.

Eine Alternative, die rückblickend vielleicht besser gewesen wäre, ist ein Service bei Interpens.
B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

Ich denke auch, dass damit das Problem gefunden ist.

Was ich da jetzt diesbezüglich mache, muss ich mir mal überlegen ....
Vielleicht hat ja jemand hier einen Tipp, wie man die Feder wieder zusammen bekommt.

Rein von der Logik her, müsste man sie wohl erwärmen und dann zusammendrücken. Aber ich denke, da lasse ich lieber die Finger davon.

Danke auf jeden Fall für die Hilfe
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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin »

Nun, ich hatte auch bereits das Problem eines zu breiten Schlitzes (selbst verursacht, weil ich mittels Skalpellklinge ein wenig zu weit aufgedehnt hatte). Es ist nunmal ein ziemlicher Balanceakt und manchmal geht man einen Ticken zu weit.

Allerdings habe ich es auch geschafft, die Schenkel eigenständig wieder näher aneinanderzubringen. Das hab ich so gemacht, dass ich die beiden Schenkel aus ihrer parallelen Grundstellung gedrückt hab und dann den einen quasi leicht über den anderen gedrückt hab. Im Grunde als würdest du die Schenkel übereinander legen wollen (aber auch hier nicht übertreiben, sonst bist du wieder mit der Problematik beschäftigt, einen zu engen Schlitz erzeugt zu haben. Also sachte und lieber mehrmals mit wenig Druck probieren). Einfaches Zusammenpressen reicht nicht, dafür ist das Material zu flexibel. Ich weiß nicht, ob ich einigermaßen verständlich erklären konnte wie ich das gemacht hab.

Da die Feder allerdings so oder so gerichtet werden muss, kannst du das durchaus noch probieren bevor du den Füller einschickst.
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B.Westerheide
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von B.Westerheide »

@Seraphin

Genau das habe ich dann auch gemacht. Zuerst hatte ich es etwas übertrieben und sie zu weit zusammengebogen (schlechter Nachfluss, um nicht trocken zu sagen + Feder knackte beim schreiben.

Dann habe ich die Feder Stück für Stück wieder geweitet und was soll ich sagen: Er schreibt :-) :-) :-)
Etwas Feintuning ist zwar noch nötig (hin und wieder setzt er noch ganz leicht aus, bzw. schreibt schlecht an), aber das bekomme ich auch noch hin.
Ich denke, ich nehme mir morgen nochmal ne Stunde dafür Zeit.

Aber war ein lehrreicher Tag:
Federschenkel zu eng = Tintenfluss abgequetscht
Federschenkel zu weit = Keine Kapilarwirkung = kein Tintenfluss.
Dazwischen dann ein gewisses „Fenster“, mit dem man spielen kann.

Bin happy ... Fürs erste 😊😊
Vielen Dank nochmal.
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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin »

Ich freu mich für dich :)
Das sind tolle Nachrichten. Das gröbste haste hinter dir. Jetzt noch auf dich einstimmen und feintunen und du hast nen super Füller :)
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stift
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von stift »

Habe ich gesehen das die Federschenkel nicht richtig stehen und ein Spalt ist,kann sein das man das Korn auch mit einer Zange zusammendrücken muss ist aber eine sehr heikle Sache.
Aber das Problem mit dem Schlitz kenne ich von alten Füllern recht gut.
Du nimmst die Beiden Federschenkel in die Hand bzw Finger und versuchst einen etwas über den andern zu schieben.
Hört sich etwas gewaltig an ist es aber nicht,und so bekommst du wieder die richtige oder gewollte Stellung hin.
Muss ich auch öfter bei Federn machen die beim Schreiben singen oder wie soll ich sagen oder pfeifen.
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#
Thom

Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Thom »

Seraphin hat geschrieben:
15.01.2020 12:07
Nun, ich hatte auch bereits das Problem eines zu breiten Schlitzes (selbst verursacht, weil ich mittels Skalpellklinge ein wenig zu weit aufgedehnt hatte).
Meine Güte, hätte ich hier nur nicht reingeschaut. :)
Thom hat geschrieben:
15.12.2016 18:32
Die Axt im Haus erspart nicht wirklich den Zimmermann. Die ist nur zum Holzhacken. :)
Beim "Tunen" immer vom Reversiblen zum Irreversiblen. Nicht andersrum.Bild

V.G.
Thomas
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Seraphin
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Re: Probleme mit dem Tintenfluss beim Meisterstück 146

Beitrag von Seraphin »

stift hat geschrieben:
16.01.2020 9:04
Du nimmst die Beiden Federschenkel in die Hand bzw Finger und versuchst einen etwas über den andern zu schieben.
Hört sich etwas gewaltig an ist es aber nicht,und so bekommst du wieder die richtige oder gewollte Stellung hin.
Genau das hat er doch bereits getan :)

Thom hat geschrieben:
16.01.2020 11:45
Meine Güte, hätte ich hier nur nicht reingeschaut. :)
Kein Problem, das ist ja glücklicherweise nicht irreversibel. Du musst nur drauf achten, diesen Thread nicht erneut anzuklicken :)
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