Sehr interessante Aspekte bieten die Ausführungen von ausschließlich Herren (!?) zur "Faszination Montblanc" - merci vielmals dankeschön für das "Weiterspinnen" des von mir begonnenen Fadens
Michael betont zeitloses Design, Produktvielfalt und Made in Germany.
Durchaus Vergleichbares wird (meines Wissens) aber auch von Pelikan, Lamy und selbst der in Liebhaberkreisen wenig geschätzten Marke Diplomat geboten - zu akzeptablen Preisen.
Gerade in dem Zusammenhang mit "made in germany" und dem betonten Einsatz von Handarbeit würde ich gerne wissen, in welcher Relation bei MB die Kosten für Entwicklung, Material, Fertigung und Vertrieb (Werbung) zueinander stehen, sprich, ob MB bessere Löhne zahlt und höhere Handelsspannen garantiert als die anderen deutschen Hersteller. Ich werde es wohl nie erfahren - allerdings noch viele Jahre (hoffentlich) miterleben, wie u.a. im Internet die MB-Händler mit erstaunlichen Preisnachlässen auf Neuware versuchen, ihrer Abnahmeverpflichtung gerecht zu werden und das Depot nicht zu verlieren. Meinen kleinen bordeauxfarbenen MB habe ich schon vor Jahren von einem MB-Händler in einer Mittelstadt wenige Wochen vor Jahresschluss neu für 75 DM bekommen. Angeblich sucht MB ein solches Verhalten nachdrücklich zu verhindern, macht real aber vermutlich recht wenig, weil die Marke ansonsten wohl nur noch in wenigen Großstädten in D zu erhalten wäre. Auf mich als Endkunde wirkt dieses Verhalten - zurückhaltend formuliert - wenig seriös...
Die Ausführungen von Thomas bestätigen meine Ansicht, dass bei MB die Vielfalt des Angebots, was Sondereditionen usw. angeht, in Sachen Schreibqualität nicht Schritt gehalten hat. Die Schreibgerätefreunde und -freundinnen, d.h. Leute, die schreiben und nicht nur
unterschreiben, sind nicht (mehr) die Zielgruppe des Unternehmens, das sich deren Vernachlässigung allerdings nicht nur (noch) sehr gut leisten kann, sondern durch die stetig steigenden Preise bei wenig flexiblem Kundendienst eine künstliche Verknappung der Verbreitung noch fördert. Wo kämen wir hin, wenn tatsächlich Otto Normalverbraucher den Erwerb von Multimedia-Elektronik zurückstellen würde zu Gunsten eines MB - und den auch noch im Betrieb, in der Schule, im Büro ganz profan wie einen Parker Frontier o.ä. einsetzt...Womit kann sich denn dann noch der CEO, der Vorstandsvorsitzende oder auch der übernächste Vorgesetzte featuren?
Böse Gedanken sind das, richtig - doch sie drängen sich mir angesichts des Verhaltens von MB im Markt auf...
Dirk Barmeyer hat geschrieben:Leider liegen auf meinem Gabentisch nicht so teure Sachen wie im Saarland herum
Im Saarland liegen zumindest bei mir keine schönen FH auf dem Gabentisch - die muss ich mir mangels Sachverstand des für mich zuständigen Christkinds selbst kaufen
Dirk Barmeyer hat geschrieben:...Ich glaube: kein moderner Stift fasziniert mich, egal ob von MB, von Stefan Fink oder von anderen Herstellern. Das sind alles mehr oder weniger gelungene Gebrauchsgegenstände. Mit MB verbinde ich hauptsächlich Angeber in gewissen Branchen, die ihren teuren Stift in der Aussentasche ihres Sacco tragen. Faszination in Sinne von Begeisterung kann höchstens noch ein alter Stift wecken, der eine gewisse Geschichte hat.
Eine offene und direkte Ansage, mit der ich allerdings verbinde, dass bei Dir kein bestehendes Unternehmen mit neuen Entwicklungen oder ein neu auf den Markt kommender Hersteller von Schreibgeräten eine Chance haben wird? So weit gehe ich nicht. Ein FH muss für mich keine Geschichte schon vorweisen, sondern nur in der Lage sein,
meine Geschichte so wie ich es möchte aufs Papier zu bringen. Nein, ich schreibe keine Tagebücher (hab ich nie gemacht und werde dies auch mit mittlerweile 60 Jahren nicht machen) und auch keine Romane, nur "trockene" Texte in meinem Fachgebiet. Aber das Handwerkszeug dafür soll ohne irgendwelche Beeinträchtigungen jederzeit funktionieren - und auch noch (für mich) gut ausschauen
Mitternächtliche Grüße von der Saarländerin