Montblanc-220-Kolben-Frankenpen zerlegt

[Strombomboli]

Mein Montblanc-220-Frankenpen*, den mir bei unserem Berlin-Moabiter Treffen im Juni ein Ersatzteilhändler zusammengebastelt hat, worüber ich mich sehr freute, machte interessante Zicken. Ich hatte statt der lila Tinte fuchsiafarbene eingefüllt, es quoll aber hinten am Drehknopf weiterhin lila heraus, und nicht zu knapp, während aus der Feder Montegrappa Fuchsia herausfloß. (Die lila Tinte ist Imperial Purple von Diamine und war mir zu trocken, wie mir tendenziell alle Diamine-Tinten zu trocken sind.)

Ich habe den Füller darum auseinandergenommen. Das war nicht schwer, denn Stephen Brown hat dazu ein Video in seiner Disassembly Line gemacht. Innen habe ich schön Silikonschmiere aufgebracht, und jetzt scheint das Problem hinten gelöst. Nur saugt die Kappe vorne die Tinte aus dem Füller, als gäbe es kein Morgen. Die sitzt zu fest, ich werde mir am Montag vom Goldschmied ein Loch hineinbohren lassen. (Die Kappe ist glanzpoliert, der Füller selber matt – könnte das damit zu tun haben, waren das ganz unterschiedliche Modelle? Na, wahrscheinlich sind sie unterschiedlich gealtert.)

* Es kann auch ein 221er sein, ich weiß nicht, was die Unterschiede zwischen den Modellen ausmacht.

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[Entschleuniger]

Moin Iris, bevor du bohren lässt, prüfe bitte die Dichtigkeit des Systems zur Feder hin. Ich kann mir nicht vorstellen as der "Kappenabreissunterdruck" soviel Tinte zieht...

[ostfüller]

Liebe Iris,

bitte schau mal beim Griffstück nach Haarrissen im Bereich der Feder.

Viele Grüße
Marco

[Killerturnschuh]

Das wäre auch mein Ratschlag. Von dem Loch bohren würde ich erst einmal Abstand nehmen bis wirklich alle anderen Quellen für die auftretende Tinte 100% eliminiert werden können.

[Strombomboli]

So viel Mitleid mit der armen Kappe! Habt Dank für Eure Ratschläge.

Ich habe gerade das Griffstück mit meiner belarussischen 10fach-Lupe angeschaut und keine Haarrisse am Griffstück gefunden. Ich kenne diese Risse von meinem Pelikanen aus derselben Zeit. Bei denen tritt

In diesem Fall scheint's doch an der Kappe zu liegen. Dieses Problem wiederum kenne ich von meinem Marietta, den ich auch mit einem Löchlein in der Kappe benutzbar gemacht habe. Ich gehe auch gerne zu diesem Goldschmied, darum werde ich wohl bei meinem Plan bleiben, wenn ich auch nicht sicher bin, ob ich's morgen schaffe. I'll keep you posted.

[Strombomboli]

Eure Gebete wurden erhört, die Kappe ist noch heil und der Füller macht trotzdem keine Zicken mehr, jedenfalls vorläufig. Ich hatte es noch nicht zum Goldschmied geschafft, darum gestern mal geschaut, wie die Lage ist, und da war kaum Tinte am Griffstück, heute gar nur ein Hauch keine. Erst dachte ich, das Tintenreservoir sei vielleicht schon leergezüllt, aber das scheint nicht so zu sein (ich kann's schlecht erkennen). Ich werde die Sache weiter beobachten und weiter berichten.

[Strombomboli]

Der Füller macht auch weiterhin keine Zicken. Wenn ich die Kappe abziehe, ist das Griffstück innen trocken. Ich habe ihn neu befüllt und die Tinte nicht gewechselt, es ist weiterhin Montegrappa Fuchsia. Hat jemand eine Idee, was da gewesen sein könnte, was das Tintengeplansche sollte?

[Micha71]

Guten Morgen Iris,

Häufig wird die Kappe gespült und nicht getrocknet. Die Restfeuchtigkeit möchte sich mit der Tinte verbinden und dadurch läuft es… aber so richtig.

Herzliche Grüße,

Michael

[Strombomboli]

Danke, lieber Michael, gut zu wissen!

[Matthias MUC]

Wahrscheinlich hat die Drohung mit dem Bohren geholfen.....
Oder es gehört zur Rubrik "Heilende Hände" (schön, aber manchmal für Freunde des Verstehens kausaler Zusammenhänge heftig unbefriedigend...)
Ähnliches ohne abschließend findbare Ursache hat mir ganz am Anfang meiner Zeit hier (2017) mein erster geerbter Lamy2000 (so alt wie ich, aus dem Nachlaß meiner Mutter) geliefert. Seitdem unauffällig brav.
Warum sabbert ein Lamy 2000, wenn er aufrecht nach oben steht?

[Strombomboli]

Weiter geht's: vorne bleibt alles trocken, dafür sprudelt beim Schreiben weiterhin hinten aus dem Spalt, wo der Drehknopf auf den Füllerkörper trifft, munter die Tinte heraus und macht die Hand bunt, Fotobeweis oben, so daß der Füller unbenutzbar ist. Ich habe ihn wieder auseinandergelegt, und weil ich mir dabei das Anleitungsvideo von SBRE Brown angeschaut habe, habe ich festgestellt, daß die Kolbenführung ("piston guiding unit") fehlt.
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Nun gilt es, dieses Teil aufzutreiben. Vielleicht kommt der Ersatzteilhändler im März zu Toms Füllerparty in die Arminiusmarkthalle, dann könnte ich ihn fragen; falls jemand von euch so ein Teil hat und es mir überlassen könnte, bitte ich um Nachricht.