Frage zu Meisterstück Bordeaux

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Killerturnschuh
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Re: Frage zu Meisterstück Bordeaux

Beitrag von Killerturnschuh »

fountainpen.de hat geschrieben:
12.12.2022 9:19
Man sagt ja, die Feder passt sich dem eigenem schreibstill an? Somit wäre theoretisch die Feder für mich dann unbrauchbar?
Ich habe die anderen Antworten nur überflogen, deshalb ganz kurz. Das Federkorn besteht aus Iridium ... da passt sich nichts dem eigenen Schreibstil an. An solchen Aussagen ist also absolut nichts dran. Es stimmt aber, dass der/die Schreiber sich an den Füllhalter anpasst. So rum passt es.
Dem kann ich nur teilweise zustimmen, und zwar insofern als sich das Korn sicher nicht anpasst, jedoch der Rest der Feder passt sich nämlich durchaus an den Schreiber an. Ich kann dir nicht genau erklären wie es geschieht, nur dass es geschieht weiß ich. Der Füller fängt dann an deutlich weicher zu schreiben.

Wie wir ja alle wissen sind MB Federn oft überpoliert, ich glaube manche Leute verwechseln da auch einfach etwas, und halten den Zeitpunkt wenn der Füller "anfängt" richtig angenehm zu schreiben, für das anpassen an die Schreibhaltung oder was auch immer.
Salve

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esp
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Re: Frage zu Meisterstück Bordeaux

Beitrag von esp »

Veritas hat geschrieben:
11.12.2022 14:21
Also so wie ich es mir gedacht habe… In Bordeaux gab es nur den 146 was nicht weiter schlimm ist, da ich mich dann nach dem 146 umsehen werde
Stimmt nicht ganz. Auch den 114 (Mozart) gibt es in bordeaux.
Auf Wiederlesen ...
Edi
thobie
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Re: Frage zu Meisterstück Bordeaux

Beitrag von thobie »

Killerturnschuh hat geschrieben:
12.12.2022 9:35


Dem kann ich nur teilweise zustimmen, und zwar insofern als sich das Korn sicher nicht anpasst, jedoch der Rest der Feder passt sich nämlich durchaus an den Schreiber an. Ich kann dir nicht genau erklären wie es geschieht, nur dass es geschieht weiß ich. Der Füller fängt dann an deutlich weicher zu schreiben.

Wie wir ja alle wissen sind MB Federn oft überpoliert, ich glaube manche Leute verwechseln da auch einfach etwas, und halten den Zeitpunkt wenn der Füller "anfängt" richtig angenehm zu schreiben, für das anpassen an die Schreibhaltung oder was auch immer.
Dem stimme ich keineswesgs zu. Wie soll sich denn die Feder anpassen?

Wenn der Füllhalter so richtig angenehm schreibt, liegt das vermutlich daran, dass der Schreiber gelernt hat, die Feder richtig aufzusetzen. Dazu habe ich bei vielen Haltern beobachtet, dass es auch ein paar Seiten dauert, bis das letzte Wasser von der Reinigung wieder aus dem Tintenleiter ist.

Was das Korn angeht: Das verändert sich schon im Laufe der Zeit. So nach 30.000 bis 40.000 Seiten wird man vermutlich einen kleinen Unterschied feststellen können. Dürfte aber in der Praxis kaum von Belang sein

Viele Grüße
Thomas
Crovax
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Re: Frage zu Meisterstück Bordeaux

Beitrag von Crovax »

Ich habe inzwischen einige Dutzend Füller aus dem Zeitraum 1930-1960. Wenn es Probleme mit der Feder gab, dann nur, weil irgendein Vorbesitzer sie verbogen hatte. Spätestens nach dem Richten schrieben sie alle problemlos ohne irgendwelche "persönlichen" Eigenarten.
Damals wurden für das Korn immer Legierungen aus Iridium und Osmium eingesetzt, die extrem hart sind. Heute werden anscheinend auch andere Metalle verwendet. Das Korn reagiert aber nicht auf die Art und Weise, wie man damit schreibt. Das ist ungefähr so, als wolle man einer Betonbank durch spezielles Sitzen eine persönliche Form geben. Stattdessen wird man irgendwann für sich die beste Sitzposition auf der Bank entdecken.

Italic-Federn sind da etwas anders, weil sie oft kein Schreibkorn haben. Daher nutzt sich die Federspitze schneller ab. Ob sie sich aber beim Schreiben auch an den Schreibstil des Benutzers anpasst, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.

Der Rest der Feder (egal ob Stahl oder Gold) verändert sich nur dauerhaft, wenn man extremen Druck beim Schreiben anwendet (also aus dem elastischen Bereich in den plastischen wechselt). Dabei kann man z.B. bei Stahlfedern die Feder permanent etwas öffnen und sie damit nasser machen. Noch etwas mehr Druck ruiniert die Feder, weil die Zinken dann pötzlich nachgeben und sich permanent auseinander biegen. Deswegen sagen auch alle YT-Reviewer, das man extrem vorsichtig sein soll, wenn man rausfinden will, ob und wie weit eine Feder flext.

Bei normalem Schreiben kommt man aber nie in den Bereich, daher kann sich eine Feder auch durch das Schreiben nicht an irgendeinen Schreibstil anpassen, was ja eine permanente Veränderung bedingen würde (elastisch = reversibel).

Aber so langsam wird das hier OT...
gruß
stephan

Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
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