Briefwahl 2021

[Pen-Tagon]

Man kann es sich vielleicht noch kürzer erklären bzw. merken, wenn man Taktik & Strategie mit dem Paar Wetter & Klima in Analogie setzt.

Es gibt in der Betriebswirtschaftslehre auch noch die operative Managementebene bzw. Planung. Das wäre dann quasi der gerade stattfindende lokale Regenschauer über Deinem Haus.

[Matthias MUC]

Da haben ja andere schon geantwortet, obwohl ich gefragt war.

Ich sag mal, was ich damit meine in Bezug auf Parlamentswahlen

Taktisch wäre bei mir z.B. von den Parteien, die jetzt drin sind, das kleinste Übel zu wählen, weil ich nicht will, daß dieses "kleinste Übel" wegen der 5%-Hürde aus der Opposition rausfliegt und dann die mutmaßlichen Mehrheitsverhältnisse noch mehr zugunsten von Koalitionen, die ich überhaupt nicht mag, rutschen könnten.

Strategisch... das wäre eher in Richtung der Wunschkoalition, kann sich mit dem taktischen Kreuzchen decken.

Herz wäre evtl. die Partei, deren Partei- und Wahlprogramm (wenn auch chancenlos) mir persönlich am sympathischsten wäre.

Hirn wäre irgendwas zwischen taktisch und strategisch

Bauch wäre einerseits echte Protestwahl (aber dann bitte Stimme nur denen geben, bei denen man auch damit leben könnte, wenn sie reinkämen oder gar (mit)regieren würden), andererseits auch echt ungültig wählen - letzteres könnte, wenn es ein SEHR großer Anteil wäre, für die etablierte Politik vielleicht ein Denkzettel sein, mehr als eine geringe Wahlbeteiligung, die sich alle immer schönreden, wobei dann immer das zu schöne oder zu schlechte Wetter o.ä. schuld war...

lG Matthias

PS.: Musiktipp, am Wahlsonntag ab 18:00 in Dauerschleife zu rezipieren:
Reinhard Mey "Wahlsonntag"

[vanni52]

Du darfst mir mal den Unterschied von taktisch und strategisch erläutern. Ich habs eigentlich nie so richtig begriffen.

Ein klassischer taktischer Zug z.B. beim Schach ist ein Gambit, bei dem ich eine stärkere Figur opfere, was mich kurzfristig schlechter dastehen lässt, mir aber später im Spiel einen Vorteil bringt (z.B. weil das Schlagen der Figur den Gegner in eine ungünstige Position bringt, was mir später strategisch nutzt).

Sehr schöne Erklärung, gefällt mir (gerade als ehemaligem Vereinsspieler).

Und zur Wahl: Wahlschein mit QR-Code angefordert, dann aber forumsgerecht mit Kaweco Sport F und Noodler‘s Baystate Concord Grape.

[Crovax]

WDR 5 hat eine kleine Reihe "Wissen zur Wahl". Heute gab es praktische Hinweise zum Wahlvorgang, also wie man sein Kreuzchen richtig macht und womit. Da sagten sie, man kann einen beliebigen Stift nehmen, am besten selber mitgebracht und "Sie können natürlich auch Ihr Kreuzchen mit Ihrem Lieblingsfüller machen. Tintenkleckse auf dem Wahlzettel sollten Sie aber vermeiden."

[JulieParadise]

Aus der Schulung zur Wahlhelfenden habe ich u.a. mitgenommen, dass alle eindeutig erkennbaren Stimmen zählen, egal in welcher Farbe, allerdings sollte man doch tunlichst vermeiden, irgendwelche weiteren Bildchen oder Meinungsbekundungen anzubringen, da diese "Symbole" (Smileys oder Hakenkreuze wurden als Beispiele genannt) "keine neutrale Kennzeichnung" darstellen.

Ein wenig Sorgen mache ich mir, wenn ich aus dem Bekanntenkreis und über Chatgruppen mitbekomme, dass einige, politisch einer bestimmten Richtung zuzuordnende Personen dazu aufrufen, in Wahlbüros die Stimmauszählung zu "überwachen" (wobei es eher nach "stürmen" klingt, aber vom Sofa aus lässt sich billig hetzen), was ja grundsätzlich legitim ist (also, das Beobachten der Stimmauszählung, nicht die Erstürmung der Wahllokale zur Verhinderung des "Stimmenklaus"). Besonders die Briefwahl wird als unsicher beschrieben bzw. diffamiert. Die Stimmung dort ist ziemlich aggressiv und trägt weiter dazu bei, dass ich vor einigen Beteiligten fast Angst bekomme und lieber nicht gesagt habe, wie ich den kommenden Sonntag verbringe.

[Tenryu]

Gibt es überhaupt so etwas wie Protestwähler in Deutschland? Es fällt doch auf, daß die "sonstigen Parteien" zusammen immer ungefähr gleich viele Stimmen bekommen, egal wie unbeliebt die Regierung ist.
Wenn ich mir die Wahlumfragen (und -Ergebnisse) der letzten Jahre so anschaue, frage ich mich zuweilen schon, ob die Wahlen alle manipuliert werden, oder ob die Leute wirklich so doof sind.

Wie auch immer. Da ich aufgrund meines Wohnsitzes im Ausland nicht wählen darf, betrifft mich das nur sehr marginal. Allerdings gibt es bei uns an diesem Wochenende ebenfalls einige Referenden (national und kantonal), für die ich bereits abgestimmt habe. Ich muß jedoch gestehen, daß ich kein besonderes Schreibgerät dafür verwendet habe, sondern einfach zum ersten besten schwarzen Stift griff, der gerade herum lag. ^^"

[Jürgen K]

Guten Mittag,

ich selbst meine, dass es für zwei Kreuze doch nicht so wichtig ist, was ich da nehme.
Ziel ist, dass der Auszähler das gut, schnell und sicher erkennen kann.
Und für den Zettel mit der eV habe ich den Füller genommen, der gerade da lag und den ich auch sonst für Geschäftliches verwende, wenn es unspektakulär ist: Pelikan M250 mit M100er Feder in EF, gefüllt mit Montblanc Königsblau, ziemlich langweilig, ist ja auch mehr so eine Art Verwaltungsakt.

Früher im Wahllokal gab es bei uns (Frankfurt am Main) immer die Dokumentenstifte von FC in Schwarz. Die wurden von den Leuten immer "Bleistift" genannt, aber es ist ja müßig, weil man theoretisch (und auch praktisch) mit jedem Gerät in der "Kabine" (meist Schultisch mit Pappaufsteller) arbeiten konnte. Die Stifte an der Kordel waren ja nur ein Angebot. Wie es jetzt ist, weiß ich nicht, da ich schon die letzten Jahre am Wahlsonntag nie in meinem Bezirk war, habe ich sowieso immer meinen Brief beim Wahlamt abgegeben, so kommt man mal wieder auf die Zeil, da kann man dann weiter hinten gleich noch das ein oder andere Schreibgerät angucken.

Grüße
Jürgen