stingray hat geschrieben: ↑23.12.2020 2:06
wobei mir die seite extremst widerstrebt. in unserem schönen deutschen lande kein einziges deutsches wort auf der gesamten website zu finden ist nicht so ganz meins...
dann auch noch ein impressum aus hamburg. da muss man wohl "metropolisch" denken. ätzend!!!
Das geht mir ganz genauso. Zuerst waren es eher technische Seiten, in die immer mehr englische und denglische Begriffe einflossen und die dann irgendwann nur noch komplett in englisch oder chinesisch zu lesen waren. Inzwischen zieht sich diese Unsitte durch alle Lebensbereiche und hat auch unser wundervolles Hobby erreicht. Selbst hier im sonst doch eher stilvoll gehaltenen Forum wird mit denglischen Begriffen nur so um sich geschmissen und selbst deutsche Händler scheinen es nicht mehr notwendig zu haben, ihre Produkte auch in deutscher Sprache zu beschreiben oder gar ihr Kleingedrucktes in der Landessprache zu veröffentlichen. Das ist natürlich deren gutes Recht, genau wie es mein Recht ist, von solchen Seiten Abstand zu nehmen und egal wie gut und/oder günstig das dort Angepriesene auch sein mag, bei solchen Händlern schon aus Prinzip nichts zu kaufen.
Insgesamt hat man inzwischen eh den Eindruck, dass die wundervolle und überaus wortreiche, deutsche Sprache, durch das oberflächliche und kalte englisch ersetzt werden soll. Da Kommunikation heutzutage ohnehin meist über elektronische Systeme mit automatischer Worterkennung statfinded und trotz Flatrate, jedes zusätzliche Zeichen einen unzumutbaren Aufwand darzustellen zu scheint, weshalb auf weiten Strecken nur noch wilde Abkürzungen ohne Interpunktion oder gar Groß/Kleinschreibung versand werden, dürfte das der breiten Masse, die oft selbst nicht mehr wirklich deutsch kann, wohl egal sein. Bezeichnend ist ja auch, dass im Land der Dichter und Denker, inzwischen vieles in "vereinfachter Sprache" veröffentlicht werden muss, da anscheinend große Teile der Bevölkerung mit zusammenhängenden, vollständigen Sätzen überfordert zu sein scheinen. Es lebe die globale Verblödung. Diese zeigt sich inzwischen nicht nur im Internet, sondern es gibt fast nichts mehr, wo man vor dem allgegenwärtigen englisch sicher ist. Wie unsinnig diese wohl aktuell als modern geltende Unsitte oft ist, zeigt schon das simple Beispiel, dass Geschäfte heute statt, Schlussverkauf oder Sonderpreis, also die Ankündigung einer zeitlich befristeten Schnäppchenmöglichkeit, einfach das Wort "SALE" überall hinpinseln. Da sale übersetzt einfach nur Verkauf heißt, fragt man sich, was diese Geschäfte also machen wenn sie grade keinen "SALE" haben?
RobertM79 hat geschrieben: ↑23.12.2020 7:27
Hm, ich habe auch eine Seite die komplett auf Englisch ist da sie sich an eine internationale Community wendet. Impressum Österreich.
Ist das so abnorm? Oder verstehe ich da was nicht?
Abnorm ist das heutzutage leider sicher nicht mehr. Ob es kundenfreundlich und verkaufsfördernd ist (sofern es sich um eine gewerbliche Seite handelt), mag dahingestellt sein. Ich persönlich empfinde es als eine unverschämte Unsitte und meide wie gesagt, solche Seiten. Komischerweise reden sich meist Kleinsthändler damit heraus, sich an internationale Kunden zu wenden. OK, sollen sie, an mir als Deutschsprachigen, sind sie dann wohl nicht interessiert, ganz im Gegenteil zu großen, wirklich international agierenden Firmen, die nach wie vor für jedes Land, nationale Seiten in Landessprache anbieten.
JulieParadise hat geschrieben: ↑23.12.2020 7:31
Meine Blogs & Instagram sind auch ausschließlich auf Englisch gehalten. Das kann & möchte ich einfach nicht doppelt "bespielen".
Bei privaten Seiten kann das natürlich jeder halten wie er mag.
Bei gewerblichen Angeboten empfinde ich es als ein Gebot der Höflichkeit, in meiner Landessprache (erst recht wenn es sich um einen Händler aus dem deutschsprachigen Raum handelt) angesprochen und informiert zu werden und natürlich dann auch bei eventuell folgender Korrespondenz, nicht nur auf deutsch, sondern auch mit der in Deutschland üblichen Anrede, nämlich mit "Sehr geehrter Herr Müller/Mayer/Schulze" angeschrieben zu werden. Anreden wie "Lieber Fritz Mayer" oder gar nur "Hallo Fritz", haben professioneller Korrespondenz nichts verloren und sind abgrundtief unhöflich. Das gilt natürlich auch für unverlangt zugesandte Werbung, Newsletter und sonstige Belästigungen, die mit solchen Anreden um Aufmerksamkeit buhlen. Auch die immer weiter um sich greifende, ungefragte Duzerei (z. B. auf Coronahinweistafeln, etc. oder bei Durchsagen in Einkaufsstätten) ist mir zutiefst zu wieder!