Gibt es für mich noch Hoffnung?

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M. Gonkohlt
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Gibt es für mich noch Hoffnung?

Beitrag von M. Gonkohlt »

Hallo Füllerfreunde,

langsam bekomme ich das Gefühl, dass meine Ansprüche an eine Feder sehr viel höher sind als eure. Von meinen Lamy-Federn gefallen mir nur zwei und die beste Feder, die ich bisher in der Hand hatte, steckt in einem Waterman Kultur, bei dem ich das erste Mal erlebt habe, dass die Feder schon beim ersten Wort gut gleitet. Nachdem ich vor einer Weile eine sehr ernüchternde Erfahrung gemacht habe, als ich feststellen musste, dass selbst der Kolbenfüller Cleo Chiffre 05 nicht besser schreibt als ein Lamy Safari, frage ich mich, ob es überhaupt irgendwo eine Feder gibt, die mich begeistern kann. Welcher höherwertige Füller im Bereich von 50 bis 100 Euro schreibt deutlich besser als ein Waterman Kultur? Wäre da vielleicht mit dem Lamy 2000 was zu holen? Oder muss ich mich doch auf das Pelikan-Glücksspiel einlassen? Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Sonst muss ich viele meiner Füller bald aus Frust aus dem Fenster werfen. Das Selbstschleifen funktioniert nämlich auch nicht so richtig. :)

Freundliche Grüße
Mathias
antigone
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Beitrag von antigone »

Hallo Mathias,

ich habe leider keinen wirklich guten Vorschlag, dafür aber tiefes Mitgefühl.
Meine Waterman Kultur/Phileas und Pelikan GOs, die jeweils weniger als 10 Euro gekostet haben, stecken Füller mit zehnfachem (oder mehr) Wert einfach so in die Tasche. Aber das heißt nicht, dass es keine guten höherpreisigen Füllfederhalter gibt. Zumindest sage ich mir das immer, wenn ich einen neuen anschaffe...
Der Lamy 2000 ist meiner Erfahrung nach wirklich sehr gut und könnte Dir auch gefallen. Er schreibt sehr weich und sehr zuverlässig, liegt aber wegen der Federform ganz anders in der Hand als ein Waterman Kultur. Ich habe einen 2000er in EF und schreibe sehr gerne damit, auch wenn ich den Federschliff etwas kurios finde - ein ganz leichter Stubschliff, aber "falschherum". Waagerechte Striche sind daher breiter als senkrechte, was ein dynamisches Schriftbild ergibt. Die höheren Federstärken sind wieder normal geschliffen, glaube ich. Probeschreiben lohnt sich auf jeden Fall!
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Hallo antigone,

danke für deine Antwort. Ganz so schlimm sind meine Füller doch nicht (ich hatte extra übertrieben, um das Problem zu verdeutlichen), aber ab und zu packt mich eben der Drang zur Perfektion. :) Ich werde mir jetzt erst mal keine Füller mehr kaufen, höchstens einen weiteren Waterman Kultur. Vielleicht lässt es sich ja einrichten, dass ich zum Abschluss des Studiums einen Lamy 2000 bekomme, denn auch ich habe mittlerweile festgestellt, dass ziemlich viele Füllerfreunde von diesem Modell begeistert sind.

Freundliche Grüße
Mathias
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem Perfekten Füller?
Aber was tun, wenn man ihn gefunden hat? Nur noch für die Vitrine kaufen? Oder ein neues Hobby suchen? :wink:
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Hab mich auch schon gefragt, ob die Mehrheit der Füllersammler Füller kauft, weil sie so gut schreiben, oder weil sie hoffen, dass der nächste noch besser schreibt... :D Ich selbst wäre mit einem annähernd perfekt schreibenden Füller zufrieden und würde mir dann auch keinen anderen mehr kaufen. Behaupte ich jetzt mal. Wenn man Geld im Überfluss hätte, könnte man sich natürlich trotzdem mal den einen oder anderen anschaffen, um ihn auszuprobieren. :)
hotap

Beitrag von hotap »

M. Gonkohlt hat geschrieben: Ich selbst wäre mit einem annähernd perfekt schreibenden Füller zufrieden und würde mir dann auch keinen anderen mehr kaufen.
Natürlich würde ein Füller voll ausreichen Mathias. (Ich kann jedenfalls immer nur mit einem schreiben) Aber dann müsste es statt Füllersammler nun „DER-NUR-MIT-EINEM-FÜLLER-ZUFRIEDENE-FÜLLERBENUTZER“ heißen. :lol:

Hallo Mathias und Tenryu,

nein im Ernst. Viele von uns kaufen und benutzen mehrere Füller aus verschiedenen Gründen, u.a. Design usw. oder benutzen mehrere Füller mit verschiedenfarbigen Tinten gleichzeitig oder wechseln ja nach Stimmungslaune etc. den Füller- oder Federtyp
Und bei einigen kommt ja auch noch das Prinzip „Sammler“ hinzu. Aber das kann Wikipedia besser beschreiben. http://de.wikipedia.org/wiki/Sammeln

Ich habe jedenfalls mehrere Füller, die für mich eine perfekte Feder haben und benutze diese auch regelmäßig (aus oben genannten Gründen). Und bekommen diese dann mal eine Ruhezeit, dann verweilen sie in der Vitrine, dem Regal oder in der Stiftemappe.
Und bei der Vielzahl an neuen Füllfederhaltern brauchen wir eigentlich kein neues Hobby.

Schöne Pfingsten
Günter,

der kein Geldüberfluss hat, sich aber ab und an doch neue Füller kaufen kann und wird. :wink:
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Freunde,

ich kann Günter absolut zustimmen und muss ergänzen, dass ich neben guten Federn auch mit nicht so gelungenen Exemplaren schreibe, weil sie mir aus einem anderen Grund etwas geben. Das Finden der perfekten Feder wäre schon deshalb fast unmöglich, weil diese auch noch an unterschiedlichste Emotionen gebunden sein müsste, die andere Füller immer wieder im Fokus bleiben lassen.

Meine geliebte Frau ist auch seit über 20 Jahren bei mir, obwohl ich mit Sicherheit nicht der perfekte Mann bin: Auch ich kleckere manchmal, reagiere nicht immer sofort, muss regelmäßigen Reinigungen fröhnen (das mache ich allerdings selbstständig) und gleite nicht reibungslos durchs Leben. Hilfe - ich bin ein asiatischer Billigfüller! :wink:

Viele Grüße und auch von mir schöne Pfingsten für euch alle
Dieter
Catherine
Beiträge: 11
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Beitrag von Catherine »

Dieter N hat geschrieben: Meine geliebte Frau ist auch seit über 20 Jahren bei mir, obwohl ich mit Sicherheit nicht der perfekte Mann bin: Auch ich kleckere manchmal, reagiere nicht immer sofort, muss regelmäßigen Reinigungen fröhnen (das mache ich allerdings selbstständig) und gleite nicht reibungslos durchs Leben. Hilfe - ich bin ein asiatischer Billigfüller! :wink:

wie goooldisch :P

Liebe Grüße von Catherine
isegrimmgo
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Beitrag von isegrimmgo »

hallo Mathias,
du sprichst mir aus der Seele !
Mein Füllerkaufwahn ist momentan hauptsächlich motiviert durch die Suche nach dem für mich optimalen Schreibgerät.
Ein ähnlich gutes Preis-Leistungsverhältnis wie der Waterman bieten meiner Meinung nach die Schulkolbenfüller mit Reservetank von Geha. In der Bucht werden diese "VW-Käfer der deutschen Füllfederhaltergeschichte" oft unter 5 Euro gehandelt (exclusive Porto). Die Technik ist über die Maßen zuverlässig! Die Kolben sind aus Plastik respektive Gummi, die Federn lassen sich relativ leicht stecken oder schrauben und haben für meinen Geschmack gerade die richtige Flexibilität.
Für den größeren Geldbeutel gibt es auch noch die Variante mit Goldfeder (die Federn lassen sich auch untereinander tauschen!). Ich habe mittlerweile eine respektable Anzahl Schulfüller mit Reservetank gebunkert und von 10 waren im Schnitt höchstens zwei dabei, die nur noch als Ersatzteilspender geeignet waren.
Mein Lamy 2000 und meine m-pelikane (100-600) und .... haben Grund zur Eifersucht auf die Gehas!
Und sollte mal einer runterfallen (altersbedingte Sprödigkeit) oder verlorengehen.......der nächste liegt in der Bucht vor Anker.
Fazit: auf jeden Fall einen Versuch wert!
besten Gruß
Wolfgang
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Hallo Wolfgang,

danke für deine Antwort. Dank PayPal kann ich jetzt endlich im Ausland kaufen, und so ist heute der zweite Waterman Kultur auf meinem Schreibtisch gelandet. Die Feder schreibt nach einer kleinen Korrektur mit Hilfe meiner Lupe genauso gut wie die andere. Bei dem neuen sitzt die Kappe auch besser, daher trocknet die Tinte in der Feder wohl nicht so schnell.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass mir bei den Lamys einfach der Tintenfluss zu schwach ist, was vielleicht am Konverter liegt.
Für die Watermans gilt jedenfalls: Preis-Leistungs-Verhältnis überragend. Schnell noch welche kaufen, bevor sie ganz verschwinden. :)

Freundliche Grüße

Mathias
isegrimmgo
Beiträge: 674
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Beitrag von isegrimmgo »

hallo Mathias,
Austrocknen ist auch bei meinem Waterman Kultur ein Problem. Beim nahezu baugleichen Waterman Phileas (fast alle Teile lassen sich mit dem Kultur austauschen) tritt dieses Problem nicht auf. Über den Tintenfluss der Lamys hatte ich noch nie zu klagen. Ich besitze aber nur Kolbenfüller. (2000, 99, 27, ).
Eigentlich würde ich mir am liebsten nur noch alte/ältere Füller kaufen. Meine letzten 3 bei Ebay waren leider ziemlicher Schrott - da kann einem die lust vergehen. Alternative Bezugsquellen fallen mir momentan nicht ein.
lieben gruß
wolfgang
antigone
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Registriert: 03.10.2005 18:03

Beitrag von antigone »

Hallo,

der lahme Tintenfluss bei dem Lamys, die keine Kolbenmechanik haben, ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe aber mal gehört, dass Lamy Al-Stars einen besseren Tintenleiter und damit auch einen besseren Fluss haben sollen als die Safaris. Kann das jemand bestätigen?
lw7275
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Beitrag von lw7275 »

M. Gonkohlt hat geschrieben: (...) Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass mir bei den Lamys einfach der Tintenfluss zu schwach ist, was vielleicht am Konverter liegt. (...)
Hallo Mathias, hallo Antigone,
meine beiden Safaris und der Joy schreiben auch mit Konverter sehr satt!
Es hat allerding ein paar Wochen gedauert, bis der Tintenfluss so gut wurde. Ich vermute, dass die Innenwand des Konverters in der ersten Zeit noch zu große Adhäsionskräfte auf die Tinte ausübt. Vielleicht werden diese Kräfte schließlich kleiner, wenn der Kunststoff von Flüssigkeitsmolekülen aus der Tinte zumindest oberflächlich besetzt wird?

Seit ich bei einem Safari die Federschenkel schmaler geschliffen habe, fließt die Tinte sogar so reichlich, dass billiges Kopierpapier nur einseitig beschrieben werden kann, weil es etwas durchdrückt.
Dafür kann ich mit diesem Stift äußerst schnell auf Kopierpapier schreiben und zeichnen, viel schneller als mit dem M 800.
Der kommt mit Kopierpapier nicht zurecht, entfaltet sein Talent aber auf Briefpapier, Karten und - Kreuzworträtseln in Magazinen und Zeitungen.

Viele Grüße
Lars
G-H-L
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Registriert: 10.03.2005 21:28
Wohnort: Erlangen

Tintenfluß bei Lamy

Beitrag von G-H-L »

antigone hat geschrieben:Hallo,

der lahme Tintenfluss bei dem Lamys, die keine Kolbenmechanik haben, ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe aber mal gehört, dass Lamy Al-Stars einen besseren Tintenleiter und damit auch einen besseren Fluss haben sollen als die Safaris. Kann das jemand bestätigen?
Nein das kann ich nicht bestätigen. Habe einen Lamy Safari und einen Lamy Logo. Beide benutze ich mit Konverter und bei beiden ist der Tintenfluß einwandfrei.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
isegrimmgo
Beiträge: 674
Registriert: 03.02.2007 13:16

Beitrag von isegrimmgo »

hallo,
schreibgeräte (tintenleiter/feder/konverter) durchlaufen bei mir vor dem ersten gebrauch (egal ob neu oder alt) erst mal ein taufbad aus milder Spüli-lösung (soweit ich mir das zutraue am besten in zerlegtem zustand).
wirkt wunder und entspannt herrlich - dannach fließt so gut wie alles. es gab ausnahmen.
schönes wochenende
wolfgang
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