Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

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reduziert
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Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von reduziert »

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe mittlerweile mehr Tinten als Füller (das war auch schon einmal anders) und ich habe sogar die Tintenanschaffung sehr eingeschränkt (ich glaube, dass es in diesem Jahr nur drei oder vier neue Tinten waren). Viele der Tinten sind nur sehr wenig benutzt, immer wieder hüpfe ich zwischen den einzelnen Gläsern hin und her. Da ich keine Tinte aus einem betankten Füller einfach in den Abguss fließen lasse, schreibe ich die Federn immer brav leer. Neu gekaufte Tinte wird eingefüllt, ein bis zwei Füllungen werden verschrieben, dann kam eine neue Tinte dazu. So ging das bis jetzt immer. Ninja, bis knapp vor einem Jahr. Nun kam ja wenig neues Material hinzu, also immer brav aus Beständen gefüllt. Und die Bestände scheinen nicht weniger zu werden (eigentlich ja schön). Zwei Gläser wurden ganz geleert im letzten halben Jahr, diese Tinten habe ich viel eingesetzt. Andere Tinten "dümpeln vor sich hin". Oder sind in Füller gefüllt und ich vergesse sie.

Wie geht ihr vor? Immer nur Tinten schreiben, bis die Gläser leer sind. Oder immer nur die gleichen "paar Tinten" einsetzen?

Habe mir ja schon mal überlegt, ob ich alle Füller, die ich nutze, einfach mal mit einer Tinte befülle, bis diese "leer" ist.... macht man das? Mag man das machen, so muss ich fragen?!

Schöne Grüße, bin sehr an euren Gedanken zum Thema interessiert.
Thorsten
bender

Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von bender »

Das kenne ich nur zu gut. Inzwischen verwende ich nur noch eine Tinte, die Kon Peki. Ich bin nun schon seit einer Weile dabei, meine Füllersammlung aufulösen, gleiches gilt für die Tinten. Das sind - auch wenn ein paar Füllungen fehlen - schöne Geschenke.
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Biedermeier
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von Biedermeier »

Was ich schon mal mache, ist, meine derzeitige Lieblingstinte in alle Füller einzufüllen. Das hat zwei Vorteile: erstens wird's nicht so bunt im Notizheft, zweitens bekomme ich eine gewisse Bandbreite der Möglichkeiten dieser Tinte, weil sie einfach aus den verschiedenen Füllern und Federn anders rauskommt und aussieht. Das wiederum finde ich sehr reizvoll.
Wenn die dann alle ist, habe ich vielleicht schon eine andere Farbe im Visier..
rorro
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von rorro »

Da ich ja nur eine Handvoll Füller habe (okay, es sind sieben), sind meine 15 Tinten der Füllerzahl weit voraus.

Dabei habe ich so meine Standardtinten bzw. Kombinationen, die mir einfach gut gefallen. Und da ich von diesen Füllern nur drei bis vier häufig bis sehr oft nutze - und gelungene Kombinationen ungern wechsle - bleiben manche Tinten nahezu unangefaßt.

Aber ehrlich gesagt ist das mit den "gelungenen Kombinationen" auch ein wenig eine Ausrede, ich habe natürlich vieles noch nicht probiert. Einfach wiederauffüllen ist macht mir mehr Spaß als reinigen. :)
Viele Grüße, Ralf
mirosc
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von mirosc »

Viele Tinten sind schlichtweg kaum voneinander zu unterscheiden. Ob ich jetzt Diamine Sapphire oder Herbin Eclat de Saphir oder Iroshizuku Asa Gao nehme, oder Diamine Poppy Red oder Akkerman China Town Red oder Parker Quink Red ist eigentlich ziemlich egal - meistens sind das auf dem Blatt nur Nuancen. Ähnlich bei Brauntönen, bei Schwarz etc. Von daher wird die Auswahl deutlich reduziert auf diejenigen Tinten, die generell entweder tatsächlich etwas Besonderes darstellen (von Noodlers Baystate Blue habe ich noch vier Gläser herumstehen) oder der Erfahrung gemäß in der Großteil meiner Füller das beste Verhalten zeigen.

Alles andere wird jetzt sukzessive je nach Tageslaune leergeschrieben, verkauft, weggegossen (da habe ich eine angefangene Private Reserve Electric DC Blue, die alleine durch das Herumstehen in den letzten zwei Jahren ein gutes Drittel an Füllhöhe verloren hat - was natürlich für die Schreibeigenschaften auch nicht sonderlich toll ist). Außerdem habe ich schon lange kein Interesse mehr an Füllern mit großer Füllmenge. Auch bei Konvertern wird oft nur halb oder dreiviertel voll gemacht, je nach Tagesbedarf, so dass ich am nächsten Tag irgendeine andere Tinte weiterschreiben kann ;)

So leert sich im Lauf der Zeit von ganz alleine der Schrank. Das Ziel ist, in den nächsten Jahren das auf 10-12 reduziert zu haben. Sieht momentan ganz gut aus.
Gruß, Michael
Robinson
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von Robinson »

Ich bin mitten auf Entdeckungsreise, was Füller und Tinten angeht. Daher wäre es für mich ein Graus, erst ein Glas Tinte leerschreiben zu müssen, ehe ich ein neues beginnen kann. Aus diesem Grund befülle ich Konverter i.d.R. auch nur zur Hälfte. Nur so kann ich in angemessener Zeit alle möglichen Füller-/ Tintenkombinationen durchtesten und feststellen, welche Tinte in welchem Füller am besten funktioniert.

Lange Rede, kurzer Sinn: es gibt keine Regeln, alles wird munter benutzt und häufig gewechselt.

Edit: Eine Regel habe ich doch: ich beschränke die Farbe der Tinte nicht auf die Farbe des Füllers. Will ich nicht, mag ich nicht, macht für mich keinen Sinn.
Viele Grüße,
Thorsten
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bella
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von bella »

am Anfang querbeet und jeden Tag ne neue Idee ..... entsprechend viel Tinte landete im Ausguß :cry:
Mitlerweile .... die Fülleranzahl reduziert sich, die Tintenzahl bleibt ungefähr, die verwendeten Tinten werden aber auch weniger ... und damit wird auch weniger experimentiert.

Grundsätzlich aber immer noch nach Bauchgefühl und Tageslaune. Manchmal will ich spontan orange und dann wird eben orange getankt. Ich schaue aber doch mehr das ich das dann auch verschreibe.

Ein paar feste Kombinationen gibt es .... der Nakaya im Hobonichi bleibt grau. Ich möchte am Jahresende einen weitgehend einheitlichen Hobi, kein buntes Potpourri.

Und ein paar Kombis die einfach gut gehen .... so all time favorite .... das ist wie meine Notkleidung wenn mir gar nichts einfällt .. Jeans, frisch gebügelte weisse Bluse und höhere Schuhe ... geht immer, passt immer.
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dr.snooze
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von dr.snooze »

Also wenn mir eine Tinte in einem Füller absolut nicht gefällt, dann habe ich kein Problem, die Füllung auszuspülen. Vereinzelt habe ich schon Füller, die ich nur mit einer Tinte verwende, aber das hat sich eher zufällig ergeben. Ansonsten versuche ich nach Lust und Laune Füller und Tinte zu kombinieren. Aber auch da greift mein eben oft zu den Lieblingstinten. Ich versuche einen Kompromiss zu finden: nicht so viele Füller befüllt und doch eine Auswahl an farben von blau über braun zu rot zu ... :wink:
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TomSch
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von TomSch »

Tach zusammen!

Hallo Thorsten; hast du bei deinen Neuanschaffungen dieses Jahres die MB Miles Davis mitgerechnet? :wink:

Ich kann mich vielen meiner Vorschreiber - im Bezug auf Tinten - ausdrücklich anschließen. Meine Ausprobierphase strebt in den letzten Wochen ihrem Ende zu. Zwar gibt es noch die ein oder andere Farbe, die mich reizt (Jade von Oster gehört dazu), doch halten sich meine derzeitigen Wünsche sehr in Grenzen. Die von mir benutzten Flüssigkeiten sind nun oft über längere Zeiträume diegleichen. 8)
Dabei verwende ich die Tinten z.T. in unterschiedlichen Füllern, teils auch mit Federhalter. Da finde ich die Idee von Herrn Biedermeier sehr gut. Auch habe ich festgestellt, dass die Tinten, die mit einer Spitzfeder auf ein gutes 80g-Papier gebracht werden, und dann hemmungslos zerfransen, nichts für meinen normalen Hausgebrauch sind, da sie diese Eigenschaften in der Regel auch bei Füllerbenutzung aufweisen. Ich teste also die für mich infrage kommenden Tinten inzwischen erst über eine Minibestellung mittels Spitzfeder auf ihre Tauglichkeit für meine Zwecke. Dadurch habe ich mir in letzter Zeit viele Fehlkäufe erspart. :mrgreen:

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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JulieParadise
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von JulieParadise »

So hat wohl jeder seine Macke ... :wink:

Seit dem Kauf eines Sonnenleder-Etuis (Sombart) im September halte ich es so, dass nur noch die 4-5 Füller gefüllt sind, die dort hineinpassen. Plus den verbliebenen Ahab, der am Schreibtisch im Köcher steht.

Welche Füller nun mit welcher Tinte gefüllt sind, richtet sich teilweise nach dem Einsatzzweck oder auch den Schreibeigenschaften: So bin ich mit der Pelikan 4001 Blau-Schwarz, deren Farbe ich sehr mag, eigentlich nur in meinem M300 EF richtig zufrieden, in allen anderen Füllern ist sie unangenehm trocken und geradezu hässlich, während der M300 selbst die meisten anderen Tinten nur so rausrotzt. Da hat sich also die Kombination bewährt und wird eigentlich nur faul nachgefüllt, alle paar Wochen gibt es dann mal eine Reinigung.

Der Pilot Falcon/Elabo in SEF scheint hingegen mit den allermeisten Tinten klarzukommen, dort wird jetzt erst einmal für jede Füllung eine andere Tinte ausprobiert, bis ich alle einmal drin hatte. Mit dem schreibe ich aber momentan auch so viel, dass eine Patronenfüllung nur ca. 3-5 Tage reicht.

Insgesamt kann ich prima nachvollziehen, welche Kombinationen wie oft verwendet werden, da ich in einer Rollkartei für jeden Füller und für jede Tinte ein A7-Kärtchen angelegt habe. Wird ein Füller neu befüllt, gibt es einmal auf dem Füllerkärtchen einen Eintrag (nur eine Zeile) mit ausgefülltem Kästchen, 3 Achten, einem "Tintenzaun", der Bezeichnung der Tinte + Datum und ebenso einen Eintrag auf dem Tintenkärtchen, dort natürlich mit der Bezeichnung des Füllers. Obwohl ich das erst seit August so habe (vorher waren diese Infos in einem Notizheft, das aber immer voller und unüberschaubarer wurde und schließlich einem Saftunfall zum Opfer fiel), lässt sich sehr gut nachvollziehen, welche Kombinationen sich länger halten und welche Füller-Kärtchen sehr bunt sind. Mein M320 M bspw. hat auch schon jede der ca. 40 Tinten in meinem Besitz kosten dürfen und ist -- obwohl seeeehr nass -- mit den meisten bestens und leuchtend klargekommen.

Ich fülle die Konverter und Füller immer so weit wie möglich und schreibe in letzter Zeit auch brav alles leer. Als ich noch mehr herumprobiert habe, sind Tintenreste in meine Ahabs geflossen, der eine hatte alles zwischen gelb-rot-braun, der andere blau-grün-schwarz. In die Ahabs passen ca. 6ml, aber sie verbrauchen auch wahnsinnig viel Tinte. Das Panschen verhinderte einerseits Verschwendung (Tinte wegzukippen kommt mir recht dekadent vor), andererseits möchte ich mich auch nicht für Tage oder gar Wochen durch eine unangenehme Farbe oder ein schlechtes Schreibgefühl quälen lassen.

Für die Handvoll gefüllten Füller ist mir aber dann auch noch wichtig, dass sie möglichst verschiedene Farben drin haben + mindestens ein Schwarz, da wird es dann auch wieder kompliziert, weil -- siehe oben. Und was den einen nerven würde (meine Mutter hat neulich eine ähnliche Frage gestellt und war doch sehr erstaunt, was für Gedanken man sich um ein paar Füller und die Farben drin machen kann, "da habe ich ja schon beim Zuhören gar keine Lust mehr!"), ist gerade das, was ich spannend finde.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
twehringer
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von twehringer »

Ich habe meist nur 2-3 Füller im Einsatz für die Dauer einer Befüllung. Wenn ein Füller dann leergeschrieben ist wird er gereinigt und ein anderer Füller ist an der Reihe. Die Tinte wähle ich dann grad nach Lust und Laune aus einem Fundus von ca. 40 Tinten aus.

Viele Grüße
Thomas
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Pelle13
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von Pelle13 »

Wie die meisten von Euch besitze ich deutlich mehr Tinten als Füller.
Bei mir sind praktisch immer alle Füller gefüllt - einige davon stets mit derselben Tinte (farblich passende Kombinationen, oder besonders gute Schreibeigenschaften), bei anderen Füllern gibt keine festen Kombinationen. Doch obwohl mehrere Füller ihre Tinten regelmäßig wechseln, kommen nicht alle Tinten gleich häufig zum Einsatz, denn es gibt Lieblingstinten, die fast immer in irgendeinem Füller stecken und andere Tinten, die ich eher stiefmütterlich behandel. Ich würde allerdings nie alle Füller mit derselben Tintenfarbe befüllen, da ich am liebsten einen bunten Strauß an Farben für unterschiedliche Aufgaben mitnehme (schreiben, markieren, unterstreichen, hervorheben, korrigieren,...).
Noch habe ich nicht den Ehrgeiz, meinen Tintenbestand zu verkleinern, sondern entdecke immer noch gerne Neues. Füller, die ich befüllt habe, schreibe ich in der Regel auch leer, außer die gewählte Füller-Tinten-Kombination ist ein absolutes No-Go.

Liebe Grüße,
Dagmar
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MCA
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von MCA »

Also ich habe meist so um die 5 Füller gefüllt, davon immer mind. einer mit Diamine Sapphire Blue oder Onyx Black (also 'geregelte' Schreibfarbe) und die anderen je nach Lust/Saison oder wenn etwas neues probiert werden will.

Feste Paarungen habe ich noch nicht, ich arbeite mein Tintenbuch noch aus. Hier notiere ich mit einem befüllten Füller immer eine Zeile mit Modell und Feder, wobei jede Tinte eine Doppelseite an Platz zur Verfügung hat.
Am Ende will ich in dem Buch alle Paarungen haben als eine Art Referenz was wo drin gut und wie ausschaut.

Nebenher habe ich mir jetzt auch Karteikarten angelegt, auf denen jede Tinte mit einem Pinsel auf die gleiche Art aufgebracht wird um schnell die Farbtöne vergleichen zu können (auf dem Stammtisch bei Fritz Schimpf kamen diese schon zum Einsatz).

Gefüllte Halter schreibe ich immer leer, ausser der Halter trocknet vorher ein oder ich muss um eine Verfärbung des Korpus fürchten.
Grüße,
Manuel
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Tenryu
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von Tenryu »

Blau und Schwarz sind die einzigen Farben, die mir nicht schnell auf die Nerven gehen. Daher besitze ich nicht allzuviele Tinten. Ich habe also immer einen schwarzen, einen türkisenen und einen irgendwie blauen Füller. Schwarz und türkis sind Konstante, beim dritten variiere ich unter meinen verschiedenen blauen Tinten. Gelegentlich kommt noch (dunkel-)grün oder blauviolett dazu. Betankt wird, wenn der Füller leer ist, oder wenn ich ihn zu lange habe liegen lassen, so daß die Tinte zu dick und schmierig geworden ist. Das hängt auch sehr vom jeweiligen Modell ab. Manche kann man monatelang liegen lassen, bei anderen hat man nach 3-4 Tagen schon Probleme beim Anschreiben.
Bei den Füllern variiere ich übrigens recht fleißig. Ich habe einen Grundstock von etwa 15 Füllern, die im Wechsel immer wieder drankommen.
Ex Libris
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Re: Welche Tinte wann, wie oft betankt und in welchem Verfahren ausgewählt?

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Thorsten,

eine interessante Frage, die Du da stellst. Ich meine, von den Stammtischen her weißt Du ja, dass ich auch zu denjenigen gehöre, die eigentlich viel zu viele Tinten besitzen. Bei mir ist es ja so, dass ich zum Teil noch unangerührte Tinten habe, die seit 4 oder 5 Jahren stehen. In den letzten beiden Jahren hat es glücklicherweise leidlich geklappt, mich ein wenig einzubremsen, was die vielen Neukäufe von Tinten anbelangt. Ich bin im Moment sogar dabei, mich ein wenig einzubremsen, was den Empfang von Proben anbelangt – aber wenn dann halt immer mal so interessante neue Marken/Untermarken wie Nagasawa Kobe von Sailor oder Robert Oster am Horizont auftauchen, dann ist es halt doch immer sehr schwer, standhaft zu bleiben.

Na ja, Du kennst das ja: Ich laufe gerne mit einem 3-Liter-Gefrierbeutel herum, zu zwei Dritteln gefüllt mit Mariannes Tintenröhrchen. Dabei sind immer eine ganze Anzahl von Tinten, die neu sind und also für eine Tintenbetrachtung vorgesehen, und solche, die ich der Einfachheit halber als »Standardtinten« bezeichnen möchte, die ich also kenne und in möglichst breiten und nassen Federn (damit die Bestände abgebaut werden :mrgreen: ) für Rohfassungen von Exzerpten und Texten einsetze. Ich versuche mich desweiteren weitgehend auf die 5 Füller zu beschränken, die in meine Manufactum-Stifterolle passen. Wenn ich also beschlossen habe, welche Füller/Federn ich mit welchen Tinten befüllen möchte (und hier geht es gerne chaotisch zu; ich wähle aus, worauf ich gerade Lust habe; ich achte allein auf eine gewisse Spannbreite der Tintenfarben), wird erst das Röhrchen leergeschrieben, bevor ich den Füller auswasche und entweder eine neue Tinte einfülle oder den Füller sowie die Farbe wechsle. Ich bin inzwischen aber dazu übergegangen, nicht mehr die maximalen 6 ml einzufüllen, sondern nurmehr ca. 4 ml, damit ich die Farben schneller durchbekomme bzw. ändern kann.

Viele Grüße,
Florian
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