Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

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Querkopf
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Querkopf » 30.12.2016 23:29

Alle Kerlchen, die zu Testzwecken her sollten, sind mittlerweile da.
Hier kommt der Zwergenparade erster Teil :wink:.

Zum Vergleichen sind zwei "richtige" Füller mit im Bild: Links ein Lamy 2000 (mein größter, genauer: dickster Füller), rechts ein Pelikan 400 Schildpatt-Braun (zzt. mein am häufigsten benutzter Füller).
Zwergenfüllerparade geschlossen-5475-klein.jpg
Zwergenfüllerparade geschlossen-5475-klein.jpg (103.77 KiB) 4275 mal betrachtet
Ansonsten, der Größe nach sortiert, von links:
- Platinum Preppy - ganz offenkundig kein Zwerg und überdies von abgrundtiefer Hässlichkeit, deshalb künftig außer Betracht
- J. Herbin
- Pilot Petit 1
- Kaweco AL Sport
- Cult Pens Mini
- Ohto Tasche
- Ohto Rook

Öffnet man die Kappe, zeigen sich ganz andere Größen-Relationen.
Zwergenfüllerparade offen-5480-klein.jpg
Zwergenfüllerparade offen-5480-klein.jpg (93.04 KiB) 4275 mal betrachtet
Dieselbe Sortierung wie oben, von links:
- J. Herbin
- Pilot Petit 1
- Kaweco AL Sport
- Cult Pens Mini
- Ohto Tasche
- Ohto Rook

Fortsetzung folgt.
Schöne Grüße
Doris

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Querkopf
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Querkopf » 14.02.2017 0:50

Hier kommt der zweite Teil der Zwergenparade: Details zum Cult Pens Mini.

Entwickelt von & für Cult Pens in Kooperation mit KaWeCo (sagen die Cult Pens-Website und der dezente Aufdruck auf der Kappe). Solides Metallgehäuse, wertig, sorgsam gestaltet (schön schlicht, gedönsfrei, "form follows function"), wohl proportioniert, rundum außerordentlich sauber gearbeitet. Mit breitem, funktionalem Clip und gut schließender Schraubkappe. Und mit einer weich gleitenden, zugleich präzise schreibenden Stahlfeder versehen (ich habe mich für F entschieden), die auch nach längerer Schreibpause keine Zicken macht; Anschreibprobleme, Aussetzer oder Sonstiges gibt es nicht.
Ein Qualitätsteil. 25 britische Pfund (umgerechnet knapp 30 Euro) sind dafür m. E. gut angelegt.
Cult Pens Mini 1 offen-5529-klein.jpg
Cult Pens Mini 1 offen-5529-klein.jpg (131.42 KiB) 4190 mal betrachtet
Der Kleine ist wirklich ein Zwerg. Maße:
Länge (ohne Feder) 7,95 cm
Korpus-Durchmesser 9,5 mm
Griffstück-Durchmesser 8,5 mm

Nicht mal 8 cm Korpuslänge, das ist selbst für mich Kleinpfötlerin arg wenig. Aber die aufgesteckte Kappe verlängert den Füller - bei angenehmer Gewichtsbalance - auf 10,8 cm. Das funktioniert prima:
Cult Pens Mini 2 posted-5526-klein.jpg
Cult Pens Mini 2 posted-5526-klein.jpg (133.7 KiB) 4190 mal betrachtet
Der ideale Winzfüller? Fast. Wäre da nicht das Kappengewinde. Volle drei Umdrehungen muss man kurbeln, bis das Füllerchen einsatzbereit ist - umständlich für einen Unterwegs-Stift. Unglücklich finde ich, wo die Macher das Gewinde angebracht haben: Es sitzt genau da, wo beim Schreiben meine Finger sind. Und weil es scharf ins Metall geschnitten ist, drückt's mich.
(Die Ausschnittvergrößerung ist leider nicht ganz scharf; ich hoffe, man erkennt dennoch genug.)
Cult Pens Mini 3 Griffstück-5528-klein.jpg
Cult Pens Mini 3 Griffstück-5528-klein.jpg (109.39 KiB) 4190 mal betrachtet
Hat jemand vielleicht eine Idee, wie man scharfe Metallgrate sanfter machen kann, ohne die Gewindefunktion zu beeinträchtigen?

Fortsetzung folgt.
Schöne Grüße
Doris

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Pelle13
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Pelle13 » 14.02.2017 14:43

Querkopf hat geschrieben:Hier kommt der zweite Teil der Zwergenparade: Details zum Cult Pens Mini.

Der ideale Winzfüller? Fast. Wäre da nicht das Kappengewinde. Volle drei Umdrehungen muss man kurbeln, bis das Füllerchen einsatzbereit ist - umständlich für einen Unterwegs-Stift. Unglücklich finde ich, wo die Macher das Gewinde angebracht haben: Es sitzt genau da, wo beim Schreiben meine Finger sind. Und weil es scharf ins Metall geschnitten ist, drückt's mich.

Fortsetzung folgt.
Hallo Doris,

wie schön, auf Deine Berichte zu den einzelnen Zwergenfüllern habe ich mich schon richtig gefreut! :D Der Cult Pens Mini sieht gut aus und ist vom Preis her attraktiv. Ich bin gespannt, wie Du mit den anderen Lütten zurechtkommst, besonders die Ohtos interessieren mich ... Obwohl ich für mich mit den Kaweco Liliputs wohl schon meine Lieblinge gefunden habe (Gewinde stören mich nicht so sehr), die ich für kurze Notizen meist sogar ohne aufgeschraubte Kappe nutze.

Sonnige Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)

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alt_genug
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von alt_genug » 31.03.2021 11:21

Ich hole dieses Thema mal aus der Versenkung. Eher zufällig bin ich kürzlich an zwei Taschenfüller geraten, die sich in vielem erstaunlich ähneln, wenngleich sie in anderer Hinsicht doch sehr unterschiedlich sind.

Kommen wir zu den Kandidaten: In der blauen Ecke der Sailor Sapporo Mini, hier in einer Inkarnation als Sonderausgabe für Nagasawa in Kobe als PenStyle memo. Dieser Füller wird in seiner Grundform noch immer hergestellt, derzeit allerdings nicht in dieser Farbvariante (dunkelgrau mit silberfarbenen Beschlägen).

In der roten Ecke der Montblanc Bohème Noir, eine Standardversion dieses beliebten Modells. Er wird allerdings aktuell nicht mehr hergestellt, ist aber durch seine große Beliebtheit meistens noch recht gut verfügbar, teils sogar neu.

P3260229.jpeg
P3260229.jpeg (202.17 KiB) 3159 mal betrachtet
Als erstes die Gemeinsamheiten: Beide Füller sind für den Einsatz mit Patronen vorgesehen und sind in ihren äußeren Abmaßen sehr ähnlich. Das betrifft sowohl den geschlossenen, als auch den schreibbereiten Zustand mit hinten aufgesetzter Kappe. Der Sapporo Mini misst geschlossen 11,5 cm, schreibbereit 13,5 cm. Das Schreibgerät aus Hamburg ist geschlossen mit 11,9 cm etwas länger, mit hinten aufgeschraubter Kappe ist er mit 13,5 cm aber genau so lang wie der japanische Füller.

Beide Füller bieten an der Rückseite ein Gewinde, um die Kappe dort anschrauben zu können. Damit ergibt sich eine sehr solide Verbindung, man muss z.B. beim wilden Gestikulieren keinen Abflug der Kappe befürchten.

Auch die Griffstücke sind in Ihren Maßen sehr ähnlich und die Entfernung von Griffbereich zur Federspitze beinahe gleich, woraus sich eine sehr vergleichbare Haltung ergibt. Auch die Federn sind mindestens visuell und von den Kenndaten her ähnlich. Es sind jeweils 14K-Goldfedern, die silberfarben beschichtet sind.

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P3260213.jpeg (231.77 KiB) 3159 mal betrachtet
Zu den Unterschieden im nächsten Beitrag.

Viele Grüße
Sebastian

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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von alt_genug » 31.03.2021 11:27

Die wichtigen Eckdaten der Größe sind also sowohl für Transport als auch Nutzung sehr ähnlich. Was auf den Fotos allerdings nicht zu erkennen ist, sind die Unterschiede im Gewicht. Meine Waage sagt, der Sailor wiegt 17 g, der Bohéme hingegen 26 g, jeweils mit einer gut gefüllten Originalpatrone. Grund dafür ist die innenliegende Mechanik zum Versenken der Feder im Bohème, die in Metall ausgeführt ist.

Auch die Balance ist leicht anders, beim Bohème mit hinten aufgeschraubter Kappe liegt der Schwerpunkt noch etwas weiter oben als beim Sapporo Mini. Insgesamt fühlt sich der Montblanc beim Schreiben etwas substantieller an, der Sailor ist in der Hand deutlich weniger spürbar, ohne jedoch an irgendeiner Stelle zerbrechlich oder billig zu wirken.

Das Konzept der versenkbaren Feder hat zur Folge, dass der Bohème für mich durchaus auch mal ohne aufgeschraubte Kappe verwendbar ist. Wegen der Gefahr, dass sich die Kappe selbstständig macht, würde ich das bei schnellen Notizen dennoch vermeiden wollen. Der Sapporo Mini ist offen extrem kurz (9,3 cm), zu kurz für meine Hände (Handschuhgröße 8,5).

P3260217.jpeg
P3260217.jpeg (167.97 KiB) 3152 mal betrachtet
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P3260227.jpeg (210.56 KiB) 3152 mal betrachtet
Preislich liegt etwa der Faktor 2 zwischen diesen Füllern, eher wohl etwas mehr. Gegenüber anderen Optionen für die (Hosen–) Tasche sind beides keine Schnäppchen. Allerdings wird man Goldfedern auch in diesem Segment nicht wesentlich günstiger bekommen als beim Sailor Sapporo Mini, für den man neu zwischen 160 und 190 € investieren muss.

Das Schreibverhalten kann ich leider nicht vergleichen, da beide Füller unterschiedliche Federbreiten haben. Ich bin auch kein Füllerexperte. Für mich schreiben beide sehr angenehm. Der Montblanc liegt mit seiner eher breiten F-Feder am oberen Ende meines Wohlfühlbereiches, der Sailor mit seiner nadelfeinen EF ist eher ein Spezialist für Notizen in kleiner Schrift.

Viele Grüße
Sebastian

Chia
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Chia » 31.03.2021 12:27

Da ich annehme dass die Feder beim Boheme nicht nur versenkbar ist, sondern dass man sie versenken muss wenn man sie nicht zerstören möchte: Ist das nicht extrem unpraktisch für einen Taschenfüller?

Ich meine, ich tue/würde einen Taschenfüller hauptsächlich für kurze und schnelle Notizen benutzen, da will ich nicht erst jedesmal die Feder heraus- (und danach wieder hinein-) drehen müssen.

Überhaupt möchte ich bei einem solchen Füller so wenig wie möglich schrauben müssen. Der Schraubverschluss der Kappe ist gerade noch hinnehmbar, dass man aber auch zum Posten noch mal schrauben soll, ist mir schon zuviel. Ich kenne das vom Moonman Wancai mini (&Co) und finde es eher nervig - einer der Gründe weshalb das für mich mich trotz der praktisch kleinen Größe keine Mitnehmfüller sind (der andere Grund ist, dass sie rund und cliplos sind und dadurch viel zu leicht wegkullern können).

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Füchschen
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Füchschen » 31.03.2021 13:04

Als Taschenfüller gibt es auch mittlerweile den Pocket 6 von Schon DSGN. Ich nenne mittlerweile drei Stück mein eigen.
Man hat wenn die Kappe hinten draufgeschraubt ist einen normal-großen Füller, der eine Nummer 6 Feder fassen kann. Ich kann dank kleiner Finger auch ohne die Kappe hinten schreiben.
Tintige Grüße von Vanny

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alt_genug
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von alt_genug » 31.03.2021 13:31

Chia hat geschrieben:
31.03.2021 12:27
Da ich annehme dass die Feder beim Boheme nicht nur versenkbar ist, sondern dass man sie versenken muss wenn man sie nicht zerstören möchte: Ist das nicht extrem unpraktisch für einen Taschenfüller?
In der Kappe des Bohème ist ein recht langer Stift, der wahrscheinlich verhindern soll, dass man die Kappe aufschraubt, wenn die Feder noch ausgefahren ist. Wie sicher der eine Beschädigung der Feder verhindern kann, möchte ich nicht ausprobieren. ;)

Aber ja, die Feder muss eingefahren werden. Nutzt man den Bohème wie vorgesehen, ist das Ein- und Ausfahren der Feder allerdings an das An- und Abschrauben der Kappe hinten gekoppelt. Das bedeutet, dass man die Kappe hinten aufschraubt und weiterdreht, bis die Feder ausgefahren ist. Will man sie dann wieder abschrauben, wird zuerst die Feder eingefahren, bevor sich die Kappe wieder vom Stift löst.

Ich muss zum Öffnen beider Füller zwei bis drei Mal umgreifen beim Schrauben. Das Ansetzen der Kappe hinten benötigt beim Sailor zwei Griffe bzw. halbe Umdrehungen, beim Boheme sind es dann fünf bis die Feder voll ausgefahren ist.
Chia hat geschrieben:
31.03.2021 12:27
Ich meine, ich tue/würde einen Taschenfüller hauptsächlich für kurze und schnelle Notizen benutzen, da will ich nicht erst jedesmal die Feder heraus- (und danach wieder hinein-) drehen müssen.
Das kann ich verstehen. Aber vielleicht ist die Verbindung Taschenfüller = Notizfüller nicht absolut zwangsläufig? Ich finde die geringe Größe sehr praktisch, würde aber den Füller nicht wirklich für schnelle Notizen nutzen wollen.
Chia hat geschrieben:
31.03.2021 12:27
Überhaupt möchte ich bei einem solchen Füller so wenig wie möglich schrauben müssen. Der Schraubverschluss der Kappe ist gerade noch hinnehmbar, dass man aber auch zum Posten noch mal schrauben soll, ist mir schon zuviel. Ich kenne das vom Moonman Wancai mini (&Co) und finde es eher nervig - einer der Gründe weshalb das für mich mich trotz der praktisch kleinen Größe keine Mitnehmfüller sind (der andere Grund ist, dass sie rund und cliplos sind und dadurch viel zu leicht wegkullern können).
Beim Kaweco Liliput muss man auch vorne und hinten schrauben, ähnlich wie beim Moonman Wancai oder dem von Vanessa erwähnten SchonDSGN Pocket 6. Es scheint also einen gewissen Markt für solche Stifte zu geben. Andere Kompaktstifte wie Platinum Preppy oder Pilot Petit oder auch die Kaweco Sport begnügen sich bei ähnlicher Größe mit der Stecklösung (und sind dank Stahlfedern und einfacher Ausführung massiv günstiger). Es ist also für jeden was dabei.

Also Notizfüller finde ich die Pilot Capless ziemlich gut. Aber mein Fermo ist mit gut 14 cm Länge eine ganz andere Größenklasse und dank Messingtubus auch nicht mehr wirklich leicht. Den würde ich nicht als Taschenfüller nutzen wollen.

Viele Grüße
Sebastian
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von JulieParadise » 31.03.2021 13:40

Vielen Dank für die Gegenüberstellung! Besonders ds Foto, das den direkten Größenvergleich beider Füller, Bohème und Mini-Sailor, zeigt, hat mich doch überrascht. Da tun sich mir ja ganz neue Begierden auf ... :o
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Buntschreiber
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Buntschreiber » 31.03.2021 13:47

Sowohl das „ich will nicht bei jeder Notiz eine Meisterprüfung als Wasserinstallateur machen“ als auch „der soll nicht unbegrenzt über den Tisch rollen“ gut nachvollziehen. Ich habe den Delike Brass mit dem ich extrem gerne schreibe und es ist der einzige Füller bei dem ich überhaupt manchmal die Kappe aufschraube (muss man aber nicht) und da ist das Geschraube schon etwas irritierend. Ja, das ist natürlich bei jedem Schraubfüller der Fall, ich sag nur Parker 51.

Was ich am Delike Brass mag: Der bildet gefühlt mit dem etwas härteren Einsatz eine Einheit. Natürlich kann ich auch einen normalen Plastikfüller mit Schraubkappe nehmen. Egal welche Marke, die sind auch halbwegs stabil und wenn er es doch nicht aushält dann so what. Aber bei einem verschraubten Vollmetall-Gerät kann ich die Stabilität nicht nur sehen sondern auch spüren.

So sehr ich also die beiden Punkte verstehen kann, ich für mich nehme trotzdem nur den Brass wenn es mal ruppiger zugeht. Da will ich auf eine massiv verschaubte Vollmetall-Konstruktion einfach nicht verzichten. Vielleicht irrational aber ich steh dazu.
HABERE et TENERE

Chia
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Chia » 31.03.2021 14:55

alt_genug hat geschrieben:
31.03.2021 13:31
Aber ja, die Feder muss eingefahren werden. Nutzt man den Bohème wie vorgesehen, ist das Ein- und Ausfahren der Feder allerdings an das An- und Abschrauben der Kappe hinten gekoppelt. Das bedeutet, dass man die Kappe hinten aufschraubt und weiterdreht, bis die Feder ausgefahren ist. Will man sie dann wieder abschrauben, wird zuerst die Feder eingefahren, bevor sich die Kappe wieder vom Stift löst.
Hört sich technisch/mechanisch raffiniert an :)
Und wie muss man dann vorgehen, wenn man ausgefahrene Feder, aber nicht gepostete Kappe möchte? Deiner Beschreibung des Vorgangs nach hätte ich gedacht, dass das nicht funktioniert. Aber da Du den Füller ja im Foto mit Feder-außen UND Kappe-ab zeigst, muss es wohl doch irgendwie gehen..

alt_genug hat geschrieben:
31.03.2021 13:31
Das kann ich verstehen. Aber vielleicht ist die Verbindung Taschenfüller = Notizfüller nicht absolut zwangsläufig? Ich finde die geringe Größe sehr praktisch, würde aber den Füller nicht wirklich für schnelle Notizen nutzen wollen.
Nein, unbedingt zwingend ist das natürlich nicht.
Aber naheliegend und üblich schon, würde ich sagen ;)

alt_genug hat geschrieben:
31.03.2021 13:31
Beim Kaweco Liliput muss man auch vorne und hinten schrauben, ähnlich wie beim Moonman Wancai oder dem von Vanessa erwähnten SchonDSGN Pocket 6. Es scheint also einen gewissen Markt für solche Stifte zu geben. Andere Kompaktstifte wie Platinum Preppy oder Pilot Petit oder auch die Kaweco Sport begnügen sich bei ähnlicher Größe mit der Stecklösung (und sind dank Stahlfedern und einfacher Ausführung massiv günstiger). Es ist also für jeden was dabei.
Ja, den Liliput hatte ich bei diesem "Problem" auch im Kopf. Und den Wancai habe ich ja tatsächlich (bei mir waren die Kaufgründe: kleiner, hübsch schlichter Eyedropper der auch die Feder schön zeigt)

Was Kappen und ihr Posten angeht: Meistens schreibe ich ungepostet; das geht bei mir selbst mit Kurz-Füllern wie etwa dem Kaweco Sport recht gut (der Wancai ist dafür allerdings tatsächlich nen Tick zu kurz). Wenn ich poste dann meist eher damit ich die Kappe nicht verschussele und/oder mir der Füller beim Ablegen wegrollt.
Aber wenn gepostet, dann sollte natürlich schon sicher gepostet sein - wackelig/lose postende Kappe sind doof. Für diese Stabilität ist ein Schraub-Posten zugegebenermaßen schon gut; allerdings auch nicht zwingend notwendig, wie man zB am Kaweco Sport sieht. Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die mir persönlich am liebsten ist: nämlich dass die Kappe beim Posten klickend einrastet. Das habe ich aber noch bei relativ wenigen Füllern gesehen, und wenn ich mich recht erinnere bisher bei gar keinem Kurz-Füller.

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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Chia » 31.03.2021 15:04

Buntschreiber hat geschrieben:
31.03.2021 13:47
So sehr ich also die beiden Punkte verstehen kann, ich für mich nehme trotzdem nur den Brass wenn es mal ruppiger zugeht. Da will ich auf eine massiv verschaubte Vollmetall-Konstruktion einfach nicht verzichten. Vielleicht irrational aber ich steh dazu.
Der Wunsch nach Vollmetall-Konstruktion für (Hosen)Taschenfüller kommt mir nicht irrational vor :)
Ich denke ein überraschendes *knacks* bei ungünstigem Hinsetzen ist für Kunststofffüller jeglicher Preisklasse durchaus ein realistisches Risiko.

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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von alt_genug » 31.03.2021 16:30

Technisch spannend ist der Montblanc Bohème durchaus. Es gibt allerdings auch Berichte von diversen Problemen mit der Mechanik, simpel und robust geht sicher anders.

Man kann die Feder auch durch Drehen am Rückteil ausfahren. Bei geschlossenem Füller verhindert der angesprochene Metallstab im Inneren der Kappe das Ausfahren und die Kollision der Feder mit der Kappe.

Noch verrückter ist das Wechseln der Patrone. Hierfür klappt man das Rückteil an einem Scharnier auf und dreht weiter in Richtung „Einfahren“. Die Federeinheit taucht dann noch weiter in den Füller hinein, bis aus der hinteren Öffnung die Patrone zum Vorschein kommt. Daher passt dort auch kein Konverter hinein.

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Ich sehe Taschenfüller in der heutigen Zeit so ähnlich wie mechanische Taucheruhren. Klar könnte man mit einer Omega Ploprof oder einer Blancpain Fifty Fathoms tauchen gehen, aber in den allermeisten Fällen machen das ihre Besitzer nicht. Genauso würde ich weder den Sapporo Mini noch den Bohème wirklich ernst- und dauerhaft in der Hosentasche transportieren.

Ein Schreibgerät für die Hosentasche wäre für die meisten Leute heutzutage wohl kein Füller, genau wie man beim Tauchen inzwischen eher auf einen Tauchcomputer am Handgelenk setzt.

Viele Grüße
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Buntschreiber » 31.03.2021 16:38

Chia hat geschrieben:
31.03.2021 15:04
Der Wunsch nach Vollmetall-Konstruktion für (Hosen)Taschenfüller kommt mir nicht irrational vor :)
Ich denke ein überraschendes *knacks* bei ungünstigem Hinsetzen ist für Kunststofffüller jeglicher Preisklasse durchaus ein realistisches Risiko.
Und wenn da ein Delike Brass steckt, dann macht es sehr lange nicht "knacks". Wenn doch irgendwann, dann war es die Hose oder was auch immer. Aber es gibt keine Tintenflecken.

Für mich der ultimative Füller für den Urlaub um Postkarten zu schreiben (nennt mich altmodisch) oder Urlaubstagebuch.
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Re: Wanted: funktionaler Taschenfüller/ Reisefüller/ Minifüller

Beitrag von Chia » 31.03.2021 16:54

alt_genug hat geschrieben:
31.03.2021 16:30
Noch verrückter ist das Wechseln der Patrone. Hierfür klappt man das Rückteil an einem Scharnier auf und dreht weiter in Richtung „Einfahren“. Die Federeinheit taucht dann noch weiter in den Füller hinein, bis aus der hinteren Öffnung die Patrone zum Vorschein kommt. Daher passt dort auch kein Konverter hinein.
Und ich nehme an das Einsetzen einer selbstbefüllten - und daher schon offenen - Patrone ist auch eher schwierig :?:

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