Satzschrift - Schriftarten

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20 100
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Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von 20 100 »

Haallo liebe Schreibfreundinnen und Schreibfreunde,

wir lieben alles, das mit Handschrift verbunden ist, kommunizieren hier aber größtenteils über unsere Bildschirme und Tastaturen in Satzschrift (Trebuchet). Zu diesem Thema:

- Welche Lieblingsschriftarten habt Ihr?
- Beschäftigt sich hier noch jemand mit Typografie?


Ich:
Serif - Rosarivo und Jenson, beide für Texte, aber auch zum Genuss in Vergrößerung.
Sans Serif - Optima für Texte und Futura zum Bewundern.

Liebe Grüße
Vincent
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Tintenklex

Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Tintenklex »

Intensiv beschäftige ich mich nicht mit Typografie, aber ich hab auf meinem Rechner eine Schrift namens DF Script, die ich sehr mag.
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Nomad
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Nomad »

In emails verwende ich Nadeem.

In Präsentationen wechsle ich zwischen HelveticaNeue und Futura.
No risk - No fun 8)
Thom

Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Thom »

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Tenryu
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Tenryu »

Ich verwende für meine Texte sehr gerne gebrochene Schriften. Außerdem habe ich eine große Auswahl an Antiquaschriften, sowie einige Zierschriften installiert.
Intensiv habe ich mich aber nie mit Typographie beschäftigt (leider). Meist schaue ich, wie viel Platz eine Schrift braucht und entscheide mich mehr nach Gefühl, welche am besten zu dem jeweiligen Text paßt.
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glucydur
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von glucydur »

Ich schätze die Univers sehr. In der Arbeit nutzen wir die Rotis Semi Sans, eine Variante aus der Rotis Schriftfamilie von Otl Aicher. Ich mag sie eigentlich gern. Sie liest sich nur etwas anstrengend.

VG

Alexander
Zuletzt geändert von glucydur am 30.01.2017 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gutta cavat lapidem.
mirosc
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von mirosc »

Ja, Typographie passt da ja dazu...

Je länger ich das mache, desto mehr komme ich wieder zu den großen alten Serifenschriften zurück. Die sind nicht umsonst zeitlose Schönheiten geworden. Ich bevorzuge auch eher die Franzosen als die Venetianer: Garamond (bzw. Sabon), Aldus (bzw. Palatino, je nach Bedarf - überhaupt hat Zapf ganz wunderbare Schriften gemacht! eigentlich gehören alle seine Schriften zu meinen Favoriten...). Die Zeiten, wo ich die Varianten mit dem kleinen Extra bevorzugt habe (Warnock, etc.), sind eigentlich schon vorbei.

Bei den Serifenlosen geht es eher in Richtung Gill Sans oder evtl. noch Futura, die mit unterschiedlichen Schnitten ja auch recht vielseitig sind, Optima mit ihrem Alleinstellungsmerkmal sowieso; irgendwie mag ich auch die Rotis von Otl Aicher, trotz aller Unkenrufe.

Aber letztlich gibt es so viele Möglichkeiten und Notwendigkeiten, wo man gut auswählen kann. Neulich habe ich erst wieder die Lexicon von Bram de Does genommen, weil die gerade mit kleinen Größen super läuft.
Gruß, Michael
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von 20 100 »

mirosc hat geschrieben:überhaupt hat Zapf ganz wunderbare Schriften gemacht! eigentlich gehören alle seine Schriften zu meinen Favoriten...
Absolut. Bei den Serifenschriften ist Palatino meine dritte erste Wahl. Zapfino wäre meine "Script"-Schrift und seine Chancery ist bei passendem Einsatzzweck DIE Kursive schlechthin. Der Zapf war schon recht geschmackssicher, könnte man sagen :shock:
mirosc hat geschrieben:Neulich habe ich erst wieder die Lexicon von Bram de Does genommen, weil die gerade mit kleinen Größen super läuft.
Die ist ja wunderschön! Die kannte ich noch nicht... Aber hast Du sie selbst... gekauft...?
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von 20 100 »

glucydur hat geschrieben:Ich schätze die Univers sehr. In der Arbeit nutzen wir die Rotis Semi Sans, eine Variante aus der Rotis Schriftfamilie von Otl Aicher. Ich mag sie eigentlich gern.
Alexander, ja, die Univers ist für Texte mit einer Priorität bei der Leserlichkeit exzellent, schön geräumig. Und die Semi-Sans-Idee ist bei der Rotis hübsch umgesetzt und mit hohem Wiedererkennungswert.
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JulieParadise
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von JulieParadise »

Für die Arbeit: Junicode, AS_Transfusion, Charis, Gentium, T (eine Art Times mit Sonderzeichen) und die gute alte Times New Roman / Beirut usw. wegen der Umschriftzeichen. Dazu meist Abyssinica SIL (Äthiopisch), SBL Hebrew, SBL Greek, Antinoou (Koptisch), Serto Batnan (Aramäisch), Mindaii (Mandäisch) und Marta für alles Russische. Also eher langweilig.

Insgesamt habe ich -- wie sicher viele hier -- einige hundert Typefaces zusammengesammelt, einige gekauft. Es gibt für mich nicht die beste Schrift, welche ich verwende, hängt oft vom Einsatzzweck ab, vom zur Verfügung stehenden Platz, womit ich kombinieren will, wie lesbar das Ganze sein muss (auch eine Art Barrierefreiheit), wie dann konkret die Umbrüche rauskommen, ob alle notwendigen Zeichen dabei sind (Pünktchen drunter, Häkchen drüber, Bögen, Haken, usw.), da spielt vieles rein.

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die eine Schrift unbrauchbar machen, die Dickte etwa (das Fleisch, die Abstände um das Zeichen), oder dass das kleine "l" kein Füßchen hat und aussieht wie das große "I" (so bei Materialien, die für Kinder gemacht sind), dass zu wenig Schriftschnitte vorhanden sind, etc. Da kommen dann die Familien ins Spiel: Alegreya, Arno (Pro), Baron Neue, Bebas, Black Bishop, Bolton, Exo 2.0, Fira Sans, Lato, NK 57.

Wichtiger als das konkrete Typeface sind aber meist die Kombination der Textteile, Rhythmus, Weißraum, Anordnung allgemein.

Und wenn ich mich mal gar nicht entscheiden kann: Vollkorn.
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mirosc
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von mirosc »

Die ist ja wunderschön! Die kannte ich noch nicht... Aber hast Du sie selbst... gekauft...?
nö, war nicht mein Projekt und die war dort schon vorhanden, von daher konnte ich die nehmen. Aber genau das hat vielleicht auch einfach den Reiz ausgemacht :P
Gruß, Michael
Thom

Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Thom »

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JulieParadise
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von JulieParadise »

Lieber Thom,

ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich Deine Frage richtig verstehe und diese nicht ironisch oder gar rhetorisch gemeint war.

Wozu 100+ Schriften? -- Wozu 100 Tinten? Die Antwort ist gleich: Jede ist anders, und sei es auch nur ein klitzekleines bisschen. Es muss ja nicht einmal die Farbe (i.e. Form) eine andere sein, das Verhalten kann auch einen Unterschied machen, wie Du als Tintenpsychologe ja sicherlich nur zu gut weißt.

Und viele der Schriften benutze ich auch für privaten Hobbykram, für Rezepte, die aussehen, als wären sie gekrakelt oder an eine vraiment frongßösiesche Tafel am Landgasthaus geschrieben, für Scrapbooking-Layouts, für "Erpresserschreiben" beim Kindergeburtstag, für eine Liste aller Star Wars-Sammelkarten eines Kindes, für digitale Stempel auf Fotos, für was weiß ich. Auch eine Art Spielzeug.

Wissenschaftssatz käme mit wesentlich weniger aus, der Spaß liegt woanders.
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Thom

Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von Thom »

Julie, danke! War schon ernst gemeint. Und wieviele verwendest Du tatsächlich als Profi?

Viele Grüße
Thomas (Namen hätte ich oben Latein schreiben müssen, wäre etwas aufwendig gewesen)
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JulieParadise
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Re: Satzschrift - Schriftarten

Beitrag von JulieParadise »

Tss, den wichtigsten Teil der Antwort habe ich zwar intern gedacht, nur eben nicht extern getippt. (Müde!)

Für professionelle Anwendungen verwendet man nicht einfach nur eine Schriftart/Typeface und klickt dann auf fett oder kursiv, sondern es gibt Schriftfamilien mit teilweise 20 oder mehr verwandten Formen, mit und ohne Serifen (Füßchen), in fett und doppeltfett und halbfett und haarfein, da kommt schnell eine große Zahl zusammen.
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