Zeichnen mit Füller und Tinte

[Thom]

Liebe bella,

seitdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, interessiert mich schonmal, wie sich die Lexington Gray denn dabei macht, auch im Vergleich zur Mb Permanent Grau? Das war ja schon ein etwas umfangreicheres Thema.

Viele Grüße
Thomas

[Pelle13]

Das "Problem" beim Zeichnen sind bei mir oft die hohen Ansprüche, bzw. Unzufriedenheit mit dem Ergebnis, schließlich ist es ja auch immer mit einer gewissen Mühe verbunden.
Zumal mich am meisten Gesichter interessieren und die so schwer zu treffen sind.
Ich habe dann aber eine simple Methode entdeckt, die Euch vielleicht ebenso viel Freude machen kann wie mir: durchpausen vom Handy. Quasi ink selfies.
Dazu braucht Ihr ein dünnes Papier (zB Tomoe 52gr), stellt das Foto auf Schwarz-weiß und regelt den Kontrast hoch. Jetzt noch die Leuchtkraft des Displays auf Maximum, Umgebungsbeleuchtung runter und die Touchsensibilität ausschalten ("geführter Zugriff" beim iphone), das Handy unter das Papier legen und die dunklen Tonwerte übertragen.
Alles Konstruieren entfällt, gleichwohl gelingt mitunter eine verblüffende Ähnlichkeit. Ich gebe gerne zu, dass dieses Rezept etwas tütensuppenhaftes hat. Es ist mir wurst, manchmal ist mir nach instant.

Hallo Peter,

tolle Idee und vor allem eine sehr stimmige Umsetzung! Gesichter und Portraits (von Bekannten) sind wirklich die Königsklasse im Zeichnen, an die ich mich nie rantraue.

Danke für die Anleitung,
Dagmar

[Artus]

Hey, prima Idee – so kommt man doch gut rein. Wenn man mehr will, geht das immer noch. Ich finde die Zeichnungen gut. Mehr davon.

[Zollinger]

Ich bin nicht sicher ob ich die Skizze schon gezeigt habe hier:



Sie passt aber gut hierher wegen der gemischten Technik. Daruaf zu sehen ist ein historischer Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee. Skizziert wurde auf einem hinterherfahrenden Schiff mit schwarzer Tinte und einem Conklin Füller mit sehr flexibler Feder. Der Rauch wurde dann später (im Bad des Hotelzimmers) mit Wasser und einem Wattestäbchen ergänzt.

Zum Skizzieren bevorzuge ich vor allem alte Füller mit sehr feinen flexiblen Federn, wie z.B. diesen Swan:



Ich mag aber auch gemischte Techniken. Hier zum Beispiel habe ich einen Steno-Pelikan, und zwei Pentel Pinselfüller verwendet. Und natürlich blauen Farbstift:



Z.

[bella]

Liebe bella,

seitdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, interessiert mich schonmal, wie sich die Lexington Gray denn dabei macht, auch im Vergleich zur Mb Permanent Grau? Das war ja schon ein etwas umfangreicheres Thema.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

ich bin mit der Lexington grey sehr zufrieden. Sie läuft in meinen beiden japanischen F-Zeichenfüllern ausgezeichnet. Im Vergleich zur braunen documentus, die ich auch sehr mag, "schäumt" sie auch nicht so im Konverter. Das ist auch bei documentus kein Riesenproblem, nur wenn die Tinte zur Neige geht.

MB hatte ich die 90 Jahre Meisterstück getestet. Schönes grau, da etwas dunkler, aber sie war nicht 100% wasserfest, auch nach sehr langer Trocknung.
Einziger Nachteil der Lexington .... ihr graphitgrau ist den Bleistiftvorzeichnungen verdammt ähnlich, wodurch ich manchmal Linien vergesse.

@ Zollinger,
ich mag besonders die Stadtdraufsicht. Perspektivisch sehr schön, weil es so gestaffelt ist. Gibtves viel zu entdecken

[Biedermeier]

Mir gefällt der Raddampfer, der hat so einen lockeren Strich. Allerdings sieht der Krallenvogel auch interessant aus.

IMG_4858.JPG (289.28 KiB) 5591 mal betrachtet

IMG_4857.JPG (272.92 KiB) 5591 mal betrachtet

Hier noch ein paar Gesichter. Ich bin neugierig: hat schon jemand Versuche in diese Richtung unternommen?

[Zollinger]

...der "Krallenvogel" ist meine eigene (nicht ganz ernst zu nehmende) Interpretation eines Therizinosaurus:
Z.

[Biedermeier]

Der Saurier scheint nicht halb so ausgestorben, wie man annehmen sollte: die Hälfte der google Ergebnisse dreht sich darum, wie man sie "zähmt".. Verrückte Welt.

[Thom]

...Lexington grey...

Danke!

Viele Grüße
Thomas

[Tintenklex]

Ich bin neugierig: hat schon jemand Versuche in diese Richtung unternommen?

Nein; auch dieser Einsatzzweck schafft es nicht, mich zum Kauf eines Smartphones zu bewegen!
Denn bei Deiner Auflistung, was man dazu so braucht, bist Du irrigerweise davon ausgegangen, dass der Besitz eines Smartphones inzwischen obligatorisch ist:

Dazu braucht Ihr ein dünnes Papier (zB Tomoe 52gr), stellt das Foto auf Schwarz-weiß und regelt den Kontrast hoch. Jetzt noch die Leuchtkraft des Displays auf Maximum, Umgebungsbeleuchtung runter und die Touchsensibilität ausschalten ("geführter Zugriff" beim iphone), das Handy unter das Papier legen und die dunklen Tonwerte übertragen.

[bella]

Jo, vermutlich hat aber letztlich ein deutlich höherer Prozentsatz ein Smartphone als Tomoe River oder ähnlich dünnes Papier zu Hause ...

Nicht alles ist für jeden praktikabel ....

[Artus]

Man kann auch anderes dünnes Papier nehmen und die Zeichnung Oldschool durchpausen.
• Rückseite der Zeichnung mit weichem Bleistift anschummern,
• wieder richtig herum auf das Papier deiner Wahl legen,
• die wichtigen Konturen nachziehen
• Zeichnung mit Füller auf dem guten Papier fertigstellen.

[Thom]

...auch dieser Einsatzzweck schafft es nicht, mich zum Kauf eines Smartphones zu bewegen!

Na sowas, mir deuchte, ich wäre mittlerweile der Einzige. Ich hatte mal, mittels Lichtprojektion an die Wand und mit Zeichenkohle nachzeichnen, Karl Marx gezeichnet.

[Pelle13]

...auch dieser Einsatzzweck schafft es nicht, mich zum Kauf eines Smartphones zu bewegen!

Na sowas, mir deuchte, ich wäre mittlerweile der Einzige. Ich hatte mal, mittels Lichtprojektion an die Wand und mit Zeichenkohle nachzeichnen, Karl Marx gezeichnet.

Ich geselle mich dann auch noch mal mit in die Gruppe der Smartphone-Verweigerer ... es lebt sich herrlich entspannt ohne ständige Erreichbarkeit!
Das Durchpausen funktioniert aber auch ganz banal an den meisten Computerbildschirmen ... zumindest wenn man vorsichtig und möglichst druckfrei nur die Umrisse nachfährt.

Liebe Grüße,
Dagmar

[Zollinger]

...und ich dachte hier geht's ums zeichnen. so kann man sich täuschen.
Z.