Melden verdächtiger Amazon-Händler

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Wolle_F
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Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Wolle_F »

Im Forum ist ja immer mal wieder etwas über verdächtige Amazon-Händler zu lesen. Gestern abend fiel mir ein Händler auf, der massenweise Artikel für für EUR 8,93 anbot - Pelikane von M200 bis M1000, Parker etc. Über ein Mailformular habe ich den Amazon-Kundenservice darauf aufmerksam gemacht und gebeten, das zu überprüfen. Heute um 6 Uhr kam die Antwort:
[...] ich bedanke mich sehr herzlich, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben.
Ich habe überprüft und festgestellt, dass der Verkäufer Unseriös ist. [...]
Ich möchte alle Foristen also ermuntern, sich über solche Dinge nicht nur zu ärgern, sondern eine Meldung an Amazon zu machen.

Glückauf
Wolfgang
Just because you’re paranoid don’t mean they’re not out to get you.
(Joe Jackson)
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toni
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von toni »

Gute Sache, sollte man tatsächlich viel öfter tun.
Viele Grüße
Toni
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Tenryu
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Tenryu »

In letzter Zeit sieht man solche Shops massenhaft. Ich verstehe nicht, wieso Amazon nicht mehr Anstrengungen unternimmt, die Sicherheitslücke zu beseitigen. Schließlich schädigt das den Ruf der Plattform erheblich.

Interessant ist, was passiert, wenn man in solch einem Shop etwas kauft. Ich habe mir einen Luxusfüller für 9,84€ bestellt. Eigentlich hatte ich erwartet, gar nichts zu bekommen, aber ich bekam tatsächlich einen Füller von einem Absender aus Hongkong (obwohl der Shop angeblich in den USA ansässig war). Es handelte sich um einen nachgemachten schwarzen Lamy Safari. Ich habe das reklamiert und bekomme demnächst mein Geld zurück erstattet.
Es wundert mich aber schon, wieso sich die Betrüger die Mühe machen, überhaupt etwas zu verschicken. Schließlich kostet das auch Geld. Übrigens: außer dem Füller lag auch noch ein Beutel mit sechs Tintenpatronen bei. Das ist echt nett von den Gaunern. :lol:
Johnson-Leser

Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Johnson-Leser »

Was passiert, wenn man so ein Angebot bestellt? Wenn man's über Amazon bestellt, passiert vermutlich erstmal gar nix, denn für die "Verkäufer" ist es ja nur interessant, wenn die Zahlung außerhalb von Amazon abgewickelt wird. Kannste ja selbst mal ausprobieren.
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bella
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von bella »

wir hatten mal einen Braun-Scherkopf bestellt. Leider war erst auf den zweiten Blick ersichtlich das der Shop aus China war ..... es sah nach Belgien aus. Das Ding kam auch, war aber entgegen der Beschreibung nicht kompatibel zum Modell und ausserdem nie und nimmer von Braun :mrgreen:
Zur Rückabwicklung sollte das Ding nach Hongkong geschickt werden ..... zweimal mit Amazon telefoniert und die Kohle war zurück ...

Ich bestelle bei Amazon eigentlich nur wenn es aus deren Lager kommt oder bei Büchern teilweise auch wenn der Shop in UK ansässig ist.
So die üblichen Tinten und Füller japanischen Ursprungs die wir her gerne mögen immer über japanische Händler via ebay. Da hatte ich nie Probleme.

Es ist mir auch unerklärlich warum sich Amazon in so großer Zahl von schwarzen Schafen die Plattform versauen lässt. Daher ist alles was Marketplace ist bei mir ein rotes Tuch.
Das Problem hat ebay massiv schon vor Jahren gehabt mit Fakes und Betrügern. Aber da kann sich auch jeder mal so registrieren. Bei Amazon könnte man schon besser schauen wer auf dem "Marktplatz" seine Bude aufbaut.
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Tenryu
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Tenryu »

Mit deutschen Marketplace-Händlern hatte ich bislang nie Probleme. Manche Artikel gibt es gar nicht von Amazon direkt. (vor allem vergriffene Bücher) und viele Händler versenden kostenfrei auch bei Bestellungen unter 29€.
Pumukeline
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Pumukeline »

Ich habe einen TWSBI um 9,80 bestellt; sämtliche Artikel von diesem uminösen Anbieter hatten diesen Preis. Die Bestellung wurde sofort storniert - der Artikel wäre nicht lieferbar.

Viele Marketplaceverkäufer fallen bei mir von selbst aus, weil viele von Haus aus nicht nach Österreich verschicken. Das bin ich gewöhnt, oder oft mit Versandkosten, die hoch über den effekten Kosten sind.

Was mich aber schon einige Zeit wirklich sehr ärgert, ist die eigenartige Handhabe mit Prime bei Artikel von anderen Anbietern, die von Amazon verschickt werden. Immer öfter heißt es auch hier - kann nicht nach Ö verschickt werden. Also habe ich kürzlich einmal den eigentlichen Verkäufer angeschrieben, der mir antwortete, dass die Ware aus dem Lager von Amazon verschickt werden würde und er darauf keinen EInfluss hätte. Also schrieb ich an Amazon, die wiederum behaupteten, dass sei die Entscheidung des anderen.
LG Manuela / Pumukeline
Johnson-Leser

Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Johnson-Leser »

Es gibt bei Amazon Marketplace zwei Arten von schwarzen Schafen:

- Die, die die Bestellung und Bezahlung ganz normal über Amazon abwickeln und dann unter Umgehung ihrer Verzollungspflichten aus Asien nach Deutschland senden. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob der Kunde eine juristische Mitverantwortung trägt. Mal davon abgesehen, dass man halt oft Schund bekommt.

- Diejenigen, die auf Amazon anbieten, dann aber dazu auffordern, die Bestellung und Bezahlung außerhalb abzuwickeln, oft auf neuen oder gehackten Accounts. Diese Händler sind aber auf den ersten Blick daran erkennbar, dass sie Produkte zum Schleuderpreis anbieten. Eben TWSBIs für nen Zehner oder Toldedos für 150 Euro. Bestellt man da direkt über Amazon, passiert nix (außer vielleicht ner Stornierung). Kontaktiert man den Händler und zahlt außerhalb, ist das Geld futsch.

Melden? Nö, ist mir zu zeitaufwändig, zumal die richtig harten betrügerischen Angebote doch eh auf den ersten Blick zu erkennen sind.
n/a
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von n/a »

Ich kaufe grundsätzlich nicht bei Amazon. Wenn ich schön höre wie die mit ihren Mitarbeitern umgehen, da wird mir schl......Das muss ich mit unterstützen.
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JulieParadise
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von JulieParadise »

n/a hat geschrieben:Ich kaufe grundsätzlich nicht bei Amazon. Wenn ich schön höre wie die mit ihren Mitarbeitern umgehen, da wird mir schl......Das muss ich mit unterstützen.
So pauschal stimmt das aber nicht. Etliche meiner Freunde und Bekannten arbeiten bei Amazon, die sind alle zufrieden.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Tintenklex

Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Tintenklex »

bella hat geschrieben: So die üblichen Tinten und Füller japanischen Ursprungs die wir her gerne mögen immer über japanische Händler via ebay. Da hatte ich nie Probleme.
Mit einem solchen Händler habe ich via Amazon Marketplace schlechte Erfahrungen gemacht. Bestellt, ein paar Tage später Versandbenachrichtigung erhalten (was bei Amazon zur sofortigen Abbuchung des Kaufpreises führt) - und als eine Woche nach avisierter Ankunft (>5 Wochen nach Bestellung) noch nichts da war, habe ich dann auf Anfrage vom Verkäufer lapidar mitgeteilt bekommen, dass der Artikel derzeit nicht lieferbar wäre.

Amazon hat dann das Geld erstattet; ich bestell nur noch sehr ungern in Asien.

Johnson-Leser hat geschrieben:Es gibt bei Amazon Marketplace zwei Arten von schwarzen Schafen:
Laut einem TV-Bericht, den ich vor einigen Wochen sah, gibt es wohl noch eine dritte Art schwarzen Schafes:

Diejenigen Händler aus Drittstaaten, die ihre Ware bei Amazon einlagern und von Amazon versenden lassen; hier ist es wohl so, dass oft keine Umsatzsteuer in D abgeführt wird, da A***on auf dem Standpunkt steht, die fiskalische Abwicklung sei Sache der entsprechenden Auftraggeber. Diese vorwiegend asiatischen Händler/Hersteller sind aber in D überhaupt nicht registriert und haben erst gar keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

Ein deutscher Hersteller von Lederwaren in MVP stand deshalb wohl vor der Insolvenz, da er bei den Preisen nicht mehr mithalten konnte, was letztlich wohl auch der Anlaß der Reportage war. Inwieweit die Zollbehörden da inzwischen aktiv sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Wird wohl auch extrem schwierig sein, da A***on inzwischen einige Lager für deutsche Kunden gar nicht mehr in Deutschland unterhält, sondern zB in Polen.

Nicht wenige Kunden mögen sich da die Hände reiben ob der Ersparnis - ich finde das jedenfalls extrem unfein.
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Tenryu
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Tenryu »

Wo steht denn bitte geschrieben, daß nur die Industrie von der Globalisierung profitieren dürfe, und nicht auch der Verbraucher?
Klar ursprünglich wurde sie eingeführt, damit einheimische Unternehmen billig in der 3. Welt produzieren und in Deutschland teuer verkaufen können. Damals hatte freilich keiner ahnen können, daß der Verbraucher so clever und unverschämt wäre, eines Tages, seine billigen Konsumgüter direkt in China zu kaufen, statt für den 10-fachen Preis in Deutschland... :P

Ich warte auf den Tag, an dem die Wirtschaftselite schmerzlich erkennen muß, daß nicht nur chinesische Arbeiter genau so fleißig aber billiger arbeiten, sondern auch chinesische Manager genauso tüchtig, aber billiger managen können. :twisted:
Tintenklex

Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Tintenklex »

Tenryu hat geschrieben:Wo steht denn bitte geschrieben, daß nur die Industrie von der Globalisierung profitieren dürfe, und nicht auch der Verbraucher?
Wenn Du aus der EU bei amazon.de bestellst, wird nunmal die deutsche Umsatzsteuer fällig - und die wird in diesen Fällen wohl oft nicht abgeführt, da der "Logistikpartner", als der sich A***on lediglich sieht, sich nicht für zuständig erachtet, und der eigentliche Steuervermeider nicht greifbar im Drittland sitzt. Du bestellst nämlich nicht in China, sondern in Deutschland - die Ware lagert ja schon in der EU, A***on versendet aus der EU und Du zahlst an A***on in D.

Alle ehrlich hier abführenden Händler/Hersteller haben damit einen Wettbewerbsnachteil, der letztlich die Existenz kosten kann. Wenn Du das gut findest, findest Du wahrscheinlich auch andere Formen der Steuerhinterziehung gut?
Pumukeline
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von Pumukeline »

Tintenklex hat geschrieben: Wenn Du aus der EU bei amazon.de bestellst, wird nunmal die deutsche Umsatzsteuer fällig - und die wird in diesen Fällen wohl oft nicht abgeführt, da der "Logistikpartner", als der sich A***on lediglich sieht, sich nicht für zuständig erachtet, und der eigentliche Steuervermeider nicht greifbar im Drittland sitzt. Du bestellst nämlich nicht in China, sondern in Deutschland - die Ware lagert ja schon in der EU, A***on versendet aus der EU und Du zahlst an A***on in D.
Da muss ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Wenn ich hier aus Österreich bei Amazon bestelle, dann bezahle ich nicht die deutsche (19% bzw. 7 % für Bücher), sondern die österreichische Umsatzsteuer (20% bzw. 10 % für Bücher).

Alle Versandhändler, die pro Jahr Waren im Wert von mehr als 35.000 Euro nach Österreich liefern, unterliegen der Versandhandelsregelung, dh die Versteuerung erfolgt in dem Land, in dem der Käufer wohnt.
LG Manuela / Pumukeline
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bella
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Re: Melden verdächtiger Amazon-Händler

Beitrag von bella »

Die Mehrwertsteuererhebung erfolgt doch immer in dem Land des Käufers.
Deswegen fahren wir ja auch bei Eigenimporten aus nicht-EU-Ländern zum Zoll, deklarieren unsere Ware und zahlen neben eventuellem Zoll eben die Einfuhrumsatzsteuer, die nichts anderes ist als die Mehrwertsteuer.

Und die zahlt der Endverbraucher. Unternehmen interessiert das nicht, durchlaufender Posten.
Anders sieht es mit der Gewerbesteuer aus.

Wenn Amazon für den Chinesen Ying-Chi Ware lagert und in seinem Auftrag an Endkunden ausliefert, dann ist der Gewinn für Amazon nur das was Amazon dem Chinesen abzieht, idR. 15%
Amazon hat auch diese Warenwerte nicht in seiner Bilanz und muss diese nicht bei einer Inventur erfassen, weil es Fremdware ist.

Und der Amazonpreis ist incl. Umsatzsteuer, ich hab mir gerade mal so einen Chinafüller angesehen.
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