sehr grundsätzliche Kaufberatung

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Persimon
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von Persimon » 29.10.2017 9:18

Hallo,
im Hinblick auf den Waterman Hemisphere möchte ich zu bedenken geben dass es sich dabei um einen eher kleinen, zierlichen Füller handelt. Er ist zum einen recht schmal und zum anderen auch nicht allzu lang. Vor allem ist bei meinem Hemisphere die Kappe das schwerste, der restliche Füllhalter ist vom Gefühl her nicht schwerer als andere auch. Vom schreiben her ist er top, Feder und Tintenfluss sehr gut. Aber die schlechten Bewertungen bei Amazon kenne ich auch. Weiß auch nicht was man darauf geben kann.
Gruß
Gruß Persimon


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Grimbart
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von Grimbart » 29.10.2017 10:19

Schau Dir doch mal den hier an: viewtopic.php?f=53&t=19600 Dessen Konverter ist eingeschraubt und sitzt somit absolut sicher. Die Feder ist prima und sieht außerdem phantastisch aus - wie der ganze Füller. 8)

Oder, wenn es vielleicht doch ein Faber-Castell sein darf, den Ondoro. Den gibt's in schwarz, weiß, orange und mit Holzschaft. Er hat eine sehr gute Stahlfeder und kein Gewinde am Kunststoff-Griffstück. Allerdings auch einen eckigen Korpus. Aber am Griffstück ist er rund. Mich stören seine Kanten nicht. Da er mit Konverter geliefert wird, kannst Du jede im Glas erhältliche Tinte verwenden.
Die Tintenleiter-Feder-Einheit der FC-Füller (Basic, e-motion, Ondoro)) kann man rausschrauben und somit untereinander tauschen. Hat man irgendwann mal Lust auf eine andere Federstärke, kauft man z.B. einen Basic (das ist der billigste) mit der gewünschten Feder und tauscht diese dann gegen die vom Ondoro.
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desas
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von desas » 29.10.2017 11:44

Bei so vielen Empfehlungen wird die Auswahl nicht leichter.

Ich empfehle den Besuch eines Stammtisches, eine größere Vielfalt mit Erfahrungswissen gibt es woanders eher selten.

Es ergibt keinen Sinn, jetzt auf's Geradewohl mehrere Füller zu bestellen/kaufen.

Den Parker zu retournieren, weil er nicht seinen Job erledigen will, ist vernünftig. 69 € zum Angucken ausgeben, muss ja nicht sein.

Desas
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drjokl
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von drjokl » 29.10.2017 12:42

Die Problematik bei Parker oder Waterman ist nicht, dass sie schlecht wären, sondern dass es - soweit mir bekannt - keinen Service in Deutschland gibt. Waterman weist auf der Webseite nicht einmal eine deutsche Adresse als Vertretung auf. (Mein Sohn hat einen schönen Expert, der auf die Feder gefallen ist, und bislang damit als Totalschaden gelten muss)

Gruß
Jörg

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sommer
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von sommer » 29.10.2017 12:51

Mir ist - trotz oder vielleicht auch gerade wegen der 3 Seiten, die hier schon zusammengekommen sind - immer noch nicht klar, was jetzt gegen den Faber Castell Guilloche spricht bzw. gesprochen hat, zumal er sehr gefallen hat. Ok, nicht ganz preisgünstig, aber dafür Goldfeder und ein Produkt aus einer Traditionsfirma. Und wer billig kauft, kauft zwei mal.

Die hecktischen Ausweichmannöver in günstigere Produkte mit Namen, die mit ihrer Vergangenheit dank Pleiten/Verkäufen nichts mehr zu tun haben und die AFAIK in Osteuropa oder Fernost hergestellt werden (Parker, Waterman, Shaeffer, ...) kann ich auch nur bedingt verstehen. Ok, sie locken mit solider Optik und niedrigem Preis, aber was bieten diese Füller außer der soliden Optik und dem niedrigem Preis? Im Netz findet man sehr durchmischtes, vielleicht der relativ großen Fertigungstoleranz bzw. dem geringen Qualitätsstandard zu verdanken?

Zu dem Tipp "Jinhao", der hier gefallen ist: Meine vier Jinhaos sind sehr durchmischt, was die Federn angeht, mit manchen kann man schreiben, mit manchen nicht. Allen ist gemeinsam, daß sie sich beim Schreiben im Vergleich zu meinem Pelikan P205 "kaputt" anfühlen, wenn man eine Seite mit dem Pelikan geschrieben hat und dann auf einen der Jinhao wechselt. Dank des hohen Gewichtes und einer eigenwilligen Gewichtsverteilung gibt es nur einen, den ich überhaupt gut in der Hand halten kann. (Und dem werde ich wohl irgendwann deswegen eine Jowo-Feder spendieren.) Wenn sie auch nur ein paar Tage ungenutzt herumliegen, haben sie eine Anschreibschwäche. Sie haben zwar nur ein paar Euro gekostet, wenn aber die Füller ungenutzt im Karton liegen, sind auch ein paar Euro zuviel.

Bei Pelikan fühle ich mich hingegen sehr gut aufgehoben. Meinen ca. 25 Jahre alten Pelikan mit dejustierter Feder hat Pelikan in weniger als einer Woche wieder instand gesetzt und wollte noch nicht einmal Geld dafür haben. Ich unterstelle jetzt einfach einmal Faber Castell einen vergleichbaren Service, ohne hier eigene Erfahrungswerte vorweisen zu können.

Mein Tipp an xellox:

Entweder geht man seinen Gefühlen nach und ist bereit, dafür auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Wenn dir der Faber Castell Guilloche sehr gut gefällt, er sehr gut in deiner Hand liegt und du damit schreiben magst, dann kaufe ihn einfach und fertig. Und du unterstützt ein Traditionsunternehmen. Auf Wikipedia findet man zum Beipiel: "Im November 2006 erhielt Faber-Castell den vom Forum Zukunftsökonomie verliehenen „Preis der Arbeit“ für Unternehmen, die ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung in besonderer Weise gerecht werden." Ist es nicht auch ein paar Euro mehr Wert, eine solche Firma zu unterstützen?

Wenn du hingegen meinst, Alternativen sondieren zu müssen, dann nicht durch Spontankäufe, sondern durch sorgfältige Recherche. Pelikan bietet (leider) aktuell keinen hochwertigen Patronenfüller an, dafür aber Traditionsfirman wie Faber Castell, Aurora, Sailor, Platinum, ... (Ich sehe aber die Gefahr, daß du dich letztendlich doch ärgern wirst, nicht den Faber Castell Guilloche gekauft zu haben.)
Axel

agathon
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von agathon » 29.10.2017 13:07

sommer hat geschrieben:Mir ist - trotz oder vielleicht auch gerade wegen der 3 Seiten, die hier schon zusammengekommen sind - immer noch nicht klar, was jetzt gegen den Faber Castell Guilloche spricht bzw. gesprochen hat, zumal er sehr gefallen hat. Ok, nicht ganz preisgünstig, aber dafür Goldfeder und ein Produkt aus einer Traditionsfirma. Und wer billig kauft, kauft zwei mal.

Die hecktischen Ausweichmannöver in günstigere Produkte mit Namen, die mit ihrer Vergangenheit dank Pleiten/Verkäufen nichts mehr zu tun haben und die AFAIK in Osteuropa oder Fernost hergestellt werden (Parker, Waterman, Shaeffer, ...) kann ich auch nur bedingt verstehen.
Ich kann mich diesen Ausführungen von Axel nur anschließen, da spricht viel Vernunft aus seinen Worten. Eine sehr gute Alternative sind auch die Patronenfüller von Sailor, die eine ausgezeichnete Fertigungsqualität aufweisen. (Meiner Meinung nach die beste Qualität, die man in diesem Preissegment bei japanischen Füllern haben kann.) Und wenn es wirklich mal ein (Kolben)-Füller zum Ausprobieren sein soll, rate ich zum TWSBI ECO. Da kriegt man sehr gute Qualität für kleines Geld und gleichzeitig kann man sich sehr gut mit der Technilk vertraut machen.

Grüße

agathon

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Edelweissine
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von Edelweissine » 29.10.2017 13:41

Toller Patronenfüller, teilweise mit rutschigem Griffstück, aber gut zu halten und für Standardpatronen geeignet: Pelikan Epoch. Produziert wird er nicht mehr, aber manchmal ist er noch gebraucht zu bekommen.
Trotzdem tendiere auch ich dazu, sich um die erste Liebe zu bemühen, denn die vergisst man nie.
Gruß,
Heike

VolkerB
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von VolkerB » 29.10.2017 13:49

Hallo,

auch wenn der Thread schon weit gereift ist, gebe ich auch noch meinen Senf dazu:

In anderen Ländern mag es anders sein, aber Lamy ist hier durch die Schulfüller dermaßen präsent, daß Patronen in jedem Supermarkt erhältlich sind, entweder von Lamy selbst oder 'Kombipatronen' von online etc., die sowohl als Lamy- als auch als lange Pelikanpatronen passen.
Parker-Patronen sind sicher noch akzeptabel gut erhältlich, aber wenn es um die Versorgungssicherheit durch den Einzelhandel vor Ort geht eindeutig nach Pelikan und Lamy die 3. Wahl.
Von allen anderen Formaten würde ich unter diesem Aspekt abraten (d. h. in Asien hergestellte 'Amerikaner' wie Sheaffer u. Cross oder Japaner (Pilot, Platinum, Sailor). Das heißt nicht, daß die Stifte schlecht seien, bloß führt kaum ein Laden hier diese Patronen. Internet und Konverter können das Problem auch lösen.

In Parker sollten auch Lamy-Patronen reinpassen, wenn es nicht anderes gibt.

Aber ich würde wirklich empfehlen, erst einmal einen Füller-Stammtisch zu besuchen, oder wenn es um einen Blindkauf geht, einen günstigen bis allenfalls mäßig teuren Stift zu probieren. Bei Jinhao etc. weiß man nie, was man bekommt, bei teuren Stiften finde ich, daß ein Fehlkauf (Feder zu hart, zu breit, Griff zu kurz, Kappengewinde zu lang, Form paßt irgendwie doch nicht etc.) dann rausgeschmissenenes Geld ist, wenn man gar nicht weiß, wonach man suchen soll.

Ich persönlich finde, daß man bei Lamy im Bereich zwischen 20 und 100 € einiges Interessantes finden kann. Bei dickeren Stiften kommt aktuell z. B. der Aion in Frage, wenn man es lieber dünn haben will, ggf. der cp1. Eine andere Stahlfeder kostet nur so um 5 €. Ob einem das Lamy-Design gefällt oder nicht, ist nur persönlicher Geschmack, daran ist nichts richtig oder falsch. Ich denke aber, daß die Stifte durchaus alltagstauglich sind und in diesem Preisbereich macht man auch nichts grundsätzlich falsch.

Wenn es um Pelikan-Patronen geht, gibt es einige Pelikan-Schulfüller, aber dann bei dieser Firma bis knapp unter 100€ wenig. Der Stola III ist ein einfacher Patronenfüller, der recht günstig zu haben ist, da macht man auch nichts falsch, kriegt aber auch keinen Luxus. Alternativ kommt die 200er-Serie in Frage, entweder als Kolbenfüller (M200/205 mit Beschlägen in Gold/Silber) oder als Patronenfüller (P200/205).
Diplomat verwendet auch Pelikan-Patronen und ich bin mit meinem Esteem sehr zufrieden. Diplomat bietet ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis an, hat viele Farboptionen und die Federn sollen gut sein, meine ist es jedenfalls.
Kaweco ist mit kleinen Füllern wie den Sport-Varianten ganz gut vertreten, ich fand bei meinem Special die Feder aber eher zu hart. Auch Kaweco nimmt Pelikan-Patronen.

Wenn Du TWSBI verwenden willst, dann würde ich über einen Eco oder 580 nachdenken. Mit meinem Vakuum-Fülelr bin ich nicht ganz glücklich und habe an anderer Stelle ausführlich darüber geschrieben.

Das wäre so in etwa, was ich im unteren Preissegment bis zur unteren Mittelklasse hin empfehlen würde.

Füller für 350€ würde ich nicht gerne außer Haus herumtragen, jedenfalls nicht routinemäßig jeden Tag, und wenn, dann nur gut geschützt in einem Lederetui etc.

Gruß,
Volker
Zuletzt geändert von VolkerB am 29.10.2017 13:52, insgesamt 1-mal geändert.

agathon
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von agathon » 29.10.2017 13:51

Edelweissine hat geschrieben:Toller Patronenfüller, teilweise mit rutschigem Griffstück, aber gut zu halten und für Standardpatronen geeignet: Pelikan Epoch. Produziert wird er nicht mehr, aber manchmal ist er noch gebraucht zu bekommen.
Trotzdem tendiere auch ich dazu, sich um die erste Liebe zu bemühen, denn die vergisst man nie.
Der Epoch ist auch deswegen eine gute Empfehlung, weil er nicht so schmal ist wie so manch anderer Füller. Den würde ich an des Threaderstellers Stelle auch in Erwägung ziehen.

Grüße

agathon

Tintenklex

Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von Tintenklex » 29.10.2017 14:53

xellox hat geschrieben:
Tintenklex hat geschrieben:Wenn Guilloche gefällt, vielleicht ein Ecridor von Caran d'Ache?
würde mir wahrscheinlich gut gefallen wenn sie nicht eckig wäre
Das Griffstück ist rund; eckige Füller rollen nicht vom Tisch ;-)
Immerhin passen Standard-Pelikan-Patronen und Konverter.

agathon
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von agathon » 29.10.2017 15:27

VolkerB hat geschrieben: [...] Von allen anderen Formaten würde ich unter diesem Aspekt abraten [...] Japaner (Pilot, Platinum, Sailor). Das heißt nicht, daß die Stifte schlecht seien, bloß führt kaum ein Laden hier diese Patronen. Internet und Konverter können das Problem auch lösen.
Konverter sind hier ein Muss, sonst wird es unkomfortabel bei Beschaffung von Patronen. Das sehe ich auch so. Und noch klüger ist es, einen Sailor direkt mit 3 Konvertern zu ordern. Sicher ist sicher ist sicher.

Grüße

agathon

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bella
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von bella » 29.10.2017 15:41

ich würde jetzt endlich den Liebesbrief schreiben ....

bis hier alle Marken durchgekaut sind und am Ende noch irgendein Chinese über die Weltmeere verschickt wurde, ist vielleicht die eigentliche Motivation des Füllerkaufs schon Geschichte ....

Ok, der Parker war ein Fehlgriff .... bring ihn zurück und kauf einen anderen.
Oder nimm den online den Du hast. Das "nicht angeschweisste" Korn ist keine Frechheit, sondern Absicht. Die Version nennt sich Best Writer und macht eine recht schöne abwechslungsreiche Schrift.
Und die sind recht gut, ich habe 8 Jahre lang mit solch einem Füller ausschließlich geschrieben, bis sich die Gummierung des Schaft aufgelöst hat.
Es gäbe für den auch, in jedem Kaufhaus oder Schulbedarf andere Federn für kleines Geld.

Es ist völlig egal mit welchem Füller Du diesen Brief schreibst .... es sieht kein Mensch ob der 12€ im Schulbedarf oder 350€ aus der Vitrine gekostet hat.
Mach Dir lieber Gedanken über die Tintenfarbe und das Papier ..... das nimmt die Empfängerin eher wahr.
Viel Erfolg ...

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titanus
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Re: sehr grundsätzliche Kaufberatung

Beitrag von titanus » 29.10.2017 16:00

Weise Worte!

:lol:

titanus

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