Nun ist der siebte Dezember, es ist an mir, ein Türchen zu öffnen.
Mehr Erfahrung mit Adventskalendern, als dass ich als eines von drei Kindern zunächst aus dem aus liebevoll bemalten und verzierten Streichholzschachteln von meiner Mutter selbst gebastelten Adventskalender nur acht von vierundzwanzig Kleinigkeiten erhielt, später aus den mir überlassenen Schoko-Adventskalendern mit leider häufig Schokolade zweifelhafter Qualität erst tapfer Tag für Tag die kleine Süßigkeit genoß, um späterhin sehr früh im Dezember seitlich aus der Papphülle die Tiefzieheinlagen mit der minderwertigen Schokolade herauszog, alle Schokostückchen in einem Durchgang verzehrte und das Plastikteil wieder in den Adventskalender zu schob, habe ich kaum.
Vor einigen Jahren kam dann unsererseits noch die Erfahrung hinzu, für die Kinder Spielzeug und Süßigkeiten in den befüllbaren Adventskalender einzubeuteln.
In dieser anspruchsvollen Form habe ich hingegen noch gar keine Erfahrung vorzuweisen.
Daher habe ich durch die Vorjahres-Beiträge geschmökert und hoffentlich einen guten Ansatz für „mein“ Türchen gefunden.
Dicki Hoppenstedt nachzueifern verwarf ich in diesem Zusammenhang recht schnell, sein/ihr Gedicht ist ja auch recht kurz gewesen.
Der Füllhalter, den ich ausgewählt habe, ist mein Waterman Hemisphere Gold Chiseled GT mit einer M-Feder.
Es ist einer der ersten Füller, die ich nach Wiederentdeckung der Fähigkeit zur Handschrift gekauft habe, und einer derer, die ihren Platz im Tablett behaupten konnten und können; auch, wenn er nicht häufig genutzt wird.
Zusätzlich hat meine Tochter bereits kurz nach dem Erwerb ihre Erbansprüche auf diesen Schreiberling formuliert, sodass eine Veräußerung ohnehin nicht in Frage kommen wird.
Die M-Feder schreibt meines Erachtens eher fein, der Tintenfluss ist großzügig, der Füllhalter liegt gut in der Hand, sowohl mit als auch ohne aufgesteckte Kappe (wobei ich das Aufstecken der Kappe wegen der Vergoldung lieber vermeide).
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Befüllt habe ich ihn für das Gedicht mit Blood Orange aus der „celebrating 150 years of Diamine“-Reihe. Ich bin erstaunt, wie dunkel die Tinte doch auf dem Papier wirkt.
Die Möglichkeit, dass von der letzten Befüllung trotz intensiven Spülens noch Reste im Tintenleiter verblieben sein könnten, käme als Störfaktor allerdings auch in Frage.
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Wer meine Handschrift nicht gut lesen kann:
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus. Den weissen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit -
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
Rainer Maria Rilke
Für das Foto bitte ich entlastend zu berücksichtigen, dass ich gewöhnlich lieber Landschaften fotografiere und außerdem dunkle Bilder bevorzuge.
Ich wünsche allen Foristi noch eine besinnliche Adventszeit.
Desas
