Kauf in UK

[megman]

Ich hab' so gar keine Erfahrungen mit Käufen im Vereinigten Königreich und ich hoffe, dass das geneigte Fachforum mir hier weiterhelfen kann.
Ich beabsichtige eine Investition über einen Betrag von etwa 600 EUR über "ibäh" zu tätigen.
Auf der Angebotsseite steht:

Keine zusätzlichen Gebühren bei Lieferung!
Dieser Artikel wird über das Programm zum weltweiten Versand verschickt und mit einer internationalen Sendungsnummer versehen

und weiter:

Internationale Versandkosten und Einfuhrabgaben gezahlt an Pitney Bowes Inc.

Heißt das für mich, dass neben dem Kaufpreis keine weiteren Zahlungen wie Einfuhrumsatzsteuer und/oder Zölle auf mich zukommen?

Klärt mich bitte auf. Ich sitze hier auf dem flachen Land und hab' so gar keine Ahnung von der weiten Welt...

[gkd5mao]

Soweit ich weiß, ist UK noch(!) der EU zuzuordnen. Damit fallen keine Steuern und Zölle an. Ich habe von Ibäh und einem seriösen Händler Füller bezogen und keine Steuern bezahlt. Bezahlen musst Du allerdings den Versand ...
Cheers,
Konstantin

[NicolausPiscator]

Ich habe mir schon alles Mögliche - nicht nur Füller, Tinten, Feder, Papier und Fülleraccessoires - aus dem Vereinigten Königreich zu ganz unterschiedlichen Bedingungen kommen lassen, auch über eBay. Ich hatte nie Probleme, sondern immer eine superfreundliche und unglaublich zuvorkommende Bearbeitung selbst bei Minibestellungen. - Wenn Dein Kauf über eBay geht, dann sind doch normalerweise die Bewertungen ein exzellenter Anhaltspunkt.

[Kadran1]

Hallo,

ich habe leider gelesen, dass bei Artikeln, die mit dem "Programm zum weltweiten Versand" verschickt werden, dann trotzdem (auch wenn es ein Kauf innerhalb der EU ist) Zusatzgebühren an diese ominöse Organisation anfallen. Ominös deswegen, weil du, selbst wenn du etwas aus den USA mit diesem Versandprogramm kaufst, keinen Beleg darüber erhältst, dass die Steuern und der Zoll bereits gezahlt wurden. Im blöden Fall kann das bedeuten, dass du die Gebühren beim Kauf zahlst, dann aber nochmal vor Ort antreten darfst und erneut zur Kasse gebeten wirst.
Also ich steh dem Ganzen da sehr skeptisch gegenüber, wenngleich ich einen organisierte und gebündelte Zollabfertigung für einen Schritt in eine bequemere Richtung halte.

Aber das sind die Informationen, die ich zu dem Thema die letzten Wochen gesammelt habe. Vielleicht ist ja hier auch ein Mitarbeiter vom Zoll, der ein ganz anderes Wissen dazu besitzt.

[Killerturnschuh]

Lieber Michael,
Ich bin zwar nicht beim Zoll bin aber in mehrfacher Hinsicht vom Brexit direkt betroffen und halte mich auf dem aktuellen Stand der Dinge.
Derzeit ist es wie gehabt.
Prinzipiell fallen keine Sonderabgaben innerhalb der EU an. Da GB derzeit noch EU Mitglied ist dürfen auch noch keine Zusatzgebühren für Innereuropäische Käufe aufgeführt oder erhoben werden.

[bella]

und bevor Du bei einem ebay Kauf auf den finalen Button klickst hast Du immer eine Übersicht über die kompletten Kosten ....und kannst spätestens hier das ganze abbrechen wenn da mehr als Kaufpreis und Versand stehen.

Ansonsten ... get it ..... ich hatte auch mit UK noch nie Probleme. Weder über ebay, noch über Amazon, noch über zvab oder abebooks, noch in großen oder kleinen onlineshops.

[titanus]

Ich habe schon öfter alte Rasiermesser in GB gekauft. (EbAy)
Bis jetzt immer ohne Probleme.

Grüße

titanus

[Kadran1]

Liebe Angi,

ja, solange sie offiziell noch in der EU sind, fällt offiziell nichts an. Hier geht es aber um das Programm zum weltweiten Versand, bei eBay kurz GSP genannt. Und soweit ich informiert bin, zahlt man das, sobald auf der Produktseite von eBay steht, dass noch Betrag x,yz € für das GSP hinzukommen - egal wie derzeitige rechtliche Zollbestimmungen lauten.

eBay selber schreibt dazu in den AGB folgendes:

Programm zum weltweiten Versand (UK). Für jede Transaktion in Verbindung mit einem GSP-Artikel, der sich im Vereinigten Königreich („UK“) befindet, werden die vorstehend beschriebenen Dienstleistungen entweder von Pitney Bowes selbst, seinen verbundenen Unternehmen oder Drittanbietern wie Logistikdienstleistern, Versandunternehmen, Zollagenten, Spediteuren und/oder anderen Subunternehmern, mit denen Pitney Bowes einen Vertrag geschlossen hat, erbracht. Die Transaktion wird jedoch nicht als „routed export transaction“ eingestuft, und Pitney Bowes tritt nicht wie bei einem GSP-Artikel, der sich in den USA befindet, als Ihr Spediteur auf. Aus diesem Grund haftet Ihr Verkäufer für die Ausfuhr des GSP-Artikels in Übereinstimmung mit allen geltenden Gesetzen oder Bestimmungen des Vereinigten Königreichs. Sie als Käufer sind für den Transport und die Einfuhr des GSP-Artikels gemäß allen geltenden Gesetzen und Bestimmungen des Landes verantwortlich, in das der GSP-Artikel eingeführt wird.

Das heißt also es werden Dienstleistungen erbracht, welcher Form auch immer, und dafür fordern diejenigen dann einen Betrag x.

Man findet auch wenn man in Internet-Suchmaschinen "eBay Programm zum weltweiten Versand" eingibt schon direkt etliche Treffer mit den Zusatzwörtern "Abzocke" oder ähnlichem. Also ich wäre da skeptisch und würde das lieber ein Mal mehr detailliert durchlesen.

[thewritingsonthewall]

Also Umsatzsteuer fällt aus UK nicht extra an, da der Umsatz in UK steuerpflichtig ist und dort vom Verkäufer ganz regulär umsatzversteuert wird, da er an dich als Privatperson verkauft.
Einfuhrumsatzsteuer gibt es nicht da die Ware bereits in der EU ist. Ebenso wie Zoll.
Das ist ja das schöne im harmonisierten EU Umsatusteuerrecht.

Schönen Abend
Matthias

[Thom]

Also, ich schaue mir das schon eine ganze Weile mit an und frage mich, Europäische Zollunion ist ja klar, keine Einfuhrumsatzsteuer, kein Zoll aus UK, aber was soll dann der Schmarrn mit dem Dienstleister? Geht das nicht auch anders zu bestellen?

V.G.
Thomas

[Kadran1]

Thomas, das legt der Anbieter der eingestellten Produkte fest. So wie ich das mitbekommen habe heißt das: wenn er sagt, er verschickt es über diesen Dienstleister, kannst du als Käufer da nichts machen (außer bei einem anderen Anbieter zu bestellen).

[Thom]

Falls da sowieso PayPal mit im Boot sein sollte, würde ich mal nach einem Online-Shop des Anbieters schauen.

V.G.
Thomas

[Thom]

Bei 600€ unversicherten (und unregistrierten) Versand, wie hier, würde ich aber keiner Seite empfehlen.

[megman]

Vielen Dank für eure Tipps.
Ich habe jetzt direkt über die Webseite des Händlers bestellt, nachdem ich zunächst Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Er versicherte mir, dass neben dem Kaufpreis und der Versandpauschale keine weiteren Kosten mehr anfallen.
Ich denke, Ende nächster Woche ist die Ware bei mir, dann kann ich weiter berichten.

[Pumukeline]

Viele Kreditkartenfirmen verlangen Fremdwährungsgebühren (zB 1-2% von der Einkaufssumme); diese sieht man aber erst bei der Kreditkartenabrechnung und nicht bei der Bestellung direkt.
Mittlerweile gibt es auch einige, die diese nicht verlangen. Sie fallen auch nicht direkt an, wenn der Shop die Zahlung in Euro anbietet.