Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

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marcoh
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Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von marcoh » 04.05.2018 9:15

Hallo,

wie macht Ihr das, wenn Ihr auf Reisen geht ? Ich bin relativ viel unterwegs und nachdem ich seit gestern stolzer Besitzer eines Tintenfass und Konverter für meinen Lamy Füller bin, hab ich mich gefragt, welche Sicherheitsmassnahmen ich wohl brauche, um dieses Glasfass heile mit auf Reisen zu nehmen, oder den Supergau einzudämmen, wenn das Glas im Gepäck bricht ...

Davon abgesehen finde ich das befüllen durch eintunken bis zum Griff und dann aufziehen eine etwas arg gewöhnungsbedürftige Kleckserei. Nach mehreren Stunden Airbrush Arbeit sehen meine Finger sauberer aus :lol: Mal ehrlich, tunkt ihr wirklich eure kostbaren Füller bis zum Griff ein, oder hab ich da was noch nicht begriffen ?

Meine Lösung dazu sieht jedenfalls etwas anders aus, vielleicht findet der ein oder andere sie ja auch praktisch. Unten das "Rezept":

Man nehme Tinte aus einem Fass der Wahl, eine Spritze mit Kanüle und eine PE Flasche mit Slim Dripper aus dem Labor-/ Vapingbedarf. Die Tinte mit der Spritze vom Fass in die Flasche, Deckel drauf, fertig ist die Nachfüllflasche mit der man direkt eine Patrone oder Konverter befüllen kann, ohne grosse Kleckserei. Unten mal ein Bild, wie das ganze aussieht:

Bild

Die Spitze von so einem Slim Dripper passt genau in die Öffnung von dem Lamy Konverter:

Bild


Diesen PE Flaschen hab ich beim Transport von Airbrush Farben schon so ziemlich alles angetan was man sich vorstellen kann, inklusive versehentliches darauf sitzen :lol: Undichtigkeiten oder kaputt/geplatzt hatte ich noch nie damit...

Ich habe mir jedenfalls eine Flasche ins Federmäppchen geworfen und denke das ich damit genug Vorrat habe, um unterwegs bequem nachzufüllen wenn der Tank leer ist :)


Wo gibts die Sachen und was sollte man m.M nach beachten:

Spritzen und Kanülen - Apotheke (teuer und meist nur kleine für Humaninjektion geeignete Kanülen), alternativ fragt mal den Tierarzt eures Vertrauens nach einer Kanüle mit der Kühen Blut abgenommen wird, damit kann man arbeiten 8-) Die wollen meistens nichtmal gross Geld dafür, das sind Wegwerfartikel in dem Beruf. Mit einer Minimot o.ä. die scharfe Spitze abgeschnitten, dann habt ihr genau das was auf dem Bild als Kanüle zu sehen ist ...

Dripperflaschen - Im Vape Shop oder Laborbedarf VIEL zu teuer! Ich weiss nicht ob hier URLs genannt werden dürfen, wer mag google mal nach Flaschen Handel, im fast gleichnamigen .eu Shop kriegt man einzelne Flaschen von 2ml an aufwärts ab ~30 Cent das Stück, Deckelfarbe und Art des Drippers meist frei wählbar. PE ist hier m.M nach deutlich praktischer als PET weil weicher und somit viel feiner dosierbar beim drücken. Dripperspitzen gibt es in vielen Grössen, auf dem Bild ist eine Slim Spitze zu sehen, die kriegt man aber auch bis zu Nadelgrösse für kleinere "Löcher".

Gruß Marco
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Strombomboli
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von Strombomboli » 04.05.2018 13:28

Ein immer wieder beliebtes Thema! Aber auf die Dripper-Flaschen ist, glaube ich, noch niemand gekommen, das ist ein sehr guter Tip. Es freut mich auch, daß du PE empfiehlst, statt PET, für uns Nichtchemiker ist das ja normalerweise Jacke wie Hose.

Ich ziehe den Konverter oft zum Befüllen aus dem Füller, manchmal auch nicht. Ich mache es, weil er dann auf jeden Fall voll wird, und auch, weil es mir tatsächlich oft zu blöd ist, den ganzen Füller ins Glas zu tunken (zumal das bei manchen Gläsern und manchen Füllern und manchen Füllständen gar nicht geht).

Ich schätze Konverter sehr. Sollte der Tintenfluß doch einmal versagen, kann man die Tinte quasi nachschieben (kann man auch mit Kolbenfüllern, aber dann ist der Drehknopf hinten ein Stück aufgedreht), und sollte man mal die Tintenfarbe wechseln wollen, dann kann man einen Patronen-/Konverterfüller viel leichter reinigen als einen Kolbenfüller (mal kurz Wasser durchdrücken und so; für mehr Druck eine Ohrenspritze nehmen).
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von Tintania » 07.05.2018 16:59

Danke für diese Empfehlungen :D

Ich kannte bis jetzt nur den breiteren Tropfer und habe daher immer Nadeldeckel benutzt. Aber die sind definitv nichts für unterwegs.

Gruß,
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marcoh
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von marcoh » 07.05.2018 22:50

Zum spülen finde ich den Konverter auch konkurrenzlos genial :) Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung wie ich das ohne machen sollte, ausser lange im Wasserglas schwenken oder so ...

Den Unterschied zwischen PE und PET merkt man leider nicht im Onlineshop, daher der Kommentar dazu. Im normalen Ladengeschäft wäre das in Sekunden sichtbar. PET ist eher Hartplastik und wenig nachgiebig, wenn man PET Flaschen drückt, hat man üblicherweise nachher Falten und Dellen drin. PE ist so weich, das wirkt eher wie Gummi und kehrt normal ohne Dellen in seine Ursprungsform zurück. Gefühlt ist das ein Unterschied wie zwischen Cola PET Flasche und einer Zahnpastatube :lol:

Die Dripper gibts in allen möglichen Grössen und Formen, ich glaube da macht jeder Hersteller so sein eigenes Ding. Die Nadelspitzen hab ich noch nie probiert, aber für unterwegs kann ich mir die auch nur schwer vorstellen.

Gruß Marco
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von Rotschreiber » 09.05.2018 0:41

Das mit den Flaschen habe ich mal versucht. Gibt nur Sauerei. Mit Spritze, stumpfer Kanülen und Wäscheklammer ist es eine saubere Angelegenheit und man muss mur die Spritze und die Nadel reinigen.

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Tenryu
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von Tenryu » 09.05.2018 2:07

Irgendwie ergibt das für mich keinen rechten Sinn. Einerseits kauft man sich einen praktischen Patronenfüller, und dann schleppt man Spritzen und Chemikalienfläschchen und Tintenfässer mit sich herum. Da kann man doch gleich einen Kolbenfüller nehmen. (Oder wie es eigentlich vorgesehen ist, ein paar Ersatzpatronen einstecken.) :roll:

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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch » 09.05.2018 6:35

Ist mir auch ein Rätsel, aber bei einem Hobbies die Sinnefrage zu stellen ist vielleicht auch der falsche Ansatz.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).

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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von viktorle » 09.05.2018 9:37

ich bin da viel pragmatischer, Vorschlag hatte ich schon einmal bei einem ähnlichen Thread gemacht:

Einfach weitere Füllfederhalter mit identischem(passenden) Konverter mitnehmen, bei Bedarf einfach den leeren Konverter gegen den vollen tauschen. Geht auch fast immer nahezu tropfenfrei. UND ich habe auch Ersatzfüller, falls was mit dem "Hauptfüller" passieren sollte. Das einzig begrenzende sind die Anzahl der Ersatzteilspender, die der Reisedauer und Schreibmenge anzupassen sind.

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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von marcoh » 09.05.2018 11:58

Der Sinn hinter dem Rätsel ist ganz einfach erklärt. Ich habe nur den einen Füller, siehe mein anderer Thread zur Kaufberatung / Problembehebung wg. dauernden Unterbrechungen im Tintenfluss.

D.h. ich würde zwar gerne, weil es eben wir ihr selbst sagt simpel und praktisch ist, mit den Herstellerpatronen reisen und meinen Tintenbedarf decken. Das hilft mir aber nix, weil der Füller bei mir nur mit fliessfreudigerer Tinte ordentlich funktioniert.

Daher muss ich halt den Konverter benutzen, oder mir alte Patronen neu mit anderer Tinte auffüllen und dafür ist die Lösung mit den Plastikfläschchen imho deutlich praktischer, als mit einem Tintenglas und Spritze im Koffer reisen zu müssen.
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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von NicolausPiscator » 09.05.2018 13:21

Die Idee ist klasse! Ich bin beim Reisen mit Füller und Tinte ganz konventionell: Ich nehme, wenn es denn sein muss, ein Glas meiner Standardtinte mit, die Füller mit den bunten Tinten benutze ich so lange, bis keine Tinte mehr da ist.

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Re: Ein Konverter soll auf Reisen gehen ... oder unpraktische Klecksereien Ade!

Beitrag von Tintania » 09.05.2018 14:22

Meine Alltagstinte gibt es nur im Glas, die Salix von R&K. Der Großteil meiner Füller futtert nur Patronen.

Früher habe ich das Innokin U-can verwendet. Sowohl zu Hause als eben auch unterwegs. Aber auf Dauer hat die Innenseite des Deckels der Tinte nicht stand gehalten. Ich habe es dann aussortiert.

Als Ersatz habe ich nun eine einfache Nadelflasche aus PET. Ich finde es einfach bequemer, bei Bedarf die Patronen oder Konverter kurz aufzuspritzen als erst das ganze Spritzbesteck hervorzuholen und hinterher zu waschen, trocknen zu lassen etc. Ich fülle selbst die Konverter lieber über die Nadelflasche als direkt im Glas. Aber das ist wohl einfach eine Frage der eigenen Arbeitsweise. :)

Die Nadelflasche würde ich nicht unterwegs mitnehmen. Da meine Füller für unterwegs momentan ein Lamy und ein Pilot sind, bin ich ganz begeistert von dem schlanken Tropfer. Einfach ein zweite Tintenflasche mit 5 oder 10ml ins Reisegepäck zu schmeißen, wäre für mich die bequemste Lösung.

Gruß,
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